Jeremias Ehelosigkeit als Hinweis auf die kommende Not
1Und das Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen: (Jer 1,2; Jer 1,4; Jer 2,1)2Du sollst dir keine Frau nehmen und weder Söhne noch Töchter haben an diesem Ort! (1Mo 19,14; Lk 23,29; 1Kor 7,26)3Denn so spricht der HERR von den Söhnen und Töchtern, die an diesem Ort geboren werden, und von ihren Müttern, die sie geboren haben, und von ihren Vätern, die sie in diesem Land gezeugt haben: (Jer 6,21)4Sie sollen an tödlichen Krankheiten sterben; niemand wird sie beklagen noch begraben, sondern sie sollen zum Dünger auf dem Erdboden werden; sie sollen durch Schwert und Hunger umkommen, und ihre Leichname sollen eine Speise der Vögel des Himmels und der Tiere des Feldes werden! (5Mo 28,22; Jer 7,33; Jer 8,2; Jer 14,16; Jer 15,2; Jer 22,18; Jer 25,33)5Ja, so hat der HERR gesprochen: Du sollst in kein Trauerhaus gehen und zu keiner Totenklage und sollst ihnen auch kein Beileid bezeugen; denn ich habe meinen Frieden von diesem Volk weggenommen, spricht der HERR, die Gnade und das Erbarmen. (Jes 27,11; Jes 48,22; Jes 57,21; Jer 13,14; Hes 24,17)6Große und Kleine sollen sterben in diesem Land und nicht begraben werden, und niemand wird sie beklagen; niemand wird sich um ihretwillen Einschnitte machen noch sich kahl scheren lassen. (Jer 16,4; Jer 22,18; Jer 41,5; Jer 47,5; Jer 48,37)7Und man wird ihnen kein Trauerbrot brechen, um sie zu trösten wegen eines Verstorbenen; man wird ihnen auch den Trostbecher nicht reichen wegen ihres Vaters oder ihrer Mutter. (Spr 31,6; Hes 24,17; Hos 9,4)8Du sollst auch nicht in ein Haus des Festgelages gehen, um bei ihnen zu sitzen und mit ihnen zu essen und zu trinken. (Ps 26,5; Pred 7,2; Jer 15,17; Mt 24,38; 1Kor 5,11)9Denn so hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen: Siehe, ich will an diesem Ort, vor euren Augen und in euren Tagen, die Stimme der Freude und die Stimme der Wonne zum Schweigen bringen, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut! (Jes 24,8; Jer 7,34; Jer 25,10; Kla 5,14)10Und es wird geschehen, wenn du diesem Volk alle diese Worte verkündigen wirst, so werden sie zu dir sagen: »Warum hat der HERR all dieses große Unheil über uns ausgesprochen? Was für eine Missetat und was für eine Sünde haben wir gegen den HERRN, unseren Gott, begangen?« (Jer 2,23; Jer 2,34; Jer 5,19)11Dann sollst du ihnen antworten: Darum, weil mich eure Väter verlassen haben, spricht der HERR, und fremden Göttern nachgefolgt sind und ihnen gedient und sie angebetet haben; mich aber haben sie verlassen und mein Gesetz nicht gehalten! (Ri 2,11; Neh 9,26; Jer 22,9; Dan 9,10; 1Petr 4,3)12Und ihr habt die Bosheit eurer Väter übertroffen; denn siehe, jeder von euch folgt dem Starrsinn seines bösen Herzens und ist mir nicht gehorsam. (Pred 9,3; Jer 7,25; Jer 13,10; Jer 17,9; Mk 7,21; 2Tim 3,13; Hebr 3,12)13Darum will ich euch aus diesem Land wegschleudern in ein Land, das euch und euren Vätern unbekannt war, und dort sollt ihr den fremden Göttern dienen Tag und Nacht, weil ich euch keine Gnade erweisen werde! (Jer 9,15; Jer 15,14; Jer 16,5)
Die künftige Wiederherstellung Israels wird verheißen
14Doch siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da man nicht mehr sagen wird: »So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israels aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat!«, (2Mo 20,2; 5Mo 15,15; Jer 23,7; Mi 6,4)15sondern: »So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israels heraufgeführt hat aus dem Land des Nordens und aus allen Ländern, wohin er sie verstoßen hatte!« Denn ich will sie wieder in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe. (Jes 14,1; Jer 3,18; Jer 23,8; Jer 30,3; Jer 31,8; Jer 32,37; Am 9,14)16Siehe, ich will viele Fischer senden, spricht der HERR, die sie fischen sollen; danach will ich viele Jäger senden, die sie jagen sollen von allen Bergen und von allen Hügeln und aus den Felsenklüften. (2Kön 24,2; Jer 4,29; Kla 4,19; Am 4,2; Hab 1,15)17Denn meine Augen sind auf alle ihre Wege gerichtet; sie sind nicht verborgen vor meinem Angesicht, und ihre Schuld ist nicht verhüllt vor meinen Augen. (Hi 34,22; Spr 5,21; Jer 17,10; Jer 32,19; Hebr 4,13)18Darum will ich vorher ihre Schuld und Sünde zweifach vergelten, weil sie mein Land mit dem Aas ihrer schändlichen Götzen entweiht und mein Erbteil mit ihren Gräueln erfüllt haben. (2Mo 22,9; 3Mo 26,30; Jes 40,2; Jer 2,13; Jer 17,18)19O HERR, du meine Stärke, meine Burg und meine Zuflucht am Tag der Not! Zu dir werden die Heidenvölker kommen von den Enden der Erde und sagen: Nur Betrug haben unsere Väter ererbt, nichtige Götzen, von denen keiner helfen kann! (Ps 18,3; Ps 65,3; Ps 91,1; Jes 2,2; Jes 49,6; Jer 10,3; Jer 14,8; Jer 17,17; Sach 8,20)20Wie kann ein Mensch sich selbst Götter machen? Das sind ja gar keine Götter! (2Kön 19,18; Jer 2,11; Gal 4,8)21Darum siehe, ich werde es sie diesmal wissen lassen, werde sie meine Hand und meine Macht erkennen lassen, und sie sollen erfahren, dass mein Name HERR ist! (2Mo 3,14; 2Mo 6,2; Ps 83,19; Jes 42,8; Jer 33,2)
Jeremia 16
Einheitsübersetzung 2016
Jeremias Einsamkeit als Zeichen für Israel
1Das Wort des HERRN erging an mich:2Du sollst dir keine Frau nehmen und weder Söhne noch Töchter haben an diesem Ort.3Denn so spricht der HERR über die Söhne und Töchter, die an diesem Ort geboren werden, über ihre Mütter, die sie gebären, und über ihre Väter, die sie zeugen in diesem Land:4Eines qualvollen Todes müssen sie sterben; man wird sie nicht beklagen und nicht begraben; sie werden zum Dünger auf dem Acker. Durch Schwert und Hunger kommen sie um; ihre Leichen werden zum Fraß für die Vögel des Himmels und die Tiere des Feldes. (Jer 9,21; Jer 25,33)5Ja, so hat der HERR gesprochen: Betritt kein Trauerhaus, geh nicht zur Totenklage und bezeig niemandem Beileid! Denn ich habe diesem Volk mein Heil entzogen - Spruch des HERRN -, die Güte und das Erbarmen.6Groß und Klein muss sterben in diesem Land; man wird sie nicht begraben und nicht beklagen. Niemand ritzt sich ihretwegen wund oder schert sich kahl. (Jer 47,5)7Keinem wird man das Trauerbrot brechen, um ihn wegen eines Verstorbenen zu trösten; man wird ihnen nicht den Trostbecher zu trinken geben wegen seines Vaters oder seiner Mutter.8Auch ein Haus, in dem ein Festmahl stattfindet, sollst du nicht betreten, um mit ihnen zu sitzen, zu essen und zu trinken.9Denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, verstummen lasse ich an diesem Ort, vor euren Augen und in euren Tagen, Jubelruf und Freudenruf, den Ruf des Bräutigams und den Ruf der Braut. (Jer 7,34)
Begründung und Ankündigung des Gerichts
10Wenn du nun diesem Volk das alles verkündest und man dich fragt: Warum droht der HERR uns all dieses schwere Unheil an? Worin besteht unsre Schuld und worin unsere Sünde, die wir gegen den HERRN, unsern Gott, begangen haben?, (Jer 5,19)11so antworte ihnen: Weil eure Väter mich verlassen haben - Spruch des HERRN - und anderen Göttern nachliefen, ihnen dienten und sich vor ihnen niederwarfen. Mich aber haben sie verlassen und meine Weisung nicht bewahrt.12Ihr selbst aber habt es noch schlimmer getrieben als eure Väter. Siehe: Jeder von euch folgt der Verstocktheit seines bösen Herzens, ohne auf mich zu hören.13Darum schleudere ich euch aus diesem Land hinaus, in das Land, das euch und euren Vätern unbekannt war. Dort werdet ihr anderen Göttern dienen Tag und Nacht, weil ich euch keine Gnade schenke. (5Mo 28,64)14Darum siehe, Tage kommen - Spruch des HERRN -, da sagt man nicht mehr: So wahr der HERR lebt, der die Söhne Israels aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat!,15sondern: So wahr der HERR lebt, der die Söhne Israels aus dem Nordland und aus allen Ländern, in die er sie verstoßen hatte, heraufgeführt hat. Ich bringe sie zurück in ihr Heimatland, das ich ihren Vätern gegeben habe.16Siehe, ich sende viele Fischer - Spruch des HERRN -, die sollen sie fischen und danach sende ich viele Jäger, die sollen sie erjagen auf jedem Berg und auf jedem Hügel und in den Felsenklüften.17Denn meine Augen sind über allen ihren Wegen; sie können sich vor mir nicht verstecken und ihre Schuld ist vor meinen Augen nicht verborgen.18So vergelte ich zunächst doppelt ihre Schuld und ihre Sünde, weil sie mein Land entweiht haben; mit dem Aas ihrer Scheusale und durch ihre Gräuel haben sie mein Erbteil angefüllt.19HERR, meine Kraft und meine Burg, / meine Zuflucht am Tag der Not!
Zu dir kommen Völker von den Enden der Erde / und sagen: Nur Trug erbten unsre Väter, / Wahngebilde, die nichts nützen.20Kann ein Mensch sich denn Götter machen? - / Doch Götter sind es dann nicht!21Darum siehe, ich bringe sie zur Erkenntnis; / diesmal bringe ich sie zur Erkenntnis meiner Macht und meiner Stärke
und sie werden erkennen, / dass mein Name HERR ist.