Gottes Kraft wirkt in der Schwachheit seines Knechtes
1Das Rühmen nützt mir freilich nichts; doch will ich auf die Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn zu sprechen kommen. (Jes 6,1; Hes 1,1)2Ich weiß von einem Menschen in Christus, der vor 14 Jahren (ob im Leib oder ob außerhalb des Leibes, ich weiß es nicht; Gott weiß es) bis in den dritten Himmel entrückt wurde. (Apg 22,17; 2Kor 5,16)3Und ich weiß von dem betreffenden Menschen (ob im Leib oder außerhalb des Leibes, weiß ich nicht; Gott weiß es),4dass er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, die ein Mensch nicht sagen darf. (Lk 23,43; Röm 8,26; 2Kor 9,15; 1Petr 1,8; Offb 2,7)5Wegen eines solchen will ich mich rühmen, meiner selbst wegen aber will ich mich nicht rühmen, als nur meiner Schwachheiten. (2Kor 11,30)6Zwar wäre ich, wenn ich mich rühmen wollte, deshalb nicht töricht, denn ich würde die Wahrheit sagen. Ich enthalte mich aber dessen, damit niemand mehr von mir hält, als was er an mir sieht oder von mir hört. (2Kor 10,8)7Und damit ich mich wegen der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans, dass er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe. (Hi 2,7; Hes 28,24; Lk 13,16; Gal 4,13)8Seinetwegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, dass er von mir ablassen soll. (5Mo 3,23; Mt 26,39)9Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus bei mir wohne. (Ps 5,3; Jes 40,29; Jes 41,10; 1Kor 10,13; 2Tim 2,1; Hebr 4,16; 1Petr 4,14)10Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Misshandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um des Christus willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. (Apg 5,41; Röm 5,3; 2Kor 4,10; Phil 4,11; Hebr 11,34; 1Petr 4,13)
Das geistliche Ringen des Apostels um die Gemeinde
11Ich bin töricht geworden mit meinem Rühmen; ihr habt mich dazu gezwungen. Denn ich sollte von euch empfohlen werden, da ich den »bedeutenden Aposteln« in nichts nachstehe, wenn ich auch nichts bin. (1Kor 3,7; 2Kor 3,5; 2Kor 11,5)12Die Zeichen eines Apostels sind unter euch gewirkt worden in aller Geduld, in Zeichen und Wundern und Kraftwirkungen. (1Kor 9,2; 2Kor 6,4; Hebr 2,4)13Denn worin seid ihr benachteiligt worden gegenüber den restlichen Gemeinden, außer dass ich selbst euch nicht zur Last gefallen bin? Vergebt mir dieses Unrecht! (1Kor 9,12; 2Kor 11,7; 2Kor 11,9)14Siehe, zum dritten Mal bin ich nun bereit, zu euch zu kommen, und ich werde euch nicht zur Last fallen; denn ich suche nicht das Eure, sondern euch. Es sollen ja nicht die Kinder den Eltern Schätze sammeln, sondern die Eltern den Kindern. (Mt 6,19; Mt 13,52; Apg 20,33; 1Kor 10,33; 2Kor 13,1; Kol 2,3; Hebr 11,26)15Ich aber will sehr gerne Opfer bringen und geopfert werden für eure Seelen, sollte ich auch, je mehr ich euch liebe, desto weniger geliebt werden. (Joh 10,11; Apg 20,24; 2Kor 6,12; Phil 2,17; 1Thess 2,8; 2Tim 2,10)16Doch sei es so, dass ich euch nicht belästigt habe; weil ich aber schlau bin, habe ich euch mit List gefangen. (2Kor 11,9; 2Kor 12,13)17Habe ich euch etwa übervorteilt durch irgendjemand von denen, die ich zu euch sandte? (3Mo 25,14; 1Kor 6,7; 2Kor 7,2; 1Thess 4,6)18Ich habe den Titus gebeten und mit ihm den Bruder gesandt; hat etwa Titus euch übervorteilt? Sind wir nicht in demselben Geist gewandelt? Nicht in denselben Fußstapfen? (2Kor 8,6; 2Kor 8,18)19Meint ihr wiederum, wir verteidigen uns vor euch? Vor dem Angesicht Gottes, in Christus, reden wir, und das alles, Geliebte, zu eurer Erbauung. (Röm 14,19; 1Kor 14,26; 2Kor 5,12; Kol 3,16)20Denn ich fürchte, wenn ich komme, könnte ich euch nicht so finden, wie ich wünsche, und ihr könntet auch mich so finden, wie ihr nicht wünscht; es könnte Streit unter euch sein, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Verleumdung, Verbreitung von Gerüchten, Aufgeblasenheit, Unruhen, (1Kor 3,3; 1Kor 4,18; 2Kor 10,2; 2Kor 13,2)21sodass mein Gott mich nochmals demütigt bei euch, wenn ich komme, und ich trauern muss über viele, die zuvor schon gesündigt und nicht Buße getan haben wegen der Unreinheit und Unzucht und Ausschweifung, die sie begangen haben. (Röm 2,4; 1Kor 5,1; 2Kor 2,1; Offb 2,21)
2.Korinther 12
Neues Leben. Die Bibel
Die Vision des Paulus und sein Dorn im Fleisch
1Diese Angeberei ist dumm, aber lasst mich fortfahren. Lasst mich euch von den Visionen und Offenbarungen erzählen, die ich vom Herrn empfangen habe. (Gal 1,12)2Ich wurde[1] vor vierzehn Jahren in den dritten Himmel hinaufgehoben, doch ob mein Körper dort war oder nur mein Geist, weiß ich nicht; das weiß nur Gott.3Und ich weiß nicht, wie ich dorthin gelangte – das weiß nur Gott.4Aber ich weiß, dass ich[2] ins Paradies versetzt wurde und erstaunliche Dinge hörte, die sich nicht in Worte fassen lassen. (Lk 23,43; Offb 2,7)5Das ist eine Erfahrung, mit der man zu Recht angeben könnte, doch ich werde es nicht tun. Ich bin nur stolz auf meine Schwäche. (2Kor 11,30)6Ich hätte viele Gründe, stolz zu sein, und es wäre absolut kein Unsinn, sondern die reine Wahrheit. Doch das tue ich nicht. Ich will, dass niemand besser von mir denkt, als es meinem Leben und meiner Verkündigung entspricht, (2Kor 10,8)7obwohl ich wunderbare Offenbarungen von Gott empfangen habe. Doch damit ich nicht überheblich werde, wurde mir ein Dorn ins Fleisch gegeben, ein Bote des Satans, der mich quält und mich daran hindert, überheblich zu werden. (Hi 2,7)8Dreimal habe ich zum Herrn gebetet, dass er mich davon befreie. (Mt 26,39)9Jedes Mal sagte er: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst. Meine Kraft zeigt sich in deiner Schwäche.« Und nun bin ich zufrieden mit meiner Schwäche, damit die Kraft von Christus durch mich wirken kann. (Phil 4,13)10Da ich weiß, dass es für Christus geschieht, bin ich mit meinen Schwächen, Entbehrungen, Schwierigkeiten, Verfolgungen und Beschimpfungen versöhnt. Denn wenn ich schwach bin, bin ich stark. (2Kor 6,4; 2Kor 13,4)
Sorge um die Korinther
11Ihr habt mich dazu gebracht, wie ein Dummkopf mich selbst zu loben. Dabei hättet ihr mir eigentlich Empfehlungsbriefe mitgeben sollen, denn ich bin diesen »Überaposteln« in keiner Weise unterlegen, obwohl ich gar nichts bin. (2Kor 11,1)12Als ich bei euch war, habe ich doch sicherlich bewiesen, dass ich ein wahrer Apostel bin, der von Gott selbst zu euch gesandt wurde. Denn ich habe in Geduld viele Zeichen und Wunder und Taten unter euch bewirkt. (Röm 15,19)13Das Einzige, was ich bei euch im Gegensatz zu anderen Gemeinden nicht getan habe, ist, euch zur Last zu fallen. Bitte vergebt mir dieses Unrecht! (1Kor 9,12; 2Kor 11,7)14Jetzt komme ich zum dritten Mal zu euch, und ich werde euch wieder nicht zur Last fallen. Ich möchte nicht das, was ihr besitzt; ich will euch selbst. Abgesehen davon bezahlen Kinder ihren Eltern keinen Unterhalt. Es ist vielmehr umgekehrt: Eltern ernähren ihre Kinder. (1Kor 4,14; 2Kor 13,1)15Ich bin gern bereit, mich selbst und alles, was ich habe, für euch zu opfern. Kann es sein, dass je mehr ich euch liebe, desto weniger liebt ihr mich? (2Kor 11,11; Phil 2,17; 1Thess 2,8)16Wie auch immer! Ich bin euch also nicht zur Last gefallen. Doch habe ich euch mit List und Tücke eingefangen? (2Kor 11,9)17Wie denn? Hat irgendeiner der Männer, die ich zu euch schickte, euch betrogen?18Als ich Titus drängte, euch zu besuchen, und unseren anderen Bruder mit ihm schickte, hat Titus euch da betrogen? Nein, natürlich nicht! Haben wir beide nicht denselben Geist geschenkt bekommen? Treten wir nicht immer einer in die Fußstapfen des anderen und tun alles auf die gleiche Weise? (2Kor 8,6)19Vielleicht denkt ihr, wir sagen das alles nur, um uns zu rechtfertigen. Darum geht es überhaupt nicht. Wir sagen euch das alles als Diener von Christus und wissen, dass Gott uns hört. Alles, was wir tun und sagen, liebe Freunde, soll euch Mut machen. (Röm 9,1)20Denn ich befürchte, dass mir ganz und gar nicht gefallen wird, was ich beim nächsten Besuch vorfinden werde, und dann wird euch nicht gefallen, was ich daraufhin tue. Ich befürchte, ich werde Streit, Eifersucht, Unbeherrschtheit, Selbstsucht, Verleumdung, Tratsch, Überheblichkeit und Unordnung vorfinden. (1Kor 4,21; 2Kor 2,1)21Ja, ich habe das ungute Gefühl, dass Gott mich euretwegen erneut beschämen wird, wenn ich komme. Und es wird mich traurig machen, dass viele von euch, die gesündigt haben, nicht von ihrer Unreinheit, ihrer Unzucht und ihren Begierden abgelassen haben. (2Kor 13,2)