Matthäus 19

Schlachter 2000

1 Und es geschah, als Jesus diese Worte beendet hatte, verließ er Galiläa und kam in das Gebiet von Judäa jenseits des Jordan. (Mt 7,28; Mt 26,1; Lk 9,51; Joh 10,40)2 Und es folgte ihm eine große Volksmenge nach, und er heilte sie dort. (Mt 4,23; Mk 6,55)3 Da traten die Pharisäer zu ihm, versuchten ihn und fragten ihn: Ist es einem Mann erlaubt, aus irgendeinem Grund seine Frau zu entlassen? (Mal 2,16; Lk 11,53; Joh 8,6)4 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer sie am Anfang als Mann und Frau erschuf (1Mo 1,27; 1Mo 2,21)5 und sprach: »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen; und die zwei werden ein Fleisch sein«?[1] (1Mo 2,24; 1Kor 6,16; Eph 5,31)6 So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden! (1Kor 7,10)7 Da sprachen sie zu ihm: Warum hat denn Mose befohlen, ihr einen Scheidebrief zu geben und sie so zu entlassen? (5Mo 24,1; Jes 50,1)8 Er sprach zu ihnen: Mose hat euch wegen der Härtigkeit eures Herzens erlaubt, eure Frauen zu entlassen; von Anfang an aber ist es nicht so gewesen. (Jer 17,9; Sach 7,12; Mk 3,5)9 Ich sage euch aber: Wer seine Frau entlässt, es sei denn wegen Unzucht, und eine andere heiratet, der bricht die Ehe; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe. (Lk 16,18; Röm 7,2)10 Da sprechen seine Jünger zu ihm: Wenn ein Mann solche Pflichten gegen seine Frau hat, so ist es nicht gut, zu heiraten! (Spr 21,9)11 Er aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen dieses Wort, sondern nur die, denen es gegeben ist. (Mt 13,11; 1Kor 7,7; 1Kor 7,17)12 Denn es gibt Verschnittene, die von Mutterleib so geboren sind; und es gibt Verschnittene, die von Menschen verschnitten sind; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Reiches der Himmel willen. Wer es fassen kann, der fasse es! (1Kor 7,32)13 Da wurden Kinder zu ihm gebracht, damit er die Hände auf sie lege und bete. Die Jünger aber tadelten sie. (1Mo 48,9; 1Mo 48,14)14 Aber Jesus sprach: Lasst die Kinder und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solcher ist das Reich der Himmel! (5Mo 29,28; Jes 40,11; Mt 18,3; 1Kor 14,20; 1Petr 2,1)15 Und nachdem er ihnen die Hände aufgelegt hatte, zog er von dort weg. (Mt 9,18; Mk 10,16; 1Kor 7,14; 1Tim 5,22)16 Und siehe, einer trat herzu und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich Gutes tun, um das ewige Leben zu erlangen? (Lk 10,25; Joh 6,27; Röm 10,2)17 Er aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein! Willst du aber in das Leben eingehen, so halte die Gebote! (3Mo 18,5; Ps 14,3; Lk 10,27; Jak 3,2)18 Er sagt zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: Das »Du sollst nicht töten! Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht falsches Zeugnis reden! (Jak 2,10)19 Ehre deinen Vater und deine Mutter!«[2] und »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!«[3] (2Mo 20,14; 3Mo 19,18; Gal 5,14; Jak 2,8)20 Der junge Mann spricht zu ihm: Das habe ich alles gehalten von meiner Jugend an; was fehlt mir noch?21 Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach! (Mt 5,48; Mt 6,20; Lk 12,33; Lk 18,22; Lk 19,8; Apg 2,45; 1Tim 6,19; Hebr 11,26)22 Als aber der junge Mann das Wort hörte, ging er betrübt davon; denn er hatte viele Güter. (Ps 62,11; Lk 12,15; 2Tim 4,10)23 Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Ein Reicher hat es schwer, in das Reich der Himmel hineinzukommen! (Mk 10,24; 1Kor 1,16)24 Und wiederum sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt!25 Als seine Jünger das hörten, entsetzten sie sich sehr und sprachen: Wer kann dann überhaupt gerettet werden? (Mt 24,22; Lk 19,10; Joh 10,9; Röm 10,13)26 Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist dies unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich. (1Mo 18,14; Lk 1,37)27 Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns dafür zuteil? (Mt 4,20; Mt 4,22; Hebr 10,34)28 Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen wird, auch auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. (Mt 16,27; Mt 25,31; Lk 22,30; Apg 7,55; 1Kor 6,2; Offb 15,8; Offb 21,11; Offb 21,23)29 Und jeder, der Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meines Namens willen, der wird es hundertfältig empfangen und das ewige Leben erben. (2Kor 4,17; 1Tim 4,8; Offb 2,10)30 Aber viele von den Ersten werden Letzte, und Letzte werden Erste sein. (Mt 20,16; Lk 13,30)

Matthäus 19

Neues Leben. Die Bibel

1 Nachdem Jesus zu Ende gesprochen hatte, verließ er Galiläa und ging nach Süden in die Gegend von Judäa, östlich des Jordan.2 Eine große Menschenmenge folgte ihm dorthin, und er heilte ihre Kranken. (Mt 4,23)3 Da kamen einige Pharisäer zu ihm und versuchten, ihm eine Falle zu stellen. Sie fragten ihn: »Darf sich ein Mann aus jedem beliebigen Grund von seiner Frau trennen?« (Mt 5,31)4 »Wisst ihr nicht, was in der Schrift steht?«, erwiderte Jesus. »Dort steht, dass ›der Schöpfer die Menschen als Mann und Frau schuf‹[1]. (1Mo 1,1)5 Und es heißt weiter: ›Deshalb wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die beiden werden zu einer Einheit.‹[2] (1Mo 2,1; 1Kor 6,16; Eph 5,31)6 Dann sind sie also nicht mehr zwei, sondern eins, und niemand soll sie mehr trennen, denn Gott hat sie zusammengebracht.«7 »Und warum hat dann Mose gesagt, dass ein Mann seiner Frau einen offiziellen Scheidungsbrief ausstellen und sie dann fortschicken darf[3]?«, fragten sie. (5Mo 24,1; Mt 5,31)8 Jesus antwortete: »Mose erlaubte die Ehescheidung, weil eure Herzen hart sind, aber ursprünglich war sie nicht Gottes Wille.9 Und ich sage euch: Ein Mann, der sich von seiner Frau scheiden lässt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch – es sei denn, seine Frau war untreu.«[4] (Mt 5,32; Lk 16,18; 1Kor 7,10)10 Da sagten die Jünger zu Jesus: »Dann wäre es ja besser, gar nicht zu heiraten!«11 »Nicht jeder kann dies verstehen«, sagte Jesus. »Das können nur die, denen Gott dabei hilft. (1Kor 7,7)12 Manche werden unfähig zur Ehe geboren, andere werden von Menschen dazu unfähig gemacht, und wieder andere haben sich dafür entschieden, um des Himmelreiches willen nicht zu heiraten. Wer dies begreifen kann, der handle danach.« (1Kor 7,32)13 Einige Kinder wurden zu Jesus gebracht. Er sollte ihnen die Hand auflegen und für sie beten. Doch die Jünger fuhren die Leute an, ihn nicht zu stören.14 Aber Jesus sagte: »Lasst die Kinder zu mir kommen. Haltet sie nicht zurück! Denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich.« (Mt 18,2)15 Und er legte ihnen die Hände auf und segnete sie, bevor er weiterzog.16 Einmal kam ein Mann zu Jesus und fragte ihn: »Meister[5], was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu bekommen?« (Mt 19,29; Lk 10,25)17 »Warum fragst du mich, was gut ist?«, erwiderte Jesus. »Nur Gott ist gut. Du kannst das ewige Leben nur erlangen, wenn du dich an die Gebote hältst.« (3Mo 18,5; Lk 10,28)18 »Welche Gebote?«, fragte der Mann. Und Jesus antwortete: »Du sollst nicht töten. Du sollst nicht die Ehe brechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst keine Falschaussage machen. (2Mo 20,1; 5Mo 5,1)19 Ehre deinen Vater und deine Mutter. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.«[6] (2Mo 20,12; 3Mo 19,1; 5Mo 5,16; Mt 5,43; Mt 22,39; Lk 10,27; Röm 13,9)20 »Alle diese Gebote habe ich gehalten«, sagte der junge Mann. »Was muss ich noch tun?«21 Jesus sagte zu ihm: »Wenn du vollkommen sein willst, dann geh und verkaufe alles, was du hast, und gib das Geld den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Dann komm und folge mir nach.« (Apg 2,45; Apg 4,34)22 Doch als der junge Mann das hörte, ging er traurig fort, denn er war sehr reich.23 Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Ich will euch die Wahrheit sagen: Es ist sehr schwer für einen Reichen, ins Himmelreich zu gelangen. (Mt 13,22; 1Tim 6,9)24 Ich sage es noch einmal: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes kommt!«25 Die Jünger waren sehr betroffen. »Wer kann denn dann überhaupt gerettet werden?«, fragten sie.26 Jesus sah sie eindringlich an und sagte: »Menschlich gesehen ist es unmöglich. Aber bei Gott ist alles möglich.« (1Mo 18,14; Hi 42,2; Jer 32,17; Sach 8,6)27 Da sagte Petrus zu ihm: »Wir haben alles aufgegeben, um dir nachzufolgen. Was werden wir dafür bekommen?« (Mt 4,19)28 Jesus antwortete: »Ich versichere euch: Wenn der Menschensohn im Reich Gottes[7] auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzt, dann werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, ebenfalls auf zwölf Thronen sitzen und über die zwölf Stämme Israels richten. (Lk 22,28; Offb 3,21)29 Und jeder, der um meines Namens willen sein Haus, seine Geschwister, seine Eltern, seine Kinder oder seinen Besitz aufgegeben hat, wird hundertmal so viel wiederbekommen und das ewige Leben erlangen.30 Doch viele, die heute wichtig erscheinen, werden dann die Geringsten sein, und die, die hier ganz unbedeutend sind, werden dort die Größten sein.[8] (Mt 20,16; Mk 10,31; Lk 13,30)