1Einmal hatte sich Jesus zurückgezogen, um zu beten. Danach sprach ihn einer seiner Jünger an: »Herr, sag uns doch, wie wir beten sollen. Auch Johannes hat dies seine Jünger gelehrt.« (Mt 6,9; Mt 7,7)2Jesus antwortete ihnen: »So sollt ihr beten: Vater! Dein heiliger Name soll geehrt werden. Lass dein Reich kommen.3Gib uns jeden Tag, was wir zum Leben brauchen,[1]4und vergib uns unsere Verfehlungen. Denn auch wir vergeben denen, die an uns schuldig geworden sind. Lass nicht zu, dass wir in Versuchung geraten.«5Dann sagte Jesus zu den Jüngern: »Stellt euch vor, einer von euch hat einen Freund. Mitten in der Nacht geht er zu ihm, klopft an die Tür und bittet ihn: ›Leih mir doch bitte drei Brote.6Ich habe unerwartet Besuch bekommen und nichts im Haus, was ich ihm anbieten könnte.‹7Würde der Freund dann von drinnen antworten: ›Stör mich nicht! Ich habe die Tür schon abgeschlossen und mich schlafen gelegt. Außerdem könnten die Kinder in meinem Bett aufwachen. Ich kann jetzt nicht aufstehen und dir etwas geben.‹? Doch bestimmt nicht!8Das eine ist sicher: Selbst wenn er schon nicht aufstehen und dem Mann etwas geben will, weil er sein Freund ist, so wird er schließlich doch aus seinem Bett steigen und ihm alles Nötige geben, weil der andere so unverschämt ist und ihm einfach keine Ruhe lässt.9Darum sage ich euch: Bittet Gott, und er wird euch geben! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet!10Denn wer bittet, der bekommt. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet.11Welcher Vater würde seinem Kind denn eine Schlange geben, wenn es um einen Fisch bittet,12oder einen Skorpion, wenn es um ein Ei bittet?13Trotz all eurer Bosheit wisst ihr Menschen doch, was gut für eure Kinder ist, und gebt es ihnen. Wie viel mehr wird der Vater im Himmel denen den Heiligen Geist schenken, die ihn darum bitten!«
»Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich«
14Einmal trieb Jesus einen Dämon aus, der einen Mann stumm gemacht hatte[2]. Als der Dämon ihn verlassen hatte, konnte der Mann wieder sprechen. Die Leute, die das beobachteten, staunten; (Mt 12,22; Mk 3,22)15aber es gab auch einige, die sagten: »Er hat seine Macht vom Teufel[3], dem Obersten aller Dämonen, bekommen, nur darum kann er die Menschen von Dämonen befreien.«16Andere wieder, die Jesus eine Falle stellen wollten, verlangten von ihm ein Wunder als Beweis dafür, dass Gott ihn gesandt hatte.17Jesus kannte ihre Gedanken und entgegnete: »Ein Staat, in dem verschiedene Herrscher um die Macht kämpfen, steht vor dem Untergang; und eine Familie, die ständig in Zank und Streit lebt, bricht auseinander.18Wenn nun der Satan sich selbst bekämpft – wie kann dann sein Reich bestehen? Ihr behauptet, ich würde die Dämonen durch die Kraft des Teufels austreiben.19Wenn das tatsächlich so wäre: Welche Kraft nutzen dann eure eigenen Leute, um böse Geister auszutreiben? Sie selbst werden euch deswegen das Urteil sprechen.20Wenn ich aber die Dämonen durch Gottes Macht austreibe, so ist das ein Zeichen dafür, dass Gottes Reich unter euch angebrochen ist!21Solange ein starker Mann gut bewaffnet ist und sein Haus bewacht, kann ihm niemand etwas rauben;22es sei denn, er wird von einem Stärkeren angegriffen und überwältigt. Dieser nimmt ihm die Waffen weg, auf die er vertraute, und verteilt seinen ganzen Besitz.23Ich sage euch: Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich, und wer nicht mit mir Menschen für Gott gewinnt, der führt sie in die Irre[4].«
Die Gefahr des Rückfalls
24»Wenn ein böser Geist aus einem Menschen ausgetrieben wird, irrt er in öden Gegenden umher auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Findet er keins, entschließt er sich: ›Ich will dorthin zurückkehren, woher ich gekommen bin.‹ (Mt 12,43)25Wenn er zurückkommt und seine frühere Wohnung sauber und aufgeräumt vorfindet,26dann sucht er sich sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Zusammen ziehen sie in den Menschen ein, der nun noch schlechter dran ist als vorher.«
Wer darf sich glücklich nennen?
27Während Jesus das sagte, rief plötzlich eine Frau aus der Menschenmenge ihm zu: »Wie glücklich kann sich die Frau schätzen, die dich geboren und gestillt hat!«28Darauf erwiderte Jesus: »Ja, aber noch glücklicher sind die Menschen, die Gottes Botschaft hören und danach leben.«
Die Menschen wollen Beweise
29Immer mehr Leute drängten sich um Jesus. Da sagte er zu ihnen: »Was seid ihr nur für eine böse Generation! Ihr verlangt einen Beweis, dass Gott mich gesandt hat, doch den werdet ihr nicht bekommen. Ihr und eure Zeitgenossen werdet nur das Wunder sehen, das am Propheten Jona geschah. (Mt 12,38)30So wie Jona für die Leute von Ninive ein Zeichen Gottes wurde, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein.31Die Königin von Saba wird am Tag des Gerichts gegen die heutige Generation auftreten und sie verurteilen. Denn sie kam von weit her, um von König Salomos Weisheit zu lernen. Und hier steht jemand vor euch, der größer ist als Salomo!32Auch die Einwohner von Ninive werden am Gerichtstag gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen, denn nach Jonas Predigt kehrten sie um zu Gott. Und hier steht jemand vor euch, der größer ist als Jona.«
Licht und Finsternis
33»Niemand zündet eine Öllampe an und versteckt sie dann oder stellt sie unter einen Eimer. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, so dass jeder, der hereinkommt, das Licht sieht. (Mt 5,15; Mt 6,22)34Durch die Augen fällt das Licht in deinen Körper. Wenn sie klar sehen, bist du ganz und gar vom Licht erfüllt. Wenn sie aber getrübt sind, ist es dunkel in dir.35Deshalb achte darauf, dass das Licht in deinem Innern nicht erlischt!36Wenn du es einlässt und keine Finsternis in dir ist, dann lebst du im Licht – so als würdest du von einer hellen Lampe angestrahlt.«
Die Heuchelei der Pharisäer
37Jesus sprach noch mit seinen Zuhörern, als er von einem Pharisäer zum Essen eingeladen wurde. Er ging mit und nahm am Tisch Platz. (Mt 23,6; Mt 23,25)38Entrüstet bemerkte der Gastgeber, dass sich Jesus vor dem Essen nicht die Hände gewaschen hatte, wie es bei den Juden vorgeschrieben war.39Da sagte Jesus, der Herr, zu ihm: »Das passt zu euch, ihr Pharisäer! Ihr wascht eure Becher und Schüsseln von außen ab, aber ihr selber seid in eurem Innern voller Gier und Bosheit.40Wie dumm ihr doch seid! Ihr wisst ganz genau, dass Gott beides geschaffen hat – Äußeres und Inneres.41Gebt das, was in euren Bechern und Schüsseln ist, den Armen, dann seid ihr auch vor Gott rein!42Wehe euch, ihr Pharisäer! Sogar von Küchenkräutern wie Minze und Raute und auch von allen anderen Gewürzen gebt ihr Gott den zehnten Teil. Aber das, was viel wichtiger wäre – Gerechtigkeit und die Liebe zu Gott –, ist euch gleichgültig. Doch gerade darum geht es hier: das Wesentliche tun und das andere nicht unterlassen.43Wehe euch, ihr Pharisäer! In der Synagoge sitzt ihr am liebsten in der ersten Reihe, und es gefällt euch, wenn man euch auf der Straße ehrfurchtsvoll grüßt.44Wehe euch! Wer mit euch zu tun hat, der weiß nicht, dass er sich verunreinigt. Denn ihr seid wie Gräber, die vom Gras überwuchert sind und über die man geht, ohne es zu wissen.«
Frommer Schein
45»Lehrer«, rief einer der Gesetzeslehrer dazwischen, »damit beleidigst du auch uns!« (Mt 23,4; Mt 23,13; Mt 23,29)46Jesus erwiderte: »Ja, wehe auch euch Gesetzeslehrern! Ihr bürdet den Menschen fast unerträgliche Lasten auf, doch ihr selbst rührt keinen Finger, um diese Lasten zu tragen.47Wehe euch! Ihr baut Denkmäler für die Propheten, die von euren Vorfahren umgebracht wurden.48Damit gebt ihr also selbst zu, dass ihr nicht anders seid als eure Vorfahren. Sie haben die Propheten getötet, und ihr vollendet ihr Werk durch eure Denkmäler.49Deshalb hat Gott in seiner Weisheit gesagt: Ich werde ihnen Propheten und Apostel schicken; doch sie werden einige von ihnen töten und andere verfolgen!50Darum werdet ihr auch zur Rechenschaft gezogen für den Mord an allen Propheten, seit die Welt besteht:51angefangen bei Abel bis hin zu Secharja, der zwischen Brandopferaltar und Tempel ermordet worden ist. Ja, ich sage euch: Noch diese Generation wird dafür die Verantwortung tragen müssen.52Wehe euch, ihr Gesetzeslehrer! Denn durch eure Lehren verhindert ihr, dass die Menschen den Schlüssel finden, der die Tür zur Wahrheit öffnet.[5] Ihr selbst seid nicht durch diese Tür gegangen, und ihr versperrt auch noch allen den Weg, die hineinwollen.«53Als Jesus das Haus wieder verließ, bedrängten ihn die Gesetzeslehrer und Pharisäer hartnäckig mit immer neuen Fragen.54Sie warteten nur darauf, ihn mit seinen eigenen Worten in eine Falle locken zu können.
Lukas 11
Новий Переклад Українською
Ісус навчає учнів молитися
1Одного разу Ісус молився, і, коли Він закінчив, один з учнів промовив до Нього: ―Господи, навчи нас молитися, як і Іван навчив своїх учнів!2Він промовив: ―Коли молитесь, то кажіть: «Отче наш, Що на небесах,[1] нехай святиться ім’я Твоє! Нехай прийде Царство Твоє! Нехай буде воля Твоя, як на небі, так і на землі![2]3Хліб наш щоденний дай нам кожного дня.4І прости нам гріхи наші, бо і ми прощаємо всім боржникам нашим. І не введи нас у спокусу, але визволи нас від лукавого».[3]5І сказав їм: ―Хто з вас, маючи друга, прийде до нього опівночі та скаже йому: «Друже, позич мені три хліби,6бо мій приятель прийшов до мене з дороги, і я не маю, що йому дати».7А той зсередини відповів би йому: «Не турбуй мене! Двері вже зачинені, і діти мої зі мною в ліжку. Не можу я піднятися й дати тобі».8Кажу вам: якщо він не встане та не дасть йому заради дружби, то все одно через наполегливість його підведеться й дасть усе, чого той потребує.9Тому Я кажу вам: просіть – і буде дано вам; шукайте – і знайдете; стукайте – і відчинять вам!10Бо кожен, хто просить, отримує, і хто шукає, знаходить, і тому, хто стукає, відчинять.11Котрий з вас, батьків, коли син просить хліба, замість хліба подасть йому камінь, і коли просить риби, замість риби подасть йому гадюку?12Або чи дасть йому скорпіона, коли той просить яйце?13Отже, якщо ви, будучи злими, вмієте давати добрі дари вашим дітям, то наскільки більше ваш Отець Небесний дасть Духа Святого тим, хто просить у Нього!
Ісус та Вельзевул
14Одного разу Ісус вигнав демона, який був німий. І коли демон вийшов, німий чоловік заговорив; і весь натовп дивувався цьому.15Та деякі з них говорили: ―Силою Вельзевула, володаря демонів, Він виганяє демонів.16Інші ж, випробовуючи Його, вимагали знамення з неба.17Але Він, знаючи їхні думки, відповів: ―Кожне царство, розділене в собі, буде спустошене, і дім, розділений в собі, впаде.18Якщо ж сатана розділився в собі самому, як встоїть його царство? Питаю це, бо кажете, що Вельзевулом Я виганяю демонів.19Якщо ж Я виганяю демонів Вельзевулом, то ким виганяють ваші сини? Тому вони будуть вашими суддями.20Але якщо Я пальцем Божим виганяю демонів, то прийшло до вас Царство Боже.21Коли сильний, озброївшись, стереже свій дім, тоді майно його в безпеці.22Коли ж нападає сильніший за нього й перемагає його, то забирає все його озброєння, на яке він покладався, і потім ділить здобич.23Хто не зі Мною, той проти Мене; і хто не збирає зі Мною, той розкидає.
Повернення нечистого духа
24Коли нечистий дух виходить із людини, то йде в місця безводні шукати відпочинку й, не знаходячи, каже: «Повернусь я у дім свій, звідки вийшов».25І, повернувшись, знаходить його заметеним та прибраним.26Тоді він іде й бере інших сімох духів, гірших за себе, і входять та живуть там. І для людини останнє стає гіршим за попереднє.
Справжнє благословення
27Коли Ісус це казав, одна жінка з натовпу голосно промовила: ―Блаженна мати, яка носила та годувала Тебе.28Він відповів: ―Справді блаженні ті, що слухають Слово Боже та виконують його.
Вимагання знамення
29Коли зібралося багато народу, Він почав говорити: ―Цей рід – рід лукавий! Він шукає знамення, та не дасться йому знамення, хіба що тільки знамення Йони.30Бо як Йона став для ніневійців знаменням, так буде й Син Людський для цього роду.31Цариця Півдня встане на суд із людьми цього роду й засудить їх, бо вона прийшла з далекого краю землі послухати Соломонову мудрість, а ось тут Хтось більший за Соломона[4].32Люди Ніневії встануть на суд із цим родом і засудять його, бо вони покаялись через проповідь Йони, а ось тут Хтось більший за Йону[5].
Світло тіла
33Ніхто, запаливши світильник, не ставить його у потайне місце або під посудину, але ставить на поставець, щоб усі, що входять, бачили світло.34Світлом для тіла є око. Якщо твоє око буде здорове, то й все твоє тіло буде наповнене світлом, коли ж воно недуже, то й тіло твоє в темряві.35Отже, пильнуй, щоб світло, яке в тобі, не стало темрявою.36Якщо ж усе твоє тіло наповнене світлом і немає жодної темної частини, то все буде світле так, ніби світильник освітлює тебе сяйвом.
Обвинувачення книжників та фарисеїв
37Коли Він закінчив говорити, один фарисей запросив Його до себе пообідати. Ісус зайшов та сів за стіл.38Фарисей же здивувався, побачивши, що перед обідом Він перш не обмився.39Тоді Господь промовив до нього: ―Ось ви, фарисеї, очищуєте чашу та посуд ззовні, а всередині ви повні здирництва та лукавства.40Нерозумні! Чи Той, Хто створив зовнішнє, не створив і внутрішнє?41Тож дайте милостиню з того, що всередині, ось тоді все буде чисте для вас.42Але горе вам, фарисеї, що даєте десятину з м’яти, рути й з усякого зілля, але обминаєте справедливість та любов Божу. І це належить робити, і тим не нехтувати.43Горе вам, фарисеї, що любите почесні місця в синагогах та привітання на ринках.44Горе вам, бо ви – як невидимі гроби, поверх яких люди ходять і не знають цього.45Один з учителів Закону відповів Ісусові: ―Учителю, кажучи це, Ти й нас ображаєш!46Але Він відповів: ―Горе й вам, учителям Закону, бо ви накладаєте на людей тягар, який важко нести, самі ж навіть пальцем не доторкнетеся до нього.47Горе вам, бо ви будуєте гробниці пророкам, яких убили ваші батьки.48Цим ви свідчите, що схвалюєте вчинки ваших батьків. Вони їх вбивали, а ви будуєте їм гробниці.49Тому Бог у своїй мудрості сказав: «Надішлю до них пророків та апостолів, і декого з них уб’ють, а декого будуть переслідувати».50І тому цей рід буде відповідати за пролиту кров усіх пророків, які були вбиті від початку всесвіту,51від крові Авеля до крові Захарії, убитого між Храмом та жертовником. Кажу вам: цей рід відповість за все.52Горе вам, учителі Закону, бо ви взяли ключі пізнання: самі не ввійшли й тим, хто бажає ввійти, заборонили.53Коли Ісус вийшов звідти, фарисеї та книжники почали критикувати Його та спокушати відносно багатьох речей.54Вони спостерігали за Ним, аби упіймати Його на слові.