1Es war ein Mann von Ramatajim-Zofim, vom Gebirge Ephraim, der hieß Elkana, ein Sohn Jerohams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zufs, ein Ephraimiter. (1Chr 6,11; 1Chr 6,19)2Und er hatte zwei Frauen; die eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna aber hatte Kinder und Hanna hatte keine Kinder. (1Mo 25,21; 1Mo 29,31; 5Mo 21,15)3Dieser Mann ging jährlich hinauf von seiner Stadt, um anzubeten und dem HERRN Zebaoth zu opfern in Silo. Dort aber waren Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis, Priester des HERRN. (Jos 18,1; 1Sam 4,4; Jer 7,12)4Wenn nun der Tag kam, dass Elkana opferte, gab er seiner Frau Peninna und allen ihren Söhnen und Töchtern ihre Anteile.5Aber Hanna gab er nur einen Anteil, obgleich er Hanna lieb hatte; der HERR aber hatte ihren Leib verschlossen.6Und ihre Widersacherin kränkte und reizte sie sehr, weil der HERR ihren Leib verschlossen hatte.7So ging es alle Jahre; wenn sie hinaufzog zum Haus des HERRN, kränkte jene sie. Dann weinte Hanna und aß nichts.8Elkana aber, ihr Mann, sprach zu ihr: Hanna, warum weinst du und warum isst du nichts? Und warum ist dein Herz so traurig? Bin ich dir nicht mehr wert als zehn Söhne?9Da stand Hanna auf, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatten. Eli aber, der Priester, saß auf einem Stuhl am Türpfosten des Tempels des HERRN.10Und sie war von Herzen betrübt und betete zum HERRN und weinte sehr11und gelobte ein Gelübde und sprach: HERR Zebaoth, wirst du das Elend deiner Magd ansehen und an mich gedenken und deiner Magd nicht vergessen und wirst du deiner Magd einen Sohn geben, so will ich ihn dem HERRN geben sein Leben lang, und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen. (4Mo 6,1; Ri 13,5)12Und da sie lange betete vor dem HERRN, achtete Eli auf ihren Mund;13denn Hanna redete in ihrem Herzen, nur ihre Lippen bewegten sich, ihre Stimme aber hörte man nicht. Da meinte Eli, sie wäre betrunken.14Und Eli sprach zu ihr: Wie lange willst du betrunken sein? Gib den Wein von dir, den du getrunken hast!15Hanna aber antwortete und sprach: Nein, mein Herr! Ich bin eine betrübte Frau; Wein und starkes Getränk hab ich nicht getrunken, sondern habe mein Herz vor dem HERRN ausgeschüttet.16Du wollest deine Magd nicht für eine zuchtlose Frau halten, denn ich hab aus meinem großen Kummer und aus Traurigkeit so lange geredet.17Eli antwortete und sprach: Gehe hin mit Frieden; der Gott Israels wird dir geben, was du von ihm erbeten hast.18Sie sprach: Lass deine Magd Gnade finden vor deinen Augen. Da ging die Frau ihres Weges und aß und sah nicht mehr so traurig drein.19Und am andern Morgen machten sie sich früh auf. Und als sie angebetet hatten vor dem HERRN, kehrten sie wieder um und kamen heim nach Rama. Und Elkana erkannte Hanna, seine Frau, und der HERR gedachte an sie. (1Mo 30,22)20Und als die Tage um waren, ward Hanna schwanger, und sie gebar einen Sohn und nannte ihn Samuel; denn, so sprach sie, ich hab ihn von dem HERRN erbeten.21Und als der Mann Elkana hinaufzog mit seinem ganzen Hause, um dem HERRN das jährliche Opfer zu opfern und was er gelobt hatte,22zog Hanna nicht mit hinauf, sondern sprach zu ihrem Mann: Wenn der Knabe entwöhnt ist, will ich ihn bringen, dass er vor dem HERRN erscheine und bleibe dort für immer.23Elkana, ihr Mann, sprach zu ihr: So tu, wie dir’s gefällt! Bleib, bis du ihn entwöhnt hast; der HERR bestätige aber, was er geredet hat. So blieb die Frau und stillte ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnt hatte.24Nachdem sie ihn entwöhnt hatte, nahm sie ihn mit sich hinauf, dazu einen dreijährigen Stier, einen Scheffel Mehl und einen Krug Wein, und brachte ihn in das Haus des HERRN nach Silo. Der Knabe war aber noch jung. (4Mo 15,3; 4Mo 15,8)25Und sie schlachteten den Stier und brachten den Knaben zu Eli.26Und sie sprach: Ach, mein Herr, so wahr du lebst, mein Herr: Ich bin die Frau, die hier bei dir stand, um zum HERRN zu beten.27Um diesen Knaben bat ich. Nun hat der HERR mir gegeben, was ich von ihm erbeten habe.28Darum gebe ich ihn dem HERRN wieder sein Leben lang, weil er vom HERRN erbeten ist. Und sie beteten dort den HERRN an. (1Sam 2,20; 1Sam 11,1)
1.Samuel 1
Gute Nachricht Bibel 2018
Eine Frau bittet Gott um einen Sohn
1In Ramatajim im Gebiet der Sippe Zuf im Bergland von Efraïm lebte ein Mann namens Elkana. Sein Vater hieß Jeroham, sein Großvater Elihu und sein Urgroßvater Tohu; der war ein Sohn des Efraïmiters Zuf. (1Chr 6,11; 1Chr 6,19)2Elkana hatte zwei Frauen, Hanna und Peninna. Peninna hatte Kinder, aber Hanna war kinderlos. (1Mo 25,21)3Elkana ging einmal in jedem Jahr mit seiner Familie nach Schilo, um zum HERRN, dem Herrscher der Welt,[1] zu beten und ihm ein Opfer darzubringen. In Schilo versahen Hofni und Pinhas, die beiden Söhne von Eli, den Priesterdienst. (Jos 18,1)4Beim Opfermahl gab Elkana seiner Frau Peninna und allen ihren Söhnen und Töchtern je einen Anteil vom Opferfleisch;5Hanna aber bekam ein Extrastück, denn er liebte sie, obwohl der HERR ihr Kinder versagt hatte.6Darauf begann Peninna regelmäßig zu sticheln und suchte Hanna wegen ihrer Kinderlosigkeit zu kränken.7Das wiederholte sich jedes Jahr, wenn sie zum Heiligtum des HERRN gingen: Peninna kränkte Hanna so sehr, dass sie weinte und nichts essen konnte.8Elkana fragte sie dann: »Hanna, warum weinst du? Warum isst du nichts? Was bedrückt dich? Hast du an mir nicht mehr als an zehn Söhnen?«9Wieder einmal war es so geschehen. Als sie gegessen und getrunken hatten, stand Hanna auf und ging zum Eingang des Heiligtums.[2] Neben der Tür saß der Priester Eli auf seinem Stuhl.10Hanna war ganz verzweifelt. Unter Tränen betete sie zum HERRN und machte ein Gelübde. Sie sagte:11»HERR, du Herrscher der Welt, sieh doch meine Schande und hilf mir! Vergiss mich nicht und schenk mir einen Sohn! Ich verspreche dir dafür, dass er dir sein ganzes Leben lang gehören soll; und sein Haar soll niemals geschnitten werden.« (4Mo 6,5)
Gott hört Hannas Gebet
12Hanna betete lange und Eli beobachtete sie. Er sah, wie sie die Lippen bewegte;13aber weil sie still für sich betete, konnte er nichts hören. Darum hielt er sie für betrunken.14»Wie lange willst du dich hier so aufführen?«, fuhr er sie an. »Schlaf erst einmal deinen Rausch aus!«15»Nein, Herr«, erwiderte Hanna, »ich habe nichts getrunken; ich bin nur unglücklich und habe dem HERRN mein Herz ausgeschüttet.16Denk nicht so schlecht von mir! Ich habe großen Kummer, ich bin ganz verzweifelt. Deshalb habe ich hier so lange gebetet.«17»Geh in Frieden«, sagte Eli zu ihr, »der Gott Israels wird deine Bitte erfüllen.«18Hanna verabschiedete sich und ging weg. Sie aß wieder und war nicht mehr traurig.19Am nächsten Morgen standen Elkana und seine Familie früh auf, beteten noch einmal im Heiligtum des HERRN und kehrten dann heim nach Rama. Als Elkana das nächste Mal mit Hanna schlief, erhörte der HERR ihr Gebet.20Sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Sie sagte: »Ich habe ihn vom HERRN erbeten«, und nannte ihn deshalb Samuel.[3]
Das Kind gehört Gott
21Im nächsten Jahr ging Elkana wieder mit seiner Familie nach Schilo. Er wollte dem HERRN das jährliche Opfer darbringen und dazu die besondere Opfergabe, die er ihm versprochen hatte.[4]22Hanna ging diesmal nicht mit. Sie sagte zu ihrem Mann: »Sobald der Junge alt genug ist und ich ihn nicht mehr stillen muss,[5] bringe ich ihn in das Heiligtum des HERRN. Dann soll er für immer dort bleiben.«23Elkana sagte zu ihr: »Tu, was du für richtig hältst! Bleib zu Hause, bis du ihn entwöhnt hast. Möge der HERR dann auch wahr machen, was er diesem Kind zugesagt hat!« So blieb Hanna daheim und versorgte ihren Sohn.24Als sie Samuel entwöhnt hatte, brachte sie ihn zum Heiligtum des HERRN nach Schilo. Das Kind war noch sehr klein. Seine Mutter nahm auch einen dreijährigen Stier,[6] einen kleinen Sack[7] Weizenmehl und einen Krug Wein mit. (1Mo 21,8; 4Mo 15,8)25Nachdem die Eltern den Stier geschlachtet hatten, brachten sie den Jungen zu Eli.26»Verzeihung, mein Herr«, sagte Hanna, »so gewiss du lebst: Ich bin die Frau, die einmal an dieser Stelle stand und betete.27Hier ist das Kind, um das ich damals Gott angefleht habe; er hat mein Gebet erhört.28Auch ich will nun mein Versprechen erfüllen: Das Kind soll für sein ganzes Leben dem HERRN gehören.« Und alle warfen[8] sich zum Gebet vor dem HERRN nieder.
1.Samuel 1
Hoffnung für alle
Hanna betet um einen Sohn
1In Ramatajim-Zofim[1], einem Ort im Bergland von Ephraim, wohnte ein Mann namens Elkana. Sein Vater hieß Jeroham, sein Großvater Elihu; Elihu wiederum stammte von Tohu ab, der ein Sohn von Zuf war. Schon die Vorfahren von Elkana hatten im Gebiet von Ephraim gelebt.2Elkana hatte zwei Frauen: Die eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna hatte schon einige Kinder, Hanna aber keine.3Jedes Jahr reiste Elkana mit seiner ganzen Familie zum Heiligtum nach Silo, um dem allmächtigen Gott ein Opfer darzubringen und ihn anzubeten. Zu jener Zeit versahen Hofni und Pinhas in Silo den Priesterdienst. Sie waren die Söhne von Eli, dem alten Priester.4Jedes Mal wenn Elkana sein Opfer dargebracht hatte, kam die ganze Familie zu einem Festessen zusammen. Elkana schnitt das Fleisch der geopferten Tiere in gleiche Stücke und teilte sie aus. Peninna erhielt Fleisch für sich und jedes ihrer Kinder,5Hanna aber bekam die doppelte Portion. Denn Elkana liebte sie sehr, obwohl der HERR ihr bisher Kinder versagt hatte.6Stets begann Peninna dann, Hanna mit Sticheleien zu kränken, weil sie kinderlos war.7Das wiederholte sich jedes Jahr, wenn sie zum Heiligtum des HERRN zogen: Peninna verletzte Hanna mit ihrem Spott so sehr, dass sie nur noch weinte und nichts mehr essen wollte.8»Hanna, warum weinst du?«, fragte Elkana dann. »Du isst ja gar nichts. Bist du so traurig, weil du keine Kinder hast? Bin ich dir denn nicht viel mehr wert als zehn Söhne?«, versuchte er sie zu trösten.9Eines Tages, als Hanna wieder einmal nur mit Mühe einige Bissen heruntergebracht hatte, zog sie sich von den anderen zurück und ging zum Heiligtum des HERRN; dort saß der alte Priester Eli auf einem Stuhl neben der Tür.10Vor lauter Verzweiflung weinte Hanna hemmungslos. Unter Tränen betete sie11und versprach dem HERRN: »Allmächtiger Gott, du siehst doch mein Elend. Wenn du Erbarmen mit mir hast und mich nicht vergisst, sondern mir einen Sohn schenkst, will ich ihn dir zurückgeben. Sein ganzes Leben soll dann dir, HERR, gehören. Als Zeichen dafür werde ich ihm nie die Haare schneiden.«12Hanna betete sehr lange. Das fiel Eli auf, und er beobachtete sie.13Ihre Lippen bewegten sich, die Worte aber waren nicht zu hören, weil Hanna leise betete. Eli hielt sie für betrunken14und fuhr sie an: »Wie lange willst du eigentlich noch betrunken hier herumlungern? Geh und schlaf erst einmal deinen Rausch aus!«15»Aber nein, mein Herr, ich bin nicht betrunken«, widersprach Hanna. »Ich bin nur sehr, sehr traurig und habe dem HERRN mein Herz ausgeschüttet.16Halte mich bitte nicht für eine heruntergekommene Frau. Wirklich, ich habe nur aus lauter Verzweiflung so lange gebetet.«17Da antwortete Eli: »Geh getröstet und in Frieden nach Hause! Der Gott Israels wird dir geben, worum du gebeten hast.«18Hanna verabschiedete sich und sagte: »Behalte mich in guter Erinnerung!« Erleichtert ging sie zu den anderen zurück. Sie konnte wieder essen, und man sah ihr an, dass sie neue Hoffnung geschöpft hatte.19Am nächsten Morgen standen Elkana und seine Familie früh auf. Sie beteten noch einmal den HERRN im Heiligtum an und kehrten dann nach Rama zurück. Als Elkana mit Hanna schlief, erhörte der HERR ihr Gebet.20Sie wurde schwanger und brachte einen Sohn zur Welt. »Ich habe Gott um einen Sohn gebeten«, sagte sie und nannte ihn daher Samuel (»von Gott erbeten«).
Samuel soll Gott gehören
21Im nächsten Jahr zog Elkana wieder mit der ganzen Familie nach Silo. Er wollte ein besonderes Opfer darbringen, das er dem HERRN versprochen hatte.22Nur Hanna blieb zu Hause. Sie sagte zu ihrem Mann: »Sobald der Junge nicht mehr gestillt werden muss, werde ich ihn mitnehmen zum Heiligtum des HERRN und ihn für immer dort lassen.«23»Tu, was du für richtig hältst«, erwiderte Elkana. »Bleib ruhig zu Hause, bis der Junge etwas größer ist. Hoffen wir, dass der HERR dann auch einlöst, was er dir für unseren Sohn versprochen hat[2].« So blieb Hanna zu Hause und stillte ihren Sohn, bis er entwöhnt war.24Als Samuel einige Jahre alt war, nahm seine Mutter ihn mit nach Silo. Obwohl er noch sehr jung war, wollte sie ihn nun im Heiligtum Gottes lassen. Als Opfergabe brachte sie drei Stiere[3] mit, dazu einen Sack Mehl und einen Schlauch Wein.25Nachdem Elkana und Hanna einen der Stiere geopfert hatten, brachten sie den Jungen zu Eli.26»Herr, erinnerst du dich noch an mich?«, fragte Hanna. »Ich bin die Frau, die vor einigen Jahren hier stand und gebetet hat.27Um diesen Jungen habe ich damals gefleht, und der HERR hat mein Gebet erhört. Er gab mir, worum ich bat.28So will auch ich nun mein Versprechen halten: Ich gebe Samuel dem HERRN zurück. Sein ganzes Leben lang soll er Gott gehören.« Danach warfen sie sich nieder und beteten den HERRN an.
1.Samuel 1
Neue Genfer Übersetzung
Die Geburt Samuels
1In Ramatajim[1], einem Ort im Bergland von Efraim, lebte ein Mann namens Elkana. Er gehörte zur Sippe der Zufiter[2]. Sein Vater hieß Jeroham, sein Großvater Elihu und sein Urgroßvater Tohu. Tohu war ein Sohn des Efraimiters Zuf.2Elkana hatte zwei Frauen, die eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna hatte Kinder, Hanna jedoch war kinderlos geblieben.3Jedes Jahr reiste Elkana mit seiner Familie zum Heiligtum nach Schilo, um den HERRN, den allmächtigen Gott, anzubeten und ihm Opfer darzubringen. Zu dieser Zeit dienten dort als Priester des HERRN die Söhne Elis, Hofni und Pinhas.4Jedes Mal, wenn Elkana sein Opfer darbrachte, gab er beim Opfermahl seiner Frau Peninna und all ihren Söhnen und Töchtern ihren Anteil.5Hanna jedoch bekam von ihm ein besonders gutes Stück[3], denn er liebte sie. Der HERR aber hatte ihr Kinder versagt[4].6Ihre Rivalin Peninna versuchte fortwährend, gegen Hanna zu sticheln und sie zu kränken, weil sie kinderlos war[5].7So geschah es jedes Jahr, wenn sie zum Tempel des HERRN hinaufzogen: Peninna kränkte Hanna so sehr, dass diese weinte und nichts mehr essen wollte.8»Warum weinst du, Hanna?«, fragte Elkana dann. »Du isst ja gar nichts. Was bedrückt dich? Du hast doch mich - das ist besser als zehn Söhne!«9Als sie wieder einmal in Schilo gegessen und getrunken hatten, stand Hanna auf und ging zum Heiligtum des HERRN. Der Priester Eli saß beim Eingang auf einem Stuhl neben der Tür.10Hanna war verzweifelt und betete unter Tränen zum HERRN.11Sie legte ein Gelübde ab: »HERR, du allmächtiger Gott, wenn du mein Leid ansiehst und an mich, deine Dienerin, denkst, wenn du mich nicht vergisst und mir einen Sohn schenkst, dann will ich ihn dir zurückgeben: Sein ganzes Leben lang soll er dir, dem HERRN, gehören. Als Zeichen dafür soll sein Haar niemals geschnitten werden.[6]«12Sie betete lange zum HERRN, und Eli beobachtete sie genau[7].13Hanna betete nämlich still, nur ihre Lippen bewegten sich. Ihre Stimme war nicht zu hören. Darum hielt Eli sie für betrunken.14Er stellte sie zur Rede: »Wie lange willst du dich hier so betrunken aufführen? Geh und schlaf erst mal deinen Rausch aus!«15Doch Hanna entgegnete: »So ist es nicht, mein Herr. Ich bin nicht betrunken.[8] Ich bin verzweifelt und habe dem HERRN mein Herz ausgeschüttet.16Halte mich[9] bitte nicht für eine heruntergekommene Frau[10]! Ich habe vor lauter Kummer und Verzweiflung so lange gebetet.«17Da sagte Eli: »Geh in Frieden! Der Gott Israels wird dir die Bitte erfüllen, die du an ihn gerichtet hast.«18»Bitte denk auch weiterhin wohlwollend an deine Dienerin«[11], antwortete Hanna. Sie ging zu den anderen zurück und konnte wieder essen. Man sah ihr an, dass sie nicht mehr traurig war.19Am nächsten Morgen stand die ganze Familie früh auf und betete noch einmal im Heiligtum den HERRN an. Danach kehrten sie wieder nach Rama zurück. Elkana schlief mit seiner Frau Hanna, und der HERR erhörte Hannas Gebet[12].20Sie wurde schwanger und brachte einen Sohn zur Welt. »Ich habe ihn vom HERRN erbeten«, sagte sie und nannte ihn Samuel (»von Gott erhört«)[13].
Samuel wird dem Herrn geweiht
21Im nächsten Jahr zog Elkana mit seiner Familie wieder zum Heiligtum hinauf, um dem HERRN das jährliche Schlachtopfer darzubringen und um seine Gelübde zu erfüllen.22Doch diesmal kam Hanna nicht mit. Sie sagte zu ihrem Mann: »Wenn der Junge abgestillt ist, will ich ihn zum Heiligtum des HERRN bringen. Dort soll er dann für immer bleiben.«23»Tu, was du für richtig hältst«, antwortete Elkana. »Du kannst zu Hause bleiben, bis du ihn abgestillt hast. Möge der HERR dann auch wahr machen, was er diesem Kind zugesagt hat![14]« So blieb Hanna zu Hause und stillte das Kind, bis es entwöhnt war.24Danach brachte sie Samuel zum Heiligtum des HERRN nach Schilo. Außerdem nahm sie einen dreijährigen Stier, einen kleinen Sack[15] Weizenmehl sowie einen mit Wein gefüllten Schlauch mit. Samuel war zu dieser Zeit noch sehr klein.25Nachdem seine Eltern den Stier für das Opfer geschlachtet hatten, brachten sie Samuel zu Eli.26»Verzeihung, mein Herr«, sagte Hanna zu ihm, »so wahr du lebst: Ich bin die Frau, die hier neben dir stand und zum HERRN betete.27Diesen Jungen hier habe ich erbeten, und der HERR hat meine Bitte erfüllt.28So gebe ich ihn nun dem HERRN wieder zurück, damit er ihm dient sein Leben lang.« Danach beteten sie[16] dort den HERRN an.
1.Samuel 1
Neues Leben. Die Bibel
Elkana und seine Familie
1Es war ein Mann namens Elkana, der lebte in Rama, ein Zufit vom Gebirge Ephraim. Er war der Sohn von Jeroham, der Enkel von Elihu und der Urenkel von Tohu, der ein Sohn des Ephraimiters Zuf war. (1Chr 6,7)2Er hatte zwei Frauen, Hanna und Peninna. Peninna hatte Kinder, aber Hanna war kinderlos geblieben. (5Mo 21,15)3Jedes Jahr zog Elkana nach Silo, um den HERRN, den Allmächtigen, anzubeten und ihm Opfer zu bringen. Die Priester des HERRN waren dort die beiden Söhne von Eli – Hofni und Pinhas. (2Mo 34,23; 5Mo 12,4; Jos 18,1; Lk 2,41)4An dem Tag, an dem Elkana sein Opfer darbrachte, gab er Peninna und jedem ihrer Söhne und Töchter ihren Anteil am Opferfleisch.5Hanna jedoch gab er ein besonderes Stück[1], weil er sie liebte und der HERR ihr keine Kinder geschenkt hatte. (1Mo 30,1)6Doch ihre Nebenbuhlerin Peninna machte sich über sie lustig, weil der HERR sie kinderlos gelassen hatte.7Jahr um Jahr war es dasselbe – Peninna verhöhnte Hanna, wenn sie zum Heiligtum des HERRN[2] gingen, sodass Hanna weinte und nichts mehr essen wollte.8»Warum weinst du, Hanna?«, fragte ihr Mann Elkana. »Warum isst du denn nichts? Warum bist du so traurig? Du hast doch mich – ist das nicht besser als zehn Söhne?« (Rut 4,15)
Hannas Gebet um einen Sohn
9Eines Tages, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatten, ging Hanna zum Heiligtum des HERRN. Dort saß der Priester Eli am Platz neben dem Eingang. (1Sam 3,3)10Hanna war ganz in ihren Kummer versunken und weinte bitterlich, während sie zum HERRN flehte.11Sie legte ein Gelübde ab: »Allmächtiger HERR, wenn du mein Leid siehst und an mich denkst und mich nicht vergisst und mir einen Sohn schenkst, dann will ich ihn dir, HERR, geben. Sein ganzes Leben lang soll sein Haar niemals geschnitten werden.« (1Mo 29,32; 4Mo 6,1; 4Mo 30,6; Ri 13,5; Lk 1,15)12Eli beobachtete sie, während sie lange Zeit zum HERRN betete.13Er sah, dass ihre Lippen sich bewegten, aber er hörte nichts, weil Hanna nur im Stillen für sich betete. Er dachte deshalb, sie habe getrunken.14»Musstest du betrunken hierher kommen?«, wollte er wissen. »Werde erst einmal wieder nüchtern!« (Apg 2,13)15»Nein, Herr!«, antwortete sie. »Ich bin nicht betrunken! Aber ich bin sehr traurig und habe dem HERRN mein Herz ausgeschüttet. (Ps 42,5; Kla 2,19)16Denk nicht, dass ich eine schlechte Frau bin! Ich habe aus großem Kummer und Leid gebetet.«17»Dann geh in Frieden«, sagte Eli, »der Gott Israels wird dir deine Bitte, die du hast, erfüllen.« (Ps 20,4)18»Lass mich Gunst in deinen Augen finden!«, rief sie. Dann ging sie zurück und fing wieder an zu essen und sie war nicht mehr traurig. (Rut 2,13)
Samuels Geburt und Weihung
19Am nächsten Morgen stand die ganze Familie früh auf und ging, den HERRN noch einmal anzubeten. Dann kehrten sie heim nach Rama. Als Elkana mit Hanna schlief, erhörte der HERR ihre Bitte. (1Mo 21,1; 1Mo 30,22)20Sie wurde schwanger und brachte, als es so weit war, einen Sohn zur Welt. Sie nannte ihn Samuel[3], denn sie sagte: »Ich habe ihn vom HERRN erbeten.«21Im nächsten Jahr zog Elkana mit seiner ganzen Familie wieder nach Silo, um dem HERRN das jährliche Opfer zu bringen, und er wollte sein Gelübde erfüllen. (Lk 2,22)22Doch Hanna ging nicht mit. Sie sagte zu ihrem Mann: »Warte, bis das Kind entwöhnt ist. Dann will ich es vor das Angesicht des HERRN bringen und dort für immer lassen.«23»Mach es so, wie du es für richtig hältst«, stimmte ihr Mann Elkana zu. »Bleib hier, bis du ihn entwöhnt hast, und der HERR wird sein Versprechen wahr machen.« Also blieb sie zu Hause und stillte den Säugling bis zu seiner Entwöhnung.24Als das Kind entwöhnt war, brachte Hanna es zum Heiligtum des HERRN in Silo. Sie nahm auch einen dreijährigen Stier[4] mit, dazu ein Efa[5] Mehl und einen Schlauch Wein. Der Junge war aber noch sehr klein. (4Mo 15,8)25Nach der Schlachtung des Stiers brachten sie das Kind zu Eli.26»Verzeih, mein Herr«, sagte Hanna. »So wahr du lebst: Ich bin die Frau, die hier bei dir stand und zum HERRN betete.27Ich habe den HERRN gebeten, mir dieses Kind zu schenken, und er hat meine Bitte erfüllt.28Jetzt gebe ich ihn dem HERRN und er soll ihm sein ganzes Leben lang gehören.« Und sie beteten dort den HERRN an.