1In dieser Nacht konnte der König nicht schlafen, deshalb ließ er sich die Geschichte seines Reiches bringen und sich daraus vorlesen. (Est 2,21; Est 10,2; Dan 6,19)2Es fand sich darin auch der Bericht darüber, wie Mordechai Bigtan und Teresch, zwei der Eunuchen, die die Tür zu den Privatgemächern des Königs bewachten, angezeigt hatte. Sie hatten König Ahasveros ermorden wollen. (Est 2,21)3»Welche Belohnung oder Ehrung hat Mordechai dafür bekommen?«, fragte der König. Seine Diener antworteten: »Er hat nichts bekommen.«4»Wer ist das dort im äußeren Vorhof?«, fragte der König. Nun war aber gerade Haman im äußeren Vorhof des Palastes eingetroffen. Er wollte den König bitten, Mordechai an den Galgen[1], den er hatte aufrichten lassen, zu hängen. (Est 4,11; Est 5,14)5Die Diener antworteten dem König: »Haman steht im Vorhof.« »Er soll hereinkommen«, sagte der König.6Haman trat ein, und der König sagte zu ihm: »Was kann ich für einen Mann tun, den ich belohnen möchte?« Haman dachte sich: »Wen außer mir sollte der König wohl belohnen wollen?« (Est 6,7)7Er antwortete: »Dem Mann, den Ihre Majestät belohnen möchte,8sollte eines der königlichen Gewänder, das der König bereits getragen hat, und eines der Pferde, auf dem der König geritten ist und das den königlichen Kopfschmuck trägt, gebracht werden. (1Kön 1,33)9Er soll das Gewand und das Pferd durch einen der edlen Fürsten des Königs erhalten. Dem Mann, den Ihre Majestät belohnen will, soll das Gewand angelegt werden und er soll auf dem Pferd über den Marktplatz der Stadt geführt werden. Dabei soll man vor ihm ausrufen: ›So ergeht es einem Mann, den der König belohnen will!‹« (1Mo 41,43)10»Rasch!«, sagte der König zu Haman. »Geh und hole das Gewand und das Pferd und tue so, wie du es gesagt hast, für den Juden Mordechai, der in der königlichen Verwaltung Dienst tut. Lass nichts weg von allem, was du vorgeschlagen hast.«11Da nahm Haman das Gewand, legte es Mordechai an und führte ihn auf dem königlichen Pferd über den Marktplatz der Stadt. Dabei rief er vor ihm aus: »So ergeht es einem Mann, den der König belohnen will!«12Danach kehrte Mordechai zu den königlichen Verwaltungsräumen zurück; Haman aber eilte tief gedemütigt[2] nach Hause. (2Sam 15,30; Est 7,8; Jer 14,3)13Er erzählte seiner Frau Seresch und seinen Freunden alles, was ihm passiert war. Da sagten seine Berater und auch Seresch, seine Frau: »Wenn Mordechai – der Mann, der dich zu Fall gebracht hat – ein Jude ist, wirst du nichts gegen ihn ausrichten können. Ja, du wirst vollständig durch ihn zu Fall kommen.« (Est 5,10)14Und während sie noch mit ihm sprachen, trafen die Eunuchen des Königs ein, um Haman eilig zu dem Festmahl zu bringen, das Ester vorbereitet hatte. (Est 5,5)