1Ich sprach in meinem Herzen: Wohlan, ich will Wohlleben und gute Tage haben! Aber siehe, das war auch eitel.2Ich sprach zum Lachen: Du bist närrisch!, und zur Freude: Was machst du?3Da dachte ich in meinem Herzen, meinen Leib mit Wein zu laben, doch so, dass mein Herz mich mit Weisheit leitete, und mich an Torheit zu halten, bis ich sähe, was den Menschen zu tun gut wäre, solange sie unter dem Himmel leben. (Spr 31,4)4Ich tat große Dinge: Ich baute mir Häuser, ich pflanzte mir Weinberge,5ich machte mir Gärten und Lustgärten und pflanzte allerlei fruchtbare Bäume hinein;6ich machte mir Teiche, daraus zu bewässern den Wald grünender Bäume.7Ich erwarb mir Knechte und Mägde und hatte auch Gesinde, im Hause geboren; ich hatte eine größere Habe an Rindern und Schafen als alle, die vor mir zu Jerusalem waren.8Ich sammelte mir auch Silber und Gold und was Könige und Länder besitzen; ich beschaffte mir Sänger und Sängerinnen und die Wonne der Menschen, allerlei Saitenspiel,9und war größer als alle, die vor mir zu Jerusalem waren. Auch da blieb meine Weisheit bei mir. (1Kön 10,23)10Und alles, was meine Augen wünschten, das gab ich ihnen und verwehrte meinem Herzen keine Freude, sodass es fröhlich war von aller meiner Mühe; und das war mein Teil von aller meiner Mühe.11Als ich aber ansah alle meine Werke, die meine Hand getan hatte, und die Mühe, die ich gehabt hatte, siehe, da war es alles eitel und Haschen nach Wind und kein Gewinn unter der Sonne.12Da wandte ich mich, zu betrachten die Weisheit und die Tollheit und Torheit. Denn was wird der Mensch tun, der nach dem König kommen wird? Was man schon längst getan hat.13Da sah ich, dass die Weisheit die Torheit übertrifft wie das Licht die Finsternis.14Der Weise hat seine Augen im Kopf, aber der Tor geht in der Finsternis; und ich merkte doch, dass es dem einen geht wie dem andern.15Da dachte ich in meinem Herzen: Wenn es denn mir geht wie dem Toren, warum hab ich dann nach Weisheit getrachtet? Da sprach ich in meinem Herzen: Auch das ist eitel.16Denn man gedenkt des Weisen nicht für immer, ebenso wenig wie des Toren, und in künftigen Tagen ist alles vergessen. Wie stirbt doch der Weise samt dem Toren! (Ps 49,11)17Darum verdross es mich zu leben, denn es war mir zuwider, was unter der Sonne geschieht, dass alles eitel ist und Haschen nach Wind.18Und mich verdross alles, um das ich mich gemüht hatte unter der Sonne, weil ich es einem Menschen lassen muss, der nach mir sein wird. (Ps 39,7)19Denn wer weiß, ob er weise oder töricht sein wird und soll doch herrschen über alles, was ich mit Mühe und Weisheit geschafft habe unter der Sonne. Das ist auch eitel.20Da wandte ich mich dahin, dass ich mein Herz verzweifeln ließ an allem, um das ich mich mühte unter der Sonne.21Denn es muss ein Mensch, der seine Arbeit mit Weisheit, Verstand und Geschicklichkeit mühsam getan hat, es einem andern zum Erbteil überlassen, der sich nicht darum gemüht hat. Das ist auch eitel und ein großes Unglück.22Denn was kriegt der Mensch von aller seiner Mühe und dem Streben seines Herzens, womit er sich abmüht unter der Sonne?23Alle seine Tage sind voller Schmerzen, und voll Kummer ist sein Mühen, dass auch sein Herz des Nachts nicht Ruhe findet. Das ist auch eitel.24Ist’s nun nicht besser für den Menschen, dass er esse und trinke und seine Seele guter Dinge sei bei seinem Mühen? Doch dies sah ich auch, dass es von Gottes Hand kommt. (Pred 3,12; Pred 3,22; Pred 5,17; Pred 8,15; Pred 9,7)25Denn wer kann fröhlich essen und genießen, wenn nicht ich?26Denn dem Menschen, der ihm gefällt, gibt er Weisheit, Verstand und Freude; aber dem Sünder gibt er Mühe, dass er sammle und häufe und es doch dem gegeben werde, der Gott gefällt. Auch das ist eitel und Haschen nach Wind. (Spr 13,22; Spr 28,8)
Prediger 2
Elberfelder Bibel
Nichtigkeit des Vergnügens und der Arbeit
1Ich sprach in meinem Herzen: Auf denn, versuch es mit der Freude[1] und genieße das Gute[2]! Aber siehe, auch das ist Nichtigkeit. (Pred 1,16; Pred 8,15; Lk 12,19)2Zum Lachen sprach ich: Unsinnig ist es! – und zur Freude: Was schafft die? (Spr 14,13; Spr 17,22; Pred 7,3)3Ich beschloss in meinem Herzen[3], meinen Leib durch Wein zu laben, während mein Herz sich mit Weisheit beschäftigte[4], und die Torheit zu ergreifen, bis ich sähe, was den Menschenkindern zu tun gut wäre unter dem Himmel, die Zahl ihrer Lebenstage. (Pred 6,12; Hebr 9,27)4Ich unternahm große Werke: Ich baute mir Häuser, ich pflanzte mir Weinberge. (1Kön 7,1; 1Chr 27,27; 2Chr 8,6)5Ich machte mir Gärten und Parks[5] und pflanzte darin die unterschiedlichsten Fruchtbäume[6].6Ich machte mir Wasserteiche, um daraus den aufsprießenden Wald von Bäumen zu bewässern.7Ich kaufte Knechte und Mägde und hatte im Haus geborene ⟨Sklaven⟩[7]. Auch hatte ich größeren Besitz an Rindern und Schafen als alle, die vor mir in Jerusalem waren. (1Chr 27,1; Esr 2,58)8Ich sammelte mir auch Silber und Gold und Schätze[8] von Königen und Ländern. Ich beschaffte mir Sänger und Sängerinnen und die Vergnügungen der Menschenkinder: Frau und Frauen[9]. (1Kön 9,28; 1Kön 11,3)9Und ich wurde größer und reicher als alle[10], die vor mir in Jerusalem waren. Dazu verblieb mir meine Weisheit. (1Kön 10,23; 1Chr 29,25)10Und alles, was meine Augen begehrten, entzog ich ihnen nicht. Ich versagte meinem Herzen keine Freude, denn mein Herz hatte Freude von all meiner Mühe, und das war mein Teil von all meiner Mühe. (Pred 2,1; Pred 8,15)11Und ich wandte mich hin zu all meinen Werken, die meine Hände gemacht, und zu der Mühe, mit der ich mich abgemüht hatte[11]. Und siehe, das alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. Also gibt es keinen Gewinn unter der Sonne. (Pred 1,3; Pred 1,14; Pred 2,17; 1Joh 2,17)
Das Bemühen um Weisheit ist nichtig, ebenso wie das um Torheit
12Und ich wandte mich, um Weisheit und Tollheit und Torheit zu betrachten. Denn was ⟨wird⟩ der Mensch ⟨tun⟩, der nach dem König kommen wird? Das, was man schon längst getan hat. (Pred 1,9; Pred 1,17)13Und ich sah, dass die Weisheit ⟨den gleichen⟩ Vorzug vor der Torheit hat wie das Licht vor der Finsternis[12]. (Spr 14,8)14Der Weise hat seine Augen in seinem Kopf, der Tor aber geht in der Finsternis. Doch erkannte ich auch, dass ein ⟨und dasselbe⟩ Geschick sie alle trifft. (Ps 49,11; Pred 6,8; Pred 9,2; Mt 6,23)15Und ich sprach in meinem Herzen: Gleich dem Geschick des Toren wird es auch mich treffen. Wozu bin ich dann so überaus weise gewesen? Und ich sprach in meinem Herzen, dass auch das Nichtigkeit ist. (Pred 1,16)16Denn es gibt keine bleibende Erinnerung[13] an den Weisen, so wenig wie an den Toren, weil in den kommenden Tagen alles längst vergessen sein wird. Und wie stirbt der Weise gleich dem Toren hin! (Spr 14,8; Pred 1,11)17Da hasste ich das Leben, denn das Tun, das unter der Sonne getan wird, war mir zuwider[14]. Denn alles ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. – (Hi 7,15; Pred 2,11)18Und ich hasste all mein Mühen, mit dem ich mich abmühte unter der Sonne. Ich muss es ⟨ja⟩ doch dem Menschen hinterlassen, der nach mir sein wird.19Und wer weiß, ob der weise oder töricht sein wird? Und doch wird er Macht haben über all mein Mühen, mit dem ich mich abgemüht habe und worin ich weise gewesen bin unter der Sonne. Auch das ist Nichtigkeit. (1Kön 11,43; Pred 2,11)20Da wandte ich mich, mein Herz der Verzweiflung zu überlassen, wegen all dem Mühen, mit dem ich mich abgemüht hatte unter der Sonne.21Denn da ist ein Mensch, dessen Mühen in Weisheit und in Erkenntnis und in Tüchtigkeit ⟨geschieht⟩; und doch muss er sie einem Menschen als sein Teil abgeben, der sich nicht darum gemüht hat. Auch das ist Nichtigkeit und ein großes Übel. (Ps 49,11)22Denn was bleibt dem Menschen von all seinem Mühen und vom Streben seines Herzens, womit er sich abmüht unter der Sonne? (Pred 2,11; Mt 16,26)23Denn all seine Tage sind Leiden[15], und Verdruss ist sein Geschäft[16]; selbst nachts findet sein Herz keine Ruhe[17]. Auch das ist Nichtigkeit. (Hi 5,7; Pred 8,16)24Es gibt nichts Besseres für den Menschen, als dass er isst und trinkt[18] und seine Seele Gutes sehen lässt bei seinem Mühen. Auch das sah ich, dass dies alles aus der Hand Gottes ⟨kommt⟩. (1Kön 4,20; Pred 2,10; Pred 3,12; Pred 5,17)25Denn: »Wer kann essen und wer kann fröhlich sein[19] ohne mich[20]?«26Denn dem Menschen, der vor ihm wohlgefällig ist, gibt er Weisheit und Erkenntnis und Freude. Dem Sünder aber gibt er das Geschäft einzusammeln und aufzuhäufen, um es dem abzugeben, der vor Gott wohlgefällig ist. Auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. (Hi 27,17; Spr 2,6; Pred 1,14)
Prediger 2
Hoffnung für alle
Was ist der Sinn?
1Ich sagte mir: »Ich will es mit den Freuden des Lebens versuchen und herausfinden, was sie zu bieten haben!« Doch ich merkte, dass auch dies vergeblich ist und keine Erfüllung bringt.2Immer nur lachen ist töricht, und das Vergnügen – was hilft es schon?3Ich nahm mir vor, mich mit Wein aufzuheitern und so zu leben wie die Unverständigen – doch bei allem sollte die Weisheit mich führen. Ich wollte herausfinden, was für die Menschen gut ist und worin sie in der kurzen Zeit ihres Lebens Glück finden können.4Ich schuf große Dinge: Ich baute mir Häuser und pflanzte Weinberge.5Ich legte Ziergärten und Parks für mich an und bepflanzte sie mit Obstbäumen aller Art.6Ich baute große Teiche, um den Wald mit seinen jungen Bäumen zu bewässern.7Zu den Knechten und Mägden, die schon seit ihrer Geburt in meinem Haus lebten, erwarb ich noch weitere hinzu. Ich besaß größere Rinder- und Schafherden als alle, die vor mir in Jerusalem regiert hatten.8Meine Schatzkammern füllte ich mit Silber und Gold, mit Schätzen aus anderen Königreichen. Ich ließ Sänger und Sängerinnen an meinen Hof kommen und hatte alle Frauen[1], die ein Mann sich nur wünschen kann.9So wurde ich reicher und berühmter als jeder andere, der vor mir in Jerusalem regiert hatte, ohne dabei meine Weisheit zu verlieren.10Ich gönnte mir alles, was meine Augen begehrten, und erfüllte mir jeden Herzenswunsch. Meine Mühe hatte sich gelohnt: Ich war glücklich und zufrieden.11Doch dann dachte ich nach über das, was ich erreicht hatte, und wie hart ich dafür arbeiten musste, und ich erkannte: Alles war letztendlich vergebens – als hätte ich versucht, den Wind einzufangen! Es gibt auf dieser Welt keinen bleibenden Gewinn.
Auf alle wartet das gleiche Schicksal
12Ich überlegte: Worin unterscheidet sich der Weise vom Unverständigen und Verblendeten? Was wird der Mann tun, der einmal als mein Nachfolger auf dem Königsthron sitzen wird? Was schon jeder vor ihm getan hat?13Ja, es stimmt: Weisheit ist besser als Unvernunft, so wie Licht besser ist als Finsternis.14Der Weise läuft mit offenen Augen durch die Welt, doch der Unvernünftige tappt im Dunkeln. Und trotzdem wartet auf beide dasselbe Los!15Als ich das erkannte, fragte ich mich: Wenn mich das gleiche Schicksal trifft wie den Unverständigen – wozu habe ich mich dann überhaupt so sehr um Weisheit bemüht? Da begriff ich, dass auch der Nutzen der Weisheit letztendlich bedeutungslos ist.16Denn später erinnert sich niemand mehr an den Weisen, genauso wenig wie an den Unwissenden. Wie bald sind beide vergessen – der Tod macht keinen Unterschied!17Da begann ich das Leben zu verabscheuen, alles Tun auf der Welt kam mir unerträglich vor. Denn es ist so vergeblich, als wollte man den Wind einfangen.18Auch mein Besitz, für den ich mich mein Leben lang abgemüht hatte, war mir verleidet, denn ich begriff, dass ich einmal alles meinem Nachfolger hinterlassen muss.19Und wer weiß schon, ob der weise oder töricht sein wird? Doch er wird alles besitzen, was ich durch meine Arbeit und mein Wissen erworben habe. Wo ist da der Sinn?20Als ich das erkannte, begann ich zu verzweifeln, weil ich mich mein Leben lang so geplagt hatte.21Da hat man mit seinem Wissen, seinen Fähigkeiten und seinem Fleiß etwas erreicht und muss es dann an einen anderen abtreten, der sich nie darum gekümmert hat! Das ist so sinnlos und ungerecht!22Denn was bleibt dem Menschen von seiner Mühe und von all seinen Plänen?23Sein Leben lang hat er nichts als Ärger und Sorgen, sogar nachts findet er keine Ruhe! Und doch ist alles vergeblich.24Das Beste, was ein Mensch da tun kann, ist: essen und trinken und die Früchte seiner Arbeit genießen. Doch ich weiß: Das kann nur Gott ihm schenken!25Denn wer kann essen und genießen ohne ihn?26Dem Menschen, der ihm gefällt, gibt er Weisheit, Erkenntnis und Freude. Doch wer Gott missachtet, den lässt er sammeln und anhäufen, um dann alles dem zu geben, den er liebt. Selbst nach dem Glück zu greifen ist so vergeblich, als würde man versuchen, den Wind einzufangen!
Prediger 2
Gute Nachricht Bibel 2018
1Ich entschloss mich, das Leben zu genießen und glücklich zu sein. Aber ich merkte: Auch das ist vergeblich! (Pred 2,3; Pred 2,10; Pred 2,24; Weis 2,6)2Das Lachen ist etwas für Narren, und die Freude – was bringt sie schon ein? (Spr 14,13)
Lohnt es sich, etwas zu vollbringen?
3Ich wollte am vollen Leben teilhaben wie die Menschen, die sich nicht um Weisheit und Einsicht kümmern; aber der Verstand sollte die Führung behalten. Ich trank Wein, um mich in Stimmung zu bringen, denn ich wollte erkunden, ob der Mensch während seiner kurzen Lebenstage irgendwo Glück finden kann. (Spr 20,1; Pred 2,1)4Ich vollbrachte große Dinge: Ich baute mir Häuser und pflanzte Weinberge.5Ich legte Obstgärten an und pflanzte darin alle Arten von Fruchtbäumen.6Ich legte Teiche an, um die vielen aufwachsenden Bäume zu bewässern.7Ich kaufte mir zahlreiche Sklaven und Sklavinnen zu denen hinzu, die ich von meinem Vater geerbt hatte. Ich besaß mehr Rinder, Schafe und Ziegen als irgendjemand vor mir in Jerusalem. (1Kön 5,3; 1Kön 8,62)8Ich füllte meine Vorratskammern mit Silber und Gold aus den Schätzen der unterworfenen Könige und Länder. Ich hielt mir Sänger und Sängerinnen und nahm mir so viele Frauen, wie ein Mann sich nur wünschen kann. (2Sam 19,36; 1Kön 5,1; 1Kön 10,14; 1Kön 11,3)9So wurde ich mächtiger und reicher als alle, die vor mir in Jerusalem regiert hatten. Weil ich ein so großes Wissen besaß, (1Kön 10,23; Pred 1,16)10konnte ich mir alles verschaffen, was meinen Augen gefiel, und ich versagte mir keine Freude. Mit all meiner Mühe hatte ich es so weit gebracht, dass ich tatsächlich glücklich war.11Doch dann dachte ich über alles nach, was ich getan und erreicht hatte, und kam zu dem Ergebnis: Alles ist vergeblich und Jagd nach Wind. Es kommt nichts heraus bei aller Mühe, die sich der Mensch macht unter der Sonne. (Pred 1,3)
Lohnt es sich, Wissen zu erwerben?
12Ich wollte wissen, ob bei Weisheit etwas anderes herauskommt als bei Unverstand und Torheit. Denn was wird der Mann tun, der mir auf dem Königsthron folgt? Bestimmt das, was man schon immer getan hat![1] (Pred 1,17; Pred 2,18)13Es stimmt: Weisheit ist besser als Unwissenheit, so wie Licht besser ist als Finsternis. (Pred 10,2)14Der Wissende sieht, wo er geht; der Unwissende tappt im Dunkeln. Aber ich erkannte auch: Beide trifft am Ende das gleiche Schicksal. (Hi 9,21; Pred 9,2)15Wenn es mir also trotz meiner Weisheit genauso ergeht wie den Unverständigen, weshalb bemühe ich mich dann so sehr darum? Und ich sagte mir: Auch das ist vergeblich. (Pred 7,16)16Kluge müssen doch genauso sterben wie die Dummen. Und man erinnert sich an die einen nicht länger als an die andern. Wie bald sind sie alle vergessen! (Ps 49,11)17Da war mir das ganze Leben verleidet. Du kannst tun, was du willst, unter der Sonne – es ist doch alles vergeblich und Jagd nach Wind.18Auch der ganze Ertrag meiner Mühe war mir verleidet. Ich muss ja doch alles einem anderen überlassen, der nach mir kommt. (Ps 39,7; Pred 1,3; Pred 6,2)19Wer weiß, ob der auch den Verstand hat, es sinnvoll zu gebrauchen. Trotzdem wird er über alles verfügen, was ich mir mit solcher Anstrengung durch mein großes Wissen erworben habe. Auch das ist vergebliche Mühe!20Da begann ich zu verzweifeln, weil ich mich für nichts und wieder nichts geplagt hatte.21Da müht sich jemand ab mit Klugheit und Geschick und erreicht etwas; aber dann muss er es einem vererben, der keinen Finger dafür krumm gemacht hat. Auch das ist vergeblich und ein großes Übel! (Sir 11,18)22Was hat der Mensch am Ende von all seiner Anstrengung? (Hi 7,1; Hi 14,1; Pred 5,16; Pred 8,16)23Nichts als Sorgen und Plagen hat er sein Leben lang, selbst in der Nacht kommen seine Gedanken nicht zur Ruhe. Auch das ist vergebliche Mühe!
Wer kann sein Leben genießen?
24Es gibt für den Menschen nichts Besseres als essen und trinken und genießen, was er sich erarbeitet hat. Doch dieses Glück hängt nicht von ihm selbst ab: Es ist ein Geschenk Gottes. (Pred 3,12; Pred 3,22; Pred 5,17; Pred 8,15; Pred 9,7; Pred 11,7)25Denn wer hat zu essen oder hat Grund zur Freude ohne ihn?[2]26Den Menschen, an denen Gott Gefallen hat, gibt er Weisheit, Wissen und Freude. Den anderen aber gibt er die Beschäftigung, zu sammeln und anzuhäufen, um dann alles denen zu schenken, die ihm gefallen. Auch hier wieder: Vergebliche Mühe und Jagd nach Wind. (Hi 27,16; Spr 2,6; Spr 13,22)
Prediger 2
Neue evangelistische Übersetzung
1Ich sagte mir: "Versuch es doch mit der Freude und genieße das Gute!" Doch ich sah: Auch das ist nichtig.2Zum Lachen sagte ich: "Irrsinn!" und zur Freude: "Was bringt sie schon?"3Ich beschloss, mich mit Wein zu verwöhnen, aber so, dass die Weisheit in mir die Führung behält. Ich probierte auch die Dummheit aus, um zu sehen, was die Menschen unter dem Himmel tun sollten. Ich wollte erkennen, was gut für sie ist, solange sie leben.4Ich vollbrachte große Dinge: Ich baute mir Häuser, ich pflanzte mir Weinberge,5ich legte mir Gärten und Parks an und pflanzte alle möglichen Obstbäume hinein.6Ich legte Teiche an, um den aufsprießenden Wald zu bewässern.7Ich kaufte Sklaven und Sklavinnen, obwohl ich schon hausgeborene Sklaven hatte. Außerdem besaß ich mehr Rinder, Schafe und Ziegen als alle, die vor mir in Jerusalem waren.8Darüber hinaus stapelte ich Silber und Gold, die Schätze vieler Könige und Länder. Ich hielt mir Sänger und Sängerinnen und die Lust der Männer: Frauen über Frauen!9Ich wurde mächtiger und reicher als alle, die vor mir in Jerusalem waren. Auch meine Weisheit blieb mir erhalten.10Ich gönnte mir alles, was meine Augen begehrten. Ich musste mir keine einzige Freude versagen. Und so war ich glücklich nach all meiner Mühe. Ja, so weit hatte ich es mit meinen Mühen gebracht.11Doch als ich alles bedachte, was ich getan und erreicht hatte, und die Mühe, die ich dafür aufwenden musste, da war es nichtig und ein Haschen nach Wind. Es gibt in dieser Welt keinen bleibenden Gewinn.
Lohnt es sich, Wissen zu erwerben?
12Da ging ich daran, Weisheit, Verblendung und Dummheit zu betrachten. Was bleibt dem Menschen zu tun, der nach dem König kommt? Nur das, was man schon längst getan hat.13Ich habe gesehen, dass die Weisheit einen Vorteil gegenüber der Dummheit hat wie das Licht vor der Finsternis.14Der Weise hat Augen im Kopf, beim Narren bleibt es finster. Doch ich erkannte auch, dass ein Geschick sie alle trifft.15Da dachte ich: "Wie einem Narren ergeht es auch mir. Wozu bin ich denn so weise geworden?" Ich sah ein, dass auch das ohne Bedeutung war.16Denn weder an den Weisen noch an den Narren wird man sich lange erinnern. Wie bald werden beide vergessen sein. Auch der Weise muss genauso sterben wie der Narr.17Da hasste ich das Leben, denn alles, was unter der Sonne getan wird, war mir zuwider. Alles ist nichtig und ein Haschen nach Wind.
Lohnt sich der Besitz?
18Da hasste ich alles, was ich mir so mühevoll erworben hatte. Ich muss es ja doch dem überlassen, der mir nachfolgen wird.19Und wer weiß, ob der weise oder dumm sein wird? Und doch wird er über alles verfügen, was ich durch mein Mühen und Wissen in dieser Welt erarbeitet habe. Auch das ist nichtig.20So kam ich dazu, an allem zu verzweifeln, wofür ich mich unter der Sonne abgemüht hatte.21Denn da müht sich einer ab mit Weisheit, mit Erkenntnis und Geschick und muss es dann doch einem überlassen, der sich nie darum gekümmert hat. Auch das ist nichtig und ein großes Übel.22Was hat dann der Mensch von all seiner Mühe und Plage und von seinem Streben in dieser Welt?23Sein Leben bringt ihm nur Leiden und seine Mühe Verdruss. Selbst nachts kommt er nicht zur Ruhe. Auch das ist nichtig.
Wer kann sein Leben genießen?
24Ein Mensch kann nichts Besseres tun, als zu essen und zu trinken und sich etwas Gutes zu gönnen von all seiner Mühe. Doch ich sah, dass auch das von Gott abhängig ist.25Denn wer kann essen und wer kann es genießen ohne ihn?26Einem Menschen, der lebt, wie es Gott gefällt, gibt er Weisheit, Erkenntnis und Freude. Doch einen Sünder lässt er einsammeln und aufhäufen, um es dem zu geben, der Gott gefällt. Auch das ist nichtig und ein Haschen nach Wind.