1Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia: (Jer 26,1)2Tritt ins Tor am Hause des HERRN und predige dort dies Wort und sprich: Höret des HERRN Wort, ihr alle von Juda, die ihr zu diesen Toren eingeht, den HERRN anzubeten!3So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Bessert euer Leben und euer Tun, so will ich euch wohnen lassen an diesem Ort. (Jer 18,11; Jer 26,13)4Verlasst euch nicht auf Lügenworte, wenn sie sagen: Hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel!5Sondern bessert euer Leben und euer Tun, dass ihr recht handelt einer gegen den andern6und gegen Fremdlinge, Waisen und Witwen keine Gewalt übt und nicht unschuldiges Blut vergießt an diesem Ort und nicht andern Göttern nachlauft zu eurem eigenen Schaden, (Jer 22,3)7so will ich euch immer und ewiglich wohnen lassen an diesem Ort, in dem Lande, das ich euren Vätern gegeben habe.8Aber nun verlasst ihr euch auf Lügenworte, die zu nichts nütze sind.9Ihr seid Diebe, Mörder, Ehebrecher und Meineidige und opfert dem Baal und lauft fremden Göttern nach, die ihr nicht kennt. (2Mo 20,3; 2Mo 20,13; Hos 4,2)10Und dann kommt ihr und tretet vor mich in diesem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, und sprecht: Wir sind geborgen, – und tut weiter solche Gräuel.11Haltet ihr denn dies Haus, das nach meinem Namen genannt ist, für eine Räuberhöhle? Siehe, ich sehe es wohl, spricht der HERR. (Mt 21,13)12Geht hin an meine Stätte zu Silo, wo früher mein Name gewohnt hat, und schaut, was ich dort getan habe wegen der Bosheit meines Volks Israel. (Jos 18,1; 1Sam 4,4; 1Sam 4,12; Ps 78,60; Jer 26,6)13Weil ihr denn lauter solche Dinge treibt, spricht der HERR, und weil ich immer wieder zu euch redete und ihr nicht hören wolltet und ich euch rief und ihr nicht antworten wolltet, (Jes 65,12; Jer 25,3; Jer 35,15)14so will ich mit dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, auf das ihr euch verlasst, und mit der Stätte, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, ebenso tun, wie ich mit Silo getan habe,15und will euch von meinem Angesicht verstoßen, wie ich verstoßen habe alle eure Brüder, das ganze Geschlecht Ephraim. (2Kön 17,18; 2Kön 17,20; 2Kön 17,23)
Gegen falschen Gottesdienst
16Du aber sollst für dies Volk nicht bitten und sollst für sie weder Klage noch Gebet vorbringen, sollst auch nicht in mich dringen; denn ich will dich nicht hören. (2Mo 32,11; 1Sam 12,23; Jer 11,14; Jer 14,11; Jer 37,3; Jer 42,2)17Siehst du nicht, was sie tun in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems? (Jes 65,11; Jer 19,13; Jer 44,17)18Die Kinder lesen Holz, die Väter zünden das Feuer an, und die Frauen kneten den Teig, dass sie der Himmelskönigin Kuchen backen, und fremden Göttern spenden sie Trankopfer mir zum Verdruss.19Aber machen sie denn mir Verdruss, spricht der HERR, und nicht vielmehr sich selbst zu ihrer eigenen Schande?20Darum spricht Gott der HERR: Siehe, mein Zorn und mein Grimm ist ausgeschüttet über diese Stätte, über Menschen und über Vieh, über die Bäume auf dem Felde und über die Früchte des Landes; der wird brennen, dass niemand löschen kann.21So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Tut eure Brandopfer zu euren Schlachtopfern und fresst Fleisch! (1Sam 15,22; Ps 50,7; Jer 6,20; Hos 8,13; Mi 6,6)22Denn ich habe euren Vätern an dem Tage, als ich sie aus Ägyptenland führte, nichts gesagt noch geboten von Brandopfern und Schlachtopfern;23sondern dies Wort habe ich ihnen geboten: Gehorcht meiner Stimme, so will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein; wandelt ganz auf dem Wege, den ich euch gebiete, auf dass es euch wohlgehe. (3Mo 26,12; Jer 11,4; Jer 24,7; Jer 30,22; Jer 31,1; Jer 31,33; Jer 32,38; Hes 11,20; Hes 14,11; Hes 34,30; Hes 37,27)24Aber sie wollten nicht hören noch ihr Ohr neigen, sondern wandelten nach ihrem eignen Rat und nach ihrem verstockten und bösen Herzen und kehrten mir den Rücken zu und nicht das Angesicht. (Jes 65,2; Jer 11,8)25Ja, von dem Tage an, da eure Väter aus Ägyptenland zogen, bis auf diesen Tag habe ich immer wieder zu euch gesandt alle meine Knechte, die Propheten. (Jer 25,4)26Aber sie wollten mich nicht hören noch ihr Ohr neigen, sondern waren halsstarrig und trieben es ärger als ihre Väter. (Jer 16,12)27Und wenn du schon ihnen dies alles sagst, so werden sie doch nicht auf dich hören; rufst du sie, so werden sie dir nicht antworten.28Darum sprich zu ihnen: Dies ist das Volk, das auf die Stimme des HERRN, seines Gottes, nicht hören noch sich bessern will. Die Wahrheit ist dahin und ausgerottet aus ihrem Munde.29Schere deine Haare ab und wirf sie von dir und wehklage auf den Höhen; denn der HERR hat dies Geschlecht, über das er zornig ist, verworfen und verstoßen. (Mi 1,16)30Denn die Judäer haben getan, was mir missfällt, spricht der HERR. Sie haben ihre Gräuelbilder gesetzt in das Haus, das nach meinem Namen genannt ist, um es unrein zu machen, (2Kön 21,4; Jer 32,34)31und haben die Höhen des Tofet im Tal Ben-Hinnom gebaut, um ihre Söhne und Töchter zu verbrennen, was ich nie geboten habe und mir nie in den Sinn gekommen ist. (3Mo 18,21; Jer 19,5; Jer 32,35)32Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass man’s nicht mehr nennen wird »Tofet« und »Tal Ben-Hinnom«, sondern »Würgetal«. Und man wird im Tofet begraben müssen, weil sonst kein Raum mehr sein wird.33Und die Leichname dieses Volks sollen den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fraß werden, ohne dass sie jemand verscheuchen wird. (5Mo 28,26; Jer 9,21; Jer 16,4)34Und ich will in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems wegnehmen den Jubel der Freude und Wonne und die Stimme des Bräutigams und der Braut; denn das Land soll wüst werden. (Jer 16,9; Jer 25,10; Jer 33,11)
Jeremia 7
Hoffnung für alle
Ändert euer Leben!
1Der HERR sprach zu Jeremia:2»Stell dich an den Eingang des Tempels und verkünde dort diese Botschaft: Ihr Bewohner von Juda, hört, was der HERR euch sagt! Ihr kommt hierher zum Tempel, um den HERRN anzubeten.3Doch der HERR, der allmächtige Gott Israels, spricht: Ihr müsst euer Leben vollkommen ändern, nur dann werde ich euch weiter in diesem Land wohnen lassen.4Glaubt den Lügnern nicht, die euch ständig einreden: ›Hier sind wir sicher, denn dies ist der Tempel des HERRN. Ja, dies ist der Tempel, in dem unser Gott wohnt.‹5Ich sage euch: Ändert euer Leben von Grund auf! Geht gut und gerecht miteinander um,6unterdrückt nicht die Ausländer, die Waisen und die Witwen, und hört auf, hier das Blut unschuldiger Menschen zu vergießen! Lauft nicht mehr anderen Göttern nach, denn damit schadet ihr euch bloß selbst.7Nur dann dürft ihr für immer in diesem Land bleiben, das ich euren Vorfahren geschenkt habe.8Doch ihr vertraut auf falsche Versprechungen, die euch nichts nützen.9Ihr stehlt und mordet, brecht die Ehe und schwört Meineide, ihr bringt dem Götzen Baal Opfer dar und verehrt fremde Götter, die ihr früher nicht kanntet.10Dann kommt ihr in meinen Tempel, tretet vor mich hin und sagt: ›Uns kann nichts geschehen!‹ – um es danach genauso schlimm zu treiben wie vorher.11Meint ihr etwa, dieses Haus, das meinen Namen trägt, sei eine Räuberhöhle? Ich, der HERR, sehe genau, was ihr tut. Darauf könnt ihr euch verlassen!12Geht doch einmal zur Stadt Silo, wo früher mein Heiligtum stand. Schaut euch an, wie ich es damals zerstören ließ wegen der Bosheit meines Volkes Israel.13Ich, der HERR, sage euch: Ihr handelt genauso vermessen wie eure Vorfahren, und obwohl ich immer wieder zu euch geredet habe, wolltet ihr nicht hören. Ich habe euch gerufen, aber ihr habt mir keine Antwort gegeben.14Darum werde ich diesen Tempel, der meinen Namen trägt und in dem ihr euch so sicher fühlt, restlos zerstören. Ja, dieser Ort, den ich euren Vorfahren gab, wird dasselbe Schicksal erleiden wie Silo.15Ich werde euch aus meiner Nähe verstoßen, so wie ich eure Brüder, den Stamm Ephraim, vertrieben habe.«
Ich will eure Opfer nicht mehr!
16Der Herr sprach zu mir: »Jeremia, bete nicht mehr für dieses Volk! Fleh nicht für sie um Gnade, bestürme mich nicht mehr mit Bitten, denn ich werde dich nicht erhören!17Siehst du nicht, was sie in den Städten von Juda und auf den Plätzen von Jerusalem tun?18Die Kinder sammeln Brennholz, die Männer machen damit Feuer, und die Frauen kneten einen Teig, um Kuchen als Opfergabe für die Himmelskönigin[1] zu backen. Sie gießen Wein aus als Trankopfer für andere Götter und tun alles, um mich zu kränken.19Doch können sie mich, den HERRN, damit wirklich treffen? Nein, sie schaden sich bloß selbst und bringen Schande über sich!20Ich, Gott, der HERR, sage: Mein glühender Zorn wird sich über diesen Ort ergießen, über Mensch und Tier, über Bäume und Felder. Mein Zorn wird brennen wie ein Feuer und nicht erlöschen.21So spricht der HERR, der allmächtige Gott Israels: Ich will eure Brandopfer nicht mehr! Esst das Fleisch der Tiere doch auf, wenn ihr eure Opfermahlzeit haltet!22Als ich eure Vorfahren aus Ägypten führte, habe ich ihnen nicht aufgetragen, mir Opfer darzubringen.23Ich habe ihnen nur dies eine befohlen: ›Hört auf mich, dann will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein. Lebt ganz so, wie ich es euch befohlen habe, dann wird es euch gut gehen.‹24Aber sie gehorchten mir nicht, ja, sie hörten mir nicht einmal zu, sondern lebten so, wie sie es wollten, und taten, wozu ihr Eigensinn sie trieb. Sie wandten sich von mir ab und kehrten mir den Rücken.25So ist es bis heute geblieben. Von Anfang an, seit eure Vorfahren aus Ägypten gezogen sind, habe ich immer wieder meine Boten, die Propheten, zu euch gesandt,26aber ihr wolltet nicht auf mich hören und mir nicht gehorchen. Starrköpfig seid ihr, schlimmer noch als eure Vorfahren!27Und selbst wenn du, Jeremia, ihnen dies alles verkündest, werden sie doch nicht auf dich hören. Dein Rufen wird ohne Antwort bleiben.28Sag ihnen: Ihr seid das Volk, das dem HERRN, seinem Gott, nicht gehorcht und sich nichts sagen lässt. Treue und Wahrheit habt ihr verloren, ihr sprecht nicht einmal mehr darüber!«
Hinnomtal – Tal der Toten
29»Trauere, Israel! Schneide dein langes Haar ab und wirf es fort! Stimm die Totenklage an, draußen auf den kahlen Hügeln! Denn ich, der HERR, habe dich verstoßen, ich will nichts mehr von dir wissen, mein Zorn lastet schwer auf dir!30Die Bewohner von Juda haben etwas getan, was ich hasse: Im Tempel, der meinen Namen trägt, haben sie ihre abscheulichen Götzen aufgestellt und ihn so entweiht.31Im Hinnomtal haben sie den Tofet errichtet und verbrennen auf dieser Opferstätte ihre Kinder. Niemals habe ich so etwas befohlen, mit keinem Gedanken je daran gedacht!32Darum hört nun, was ich sage: Es kommt die Zeit, da wird man diesen Ort nicht mehr Tofet oder Hinnomtal nennen, sondern Mordtal. Man wird die Toten dort begraben, weil anderswo der Platz fehlt.33Die Vögel und wilden Tiere werden die herumliegenden Leichen fressen, ohne dass jemand sie verscheucht.34In den Straßen von Jerusalem und in den anderen Städten Judas bereite ich allem Jubel und aller Freude ein Ende, es wird auch keine fröhlichen Hochzeitsfeiern mehr geben, denn das Land soll zur trostlosen Wüste werden.
Jeremia 7
Gute Nachricht Bibel 2018
Gegen das falsche Vertrauen auf den Tempel
1Das Wort des HERRN erging an Jeremia; er sagte zu ihm:2»Geh, stell dich an den Eingang des Tempels und rufe: ›Hört zu, ihr Leute von Juda! Hört alle her, die ihr durch diese Tore in den Tempel geht, um den HERRN anzubeten!3So spricht der Gott Israels, der Herrscher der Welt:[1] Ändert euer Leben und Tun! Dann dürft ihr hier wohnen bleiben.[2] (Jer 18,11; Jer 26,13)4Glaubt nicht, dass es euch etwas hilft, wenn ihr ständig wiederholt: Dies ist der Tempel des HERRN, dies ist der Tempel des HERRN, hier wohnt der HERR! Damit betrügt ihr euch selbst! (Ps 76,3)5Nein, ihr müsst euer Leben und Tun gründlich ändern! Geht gerecht miteinander um; (2Mo 22,20; 2Mo 22,21; 5Mo 19,10; Jer 22,3; Jer 22,17)6nutzt nicht Fremde, Waisen und Witwen aus; vergießt nicht das Blut unschuldiger Menschen! Lauft nicht den fremden Göttern nach, die euch ins Unglück bringen!7Nur dann könnt ihr hier wohnen bleiben, in dem Land, das ich euren Vorfahren als Erbbesitz gegeben habe.8Seht doch ein, dass ihr euch selbst betrügt!9Ihr stehlt und mordet, brecht die Ehe, schwört Meineide, bringt dem Baal eure Opfergaben und verehrt fremde Götter, die euch nichts angehen. (2Mo 20,13; Jer 25,6; Hos 4,2)10Und dann kommt ihr und stellt euch hier in meinem Haus vor mich hin und sagt: Uns kann nichts geschehen! Dabei tut ihr weiterhin alles, was ich verabscheue.11Ist denn dieses Haus, das doch mein Eigentum ist, in euren Augen ein Versteck für Räuber geworden? Gut, dann werde auch ich es so ansehen. Das sage ich, der HERR. (Mk 11,17)12Geht doch nach Schilo, wo ich früher meinen Tempel hatte, die Wohnstätte meines Namens![3] Seht euch an, wie ich ihn verwüstet habe, weil die Leute von Israel so viel Böses taten. (Jos 18,1; Jer 26,9)13Ihr selbst treibt es genauso schlimm. Dafür ziehe ich euch jetzt zur Rechenschaft, ich, der HERR. Sooft ich auch zu euch sprach – ihr habt nicht hingehört; wenn ich rief, habt ihr nicht geantwortet. (Jer 6,10; Jer 7,25; Jer 11,8; Jer 13,10; Jer 25,3; Jer 26,5; Jer 29,19; Jer 35,14; Jer 37,2)14Darum will ich jetzt mit dem Haus, das mein Eigentum ist und auf das ihr euer Vertrauen setzt, verfahren wie mit Schilo. Ich werde diesen Tempel, in dem ich euch und euren Vorfahren nahe sein wollte, genauso dem Erdboden gleichmachen.15Und euch will ich nicht mehr sehen; darum verstoße ich euch, wie ich euer Brudervolk, die Leute von Efraïm, verstoßen habe.‹« (2Kön 17,7)
Jeremia darf nicht für sein Volk beten
16»Du aber, Jeremia, hör auf, für dieses Volk zu beten! Versuche nicht, bei mir für sie einzutreten, dringe nicht in mich! Ich werde nicht auf dich hören. (1Mo 18,16; 1Mo 20,7; 1Kön 13,6; 2Kön 19,4; Jer 11,14; Jer 14,11; Jer 15,1; Jer 18,20; Jer 37,3; Am 7,2; Am 7,5)17Sieh doch selbst, wie sie es in den Städten in Juda und auf den Straßen Jerusalems treiben! (5Mo 4,19; Jer 19,13; Jer 44,17)18Die Kinder sammeln Brennholz, die Männer zünden Feuer an und die Frauen kneten Teig und backen Kuchen als Opfer für die Himmelskönigin. Außerdem bringen sie anderen Göttern Wein als Trankopfer dar. Das alles tun sie mir zum Trotz.19Aber bilden sie sich denn ein«, sagte der HERR, »dass sie mir damit etwas antun? Sie schaden ja nur sich selbst! Sie werden es noch erleben, wie Unglück und Schande über sie kommen.«20Der HERR, der mächtige Gott, hat sein Urteil gefällt, er sagt: »Ich gieße meinen Zorn über diesen Tempel aus. Er trifft die Menschen und die Tiere, die Bäume und die Ernte auf dem Feld. Er brennt wie ein Feuer, das niemand löschen kann.«
Ein Volk, das nicht hört
21Der HERR, der Herrscher der Welt,[4] der Gott Israels, sagt: »Warum verbrennt ihr mir Tiere als Brandopfer? Tut sie zu den anderen dazu, die ihr für das Opfermahl schlachtet, esst das Fleisch doch auf! (Jer 6,20)22Als ich eure Vorfahren aus Ägypten herausführte, habe ich ihnen nicht befohlen, mir Brand- oder Mahlopfer darzubringen. (Am 5,25)23Aber das habe ich zu ihnen gesagt: ›Gehorcht mir und lebt nach den Geboten, die ich euch gebe. Dann wird es euch gut gehen: Ich will euer Gott sein und ihr sollt mein Volk sein.‹ (2Mo 19,5; 3Mo 18,5; 3Mo 26,12; 5Mo 6,3; 5Mo 26,17; Jer 30,22; Hes 11,20; Hos 2,25)24Aber sie hörten nicht auf mich, sondern taten, was ihr böses und eigensinniges Herz ihnen eingab. Sie wandten sich von mir ab und kehrten mir den Rücken. (Jer 9,13; Jer 11,8; Jer 16,12; Jer 18,12)25So war es schon damals, als ich eure Vorfahren aus Ägypten führte, und so ist es geblieben bis auf den heutigen Tag. Immer von Neuem schickte ich euch meine Diener, die Propheten; (Jer 7,13; Jer 25,4)26aber niemand von euch kümmerte sich darum, niemand hörte auf mich. Ihr seid starrsinnig geblieben und habt es noch schlimmer getrieben als eure Vorfahren. (Jer 7,13; Jer 17,23; Jer 19,15)27Und du, Jeremia, wirst ihnen dies alles vorhalten, aber sie werden nicht auf dich hören; du wirst sie rufen und keine Antwort bekommen.28Dann sollst du ihnen sagen: ›Ihr seid das Volk, das auf den HERRN, seinen Gott, nicht gehört hat. Von Treue ist bei euch keine Rede mehr, gestorben ist sie!‹« (Jer 5,3)
Tal des Mordens, Tal der Toten
29Ihr Leute von Jerusalem, schneidet euer Haar ab und werft es weg! Stimmt Trauerlieder an auf den kahlen Höhen! Der HERR empfindet für euch nur noch Zorn. Er hat euch fallen lassen und will von euch nichts mehr wissen.30»So ist es«, sagt der HERR, »die Leute von Juda haben getan, was mich beleidigt. Sie haben ihre abscheulichen Götzenbilder im Tempel aufgestellt und dadurch das Haus geschändet, das mein Eigentum ist. (Jer 32,34; Hes 8,5; Hes 8,10)31Im Hinnom-Tal bauten sie die Opferstätte Tofet, um dort ihre Söhne und Töchter als Opfer zu verbrennen. Das habe ich nicht befohlen; es ist mir auch nie in den Sinn gekommen, so etwas von ihnen zu verlangen. (3Mo 18,21; Jer 3,24; Jer 19,5)32Deshalb ist der Tag nicht fern, an dem dieser Ort nicht mehr Tofet genannt wird oder Hinnom-Tal, sondern Mordtal. Sie werden dort die Toten begraben, weil es sonst nirgends mehr Platz dafür gibt.33Geier und Schakale werden sich über die Leichen dieses Volkes hermachen und niemand wird sie verscheuchen.34Ich mache allem Jubel und aller Freude in den Städten von Juda und auf den Straßen Jerusalems ein Ende; den Jubelruf von Bräutigam und Braut wird man dort nicht mehr hören, denn das Land wird ein einziges Trümmerfeld sein.« (Jer 16,9; Jer 25,10; Jer 33,10; Offb 18,23; Bar 2,23)
Jeremia 7
Neues Leben. Die Bibel
Jeremia spricht im Tempel
1Der HERR gab Jeremia eine weitere Botschaft. Er sprach:2»Stell dich am Eingang des Tempels des HERRN auf und überbring dem Volk folgende Botschaft: ›Hört die Botschaft des HERRN, ihr Bewohner Judas, die ihr durch diese Tore eintretet, um den HERRN anzubeten! (Jer 17,19)3Der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels, spricht: Wenn ihr eure Taten und euer ganzes Leben vollständig ändert, will ich euch in diesem Land wohnen lassen. (Jer 4,1; Jer 18,11; Jer 26,13)4Aber fallt nicht auf Lügenworte herein, die euch versprechen, dass ihr hier sicher seid, nur weil hier der Tempel des HERRN steht. (Mi 3,11)5Ich sage euch: Nur wenn ihr euer Leben und euer Tun von Grund auf ändert, wenn ihr bei Meinungsverschiedenheiten gerecht miteinander umgeht, (Jes 1,19; Jer 21,12; Jer 22,3)6die Ausländer, Waisen und Witwen nicht übervorteilt und mit dem Morden und dem Götzendienst ein Ende macht, (2Mo 22,20; 5Mo 6,14; 5Mo 8,19)7nur dann will ich euch hier wohnen lassen, in diesem Land, das ich euren Vorfahren gab, damit es für immer euch gehöre. (5Mo 4,40)8Aber in Wirklichkeit vertraut ihr auf Lügenworte, die gar keinen Nutzen haben!9Ihr stehlt und mordet, brecht die Ehe, haltet eure Schwüre nicht und betet den Baal und einen Haufen anderer neuer Götter an. (2Mo 20,3; Jer 11,13; Jer 19,4)10Dann kommt ihr hierher in den Tempel, das Haus, das mir als Eigentum zugesprochen wurde, und sagt: »Hier sind wir sicher!« – nur um danach genauso weiterzumachen wie bisher. (Hes 23,39)11Glaubt ihr denn, dass dieser Tempel, der meinen Namen trägt, eine Räuberhöhle sei?[1] Ja, ich sehe doch genau, wie es ist!‹«, spricht der HERR. (Mt 21,13; Mk 11,17; Lk 19,46)12»Geht doch einmal hinunter nach Silo, dorthin, wo früher mein Heiligtum stand. Seht doch, was wegen der bösen Taten meines Volkes Israel mit ihm geschehen ist! (Jos 18,1; Jer 26,6)13Ihr aber habt genau die gleichen bösen Taten getan – und obwohl ich unaufhörlich gemahnt habe, habt ihr nicht gehört. Immer wieder habe ich euch gerufen, aber ihr habt nicht geantwortet.14Deshalb werde ich diesen Tempel, in dem ihr euch in Sicherheit wähnt, diesen Ort, den ich euch und euren Vorfahren gab, genauso zerstören, wie ich es mit meinem Heiligtum in Silo getan habe. (1Kön 9,7; Jer 7,4)15Ich will euch von mir stoßen, so wie ich eure Brüder aus dem Stamm Ephraim[2] vertrieben habe. (2Kön 17,23)
Juda bleibt beim Götzendienst
16Bete nicht mehr für diese Menschen, Jeremia. Weine nicht um sie, fleh nicht für sie um Hilfe, bedräng mich nicht mit Bitten – ich würde dir sowieso nicht zuhören. (Jer 11,14; Jer 15,1)17Siehst du denn nicht, wie es in den Städten Judas und in den Straßen Jerusalems zugeht?18Die Kinder sammeln Holz, die Väter bauen damit die Scheiterhaufen für das Opferfeuer, und die Frauen kneten den Teig, um Kuchen für die Himmelskönigin zu backen. Und vielen anderen Göttern bringen sie Trankopfer, um mich damit zu kränken. (5Mo 32,16)19Verletzen sie etwa mich damit?«, fragt der HERR. »Nein, zuallererst schaden sie sich und bringen Schande über sich selbst.« (Hi 35,6; Jer 9,18)20So spricht der HERR, der Allmächtige: »Mein schrecklicher Zorn soll sich über diesen Ort ergießen. Alle Menschen, die hier wohnen, die Tiere, Bäume und die ganze Ernte sollen durch das unauslöschliche Feuer meines Zorns ausgelöscht werden.«21So spricht der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels: »Macht ruhig weiter so und opfert eure Brandopfer wie ein Schlachtopfer! Esst doch auch noch das Fleisch selbst auf! (Hos 8,13; Am 5,21)22Als ich eure Vorfahren aus Ägypten führte, wollte ich keine Brandopfer und anderen Opfer von ihnen, (1Sam 15,22; Ps 51,18; Hos 6,6)23sondern ich forderte: ›Gehorcht mir, dann werde ich euer Gott sein und ihr werdet mein Volk sein. Tut, was ich euch sage, damit es euch gut geht!‹ (2Mo 15,26; 2Mo 19,5; 3Mo 26,12; 5Mo 6,3)24Aber sie haben nicht gehorcht, sie haben nicht einmal richtig zugehört. Sie haben stattdessen getan, was ihnen in den Sinn kam und was ihr böses Herz ihnen eingab zu tun. Sie drehten mir den Rücken zu – und damit das Gesicht von mir weg. (Ps 81,12; Jer 11,8; Hes 20,8)25Seit dem Tag, an dem eure Vorfahren Ägypten verließen, habe ich unaufhörlich, immer wieder, meine Propheten zu ihnen geschickt.26Aber sie wollten weder gehorchen noch überhaupt zuhören. Voller Starrköpfigkeit haben sie sogar noch schlimmere Untaten begangen als ihre Vorfahren. (Jer 16,12; Jer 17,23; Mt 23,32)27Sag ihnen dies alles, aber erwarte nicht, dass sie dir zuhören. Selbst wenn du ihnen direkt in ihr Ohr schreist, werden sie dir nicht antworten. (Jes 65,12; Jer 26,2; Hes 2,7)28Deshalb sag ihnen: ›Dies ist das Volk, das nicht auf die Stimme seines Gottes hört und das sich nicht warnen lassen will. Treue kennen sie nicht, sie reden nicht einmal mehr davon.‹« (Jer 11,10)29O Jerusalem, schere dein Haupt zum Zeichen deiner Trauer, geh hinauf auf die kahlen Hügel und halte dort die Totenklage! Denn der HERR hat diese Generation, die seinen Zorn erregt hat, verworfen und vergessen. (Jes 15,2; Jes 22,12; Jer 6,30; Jer 14,1; Mi 1,16)
Das Tal des Todes
30»Die Bewohner Judas haben mich durch ihr Tun beleidigt«, spricht der HERR. »Sie haben ihre abscheulichen Götzen im Tempel, der meinen Namen trägt, aufgestellt und ihn damit entweiht. (2Kön 21,4; 2Chr 33,4; Jer 32,34)31Im Hinnomtal haben sie die heidnischen Schreine von Tofet errichtet und verbrennen dort ihre eigenen Söhne und Töchter als Menschenopfer. Niemals habe ich dieses von ihnen gefordert; niemals wäre mir so etwas auch nur in den Sinn gekommen! (2Kön 23,10; Jer 19,5)32Deshalb seid aufmerksam, denn es wird die Zeit kommen«, spricht der HERR, »da wird man diesen Ort nicht mehr Tofet oder Hinnomtal nennen, sondern Mordtal. Man wird dort seine Toten begraben, weil man für sie sonst keinen Platz mehr findet. (Jer 19,6)33Die Leichen meines Volkes werden von Geiern und wilden Tieren gefressen werden, und es wird keiner übrig sein, der sie verscheuchen kann. (5Mo 28,26; Jer 12,9)34Ich werde dem fröhlichen Singen und Lachen in den Städten Judas und in den Straßen Jerusalems ein Ende machen. Die freudigen Stimmen von Braut und Bräutigam werden nicht mehr zu hören sein. Denn das Land wird zur Wüste werden! (Jes 1,7; Jes 24,7; Jer 4,27; Jer 16,9; Hes 26,13; Hos 2,13)