Jesaja 33

Lutherbibel 2017

1 Weh dir, du Verwüster, der du selbst nicht verwüstet bist, und du Räuber, der du selbst nicht beraubt bist! Wenn du das Verwüsten vollendet hast, so wirst du auch verwüstet werden; wenn du des Raubens ein Ende gemacht hast, so wird man dich auch berauben. (Jes 21,2; Mt 7,2)2 HERR, sei uns gnädig, denn auf dich harren wir! Sei unser Arm alle Morgen, ja, unser Heil zur Zeit der Trübsal!3 Es fliehen die Völker vor dem gewaltigen Tosen, und die Nationen werden zerstreut, wenn du dich erhebst.4 Da wird man Beute wegraffen, wie die Heuschrecken wegraffen, und wie die Käfer herbeistürzen, so stürzt man sich darauf.5 Der HERR ist erhaben, denn er wohnt in der Höhe. Er hat Zion mit Recht und Gerechtigkeit erfüllt. (Jes 1,21)6 Und du wirst sichere Zeiten haben: Reichtum an Heil, Weisheit und Klugheit; die Furcht des HERRN wird Zions Schatz sein.7 Siehe, die Leute von Ariel schreien draußen, die Boten des Friedens weinen bitterlich. (Jes 22,4; Jes 29,1)8 Die Wege sind verödet, es geht niemand mehr auf der Straße. Man hält nicht Treu und Glauben, man verwirft die Zeugen und achtet der Menschen nicht.9 Das Land sieht traurig und jämmerlich aus, der Libanon ist zuschanden geworden und verdorrt. Scharon ist wie eine Steppe, und Baschan und Karmel stehen kahl. (Jes 24,4; Am 1,2)10 Nun aber will ich mich aufmachen, spricht der HERR; nun will ich mich erheben, nun will ich aufstehen. (Ps 12,6)11 Mit Stroh geht ihr schwanger, Stoppeln gebärt ihr; euer Zorn ist ein Feuer, das euch selbst verzehren wird. (Jes 59,4)12 Und die Völker werden zu Kalk verbrannt werden; wie abgehauene Dornen werden sie im Feuer verzehrt.13 So hört nun, ihr, die ihr ferne seid, was ich getan habe, und die ihr nahe seid, erkennt meine Stärke!14 In Zion sind die Sünder erschrocken, Zittern hat die Heuchler befallen, und sie sprechen: »Wer ist unter uns, der bei verzehrendem Feuer wohnen kann? Wer ist unter uns, der bei ewiger Glut wohnen kann?« (5Mo 5,24; Jes 10,17; Hebr 12,29)15 Wer in Gerechtigkeit wandelt und redet, was recht ist; wer schändlichen Gewinn hasst und seine Hände bewahrt, dass er nicht Geschenke nehme; wer seine Ohren zustopft, dass er nichts höre von blutiger Gewalt, und seine Augen zuhält, dass er nicht nach Bösem sehe: (Ps 15,1; Ps 24,3)16 Der wird in der Höhe wohnen, und Felsen werden seine Feste und Schutz sein. Sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser hat er gewiss.17 Deine Augen werden den König schauen in seiner Schönheit; du wirst ein weites Land sehen.18 Dein Herz wird an den Schrecken zurückdenken und sagen: »Wo ist, der zählte, wo, der abwog, wo, der die Türme gezählt hat?«19 Du wirst das freche Volk nicht mehr sehen, das Volk von dunkler Sprache, die man nicht verstehen kann, und von stammelnder Zunge, die unverständlich bleibt. (5Mo 28,49; Jes 28,11)20 Schaue auf Zion, die Stadt unsrer Feiern! Deine Augen werden Jerusalem sehen, eine sichere Wohnung, ein Zelt, das nicht mehr abgebrochen wird. Seine Pflöcke sollen nie mehr herausgezogen und keines seiner Seile zerrissen werden. (Jes 32,18)21 Denn der HERR wird dort bei uns mächtig sein, Flüsse und weite Wassergräben wird es geben, auf denen keine Galeeren mehr fahren, kein stolzes Schiff mehr dahinziehen kann. –22 Denn der HERR ist unser Richter, der HERR ist unser Meister, der HERR ist unser König; der hilft uns! – (Jes 6,5; Jes 24,23; Jes 52,7)23 Seine Taue hängen lose, sie halten den Mastbaum nicht fest, und die Segel spannen sich nicht. Dann wird viel Beute ausgeteilt werden, und auch die Lahmen werden plündern.24 Und kein Bewohner wird sagen: »Ich bin schwach«; denn das Volk, das darin wohnt, wird Vergebung der Schuld haben. (Jes 1,4; Sach 12,8)

Jesaja 33

Einheitsübersetzung 2016

1 Weh dir, der du zerstörst / und selbst nicht zerstört wurdest! Wehe dir, der du raubst / und den man nicht beraubt hat! Wenn du alles zerstört hast, / wirst du selbst zerstört. Wenn du mit dem Rauben zu Ende bist, / werden sie dich berauben. (Jes 21,2)2 HERR, sei uns gnädig, / auf dich haben wir gehofft. Sei ihr strafender Arm an jedem Morgen, / sei unsere Rettung zur Zeit der Not!3 Vor dem lauten Getöse sind die Völker geflohen; / wenn du dich erhebst, haben sich die Nationen zerstreut.4 Man rafft Beute zusammen, / so wie die Heuschrecken alles zusammenraffen; wie die Grashüpfer springen, / so springt man und raubt.5 Erhaben ist der HERR, denn er wohnt in der Höhe; / er hat Zion mit Recht und Gerechtigkeit erfüllt. (Jes 1,21)6 Sicher werden deine Zeiten sein: / Fülle an Heil, Weisheit und Erkenntnis. / Die Furcht des HERRN - sie ist sein Schatz.7 Siehe, die Bewohner Ariëls schrien nach draußen, / die Boten des Friedens weinen bitterlich. (Jes 22,4; Jes 29,1)8 Die Straßen waren verödet, / niemand mehr betrat den Pfad. Gebrochen hat man den Bund, / verworfen Städte, / nicht hat man den Menschen geachtet. (Ri 5,6)9 Man trauerte, das Land war verdorrt, / der Libanon stand beschämt da, schwarz verwelkt. Die Scharon-Ebene ist wie die Araba geworden, / entlaubt sind Baschan und Karmel. (Jes 24,4; Am 1,2)10 Jetzt stehe ich auf, spricht der HERR, / jetzt erhebe ich mich, jetzt richte ich mich auf. (Ps 12,6)11 Ihr geht schwanger mit Heu, / Stroh bringt ihr zur Welt. / Euer Atem ist Feuer, das euch frisst.12 Und Völker werden zu Kalk verbrannt, / abgehauene Dornen, die im Feuer lodern.13 Hört, ihr Fernen, was ich getan habe, / und erkennt, ihr Nahen, meine Kraft!14 Die Sünder in Zion erschraken, / Zittern erfasste die Gottlosen. Wer von uns hält es aus bei dem fressenden Feuer? / Wer von uns hält es aus neben der ewigen Glut? (5Mo 4,24; Hebr 12,29)15 Wer in Gerechtigkeit geht und die Wahrheit sagt, / wer es ablehnt, Gewinn zu erpressen, wer sich dagegen wehrt, Bestechung anzunehmen, / wer sein Ohr verstopft, um nichts von Bluttaten zu hören, / und seine Augen verschließt, um nichts Böses zu sehen: (Ps 15,1; Ps 24,3)16 der wird auf Höhen wohnen, / Felsenburgen sind seine Zuflucht; sein Brot wird gegeben, / seine Wasserquellen sind gesichert.17 Deine Augen werden den König in seiner Schönheit erblicken, / sie sehen ein fernes Land.18 Dein Herz denkt an den Schrecken: / Wo ist der, der zählt, wo ist der, der abwiegt? / Wo ist der, der die Türme zählt?19 Du wirst das freche Volk nicht mehr sehen, / das Volk mit der dunklen, unverständlichen Rede, / mit der stammelnden, nicht verstehbaren Sprache.20 Schau auf Zion, die Stätte unserer Feste! / Deine Augen werden Jerusalem sehen, die sorgenfreie Aue, / das Zelt, das man nicht abbricht, dessen Pflöcke man niemals mehr verrückt, / dessen Stricke nicht zerrissen werden. (Jes 32,18)21 Sondern: Dort ist für uns ein Mächtiger, der HERR! / Es ist ein Ort mit Flüssen, breiten Strömen, kein Ruderboot fährt auf ihnen, / kein mächtiges Schiff zieht dahin.22 Ja, der HERR ist unser Richter, / der HERR unser Gesetzgeber; / der HERR ist unser König, er wird uns retten.23 Schlaff hingen deine Seile, / sie halten das Gestell ihrer Signalstange nicht fest, / haben das Feldzeichen nicht gespannt. Damals wurde die Beute massenweise aufgeteilt, / Lahme haben Raub geraubt.24 Kein Einwohner wird sagen: / Ich bin krank. Dem Volk, das darin weilt, / ist die Schuld vergeben.