1Über Moab. So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Wehe der Stadt Nebo, denn sie ist zerstört! Geschändet ist Kirjatajim und eingenommen, die hohe Feste ist zuschanden geworden und zerbrochen. (Jes 15,1; Hes 25,8; Am 2,1; Zef 2,8)2Der Stolz Moabs ist dahin, in Heschbon ersann man sein Verderben: »Kommt, wir wollen sie ausrotten, dass sie kein Volk mehr seien.« Auch du, Madmen, musst vernichtet werden; das Schwert wird hinter dir her sein.3Man hört ein Geschrei in Horonajim von Verwüstung und großem Jammer.4Moab ist zerschlagen. Man hört seinen Schrei bis nach Zoar; (Jes 15,5)5denn sie gehen mit Weinen die Steige von Luhit hinauf, und man hört ein Jammergeschrei den Weg von Horonajim herab:6»Flieht und rettet euer Leben!« Aber ihr werdet sein wie ein Strauch in der Wüste. (Jer 17,6)7Weil du dich auf deine Werke verlässt und auf deine Schätze, sollst auch du erobert werden, und Kemosch muss gefangen wegziehen samt seinen Priestern und Fürsten. (4Mo 21,29)8Denn der Verwüster wird über alle Städte kommen, dass nicht eine Stadt entrinnen wird. Es sollen die Täler verwüstet und die Ebene verheert werden; denn der HERR hat’s gesagt.9Setzt Moab ein Grabmal, denn es wird völlig zerstört, und seine Städte werden wüst liegen, dass niemand darin wohnen wird.10Verflucht sei, wer des HERRN Werk lässig tut; verflucht sei, wer sein Schwert aufhält, dass es nicht Blut vergießt!11Moab ist von seiner Jugend an ungestört gewesen und lag ruhig auf seinen Hefen. Nie ist es aus einem Fass ins andre gegossen worden und musste nie in die Gefangenschaft ziehen; darum ist sein Geschmack ihm geblieben und sein Geruch nicht verändert worden. (Zef 1,12)12Darum siehe, spricht der HERR, es kommt die Zeit, dass ich ihnen Küfer schicken will, die sie ausschütten sollen und ihre Fässer ausleeren und ihre Krüge zerschmettern.13Und Moab soll an Kemosch zuschanden werden, gleichwie das Haus Israel an Bethel zuschanden worden ist, auf das sie sich verließen.14Wie könnt ihr sagen: Wir sind Helden und rechte Kriegsleute?15Moab wird verwüstet und seine Städte werden erstiegen, und seine beste Mannschaft muss hinab zur Schlachtbank, spricht der König, welcher heißt der HERR Zebaoth. (Jer 46,18)16Denn der Untergang Moabs wird bald kommen, und sein Unglück eilt herbei.17Habt doch Mitleid mit ihnen, alle, die ihr um sie her wohnt und ihren Namen kennt. Sprecht: »Wie ist das starke Zepter und der herrliche Stab so zerbrochen!« (Jes 14,5)18Herunter von der Herrlichkeit und setz dich in den Staub, du thronende Tochter Dibon! Denn der Verwüster Moabs kommt zu dir hinauf und zerstört deine Bollwerke. (Jes 47,1; Jer 46,19; Sach 2,11)19Tritt an die Straße und schaue, du Einwohnerin von Aroër! Frage, die da fliehen und entrinnen, und sprich: »Was ist geschehen?«20Ach, Moab ist verwüstet und verheert! Heult und schreit; sagt’s am Arnon, dass Moab vernichtet ist!21Das Gericht ist über das ebene Land ergangen, nämlich über Holon, Jahaz, Mefaat,22Dibon, Nebo, Bet-Diblatajim,23Kirjatajim, Bet-Gamul, Bet-Meon,24Kerijot, Bozra und über alle Städte im Lande Moab, sie seien fern oder nahe.25Das Horn Moabs ist abgeschlagen, und sein Arm ist zerbrochen, spricht der HERR.26Macht es trunken; denn es hat sich gegen den HERRN erhoben! So stürze Moab in sein Gespei, auf dass es auch zum Gespött werde. (Jer 25,15)27Oder ist Israel dir nicht ein Gespött gewesen, als hätte man es unter den Dieben gefunden? Sooft du von ihm sprachst, hast du es verhöhnt.28O ihr Bewohner von Moab, verlasst die Städte und wohnt in den Felsen und tut wie die Tauben, die da nisten in den Löchern!29Man hat immer gesagt von dem stolzen Moab, dass es sehr stolz sei, hoffärtig, hochmütig, trotzig und übermütig. (Jes 16,6)30Ich kenne seinen Übermut wohl, spricht der HERR. Nichtig ist sein Geschwätz, nichtig sein Tun.31Darum muss ich über Moab heulen und über ganz Moab schreien und über die Leute von Kir-Heres klagen.32Mehr als über Jaser muss ich über dich weinen, du Weinstock Sibma; denn deine Ranken reichten über das Meer und kamen bis nach Jaser. Der Verwüster ist über deine Ernte und Weinlese hergefallen.33Freude und Wonne sind hinweggenommen aus dem Fruchtland und dem Lande Moab. Dem Wein in den Kufen mache ich ein Ende, der Kelterer wird nicht mehr keltern, der Winzer wird nicht mehr sein Lied singen.34Das Geschrei von Heschbon wird gehört bis Elale, bis nach Jahaz, von Zoar an bis nach Horonajim, bis Eglat-Schelischija; denn auch die Wasser Nimrims sollen versiegen. (Jes 15,4)35Und ich will, spricht der HERR, in Moab damit ein Ende machen, dass sie auf den Höhen opfern und ihren Göttern Opfer darbringen.36Darum klagt mein Herz über Moab wie Flötenklage, und über die Leute in Kir-Heres klagt mein Herz wie Flötenklage; denn das Gut, das sie gesammelt, ist zugrunde gegangen. (Jes 15,7; Jes 16,11)37Alle Köpfe werden kahl sein und alle Bärte abgeschoren, alle Hände wund geritzt, und jeder wird den Sack anziehen. (Jes 15,2; Jer 16,6)38Auf allen Dächern und Gassen, allenthalben in Moab ist Klage; denn ich habe Moab zerbrochen wie ein Gefäß, das niemand haben will, spricht der HERR.39O wie ist es zerschlagen, wie heulen sie! Wie hat Moab sich schimpflich zur Flucht gewandt! Moab ist zum Spott und zum Schrecken geworden allen, die ringsum wohnen.40Denn so spricht der HERR: Siehe, er fliegt daher wie ein Adler und breitet seine Flügel aus über Moab. (Jer 49,22)41Die Städte sind erobert, und die Festungen sind eingenommen. Das Herz der Helden in Moab wird an jenem Tage sein wie das Herz einer Frau in Kindsnöten.42Denn Moab muss vertilgt werden, dass es kein Volk mehr sei, weil es sich gegen den HERRN erhoben hat.43Schrecken, Schacht und Schlinge über dich, du Bewohner von Moab!, spricht der HERR. (Jes 24,17)44Wer dem Schrecken entflieht, der wird in den Schacht fallen, und wer dem Schacht entkommt, der wird in der Schlinge gefangen; denn ich will über Moab kommen lassen das Jahr seiner Heimsuchung, spricht der HERR.45Erschöpft suchen die Entronnenen Zuflucht im Schatten von Heschbon; aber Feuer geht aus von Heschbon und eine Flamme aus dem Hause Sihon. Es verzehrt die Schläfe Moabs und den Scheitel der lärmenden Krieger. (4Mo 21,28)46Weh dir, Moab! Verloren ist das Volk des Kemosch; denn man hat deine Söhne und Töchter genommen und gefangen weggeführt.47Aber in der letzten Zeit will ich das Geschick Moabs wenden, spricht der HERR. So weit das Gericht über Moab. (Jer 49,6; Jer 49,39)
Jeremia 48
Hoffnung für alle
Moabs Untergang
1»So spricht der HERR, der allmächtige Gott Israels, über Moab: Verloren ist die Stadt Nebo, sie liegt in Trümmern! Kirjatajim ist erobert worden, seine Bergfestung wurde niedergerissen. Nun hat man nur noch Verachtung für sie übrig.2Moabs Ruhm ist dahin! In Heschbon haben die Feinde seinen Untergang geplant. ›Kommt und lasst uns die Moabiter ausrotten!‹, sagen sie. Auch du, Stadt Madmen, wirst vom Erdboden verschwinden! Der Feind wird dich überrollen.3In Horonajim rufen sie schon: ›Unser Land ist verwüstet, alles liegt in Trümmern!‹4Ja, die Moabiter sind geschlagen. Hört ihr, wie ihre kleinen Kinder schreien?5Weinend schleppen sich die Menschen den steilen Weg nach Luhit hinauf. Sie klagen laut über ihren Untergang, auf der Flucht nach Horonajim rufen sie:6›Flieht! Lauft, so schnell ihr könnt! Kämpft in der Wüste ums Überleben![1]‹7Ihr Moabiter habt euch auf eure Stärke und euren Reichtum verlassen, und gerade darum wird euer Land jetzt erobert. Euren Gott Kemosch wird man in die Verbannung bringen, zusammen mit den Priestern und den führenden Männern.8Der Feind zieht heran und verwüstet ganz Moab; keine Stadt bleibt verschont. Ob unten im Jordantal oder auf der Hochebene – alle trifft das gleiche Los, so wie ich, der HERR, es angekündigt habe.9Gebt den Moabitern Flügel, denn sie werden Hals über Kopf fliehen müssen.[2] Ihre Städte werden zu Ruinen, in denen keiner mehr wohnt.10Verflucht sei, wer meinen Auftrag nachlässig ausführt! Verflucht sei, wer nicht zuschlägt und das Blut der Moabiter vergießt!11Sie haben seit jeher in Sicherheit gelebt, nie mussten sie in Gefangenschaft ziehen. Sie gleichen einem Wein, der lange gelagert und nicht von einem Fass ins andere umgegossen wurde. So ist er in Ruhe ausgereift, sein Duft und sein Geschmack konnten sich voll entfalten.12Doch hört: Es kommt die Zeit, in der ich, der HERR, den Moabitern Leute schicke, die den Wein ausschütten, die Fässer leeren und die Weinkrüge zerschlagen!13Dann wird Moab von seinem Gott Kemosch bitter enttäuscht sein, so wie das Nordreich Israel enttäuscht wurde, als es auf seine Götzen in Bethel vertraute.14Wie könnt ihr Moabiter nur prahlen: ›Wir sind Helden und kampferprobte Soldaten‹?15Ich, der HERR, sage euch: Euer Land wird zur Wüste, bald sind eure Städte erobert! Eure Elitetruppen werden zur Schlachtbank geführt. Denn ich bin König der ganzen Welt; ›allmächtiger Gott‹ lautet mein Name.«
Moabs Macht ist gebrochen
16»Moabs Untergang steht kurz bevor, das Unheil lässt nicht mehr lange auf sich warten!17Sprecht den Moabitern euer Beileid aus, ihr Nachbarvölker und alle, die ihr sie kennt! Klagt: ›Moabs Macht und Ruhm ist dahin! Sein Zepter ist zerbrochen!‹18Ihr Einwohner von Dibon, steigt herab von eurem hohen Ross und setzt euch in den Staub! Denn der Feind, der Moab verwüstet, zieht auch gegen euch heran und zerstört eure Festungen!19Stellt euch an die Straße und seht euch um, ihr Einwohner von Aroër! Fragt die Flüchtlinge und die Vertriebenen, was geschehen ist.20›Moab ist erobert, Angst und Schrecken herrschen überall‹, klagen sie und fordern euch auf: ›Weint und schreit! Sagt den Leuten am Fluss Arnon, dass ihr Land verwüstet ist!‹21Jetzt halte ich Gericht über die Städte auf der Hochebene: über Holon, Jahaz, Mefaat,22Dibon, Nebo, Bet-Diblatajim,23Kirjatajim, Bet-Gamul, Bet-Meon,24Kerijot, Bozra und alle anderen moabitischen Städte nah und fern!25Moab ist machtlos geworden, seine Kraft ist gebrochen![3]26Macht Moab betrunken, bis es sich in seinem Erbrochenen wälzt und selbst von allen verspottet wird, denn es hat mich, den HERRN, herausgefordert!27Ihr Moabiter, ständig habt ihr euch über die Israeliten lustig gemacht. Ihr habt auf sie herabgesehen, als seien sie Diebe, die auf frischer Tat ertappt wurden.28Verlasst eure Städte und haust in Höhlen, lebt wie die Tauben, die ihr Nest am Felsabhang bauen!«29»Wir haben gehört, wie stolz und hochmütig die Moabiter sind. Eingebildet und selbstherrlich benehmen sie sich, hochtrabend und überheblich!«30»Doch ich, der HERR, durchschaue ihre Prahlerei – es ist nichts als Geschwätz! Sie gaukeln anderen nur etwas vor.31Darum klage ich laut über die Moabiter und ihr Land, ich trauere um die Einwohner von Kir-Heres.32Mehr als über die Einwohner von Jaser weine ich über die Stadt Sibma. Sie war berühmt für ihren Wein, ihre Ranken erstreckten sich bis zum Toten Meer, bis nach Jaser. Doch dann fiel der Feind über ihre Weintrauben und ihre ganze Ernte her.33In den Obstgärten und auf den Feldern von Moab singt und jubelt man nicht mehr. Ich habe dafür gesorgt, dass niemand mehr die Trauben presst, kein Wein fließt aus der Kelter. Man hört zwar lautes Rufen – aber Freudenschreie sind es nicht!34In Heschbon rufen die Menschen verzweifelt um Hilfe, sie sind noch in Elale und Jahaz zu hören, und die Schreie in Zoar dringen bis Horonajim und Eglat-Schelischija. Selbst der Bach von Nimrim ist ausgetrocknet.35Ich, der HERR, lasse es nicht mehr zu, dass man in Moab zu den Opferstätten hinaufsteigt, um dort den Göttern Opfer zu bringen. Alle, die dies tun, rotte ich aus!«36Darüber bin ich tief erschüttert. Ich trauere um Moab und die Einwohner von Kir-Heres wie jemand, der ein Klagelied auf der Flöte spielt. Denn sie haben alles verloren, was sie erspart haben.37Vor Kummer und Sorgen haben sich die Männer allesamt den Kopf kahl geschoren und den Bart abrasiert. Sie ritzen sich die Hände blutig und tragen Trauergewänder.38Auf den Dächern der Häuser und auf den Straßen hört man lautes Klagen. So spricht der HERR: »Ich habe Moab zerschmettert wie ein Tongefäß, das niemand haben will.39Ja, Moab ist zerschlagen! Es schreit verzweifelt, vor Scham wendet es sich ab. Bei allen Nachbarvölkern ist es zum Gespött geworden, zum Bild des Schreckens!«
Moab hat den Herrn herausgefordert
40»So spricht der HERR: Seht, der Feind greift schon an, wie ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln kreist er über Moab,41er erobert die Städte und Festungen. Dann zittern die mutigen Soldaten vor Angst wie eine Frau in den Wehen!42Ja, Moab wird ausgelöscht, es wird kein Volk mehr sein, denn es hat mich herausgefordert.43Ich, der HERR, sage: Angst und Schrecken werden euch packen, in Fallgruben und Schlingen werdet ihr geraten, ihr Moabiter!44Wer dem Schrecken entfliehen will, stürzt in die Grube, und wer sich daraus noch befreien kann, der verfängt sich in der Schlinge. Ja, es kommt das Jahr, in dem ich Gericht halte über Moab. Mein Wort gilt!45Erschöpft suchen die Flüchtlinge Schutz in der Stadt Heschbon, wo König Sihon früher regierte. Doch von Heschbon geht ein Feuer aus, mitten aus der Stadt lodern die Flammen hervor. Sie versengen den Moabitern, diesen vorlauten Angebern, den Kopf.46Wehe euch, ihr Moabiter! Euer Volk, das Kemosch verehrte, ist zugrunde gegangen. Denn eure Söhne und Töchter wurden in die Gefangenschaft verschleppt.47Doch es kommt die Zeit, da werde ich euer Schicksal wieder zum Guten wenden. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort!« Hier endet die Gerichtsbotschaft über Moab.
Jeremia 48
Gute Nachricht Bibel 2018
1Worte über Moab: So spricht der Herrscher der Welt,[1] der Gott Israels: »Wehe den Bewohnern von Nebo; ihre Stadt wird verwüstet. Schande kommt über Kirjatajim; es wird erobert. Moab, die sichere Festung, wird eingenommen und geschleift; (Jes 15,1; Jer 25,21)2mit seinem Ruhm ist es vorbei. In Heschbon haben die Feinde den Plan gefasst, der Moab den Untergang bringt. ›Kommt‹, sagten sie, ›dieses Volk lassen wir von der Erde verschwinden!‹ Auch in deinen Mauern, Madmen, wird bald Totenstille herrschen; die Heere, die dich vernichten, sind schon unterwegs!« (4Mo 21,26)3Horcht! Hilfegeschrei von Horonajim her! Alles wird verwüstet, alles sinkt in Trümmer.4Mit Moab ist es zu Ende. Seine kleinen Kinder schreien laut.5Weinend ziehen die Überlebenden den Aufstieg nach Luhit hinauf. Am Abstieg von Horonajim hört man Menschen schreien in ihrer Not.6»Weg von hier!«, rufen sie. »Bringt euch in Sicherheit! Lauft in die Steppe und fristet dort euer Leben wie der Wacholderstrauch!«[2]7Moab, du hast dich auf deine Festungen und auf deine Vorräte verlassen, gerade deshalb wirst du erobert! Dein Gott Kemosch wird in die Verbannung geführt, er und alle seine Priester und die führenden Männer! (Ri 11,24; Jer 49,3)8Der Feind, der alles vernichtet, kommt über jede Stadt; keine entgeht ihrem Schicksal. Unten am Jordan und oben auf der Hochebene wird alles in Trümmer sinken. So hat der HERR es befohlen.9Setzt Moab einen Grabstein, denn mit ihm ist es aus![3] Seine Städte werden zu Wüsten, in denen keiner mehr wohnt.10Fluch über alle, die nur halbherzig ausführen, was der HERR will! Fluch über jeden, der sein Schwert zurückhält vom Blutvergießen!
Mit Moabs Ruhe ist es vorbei
11Nie wurde Moab von Feinden angegriffen, nie musste sein Volk in Verbannung gehen. Es ist wie ein Wein, der ungestört lagern durfte, der nie umgefüllt wurde von einem Gefäß ins andere und der so seinen Geschmack und seinen Duft voll entfalten konnte.12»Deshalb ist jetzt der Tag nicht mehr fern«, sagt der HERR, »an dem ich Küfer nach Moab schicke, damit sie den Wein umfüllen. Sie leeren alle Krüge aus und schlagen sie in Stücke!13Moab wird von seinem Gott Kemosch genauso im Stich gelassen, wie Israel im Stich gelassen wurde von dem Stierbild in Bet-El, auf das es seine Hoffnung setzte!« (1Kön 12,28; Jer 50,2)14Ihr Leute von Moab, wie könnt ihr sagen: »Wir sind tapfere Kriegsleute, Männer wie geboren zum Kampf«?15Die Feinde, die euer Land verwüsten und seine Städte erstürmen werden, sind schon im Anmarsch. Die besten eurer jungen Männer ziehen ihnen nur entgegen, um abgeschlachtet zu werden! Das sagt der König – »der HERR, der Herrscher der Welt«[4] ist sein Name.16Der Untergang Moabs steht nahe bevor; ganz schnell geht es mit ihm zu Ende.17Auf, ihr Nachbarn und alle seine Bekannten, stimmt die Totenklage an und sagt: »Unfassbar! Dieses mächtige Reich ist zerbrochen, dieses mächtige, ruhmvolle Reich!«
Die Botschaft der Flüchtlinge
18Stadt Dibon,[5] steig herab von deiner stolzen Höhe und setz dich in den Staub! Denn die Feinde, die ganz Moab verwüsten, ziehen zu dir hinauf und zerstören deine Befestigungen.19Ihr Leute von Aroër, stellt euch an die Straße und schaut, was da kommt! Fragt die flüchtenden Männer und Frauen: »Was ist geschehen?«20Sie werden euch sagen: »Mit Moab ist es aus; es ist schmählich zusammengebrochen! Heult! Schreit! Lasst es auch die Leute am Arnon wissen: Moab ist vernichtet!«21Das Strafgericht brach herein über das Hochland nördlich des Arnontals: über Holon, Jahaz und Mefaat,22über Dibon, Nebo und Bet-Diblatajim,23über Kirjatajim, Bet-Gamul und Bet-Meon,24über Kerijot und Bozra und alle übrigen Städte der Moabiter.25»Der stolzen Macht Moabs mache ich ein Ende!«, sagt der HERR.
Moab – Gegenstand verdienten Spottes
26-27Gebt Moab Wein zu trinken, bis es betrunken ist und sich erbrechen muss! Gegen den HERRN hat es sich groß aufgespielt; verspottet habt ihr Moabiter sein Volk Israel. Sooft ihr von ihm spracht, habt ihr höhnisch den Kopf geschüttelt, als handle es sich um Leute, die beim Diebstahl ertappt worden sind. Darum sollt ihr nun selbst zum Gespött werden! (Jer 25,15)28Volk von Moab, verlass deine Städte und richte dich zwischen Felsen ein! Du musst wie die Wildtauben leben, die an den Wänden gähnender Schluchten ihre Nester bauen!
Trauer um Moab
29Wir kennen Moabs maßlosen Hochmut; wie überheblich und vermessen ist dieses Volk, wie eingebildet auf seine Macht!30»Auch mir ist bekannt«, sagt der HERR, »wie sehr es von sich eingenommen ist. Ständig führt es das große Wort, aber seine Taten zeigen, dass nichts dahintersteckt.«31Über Moab stimme ich ein Klagelied an; ich schreie um Hilfe für dieses Volk, mich jammern die Leute von Kir-Heres.32Volk von Sibma, um dich weine ich noch mehr als um das Volk von Jaser. Du bist wie ein Weinstock, dessen Ranken hinüberreichen bis ans Tote Meer und hinauf bis nach Jaser.[6] Doch zur Zeit der Obsternte und der Weinlese kommen die Feinde über dich und verwüsten alles.33Dann ist es vorbei mit der Freude und dem Jubel in den Obst- und Weingärten Moabs. Kein Traubensaft fließt in die Bottiche, denn niemand tritt mehr die Kelter, und statt der fröhlichen Rufe ist nur lautes Wehgeschrei zu hören.34Die Leute von Heschbon schreien um Hilfe; ihr Schreien dringt bis nach Elale und Jahaz; von Zoar bis nach Horonajim und Eglat-Schelischija ist es zu hören. Selbst die Oase von Nimrim wird zur Wüste.35»Bald wird es in Moab niemand mehr geben, der auf den Altar hinaufsteigt, um seinen Göttern zu opfern«, sagt der HERR, »ich mache dem ein Ende!«36Darum singe ich mein Klagelied über Moab, über die Leute von Kir-Heres. Es klingt traurig wie die Flöten, die man zum Begräbnis spielt. Denn alle Schätze, die Moab sich gesammelt hatte, sind verloren.37Zum Zeichen der Trauer ist jeder Kopf kahl geschoren, jeder Bart abrasiert, alle Hände sind voll blutiger Einschnitte, alle haben den Sack angezogen. (Jer 16,6)38Auf den flachen Dächern der Häuser und auf den Plätzen der Städte gibt es nur noch Klagen und Weinen. Der HERR sagt: »Ich habe Moab zerbrochen wie einen Krug, den niemand haben will.« (Jer 22,28)39Heult und schreit es hinaus: »Mit Moab ist es zu Ende! In seiner Schmach kehrt es allen den Rücken.« Alle Nachbarvölker werden es verspotten und sich entsetzt von ihm abwenden.
Das abschließende Urteil
40So spricht der HERR: »Wie Adler kommen die Feinde herangeschossen und stürzen sich auf Moab!« (Jer 49,22)41Die Städte und Burgen werden erobert. An jenem Tag werden die tapfersten Männer Moabs Angst haben wie eine Frau, die in Wehen liegt.42Das Volk von Moab wird vernichtet, es wird von der Erde verschwinden, weil es sich gegen den HERRN groß aufgespielt hat. (Jer 48,26)43»Schrecken, Fallgrube und Fangnetz warten auf euch, ihr Bewohner von Moab«, sagt der HERR. (Jes 24,17)44»Wem es gelingt, dem Schrecken zu entfliehen, der fällt in die Grube; wer es schafft, aus der Grube herauszukommen, verfängt sich im Netz. Das ist das Schicksal, das ich euch bereite, wenn ich mit euch abrechne!«45Flüchtlinge kommen nach Heschbon und suchen Schutz. Aber die Stadt steht in Flammen, vom Palast König Sihons geht ein Feuer aus, das ganz Moab verzehrt, dieses Land voller Maulhelden, die Abhänge und die Höhen. (4Mo 21,26; Jer 48,2)46Weh dir, Moab, du Volk des Gottes Kemosch, dein Ende ist da! Deine Männer und Frauen werden in die Gefangenschaft weggeführt.47»Doch später werde ich für die Moabiter alles wieder zum Guten wenden«, sagt der HERR. Hier enden die Gerichtsworte über Moab. (Jer 46,26)
Jeremia 48
Neues Leben. Die Bibel
Eine Botschaft für Moab
1Die folgende Botschaft galt Moab. So spricht der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels: »Die Stadt Nebo ist untergegangen, sie liegt in Schutt und Asche. Schande kam über die Stadt Kirjatajim. Sie wurde erobert und ihre Bergfeste ist niedergerissen worden. (4Mo 32,37; Jer 48,22; Hes 25,9)2Der Ruhm Moabs ist endgültig vergangen. Die Feinde in Heschbon haben beschlossen, es zu zerstören. ›Kommt‹, sagen sie, ›wir wollen es vollständig ausrotten, sodass Moab als Volk nicht mehr existiert.‹ Auch die Stadt Madmen[1] wird zum Schweigen gebracht werden, denn das Schwert verfolgt sie. (Jes 15,4; Jes 16,13)3Hört doch das Klagegeheul aus Horonajim: ›Alles ist verwüstet, alles bricht in sich zusammen!‹4Ganz Moab wird zerstört. Hört ihr, wie seine kleinen Kinder laut schreien?5Bitterlich weinend klettern die Flüchtenden die Steigung von Luhit hinauf. Währenddessen hört man am Abhang von Horonajim wegen der Vernichtung Angstschreie: (Jes 15,5)6›Flieht! Lauft um euer Leben! Versucht euer Leben zu retten, indem ihr euch in der Wüste versteckt!‹7Ihr habt euch auf eure Schätze und eigenen Werke verlassen, deshalb sollst du erobert werden. Euer Gott Kemosch wird mit all seinen Priestern und Fürsten in die Gefangenschaft geführt werden. (4Mo 21,29; Jer 9,22)8Es kommt über deine Städte einer, der alles verwüstet. Keine einzige Stadt wird ihrem Schicksal entgehen. Die Hochebenen werden zerstört, ebenso die Täler. Denn so hat es der HERR angedroht. (Jos 13,10)9Gebt Moab Schwingen, damit es schneller fliehen kann! Seine Städte sollen zur Wüste werden, sodass keiner mehr darin wohnt. (Jes 16,2)10Ein Fluch soll auf dem liegen, der nachlässig den Auftrag des HERRN ausführt, und verflucht soll sein, wer nicht mit seinem Schwert zuschlägt, um Blut zu vergießen! (1Kön 20,42)11Seit Moab gegründet worden ist, lebte es in Sicherheit und ohne Sorgen. Es gleicht einem Wein, der lange ungestört lagern durfte. Nie wurde es von einem Fass in ein anderes gegossen – nie musste es in die Gefangenschaft ziehen. Deshalb wurden sowohl sein Geruch als auch sein Geschmack nicht verfälscht. (Zef 1,12; Sach 1,15)12Trotzdem wird bald die Zeit kommen«, spricht der HERR, »da schicke ich die Durcheinanderwerfer, die werden Moab ausschütten, die Fässer leeren und die Krüge zerbrechen.13Dann wird sich Moab fürchterlich schämen über seinen Götzen Kemosch, genauso wie Israel sich damals über seine Götzen bei Bethel schämte[2]. (1Kön 12,29; Jes 45,16; Hos 10,6)14Ihr Moabiter prahlt: Wir sind Helden und tapfere Krieger! (Ps 33,16; Jes 10,13)15Doch Moab und seine Städte werden jetzt zerstört. Die viel versprechenden jungen Männer werden zur Schlachtbank geführt«, spricht der König, dessen Name der HERR, der Allmächtige, ist. (Jer 46,18; Jer 50,27)16»Das Unheil, das Moab ereilen wird, steht unmittelbar bevor. Schnell wird es mit Moab zu Ende gehen.« (Jes 13,22)17Ihr Nachbarvölker und alle, die ihr Moab kennt, sprecht den Moabitern euer Beileid aus. Stimmt die Totenklage an: »Wie konnte nur dieses Zepter der Macht zerbrechen, der Stab, mit dem Moab geherrscht hat?« (Jes 14,5)18Ihr Einwohner von Dibon, steigt herunter von eurem hocherhobenen Ehrenplatz, setzt euch stattdessen hinunter auf die nackte Erde. Der, der Moab verwüstet, zieht schon gegen euch heran, um auch eure Festungen zu zerstören. (Jos 13,9; Jes 47,1)19Stellt euch an die Straße und haltet Ausschau, ihr Bewohner von Aroër. Erkundigt euch bei den Flüchtlingen und denen, die entkommen sind, was eigentlich passiert ist. (Jos 12,2)20Moab ist vollständig verwüstet; jetzt ist es am Boden zerstört. Stimmt eine Wehklage an, ruft laut um Hilfe, erzählt es an den Ufern des Arnon, dass Moab zerstört worden ist! (4Mo 21,13; Jes 15,4)21Das Strafgericht brach über die weite Hochebene herein, über das Land von Holon, über Jahaz und Mefaat,22Dibon, Nebo und Bet-Diblatajim,23Kirjatajim, Bet-Gamul und Bet-Meon, (Jos 13,19)24Kerijot und Bozra und über alle übrigen Städte Moabs, ob sie fern sind oder nah. (Am 2,2)25»Die Macht Moabs ist zerbrochen, sein Arm ist kraftlos geworden[3]«, spricht der HERR. (Ps 10,15; Ps 75,11; Sach 2,2)26»Gebt Moab zu trinken, dass es taumelt und stürzt wie ein Betrunkener, denn es hat sich gegen den HERRN aufgelehnt. Moab soll kopfüber in sein eigenes Erbrochenes stürzen und von allen verlacht und verspottet werden.27Oder hast du dich etwa nicht über Israel lustig gemacht? Du hast höhnisch über Israel den Kopf geschüttelt, als ob es ein Dieb sei, den man auf frischer Tat ertappt hätte. (Kla 2,15; Zef 2,8)28Ihr Einwohner Moabs, flieht aus euren Städten und Dörfern! Versteckt euch in Höhlen und haust wie die Wildtaube, die sich Nester in schwindelnden Höhen, am Felshang baut. (Ps 55,7; Hl 2,14; Jes 2,19)29Wir haben vom Hochmut und vom Stolz Moabs gehört. Wir erfuhren auch von seiner Überheblichkeit und Eitelkeit. (Ps 138,6; Jes 16,6; Zef 2,8)30›Ich durchschaue Moab‹, spricht der HERR. ›Seine ganze Überheblichkeit und seine Prahlereien sind nichts als erbärmliches Getue.‹31Deshalb bin ich so verzweifelt über Moab, deshalb klage ich auch so laut über ganz Moab – und über die Einwohner von Kir-Heres seufzt man nur noch. (Jes 15,5; Jes 16,7)32Sibma, du warst berühmt für deinen Wein. Aber um dich werde ich noch mehr weinen als um Jaser. Die Ranken deines Weinstocks wuchsen einst weit über den See hinweg, ja, bis hin zum toten Meer[4]. Aber jetzt ist der Zerstörer in deine Obsternte und Weinlese hereingeplatzt. (Jes 16,8)33Deswegen ist auch jegliche Freude und aller Jubel aus dem fruchtbaren Moab verschwunden. Ich habe dafür gesorgt, dass ihr keine Trauben mehr erntet, die ihr jauchzend in der Kelter treten könntet. Die fröhlichen Rufe beim Keltern sind verwandelt worden in lautes Klagegeschrei. (Jes 16,10)34Entsetzensschreie sind es nun, die von Heschbon bis nach Elale und Jahaz, von Zoar bis nach Horonajim und Eglat-Schelischija herüber dringen. Selbst die Wasser Nimrims werden versiegen.« (1Mo 13,10; Jes 15,4)35Der HERR spricht: »Ich schreite ein und werde dem ein Ende machen, dass man in Moab zu den heidnischen Schreinen hinaufsteigt, um dort Rauchopfer für irgendwelche Götzen zu verbrennen.«36Das ist der Grund, warum mein Herz laut über Moab klagt – so wie eine Flöte durchdringend ertönt. Genauso bin ich auch tief erschüttert über das Schicksal der Einwohner von Kir-Heres, denn alles, was sie an Besitz erworben hatten, ist dahin. (Jes 16,11)37Ja, jeder Kopf ist jetzt dort zum Zeichen der Trauer kahl geschoren, alle Bärte wurden abrasiert. Sie ritzen sich die Arme blutig und ziehen sich Trauerkleider aus Sacktuch an. (Jes 15,2)38Von allen Dächern Moabs und auf allen seinen Straßen erschallt die Trauerklage. »Denn ich habe Moab zerschmettert wie ein altes, nutzloses Gefäß, das keiner mehr haben will«, spricht der HERR.39Wie ist es jetzt verzweifelt! Oh, klagt doch! Diese Schande! Moab wendet sich vor Scham ab. Es wurde zum Sinnbild des Hohns und des Spotts, alle seine Nachbarn sind über Moab entsetzt.40Nun spricht der HERR: »Wie ein Adler seine Schwingen ausbreitet und über seiner Beute kreist, so kommt der Feind heran. (Jer 49,22)41Moabs Städte fallen; seine Festungen sind so gut wie erobert. An diesem Tag werden selbst die Helden Moabs vor Angst zittern wie eine Frau, die in den Wehen liegt. (Jer 30,6; Jer 49,22)42Moab wird vollständig ausgerottet werden, es wird kein Volk mehr sein, denn es hat sich über den HERRN erhoben.« (Ps 83,5; Jer 48,26)43Der HERR spricht: »Angst und Schrecken werden dich nicht mehr loslassen, Gruben und Schlingen werden dir zum Schicksal, Moab. (Jes 24,17; Kla 3,47)44Wer versucht, dem Schrecken zu entkommen, wird in eine Grube fallen, und derjenige, der es geschafft hat, der Grube zu entkommen, wird sich in einer Schlinge verfangen. Ich selbst werde diese Schrecken über die Moabiter hereinbrechen lassen, und zwar an dem Tag, an dem ich das Strafgericht über sie halte«, spricht der HERR. (1Kön 19,17; Am 5,19)45Die Menschen fliehen und suchen erschöpft Schutz in Heschbon. Doch dort werden sie vom Feuer überrascht: Es bricht aus Heschbon hervor, die Flammen lodern mitten aus dem Palast des früheren Königs Sihon. Die Hitze versengt die Schläfen der Moabiter und die Haare seiner kriegerischen Soldaten. (4Mo 21,28; Ps 135,10)46O Moab, du bist unweigerlich verloren! Dem Volk des Gottes Kemosch ist der Untergang gewiss! Deine Söhne werden in die Gefangenschaft geführt und deine Töchter in die Verbannung. (4Mo 21,29)47»Aber es kommt der Tag, an dem ich das Geschick Moabs wieder zum Guten wenden werde«, verspricht der HERR. Hier endet das Gerichtswort über Moab. (Jer 12,17; Jer 49,39)