2.Samuel 1

Lutherbibel 2017

1 Nach dem Tode Sauls, als David aus der Schlacht gegen Amalek zurückgekommen und zwei Tage in Ziklag geblieben war, (1Sam 27,6; 1Sam 30,26)2 siehe, da kam am dritten Tage ein Mann aus dem Lager Sauls mit zerrissenen Kleidern und mit Erde auf seinem Haupt. Und als er zu David kam, fiel er nieder zur Erde und huldigte ihm.3 David aber sprach zu ihm: Wo kommst du her? Er sprach zu ihm: Aus dem Lager Israels bin ich entronnen.4 David sprach zu ihm: Sage mir, wie steht es? Er sprach: Das Volk ist geflohen aus der Schlacht, und es sind viele vom Volk gefallen und tot; dazu ist auch Saul tot und sein Sohn Jonatan.5 David sprach zu dem jungen Mann, der ihm das sagte: Woher weißt du, dass Saul und sein Sohn Jonatan tot sind?6 Der junge Mann, der ihm das sagte, sprach: Ich kam von ungefähr aufs Gebirge Gilboa, und siehe, Saul lehnte sich auf seinen Spieß, und die Wagen und Reiter jagten hinter ihm her. (1Sam 31,1)7 Und er wandte sich um und sah mich und rief mich. Und ich sprach: Hier bin ich.8 Und er sprach zu mir: Wer bist du? Ich sprach zu ihm: Ich bin ein Amalekiter.9 Und er sprach zu mir: Tritt her zu mir und töte mich; denn mir wird schwarz vor den Augen, aber mein Leben ist noch ganz in mir. (1Sam 31,4)10 Da trat ich zu ihm und tötete ihn, denn ich wusste, dass er nicht leben könnte nach seinem Fall; und ich nahm die Krone von seinem Haupt und das Armgeschmeide von seinem Arm und habe es hergebracht zu dir, meinem Herrn.11 Da fasste David seine Kleider und zerriss sie, und ebenso taten alle Männer, die bei ihm waren,12 und sie hielten Totenklage und weinten und fasteten bis zum Abend um Saul und seinen Sohn Jonatan und um das Volk des HERRN und um das Haus Israel, weil sie durchs Schwert gefallen waren. (1Sam 31,13)13 Und David sprach zu dem jungen Mann, der es ihm angesagt hatte: Wo bist du her? Er sprach: Ich bin der Sohn eines Fremdlings, eines Amalekiters.14 David sprach zu ihm: Wie, du hast dich nicht gefürchtet, deine Hand auszustrecken, den Gesalbten des HERRN zu verderben? (1Sam 24,7; 1Sam 26,9; 1Sam 26,23)15 Und David rief einen seiner Männer und sprach: Komm her und schlag ihn nieder! Und er schlug ihn nieder, dass er starb. (2Sam 4,10; 2Sam 4,12)16 Und David sprach zu ihm: Dein Blut komme auf dein Haupt; denn dein Mund hat gegen dich selbst geredet, als du sagtest: Ich habe den Gesalbten des HERRN getötet.17 Und David sang dieses Klagelied über Saul und Jonatan, seinen Sohn,18 und befahl, man sollte die Judäer das Bogenlied lehren. Siehe, es steht geschrieben im Buch des Redlichen: (Jos 10,13; 2Sam 22,1)19 Die Edelsten in Israel sind auf deinen Höhen erschlagen. Wie sind die Helden gefallen!20 Sagt’s nicht an in Gat, verkündet’s nicht auf den Gassen in Aschkelon, dass sich nicht freuen die Töchter der Philister, dass nicht frohlocken die Töchter der Unbeschnittenen.21 Ihr Berge von Gilboa, es soll weder tauen noch regnen auf euch, ihr trügerischen Gefilde; denn daselbst wurde der Helden Schild entweiht, der Schild Sauls, als wäre er nicht gesalbt mit Öl.22 Der Bogen Jonatans hat nie gefehlt, und das Schwert Sauls ist nie leer zurückgekommen von dem Blut der Erschlagenen und vom Mark der Helden.23 Saul und Jonatan, geliebt und einander zugetan, im Leben und im Tod nicht geschieden; schneller waren sie als die Adler und stärker als die Löwen.24 Ihr Töchter Israel, weint über Saul, der euch kleidete mit kostbarem Purpur und euch schmückte mit goldenen Kleinoden an euren Kleidern.25 Wie sind die Helden gefallen im Streit! Jonatan ist auf deinen Höhen erschlagen!26 Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonatan, ich habe große Freude und Wonne an dir gehabt; deine Liebe ist mir wundersamer gewesen, als Frauenliebe ist.27 Wie sind die Helden gefallen und die Waffen des Krieges verloren.

2.Samuel 1

Hoffnung für alle

1 König Saul war in der Schlacht gegen die Philister umgekommen. Nachdem David von seinem Vergeltungsschlag gegen die Amalekiter nach Ziklag zurückgekehrt war,2 erschien zwei Tage später bei ihm ein Mann aus Sauls Heer. Als Zeichen der Trauer waren seine Kleider zerrissen und sein Haar voller Erde. Er warf sich ehrerbietig vor David zu Boden.3 »Woher kommst du?«, fragte David. Der Mann antwortete: »Ich habe im israelitischen Heer gekämpft und konnte den Feinden entkommen.«4 »Wie ist die Lage?«, wollte David wissen. »Erzähl es mir!« Da berichtete der Mann: »Viele unserer Soldaten liegen gefallen oder schwer verwundet auf dem Schlachtfeld, und der Rest ist geflohen. Auch Saul und sein Sohn Jonatan sind tot.«5 »Woher weißt du, dass Saul und Jonatan tot sind?«, hakte David nach.6 Der junge Mann fuhr fort: »Ich kam zufällig ins Bergland von Gilboa. Dort entdeckte ich Saul, der sich auf seinen Speer stützte. Die feindlichen Wagen und Reiter schlossen den Kreis um ihn immer enger.7 Er drehte sich um, sah mich und rief mir zu, ich solle herkommen.8 Als ich bei ihm war, fragte er: ›Wer bist du?‹ ›Ich bin ein Amalekiter‹, antwortete ich.9 Da bat er mich: ›Komm und töte mich, denn noch ist zwar Leben in mir, aber ich bin schwer verwundet und am Ende meiner Kraft.‹10 Ich erfüllte ihm seine letzte Bitte: Ich erstach ihn, denn ich wusste ja, dass Saul schon ganz schwach war und sowieso sterben würde. Dann nahm ich ihm die Krone und den Armreif ab, um sie dir, meinem Herrn und Gebieter, zu überbringen.«11 Da zerrissen David und die Männer, die bei ihm standen, ihre Gewänder.12 Sie weinten und trauerten um Saul, seinen Sohn Jonatan und um das ganze Volk des HERRN, weil so viele Israeliten in der Schlacht umgekommen waren. Bis zum Abend fasteten sie.13 David fragte den jungen Mann, der ihm die Nachricht überbracht hatte: »Woher kommst du?« »Ich bin der Sohn eines Einwanderers aus Amalek«, antwortete er.14 Da fuhr David ihn an: »Wie konntest du es wagen, den König umzubringen, den der HERR auserwählt hat?«15 Er befahl einem der jungen Männer, die bei ihm standen: »Komm her und töte ihn!« Der Mann gehorchte und stach den Amalekiter nieder. Bevor er starb,16 sagte David noch zu ihm: »Das ist die gerechte Strafe für dein Verbrechen! Du selbst hast dich zum Tod verurteilt, als du sagtest: ›Ich habe den König umgebracht, den der HERR erwählt hat.‹«17 David dichtete ein Klagelied über Sauls und Jonatans Tod.18 Er ordnete an, dass alle Bewohner von Juda es auswendig lernen sollten. Es wird das »Bogenlied« genannt und steht im »Buch des Rechtschaffenen«:19 Ach, Israel, erschlagen liegen sie auf deinen Hügeln, die Soldaten, die dein ganzer Stolz und deine Freude waren! Deine Helden sind tot, im Kampf gefallen.20 Verheimlicht es den Städten Gat und Aschkelon, verkündet diese Nachricht nicht in ihren Gassen! Die Mädchen der Philister sollen keine Freudenlieder singen, die Frauen dieser unbeschnittenen Heiden keine Reigen tanzen.21 Ihr Berge von Gilboa, kein Tau soll euch bedecken und kein Regen fallen, nie mehr soll Korn auf euren Äckern wachsen, weil dort die blutverschmierten Schilde liegen, die einst unseren besten Soldaten gehörten. Sauls Schild hat seinen Glanz verloren, sein Leder wird nicht mehr mit Öl gepflegt.22 Die Pfeile Jonatans verfehlten nie das Ziel, nie schlug das Schwert von König Saul daneben. Stets trieften ihre Waffen vom Blut der Durchbohrten, sie glänzten vom Fett der erstochenen Helden.23 Saul und Jonatan – jeder liebte und verehrte sie! Unzertrennlich waren sie im Leben, und nun sind sie auch im Tod vereint. Sie waren schneller noch als Adler, stärker als der stärkste Löwe.24 Ihr Frauen von Israel, trauert und weint um König Saul, der euch Kleider aus Purpur gab und euch mit goldenem Schmuck beschenkte!25 Die Helden sind tot, im Kampf gefallen. Durchbohrt liegt Jonatan auf deinen Bergen, Israel.26 Mein Bruder Jonatan, wie schmerzt mich dein Verlust! Du warst mir lieber als der größte Schatz der Welt. Niemals kann die Liebe einer Frau ersetzen, was deine Freundschaft mir bedeutet hat.27 Die Helden sind tot, im Kampf gefallen, unsere besten Männer haben wir verloren.

2.Samuel 1

Gute Nachricht Bibel 2018

1-2 Die Nachricht von Sauls Tod erreichte David, nachdem er von seinem Sieg über die Amalekiter nach Ziklag zurückgekehrt war. Er war gerade den dritten Tag wieder in der Stadt, da kam ein Mann zu ihm, der aus der Schlacht entkommen war, einer aus der näheren Umgebung Sauls. Zum Zeichen der Trauer hatte er seine Kleider zerrissen und Erde auf seinen Kopf gestreut. Er warf sich vor David zu Boden und erwies ihm Ehre wie einem König.3 »Wo kommst du her?«, fragte ihn David. Der Mann antwortete: »Vom Heer Israels. Ich konnte mich vor den Philistern retten.«4 »Wie steht es?«, fragte David. »Berichte mir!« Da erzählte er: »Unser Heer wurde in die Flucht geschlagen. Viele sind gefallen, auch Saul und Jonatan sind tot.«5 David fragte den jungen Mann, der ihm die Nachricht brachte: »Saul und Jonatan tot? Woher weißt du das?«6 Der Mann erzählte: »Ganz zufällig kam ich auf das Gilboa-Gebirge.[1] Da sah ich Saul stehen, wie er sich auf seinen Speer stützte. Die Streitwagen der Philister hatten ihn schon fast erreicht.7 Als er sich umwandte, sah er mich und rief mich zu sich. ›Ja, Herr?‹, sagte ich.8 Er fragte: ›Wer bist du?‹, und ich antwortete: ›Ein Amalekiter.‹9 Da rief er: ›Komm her und gib mir den Todesstoß! Ich lebe noch, aber ich habe keine Kraft mehr.‹10 Ich wusste, dass er seine Niederlage nicht überleben würde. Darum ging ich hin und gab ihm den Todesstoß. Dann nahm ich ihm den Stirnreif und die Armspange ab. Ich habe sie dir gebracht, Herr, hier sind sie!« (1Sam 31,4)11 Als David das hörte, zerriss er sein Gewand, und dasselbe taten die Männer, die bei ihm waren.12 Sie weinten und fasteten bis zum Abend und hielten die Totenklage um Saul und um seinen Sohn Jonatan und um das Heer des HERRN, um alle Männer Israels, die in der Schlacht gefallen waren.13 David fragte den jungen Mann, der ihm die Nachricht überbracht hatte: »Woher stammst du?« Er antwortete: »Ich bin der Sohn eines Fremden, eines Amalekiters, der in Israel Aufnahme gefunden hat.«14 Da fuhr David ihn an: »Wie konntest du es wagen, den gesalbten König des HERRN zu töten!« (1Sam 24,7)15 Er rief einem seiner Männer zu: »Komm her, stoß ihn nieder!«, und der schlug ihn tot.16 David aber sagte noch zu dem Amalekiter: »Dein Blut finde keinen Rächer![2] Du hast dir selbst das Urteil gesprochen, als du sagtest: ›Ich habe den gesalbten König des HERRN getötet.‹«17 David stimmte über Saul und seinen Sohn Jonatan die Totenklage an.18 Er sprach die Worte, die bekanntlich ins Buch der Heldenlieder aufgenommen sind. Dort tragen sie die Überschrift »Lehrt die Männer von Juda den Bogenkampf«; sie lauten: (Jos 10,13)19 Erschlagen liegen sie auf deinen Bergen, die Besten, die du hattest, Israel, dein Ruhm und Stolz, gefallen sind sie – tot!20 Sprecht nicht davon in Gat und Aschkelon, verschweigt es auf den Gassen dieser Städte! Sonst freuen sich die Frauen der Philister, die Töchter dieser Unbeschnittenen jubeln.21 Ihr Höhen von Gilboa, seid verflucht! Nie sollen Tau und Regen auf euch fallen, nie sollen Felder voller Frucht euch zieren, weil dort die Schilde unserer Helden liegen, Sauls Schild im Staub, entweiht für alle Zeit!22 Der Pfeil vom Bogen Jonatans traf stets sein Ziel und nie zog Saul sein Schwert vergeblich, in Scharen sanken ihre Feinde nieder.23 Geliebt und hoch geachtet waren sie, im Leben unzertrennlich, Saul und Jonatan – nun sind sie auch im Tode noch vereint! Sie waren schneller als der schnelle Adler, den Löwen übertrafen sie an Kraft.24 Ihr Frauen Israels, auf, klagt um Saul! Er war es, der euch Purpurkleider gab und euch mit goldenem Schmuck so reich beschenkte.25 Die Tapfersten sind tot, im Kampf erschlagen! Auch Jonatan liegt tot dort oben auf den Bergen!26 Mein Bruder Jonatan, mein bester Freund, voll Schmerz und Trauer weine ich um dich; denn deine Freundschaft hat mir mehr bedeutet, als Frauenliebe je bedeuten kann! (1Sam 18,3)27 Die besten Krieger tot, im Kampf erschlagen, für immer sind die Tapfersten dahin!