Richter 6

Schlachter 2000

1 Und die Kinder Israels taten [wieder], was böse war in den Augen des HERRN; da gab sie der HERR in die Hand der Midianiter, sieben Jahre lang. (4Mo 25,17; 4Mo 31,3; Ri 2,11; Ri 2,19; Ri 3,7; Hab 3,7; Gal 1,6)2 Und als die Hand der Midianiter zu stark wurde über Israel, bereiteten sich die Kinder Israels zum Schutz vor den Midianitern Schlupfwinkel in den Bergen, Höhlen und Bergfesten[1]. (3Mo 26,17; 1Sam 13,6; 1Kön 18,4)3 Und es geschah, wenn Israel etwas gesät hatte, so kamen die Midianiter und Amalekiter und die Söhne des Ostens[2] gegen sie herauf; (1Mo 29,1; 1Mo 36,12; 2Mo 17,8; Ri 6,33; 1Kön 5,10; Hi 1,3)4 und sie lagerten sich gegen sie und verwüsteten den Ertrag des Landes bis hin nach Gaza und ließen keine Lebensmittel übrig in Israel, auch keine Schafe, Rinder und Esel; (1Mo 10,19; 3Mo 26,16; 5Mo 28,31; Jos 13,3; Jer 5,17; Mi 6,15)5 denn sie kamen samt ihrem Vieh und ihren Zelten herauf wie eine große Menge Heuschrecken, sodass weder sie noch ihre Kamele zu zählen waren; und sie fielen in das Land ein, um es zu verheeren. (2Mo 10,14; Jer 46,23)6 So wurde Israel durch die Midianiter sehr geschwächt. Da schrien die Kinder Israels zum HERRN. (Ri 4,3; Jes 26,16; Hos 5,15)7 Als aber die Kinder Israels wegen der Midianiter zum HERRN schrien, (Ri 3,9)8 da sandte der HERR einen Propheten zu den Kindern Israels, der sprach zu ihnen: »So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe euch aus Ägypten herausgeführt und euch aus dem Haus der Knechtschaft gebracht, (2Mo 13,9; Ri 2,1)9 und ich habe euch errettet aus der Hand der Ägypter und aus der Hand aller derer, die euch bedrängten, und ich habe sie vor euch her vertrieben und euch ihr Land gegeben. (Ps 44,2; Ps 105,34)10 Und ich sprach zu euch: Ich bin der HERR, euer Gott! Ihr sollt die Götter der Amoriter nicht verehren, in deren Land ihr wohnt! Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht!« (2Mo 20,2; 2Mo 34,12; Ri 2,2; 2Kön 17,35)11 Und der Engel des HERRN kam und setzte sich unter die Terebinthe bei Ophra; die gehörte Joas, dem Abiesriter. Und sein Sohn Gideon drosch Weizen in der Kelter, um ihn vor den Midianitern in Sicherheit zu bringen. (Jos 17,2; Ri 2,1; Ri 6,15; 1Chr 7,18)12 Da erschien ihm der Engel des HERRN und sprach zu ihm: Der HERR ist mit dir, du tapferer Held! (Jos 1,5; Jos 1,9; Ri 2,18; Lk 1,28)13 Gideon aber sprach zu ihm: Ach, mein Herr, wenn der HERR mit uns ist, warum hat uns dann dies alles getroffen? Und wo sind alle seine Wunder, von denen uns unsere Väter erzählten, indem sie sprachen: »Hat der HERR uns nicht aus Ägypten herausgeführt?« Nun aber hat uns der HERR verlassen und in die Hand der Midianiter gegeben! (5Mo 31,17; 2Chr 15,2; Ps 44,2; Ps 77,8; Ps 89,39; Ps 89,50; Jes 63,11)14 Der HERR aber wandte sich zu ihm und sprach: Geh hin in dieser deiner Kraft! Du sollst Israel aus der Hand der Midianiter erretten! Habe ich dich nicht gesandt? (2Mo 3,10; 1Sam 12,11; Hebr 11,32)15 Er aber sprach zu ihm: Ach, mein Herr, womit soll ich Israel erretten? Siehe, meine Sippe ist die geringste in Manasse, und ich bin der Kleinste im Haus meines Vaters! (2Mo 4,13; 1Sam 9,21; Jer 1,6; Mi 5,1)16 Der HERR aber sprach zu ihm: Weil ich mit dir sein will, wirst du die Midianiter schlagen wie einen einzigen Mann! (2Mo 3,12; Jos 10,8; Jes 41,10; 2Kor 12,9)17 Er aber sprach zu ihm: Wenn ich denn Gnade vor dir gefunden habe, so gib mir ein Zeichen, dass du es bist, der mit mir redet. (2Mo 4,1; Ri 6,36; 2Kön 20,8; Ps 86,17; Jes 7,11)18 Weiche doch nicht von hier, bis ich wieder zu dir komme und meine Gabe bringe und sie dir vorsetze! Er sprach: Ich will bleiben, bis du wiederkommst! (1Mo 18,3; Ri 13,15)19 Und Gideon ging hin und bereitete ein Ziegenböcklein zu und ungesäuertes Brot von einem Epha Mehl; das Fleisch legte er in einen Korb und goss die Brühe in einen Topf und brachte es zu ihm heraus unter die Terebinthe und legte es ihm vor. (1Mo 18,6; 3Mo 2,4; Ri 13,16)20 Aber der Engel Gottes sprach zu ihm: Nimm das Fleisch und das ungesäuerte Brot und lege es auf den Felsen hier und gieße die Brühe darüber! Und er machte es so. (Ri 13,19; 1Kön 18,33)21 Da streckte der Engel des HERRN die Spitze des Stabes aus, den er in der Hand hatte, und berührte damit das Fleisch und das ungesäuerte Brot. Da stieg Feuer auf von dem Felsen und verzehrte das Fleisch und das Ungesäuerte. Und der Engel des HERRN verschwand vor seinen Augen. (3Mo 9,24; Ri 13,20; 1Kön 18,38; 2Chr 7,1)22 Als nun Gideon sah, dass es der Engel des HERRN war, sprach er: Wehe, mein Herr, HERR! Ich habe ja den Engel des HERRN von Angesicht zu Angesicht gesehen! (2Mo 33,20; Ri 13,22; Jes 6,5; Joh 1,18)23 Aber der HERR sprach zu ihm: Friede sei mit dir! Fürchte dich nicht, du wirst nicht sterben! (Ri 6,24; Ri 13,23; Dan 10,19)24 Da baute Gideon dem HERRN dort einen Altar und nannte ihn: »Der HERR ist Friede«; der steht noch bis zum heutigen Tag in Ophra der Abiesriter. (1Mo 22,14; 1Mo 32,29; 2Mo 17,15; Ri 6,23; Ri 8,32; 1Sam 7,12)25 Und in jener Nacht sprach der HERR zu ihm: Nimm den Stier, der deinem Vater gehört, und zwar den zweiten Stier, der siebenjährig ist, und reiße den Altar des Baal nieder, der deinem Vater gehört, und haue das Aschera-Standbild um, das dabei ist, (2Mo 34,13; 5Mo 7,5; Mt 21,12; Joh 2,14)26 und baue dem HERRN, deinem Gott, oben auf dem Gipfel dieser Bergfeste durch Aufschichtung einen Altar; und nimm den zweiten Stier und opfere ein Brandopfer mit dem Holz des Aschera-Standbildes, das du umhauen wirst! (2Mo 20,24; 2Sam 24,18; 2Sam 24,25)27 Da nahm Gideon zehn Männer von seinen Knechten und machte es so, wie der HERR es ihm gesagt hatte; weil er sich aber vor dem Haus seines Vaters und vor den Leuten der Stadt fürchtete, dies bei Tag zu tun, tat er es bei Nacht. (5Mo 4,1; Jes 15,1; Dan 5,30; Mt 16,24; Joh 2,5; Joh 3,2; Joh 15,14)28 Als nun die Leute der Stadt am Morgen früh aufstanden, siehe, da war der Altar des Baal niedergerissen und das Aschera-Standbild dabei umgehauen, und der zweite Stier war als Brandopfer auf dem neu erbauten Altar geopfert worden. (Ri 6,30; 1Kön 18,22)29 Da sprachen sie zueinander: Wer hat das getan? Und als sie forschten und nachfragten, wurde gesagt: Gideon, der Sohn des Joas, hat es getan! (Ri 6,11)30 Da sprachen die Leute der Stadt zu Joas: Gib deinen Sohn heraus! Er muss sterben, weil er den Altar des Baal niedergerissen und das Aschera-Standbild daneben umgehauen hat! (Jes 26,11; Joh 16,2; Apg 26,9; Phil 3,6)31 Joas aber sprach zu allen, die bei ihm standen: Wollt ihr für Baal einen Rechtsstreit führen? Wollt ihr ihn erretten? Wer für ihn einen Rechtsstreit führt, der soll bis morgen sterben! Ist er Gott, so soll er einen Rechtsstreit für sich selbst führen, weil sein Altar niedergerissen ist! (5Mo 17,2; 1Kön 18,21; 1Kön 18,24; 1Kön 18,39)32 Von dem Tag an nannte man ihn Jerub-Baal, indem man sprach: Baal führe mit ihm einen Rechtsstreit, weil er seinen Altar niedergerissen hat! (1Sam 12,11; 2Sam 11,21)33 Als sich nun alle Midianiter und Amalekiter und die Söhne des Ostens vereinigt hatten und herübergezogen waren und sich in der Ebene Jesreel lagerten, (Jos 17,16; Ri 6,3; 1Sam 29,1)34 da kam der Geist des HERRN auf Gideon; und er stieß ins Schopharhorn, und die Abiesriter wurden zusammengerufen, dass sie ihm nachfolgten; (Ri 3,10; Ri 3,27; 2Chr 24,20)35 und er sandte Boten in ganz Manasse umher, und auch sie wurden zusammengerufen, dass sie ihm nachfolgen sollten; und er sandte Boten nach Asser und Sebulon und Naphtali; die zogen ihnen auch entgegen. (Ri 4,10; 2Chr 30,1)36 Und Gideon sprach zu Gott: Wenn du Israel durch meine Hand retten willst, wie du gesagt hast, (2Mo 4,19; Ri 6,14; 2Kön 20,9)37 siehe, so will ich ein Wollvlies[3] auf die Tenne legen. Wenn der Tau nur auf dem Vlies sein, der ganze Boden ringsum aber trocken bleiben wird, so werde ich erkennen, dass du Israel durch meine Hand erretten wirst, wie du gesagt hast. (2Mo 4,1; Ri 6,14; Ri 6,16)38 Und es geschah so; denn als er am anderen Morgen früh aufstand und das Vlies ausdrückte, da konnte er Tau aus dem Vlies pressen, eine ganze Schale voll Wasser. (Ri 6,40)39 Und Gideon sprach zu Gott: Dein Zorn entbrenne nicht gegen mich, dass ich nur noch einmal rede; ich will es nur noch einmal versuchen mit dem Vlies: Das Vlies allein soll trocken bleiben und Tau liegen auf dem ganzen übrigen Boden! (1Mo 18,30; 1Mo 18,32)40 Und Gott machte es so in jener Nacht: allein das Vlies blieb trocken, und Tau lag auf dem ganzen übrigen Boden. (Ps 66,20; Ps 107,33; Ps 107,35)

Richter 6

New International Version

1 The Israelites did evil in the eyes of the Lord, and for seven years he gave them into the hands of the Midianites.2 Because the power of Midian was so oppressive, the Israelites prepared shelters for themselves in mountain clefts, caves and strongholds.3 Whenever the Israelites planted their crops, the Midianites, Amalekites and other eastern peoples invaded the country.4 They camped on the land and ruined the crops all the way to Gaza and did not spare a living thing for Israel, neither sheep nor cattle nor donkeys.5 They came up with their livestock and their tents like swarms of locusts. It was impossible to count them or their camels; they invaded the land to ravage it.6 Midian so impoverished the Israelites that they cried out to the Lord for help.7 When the Israelites cried out to the Lord because of Midian,8 he sent them a prophet, who said, ‘This is what the Lord, the God of Israel, says: I brought you up out of Egypt, out of the land of slavery.9 I rescued you from the hand of the Egyptians. And I delivered you from the hand of all your oppressors; I drove them out before you and gave you their land.10 I said to you, “I am the Lord your God; do not worship the gods of the Amorites, in whose land you live.” But you have not listened to me.’11 The angel of the Lord came and sat down under the oak in Ophrah that belonged to Joash the Abiezrite, where his son Gideon was threshing wheat in a winepress to keep it from the Midianites.12 When the angel of the Lord appeared to Gideon, he said, ‘The Lord is with you, mighty warrior.’13 ‘Pardon me, my lord,’ Gideon replied, ‘but if the Lord is with us, why has all this happened to us? Where are all his wonders that our ancestors told us about when they said, “Did not the Lord bring us up out of Egypt?” But now the Lord has abandoned us and given us into the hand of Midian.’14 The Lord turned to him and said, ‘Go in the strength you have and save Israel out of Midian’s hand. Am I not sending you?’15 ‘Pardon me, my lord,’ Gideon replied, ‘but how can I save Israel? My clan is the weakest in Manasseh, and I am the least in my family.’16 The Lord answered, ‘I will be with you, and you will strike down all the Midianites, leaving none alive.’17 Gideon replied, ‘If now I have found favour in your eyes, give me a sign that it is really you talking to me.18 Please do not go away until I come back and bring my offering and set it before you.’ And the Lord said, ‘I will wait until you return.’19 Gideon went inside, prepared a young goat, and from an ephah[1] of flour he made bread without yeast. Putting the meat in a basket and its broth in a pot, he brought them out and offered them to him under the oak.20 The angel of God said to him, ‘Take the meat and the unleavened bread, place them on this rock, and pour out the broth.’ And Gideon did so.21 Then the angel of the Lord touched the meat and the unleavened bread with the tip of the staff that was in his hand. Fire flared from the rock, consuming the meat and the bread. And the angel of the Lord disappeared.22 When Gideon realised that it was the angel of the Lord, he exclaimed, ‘Alas, Sovereign Lord! I have seen the angel of the Lord face to face!’23 But the Lord said to him, ‘Peace! Do not be afraid. You are not going to die.’24 So Gideon built an altar to the Lord there and called it The Lord Is Peace. To this day it stands in Ophrah of the Abiezrites.25 That same night the Lord said to him, ‘Take the second bull from your father’s herd, the one seven years old.[2] Tear down your father’s altar to Baal and cut down the Asherah pole[3] beside it.26 Then build a proper kind of[4] altar to the Lord your God on the top of this height. Using the wood of the Asherah pole that you cut down, offer the second[5] bull as a burnt offering.’27 So Gideon took ten of his servants and did as the Lord told him. But because he was afraid of his family and the townspeople, he did it at night rather than in the daytime.28 In the morning when the people of the town got up, there was Baal’s altar, demolished, with the Asherah pole beside it cut down and the second bull sacrificed on the newly-built altar!29 They asked each other, ‘Who did this?’ When they carefully investigated, they were told, ‘Gideon son of Joash did it.’30 The people of the town demanded of Joash, ‘Bring out your son. He must die, because he has broken down Baal’s altar and cut down the Asherah pole beside it.’31 But Joash replied to the hostile crowd around him, ‘Are you going to plead Baal’s cause? Are you trying to save him? Whoever fights for him shall be put to death by morning! If Baal really is a god, he can defend himself when someone breaks down his altar.’32 So because Gideon broke down Baal’s altar, they gave him the name Jerub-Baal[6] that day, saying, ‘Let Baal contend with him.’33 Now all the Midianites, Amalekites and other eastern peoples joined forces and crossed over the Jordan and camped in the Valley of Jezreel.34 Then the Spirit of the Lord came on Gideon, and he blew a trumpet, summoning the Abiezrites to follow him.35 He sent messengers throughout Manasseh, calling them to arms, and also into Asher, Zebulun and Naphtali, so that they too went up to meet them.36 Gideon said to God, ‘If you will save Israel by my hand as you have promised –37 look, I will place a wool fleece on the threshing-floor. If there is dew only on the fleece and all the ground is dry, then I will know that you will save Israel by my hand, as you said.’38 And that is what happened. Gideon rose early the next day; he squeezed the fleece and wrung out the dew – a bowlful of water.39 Then Gideon said to God, ‘Do not be angry with me. Let me make just one more request. Allow me one more test with the fleece, but this time make the fleece dry and let the ground be covered with dew.’40 That night God did so. Only the fleece was dry; all the ground was covered with dew.