1Als David aufgehört hatte, mit Saul zu reden, verband sich das Herz Jonatans mit dem Herzen Davids, und Jonatan gewann ihn lieb wie sein eigenes Leben.2Und Saul nahm ihn an diesem Tage zu sich und ließ ihn nicht wieder in seines Vaters Haus zurückkehren. (1Sam 16,22; 1Sam 17,15)3Und Jonatan schloss mit David einen Bund, denn er hatte ihn lieb wie sein eigenes Leben. (1Sam 19,1; 1Sam 20,17; 1Sam 23,18; 2Sam 1,26; 2Sam 21,7)4Und Jonatan zog seinen Rock aus, den er anhatte, und gab ihn David, dazu seine Kleider und sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel.
Sauls Eifersucht auf David
5Und David zog aus, und wohin Saul ihn sandte, hatte er Erfolg. Und Saul setzte ihn über die Kriegsleute, und er gefiel allem Volk gut und auch den Knechten Sauls.6Es begab sich aber, als David zurückkam vom Sieg über die Philister, dass die Frauen aus allen Städten Israels herausgingen mit Gesang und Reigen dem König Saul entgegen unter Jauchzen, mit Pauken und mit Zimbeln. (2Mo 15,20; Ri 11,34)7Und die Frauen sangen einander zu und tanzten und sprachen: Saul hat tausend erschlagen, aber David zehntausend. (1Sam 21,12; 1Sam 29,5)8Da ergrimmte Saul sehr, und das Wort missfiel ihm, und er sprach: Sie haben David zehntausend gegeben und mir tausend; ihm wird noch das Königtum zufallen.9Und Saul sah David scheel an von dem Tage an und hinfort.10Des andern Tags kam der böse Geist von Gott über Saul, und er geriet in Raserei im Hause; David aber spielte auf den Saiten mit seiner Hand, wie er täglich zu tun pflegte. Und Saul hatte einen Spieß in der Hand (1Sam 16,14; 1Sam 16,23)11und schleuderte den Spieß und dachte: Ich will David an die Wand spießen. David aber wich ihm zweimal aus. (1Sam 19,10; 1Sam 20,33)12Und Saul fürchtete sich vor David; denn der HERR war mit ihm und war von Saul gewichen.13Da entfernte ihn Saul aus seiner Nähe und setzte ihn zum Obersten über tausend Mann. Und David zog aus und ein vor dem Volk.14Und David hatte Erfolg auf allen seinen Wegen, und der HERR war mit ihm. (1Sam 5,1)15Da nun Saul sah, dass David alles so gut gelang, graute ihm vor David.16Aber ganz Israel und Juda hatte David lieb, denn er zog aus und ein vor ihnen her.
David gewinnt Sauls Tochter zur Frau
17Und Saul sprach zu David: Siehe, meine älteste Tochter Merab will ich dir zur Frau geben; sei mir nur ein tapferer Mann und führe des HERRN Kriege. Denn Saul dachte: Meine Hand soll nicht gegen ihn sein, sondern die Hand der Philister. (1Sam 17,25)18David aber antwortete Saul: Wer bin ich? Und was ist meine Sippe, das Geschlecht meines Vaters, in Israel, dass ich des Königs Schwiegersohn werden soll? (1Sam 9,21; 2Sam 7,18)19Als aber die Zeit kam, dass Merab, die Tochter Sauls, David gegeben werden sollte, wurde sie Adriël von Mehola zur Frau gegeben.20Aber Michal, Sauls Tochter, hatte David lieb. Als das Saul angesagt wurde, war es ihm recht. (2Sam 6,16; 2Sam 6,20)21Und Saul sagte sich: Ich will sie ihm geben, damit sie ihm zum Fallstrick wird und die Hände der Philister gegen ihn sind. Und Saul sprach zu David: Du kannst heute mit der andern mein Schwiegersohn werden.22Und Saul gebot seinen Knechten: Redet mit David heimlich und sprecht: Siehe, der König hat Gefallen an dir, und alle seine Knechte lieben dich; so werde nun des Königs Schwiegersohn. (1Sam 22,14)23Und die Knechte Sauls sagten diese Worte vor den Ohren Davids. David aber sprach: Dünkt euch das ein Geringes, des Königs Schwiegersohn zu werden? Ich bin doch ein armer, geringer Mann. (1Sam 9,21)24Und die Knechte Sauls sagten es ihm weiter und sprachen: Diese Worte hat David gesagt.25Saul sprach: So sagt zu David: Der König begehrt keinen andern Brautpreis als hundert Vorhäute von den Philistern, um an den Feinden des Königs Rache zu üben. Denn Saul trachtete danach, David umzubringen durch die Hand der Philister.26Da sagten seine Knechte David diese Worte, und es war David recht, des Königs Schwiegersohn zu werden. Die Zeit aber war noch nicht um.27Da machte sich David auf und zog hin mit seinen Männern und erschlug unter den Philistern zweihundert Mann. Und David brachte ihre Vorhäute dem König in voller Zahl, um des Königs Schwiegersohn zu werden. Da gab ihm Saul seine Tochter Michal zur Frau.28Als aber Saul sah und merkte, dass der HERR mit David war und dass seine Tochter Michal ihn lieb hatte,29da fürchtete sich Saul noch mehr vor David und wurde sein Feind sein Leben lang. (1Sam 12,1)30Und sooft die Fürsten der Philister in den Kampf zogen, richtete David mehr gegen sie aus als alle Knechte Sauls, wenn sie auszogen, sodass sein Name hoch gepriesen wurde.
1.Samuel 18
Elberfelder Bibel
Davids Freundschaft mit Jonatan – Sauls Eifersucht auf David
1Und es geschah, als er aufgehört hatte, mit Saul zu reden, verband sich die Seele Jonatans mit der Seele Davids; und Jonatan gewann ihn lieb wie seine eigene Seele. (1Mo 44,30; 1Sam 19,1; 1Sam 20,8; 1Sam 22,8; 1Sam 23,18; 2Sam 1,26; Spr 18,24)2Und Saul nahm ihn an jenem Tag zu sich und ließ ihn nicht ⟨wieder⟩ in das Haus seines Vaters zurückkehren.3Und Jonatan und David schlossen einen Bund, weil er ihn lieb hatte wie seine eigene Seele. (1Sam 19,1; 1Sam 20,8; 1Sam 22,8; 1Sam 23,18; Spr 18,24)4Und Jonatan zog das Oberkleid aus, das er anhatte, und gab es David, und seinen Waffenrock und sogar sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel.5Und David zog ⟨in den Kampf⟩. Und wohin immer Saul ihn sandte, hatte er Erfolg. Und Saul setzte ihn über die Kriegsleute. Und er war beliebt bei dem ganzen Volk und auch bei den Knechten Sauls[1]. (Ri 1,19; 1Sam 3,19; 2Sam 5,10; 2Chr 17,3)6Und es geschah, als sie heimkamen, als David vom Sieg über den Philister zurückkehrte, zogen die Frauen aus allen Städten Israels zu Gesang und Reigen dem König Saul entgegen mit Tamburinen, mit Jubel und mit Triangeln[2]. (2Mo 15,20)7Und die Frauen tanzten, sangen und riefen: Saul hat seine Tausende erschlagen und David seine Zehntausende. (1Sam 21,12; 1Sam 29,5; 2Sam 23,1)8Da ergrimmte Saul sehr. Und diese Sache war in seinen Augen böse, und er sagte: Sie haben David Zehntausende gegeben, und mir haben sie ⟨nur⟩ die Tausende gegeben; es ⟨fehlt⟩ ihm nur noch das Königtum. (1Mo 37,8; 1Sam 15,28)9Und Saul sah neidisch auf David von jenem Tag an und hinfort. (1Mo 31,2; Spr 27,4; Pred 4,4)10Und es geschah am folgenden Tag, dass ein böser Geist von Gott über Saul kam, und er geriet im Innern des Hauses in Raserei[3]. David aber spielte ⟨die Zither⟩ mit seiner Hand, wie ⟨er⟩ täglich ⟨zu tun pflegte⟩, und Saul hatte einen Speer in seiner Hand. (Ri 16,20; 1Sam 16,14; 1Sam 16,23)11Und Saul warf[4] den Speer und dachte: Ich will David an die Wand spießen! Aber David wich ihm zweimal aus. (1Sam 19,9; 1Sam 20,33)12Und Saul fürchtete sich vor David; denn der HERR war mit ihm. Aber von Saul war er gewichen. (Ri 1,19; Ri 16,20; 1Sam 3,19; 1Sam 16,14; 2Sam 5,10; 2Chr 17,3)13Und Saul entfernte David[5] aus seiner Umgebung und setzte ihn zum Obersten über Tausend; und er zog aus und ein vor dem ⟨Kriegs⟩volk her. (2Sam 5,2)14Und David hatte Erfolg auf allen seinen Wegen, und der HERR war mit ihm. (Ri 1,19; 1Sam 3,19; 2Sam 5,10; 2Kön 18,7; 1Chr 18,6; 2Chr 17,3)15Und als Saul sah, dass David[6] so großen Erfolg hatte, scheute er sich vor ihm.16Aber ganz Israel und Juda hatten David lieb, denn er zog aus und ein vor ihnen her. (2Sam 5,2; Est 10,3)17Und Saul sagte zu David: Siehe, meine älteste Tochter Merab will ich dir zur Frau geben. Sei mir nur ein tapferer Mann und führe die Kriege des HERRN! Saul aber dachte: Meine Hand soll nicht gegen ihn sein, sondern die Hand der Philister soll gegen ihn sein. (1Sam 14,49; 1Sam 17,25; 1Sam 25,28; 2Sam 6,16; 2Sam 11,15; Spr 26,24)18Und David antwortete Saul: Wer bin ich, und was ist meine Familie und die Sippe meines Vaters in Israel, dass ich des Königs Schwiegersohn werden soll? (1Sam 9,21; 2Sam 7,18)19Und es geschah zu der Zeit, als Merab, die Tochter Sauls, David gegeben werden sollte, wurde sie Adriël, dem Meholatiter, zur Frau gegeben. (Ri 14,20; 2Sam 21,8; 1Kön 4,12)20Aber Michal, die Tochter Sauls, liebte David. Das berichtete man Saul, und es war ihm recht[7]. (1Sam 14,49; 2Sam 6,16)21Und Saul sagte: Ich will sie ihm geben, damit sie ihm zur Falle[8] wird und die Hand der Philister gegen ihn ist. Und Saul sagte zu David: Zum zweiten Mal sollst du heute mein Schwiegersohn werden[9].22Und Saul befahl seinen Knechten: Redet im Geheimen zu David und sagt: Siehe, der König hat Gefallen an dir, und alle seine Knechte haben dich lieb. So werde nun des Königs Schwiegersohn!23Und die Knechte Sauls redeten diese Worte vor den Ohren Davids. David aber sagte: Ist es ein Geringes in euren Augen, des Königs Schwiegersohn zu werden? Ich bin nur ein armer und geringer Mann. (1Sam 9,21; Spr 29,5)24Und die Knechte Sauls berichteten es ihm und sagten: So[10] hat David geredet.25Da sagte Saul: So sollt ihr zu David sagen: Der König fordert keine andere Heiratsgabe als hundert Vorhäute der Philister, um an den Feinden des Königs Vergeltung zu üben. Saul aber gedachte, David durch die Hand der Philister zu Fall zu bringen. (1Mo 34,12; 1Sam 14,24; 1Sam 19,1)26Und seine Knechte berichteten David diese Worte, und es war in den Augen Davids recht, des Königs Schwiegersohn zu werden. Und noch waren die Tage nicht vollendet,27da machte sich David auf und zog hin, er und seine Männer, und erschlug zweihundert Mann unter den Philistern. Und David brachte ihre Vorhäute, und man lieferte sie dem König vollzählig ab, damit er des Königs Schwiegersohn wurde. Da gab Saul ihm seine Tochter Michal zur Frau. (2Sam 3,13)28Und Saul sah und erkannte, dass der HERR mit David war, dass Michal, die Tochter Sauls, ihn liebte. (1Mo 26,28)29Da fürchtete Saul sich noch mehr vor David. Und Saul wurde[11] für immer[12] Davids Feind.30Die Obersten der Philister zogen aus. Und es geschah, sooft sie auszogen, hatte David mehr Erfolg als alle Knechte Sauls. Und sein Name wurde sehr berühmt. (1Sam 19,8; 2Sam 7,9)
1.Samuel 18
Neue evangelistische Übersetzung
Davids Freundschaft mit Jonatan
1Nach diesem Gespräch fühlte sich Jonatan innerlich stark mit David verbunden. Er gewann ihn so lieb wie sein eigenes Leben.2Und Saul nahm David von diesem Tag an ganz zu sich und ließ ihn nicht mehr zu seiner Familie zurückkehren.3Und Jonatan schloss einen Freundschaftsbund mit David, weil er ihn liebte wie sein eigenes Leben.4Dabei zog er Mantel und Rüstung aus und bekleidete David damit. Er schenkte ihm sogar sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel.
Sauls Eifersucht auf David
5David zog für Saul in den Kampf und hatte bei allem, was dieser ihm auftrug, Erfolg. Saul setzte ihn an die Spitze seiner Truppe. Beim ganzen Volk war David beliebt, auch bei den Dienern Sauls.6Schon als die Männer heimkehrten, nachdem David den Philister erschlagen hatte, zogen Frauen aus allen Städten Israels mit Reigentänzen und Gesang König Saul entgegen. Sie hatten Tamburine und Triangeln bei sich und jubelten ihm zu.7Tanzend und singend riefen sie:
"Saul hat tausend Mann erschlagen, / David aber zehnmal tausend."8Da wurde Saul ganz heiß vor Zorn, denn diese Worte missfielen ihm sehr. "David haben sie Zehntausend gegeben und mir nur Tausend", sagte er, "jetzt fehlt ihm nur noch das Königtum."9Seit diesem Tag blickte Saul mit Argwohn auf David.10Am nächsten Tag kam der böse Geist, den Gott geschickt hatte, über Saul und er redete begeistert wie ein Prophet in seinem Haus. David begann wie gewöhnlich auf der Zither zu spielen. Plötzlich hatte Saul einen Speer in der Hand11und warf ihn nach David. Er wollte ihn an die Wand spießen. Doch David wich ihm zweimal aus.12Da begann Saul sich vor David zu fürchten, weil Jahwe auf dessen Seite stand. Ihn aber hatte er verlassen.13Darum entfernte er David aus seiner Umgebung und machte ihn zum Befehlshaber einer Tausendschaft. An ihrer Spitze unternahm David seine Streifzüge.14Bei allen Unternehmungen hatte er Erfolg, denn Jahwe stand ihm bei.15Als Saul den großen Erfolg von David sah, bekam er Angst vor ihm.16Aber in ganz Israel und Juda war David beliebt, denn er zog ihnen ‹im Kampf› voran und kehrte ‹siegreich› zurück.17Saul sagte zu David: "Pass auf! Ich bin bereit, dir meine älteste Tochter Merab zur Frau zu geben. Dafür sollst du mir als tapferer Kämpfer dienen und die Kriege führen, die Jahwe befiehlt!" Im Stillen dachte er: "Ich selbst will mich nicht an ihm vergreifen. Das sollen die Philister tun!"18David erwiderte: "Wer bin ich schon, dass ich Schwiegersohn des Königs werden soll? Und was hat meine Familie und die Sippe meines Vaters in Israel schon zu bedeuten?"19Als es dann aber so weit war, dass Merab, die Tochter Sauls, mit David verheiratet werden sollte, wurde sie stattdessen Adriël aus Mehola[1] zur Frau gegeben.20Aber Michal, Sauls jüngere Tochter, liebte David. Als man Saul davon berichtete, kam ihm das gerade recht.21Er sagte sich: "Ich will sie ihm geben, damit sie zur Falle für ihn wird und er den Philistern in die Hände fällt." Zu David sagte er: "Ich biete dir heute noch einmal an, mein Schwiegersohn zu werden."22Er hatte seine Leute angewiesen, David heimlich folgende Botschaft zuzuspielen: "Du weißt, dass der König große Stücke auf dich hält und auch alle seine Diener haben dich gern. Willst du nicht sein Schwiegersohn werden?"23Die Leute Sauls redeten in diesem Sinn mit David, aber der sagte: "Haltet ihr es denn für eine Kleinigkeit, Schwiegersohn des Königs zu sein? Ich bin nur ein armer und geringer Mann."24Die Männer meldeten es Saul,25und dieser wies sie an, David beizubringen: "Der König will keine andere Heiratsgabe als die Vorhäute von 100 Philistern, um sich so an seinen Feinden zu rächen." Saul hoffte nämlich, dass David im Kampf gegen die Philister umkommen würde.26Als die Diener das Angebot Sauls David überbrachten, war es ihm recht, auf diese Weise Sauls Schwiegersohn zu werden. Und noch war Zeit dazu.27David brach mit seinen Leuten auf und erschlug 200 Philister. Er kehrte mit deren Vorhäuten zurück und lieferte sie dem König vollzählig ab, um dessen Schwiegersohn werden zu können. Da gab Saul ihm seine Tochter Michal zur Frau.28Saul sah und wusste jetzt, dass Jahwe auf der Seite Davids stand und dass Michal, seine Tochter, ihn liebte.29Da fürchtete er sich noch mehr vor David und wurde für immer zu seinem Feind.30Die Fürsten der Philister zogen immer wieder gegen Israel. Aber sooft es zum Kampf kam, hatte David mehr Erfolg als alle anderen Heerführer Sauls. Sein Name wurde sehr berühmt.
1.Samuel 18
Neue Genfer Übersetzung
1Nach Davids Unterredung mit Saul entwickelte sich eine tiefe Freundschaft zwischen Sauls Sohn Jonatan und David[1]. Jonatan gewann David lieb wie sein eigenes Leben.2Saul behielt David von nun an in seinem Dienst und ließ ihn nicht mehr zu seiner Familie zurückkehren.3Aus Liebe zu David schloss Jonatan mit ihm einen Bund, der ihre Freundschaft festigte.4Er zog seinen Mantel und sein Gewand, das er unter der Rüstung trug, aus und schenkte sie David, dazu noch sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel.5Von da an zog David immer wieder für Saul in den Kampf, und wohin Saul ihn auch schickte - überall hatte er Erfolg. Darum machte Saul ihn zum Oberbefehlshaber seiner Truppen. Diese Wahl fand Beifall beim ganzen Volk und auch bei den Leuten an Sauls Hof.[2]
Saul wird eifersüchtig auf David und versucht, ihn umzubringen
6Als das Heer nach Davids Sieg über Goliat heimkehrte[3], zogen Frauen aus allen israelitischen Städten König Saul entgegen. Sie sangen und tanzten zum Klang von Handpauken und Zimbeln[4] und empfingen die Sieger mit lautem Jubel.7Und während die Frauen tanzten, sangen sie immer wieder: »Saul hat tausend Mann erschlagen, David aber zehnmal tausend!«8Dieses Lied gefiel Saul ganz und gar nicht. Er wurde sehr zornig und dachte: »David trauen sie zu, dass er zehntausend erschlägt, aber bei mir reicht es nur für tausend. Jetzt fehlt nur noch, dass sie ihn zum König machen!«9Von da an blickte Saul voller Argwohn auf David[5].10Am nächsten Tag ließ Gott erneut einen bösen Geist über Saul kommen, sodass er wie ein Wahnsinniger in seinem Haus tobte. David begann wie gewohnt, auf seiner Harfe zu spielen. Saul hielt gerade seinen Speer in der Hand.11Plötzlich schleuderte er ihn[6] in Davids Richtung, denn er wollte ihn damit an die Wand spießen. Doch David konnte dem Speer zweimal ausweichen.12Da begann Saul, sich vor David zu fürchten, denn er merkte, dass der HERR sich von ihm abgewandt hatte und auf Davids Seite war.13Darum wollte der König ihn nicht mehr in seiner Nähe haben und setzte David als Befehlshaber über tausend Soldaten ein. An der Spitze dieser Truppe unternahm David seine Feldzüge.[7]14Er war erfolgreich bei allem, was er unternahm, denn der HERR stand ihm bei.15Als Saul sah, wie gut David alles gelang, fürchtete er sich noch mehr vor ihm.16Doch in ganz Israel und Juda war David beliebt, denn er zog allen voran in den Kampf und kehrte immer wieder siegreich zurück[8].
David bekommt Sauls Tochter zur Frau
17Saul sagte zu David: »Ich will mein Versprechen einlösen und dir meine älteste Tochter Merab zur Frau geben. Vorher jedoch musst du dich in meinem Dienst als Soldat bewähren und Kriege im Auftrag des HERRN führen.« Insgeheim dachte Saul: »Ich will ihn nicht eigenhändig umbringen - das lasse ich die Philister für mich erledigen.«18David entgegnete: »Wer bin ich schon? Meine Familie und die Sippe meines Vaters haben doch in Israel nicht viel zu bedeuten. Warum sollte ausgerechnet ich Schwiegersohn des Königs werden?«19Trotzdem wurde die Hochzeit von David und Sauls Tochter Merab beschlossen. Als dann aber der festgesetzte Tag kam, gab Saul seine Tochter nicht David, sondern einem Mann namens Adriël aus Mehola zur Frau.20Doch Sauls jüngere Tochter Michal hatte sich in David verliebt. Als man Saul davon erzählte, kam es ihm gerade recht.21Denn er sagte sich: »Ich verspreche ihm Michal als Frau. So kann ich ihn dazu bewegen, sich in Gefahr zu begeben[9], und er wird den Philistern doch noch in die Hände fallen.« Zu David sagte er: »Ich gebe dir noch einmal die Möglichkeit, mein Schwiegersohn zu werden.«22Saul wies die Leute an seinem Hof an, David zuzuraunen: »Der König schätzt dich sehr, und alle seine Leute haben dich gern. Willst du nicht sein Schwiegersohn werden?«23Sauls Leute redeten genau so mit David, doch er gab ihnen zur Antwort: »Denkt ihr, es ist so einfach, der Schwiegersohn des Königs zu werden? Ich bin nur ein armer und einfacher Mann!«24Sauls Leute erzählten ihm von Davids Antwort,25und Saul wies sie an, David auszurichten: »Der König fordert von dir kein Brautgeld, sondern die Vorhäute von hundert Philistern. So kann er Rache an seinen Feinden nehmen.« Saul rechnete nämlich damit, dass David im Kampf gegen die Philister fallen würde.26Als man David Sauls Angebot überbrachte, war er einverstanden, auf diese Weise der Schwiegersohn des Königs zu werden. Bevor die festgelegte Frist verstrichen war,27zog David mit seinen Soldaten in den Kampf gegen die Philister. Er tötete zweihundert Mann, brachte ihre Vorhäute zum König und legte sie ihm in voller Zahl vor. So hatte er die Bedingungen für die Hochzeit erfüllt[10]. Da gab Saul ihm seine Tochter Michal zur Frau.28Wieder musste Saul sich eingestehen[11], dass der HERR auf Davids Seite war, und er merkte auch, dass seine Tochter Michal David liebte.29Darum fürchtete er sich noch mehr vor David und wurde von da an zu seinem erbitterten Feind.30Immer wieder zogen die Philisterkönige gegen Israel in den Krieg. Doch sooft sie auch ausrückten, konnte David sie besiegen und war dabei erfolgreicher als alle anderen Truppenführer[12] Sauls. So wuchs Davids Ruhm immer mehr.
1.Samuel 18
Neues Leben. Die Bibel
David und Jonatan werden Freunde
1Nach seinem Gespräch mit Saul fühlte sich Jonatan mit David tief verbunden und er liebte ihn wie sein eigenes Leben. (1Mo 44,30; 2Sam 1,26; 2Sam 9,1)2Von diesem Tag an behielt Saul David bei sich und ließ ihn nicht mehr nach Hause zurückkehren.3Jonatan schloss mit David einen Freundschaftsbund, weil er ihn liebte wie sein eigenes Leben,4und besiegelte ihn, indem er ihm sein Gewand, seine Rüstung, sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel schenkte. (1Mo 41,42; Est 6,8)
Saul wird eifersüchtig auf David
5David zog für Saul in den Kampf und war erfolgreich in allem, was Saul ihm auftrug. Schließlich machte Saul ihn zum Heerführer, eine Wahl, die den Beifall des Volkes und auch der Diener Sauls fand.6Als das Heer nach dem Sieg Davids über den Philister nach Hause zurückkehrte, kamen die Frauen aus allen Städten König Saul entgegen. Sie sangen und tanzten vor Freude und spielten auf Tamburinen und Zimbeln[1]. (2Mo 15,20; Ri 11,34; Ps 68,26; Ps 149,3)7Sie sangen: »Saul hat Tausende getötet, aber David Zehntausende!« (1Sam 21,12; 1Sam 29,5)8Saul wurde sehr zornig, weil ihm das Lied ganz und gar nicht gefiel. Er dachte: »Sie sagen, David habe Zehntausende getötet, und ich nur Tausende. Als Nächstes werden sie ihn zu ihrem König machen!« (1Sam 15,28)9Und von da an war Saul eifersüchtig auf David.10Am nächsten Tag wurde Saul von einem bösen Geist Gottes befallen, sodass er wie ein Wahnsinniger in seinem Haus tobte. David begann, auf der Harfe zu spielen, wie er es immer tat. Doch Saul hatte einen Speer in der Hand (1Sam 16,14)11und schleuderte ihn nach David in der Absicht, ihn an die Wand zu spießen. David aber konnte dem Speer zweimal ausweichen. (1Sam 19,10)12Da fürchtete sich Saul vor David, weil der HERR ihn verlassen hatte und jetzt mit David war.13Schließlich verbannte Saul David aus seiner Nähe und gab ihm den Oberbefehl über tausend Mann, die David immer wieder in die Schlacht führte. (2Sam 5,2)14Und David hatte Erfolg bei allem, was er unternahm, denn der HERR war mit ihm. (1Mo 39,3)15Als Saul das erkannte, fürchtete er sich noch mehr vor David.16Doch ganz Israel und Juda liebte David, weil er seine Truppen so erfolgreich in die Schlacht führte.
David heiratet eine Tochter Sauls
17Eines Tages sagte Saul zu David: »Ich bin bereit, dir meine ältere Tochter Merab zur Frau zu geben. Zuerst musst du dich jedoch als tapferer Kämpfer bewähren, indem du für den HERRN kämpfst und seine Kriege führst.« Dabei dachte Saul aber: »Ich will ihn nicht töten, sondern die Philister sollen es tun.« (1Sam 17,25; 1Sam 25,28)18»Wer bin ich, und welche Stellung hat meine Familie in Israel, dass gerade ich der Schwiegersohn des Königs werden sollte?«, rief David aus. (1Sam 9,21; 2Sam 21,8)19Aber als der Tag der Hochzeit von David mit Merab gekommen war, verheiratete Saul seine Tochter mit Adriël, einem Mann aus Mehola. (Ri 7,22; 2Sam 21,8)20Inzwischen hatte sich jedoch Sauls Tochter Michal in David verliebt, und Saul war hocherfreut, als er das hörte. (1Sam 18,28)21»Ich will sie ihm zur Frau geben, aber sie soll ihm zum Verhängnis werden, sodass er den Philistern in die Hände fällt«, dachte er. Zu David aber sagte er: »Ich gebe dir noch einmal die Möglichkeit, mein Schwiegersohn zu werden!«22Dann wies Saul seine Männer an, David beiseitezunehmen und zu ihm zu sagen: »Der König schätzt dich sehr und auch alle seine Diener haben dich gern. Also werde doch sein Schwiegersohn.«23Als Sauls Männer das zu David sagten, entgegnete der: »Wie soll ein armer und einfacher Mann einfach so der Schwiegersohn des Königs werden?« (1Mo 29,20; 1Mo 34,12)24Die Männer richteten dem König diese Antwort aus25und Saul befahl ihnen: »Sagt David, dass der König als Brautpreis lediglich die Vorhäute von 100 Philistern verlange! Er solle ihn an seinen Feinden rächen.« In Wirklichkeit hoffte er, dass David in der Schlacht gegen die Philister fallen würde.26Die Diener richteten die Worte Sauls David aus und erfreut nahm dieser das Angebot an, der Schwiegersohn des Königs zu werden. Noch bevor die festgesetzte Frist abgelaufen war,27zogen er und seine Männer in die Schlacht. Sie töteten 200 Philister und David überbrachte ihre Vorhäute dem König, um sein Schwiegersohn zu werden. Da gab Saul ihm seine Tochter Michal zur Frau. (2Sam 3,14)28Als Saul erkannte, dass der HERR mit David war und seine Tochter Michal David liebte,29fürchtete er sich noch mehr vor ihm, und er wurde für den Rest seines Lebens zu seinem Feind.30Immer, wenn das Heer der Philister angriff, kämpfte David erfolgreicher als alle anderen Truppenführer Sauls. Auf diese Weise wurde sein Name berühmt.