1.Samuel 25

Einheitsübersetzung 2016

1 Samuel starb und ganz Israel versammelte sich und hielt für ihn die Totenklage. Man begrub ihn in seinem Haus in Rama. Danach brach David auf und zog in die Steppe Paran hinab. (1Mo 21,21; 1Sam 15,34; 1Sam 28,3)2 Damals lebte in Maon ein Mann, der sein Gut in Karmel hatte. Der Mann war sehr reich; er besaß dreitausend Schafe und tausend Ziegen. Er war eben dabei, in Karmel seine Schafe zu scheren. (Jos 15,55; Hi 1,3)3 Der Mann hieß Nabal und seine Frau Abigajil. Die Frau war klug und von schöner Gestalt, aber der Mann war roh und bösartig; er war ein Kalebiter. (1Mo 29,17; 2Sam 13,24)4 David hörte in der Steppe, dass Nabal dabei war, seine Schafe zu scheren.5 Er schickte zehn junge Männer hin und sagte zu ihnen: Geht hinauf nach Karmel, und wenn ihr zu Nabal kommt, dann fragt ihn in meinem Namen nach seinem Wohl6 und sagt so zu meinem Bruder: Friede sei mit dir, Friede mit deinem Haus, Friede mit allem, was dir gehört![1] (Mt 10,12; Lk 10,5)7 Ich habe soeben gehört, dass du bei der Schafschur bist. Nun sind deine Hirten mit ihren Schafen bei uns gewesen; wir haben ihnen nichts zuleide getan und sie haben nichts vermisst, solange sie in Karmel waren.8 Frag deine jungen Leute, sie werden es dir bestätigen. Mögen also meine jungen Männer dein Wohlwollen finden; wir sind ja an deinem Festtag gekommen. Darum gib deinen Knechten und deinem Sohn David, was du gerade zur Hand hast!9 Davids junge Leute kamen zu Nabal und redeten im Auftrag Davids, wie er es gesagt hatte, mit ihm; danach warteten sie ruhig ab.10 Nabal aber gab den Knechten Davids zur Antwort: Wer ist denn David, wer ist der Sohn Isais? Heute gibt es viele Knechte, die ihren Herren davongelaufen sind. (Ri 9,28; 1Sam 22,2)11 Soll ich etwa mein Brot und mein Wasser, und was ich für meine Schafscherer geschlachtet habe, nehmen und es Männern geben, von denen ich nicht einmal weiß, woher sie sind?12 Die Leute Davids kehrten um und machten sich auf den Rückweg. Als sie angekommen waren, berichteten sie ihm alles, was Nabal gesagt hatte.13 Da sagte David zu seinen Männern: Jeder gürte sein Schwert um. Alle gürteten ihr Schwert um; auch David gürtete sein Schwert um. Und sie zogen mit David hinauf, etwa vierhundert Mann, während zweihundert beim Gepäck blieben.14 Inzwischen hatte einer der jungen Männer Abigajil, der Frau Nabals, berichtet: David hat aus der Steppe Boten geschickt, um unserem Herrn seine Segenswünsche entbieten zu lassen, aber er hat sie schroff abgewiesen.15 Dabei waren die Männer sehr freundlich zu uns. Wir wurden nicht beschimpft und wir haben nie etwas vermisst in der ganzen Zeit, in der wir mit ihnen umherzogen, als wir auf der Weide waren.16 Sie haben bei Tag und bei Nacht eine Mauer um uns gebildet, die ganze Zeit hindurch, da wir mit ihnen zusammen waren und unsere Schafe hüteten.17 Nun aber überleg dir genau, was du tun kannst; denn unserem Herrn und seinem ganzen Haus droht Unheil. Er ist ein so übler Mensch, dass man nicht mit ihm reden kann.18 Da nahm Abigajil in aller Eile zweihundert Brote und zwei Schläuche Wein, fünf schon zurechtgemachte Schafe, fünf Sea geröstetes Korn, hundert Rosinenkuchen und zweihundert Feigenkuchen, lud alles auf Esel (1Mo 32,14; 2Sam 16,1)19 und sagte zu ihren Knechten: Geht mir schon voraus, ich komme euch gleich nach. Ihrem Mann Nabal aber teilte sie nichts davon mit.20 Als sie auf ihrem Esel im Schutz eines Berges hinabritt, kamen ihr plötzlich David und seine Männer entgegen, sodass sie mit ihnen zusammentraf.21 David hatte eben gesagt: Wahrhaftig, ich habe all das, was diesem Mann gehört, ganz umsonst in der Steppe beschützt; von all seinem Besitz wurde nichts vermisst, doch er hat mir Gutes mit Bösem vergolten. (Ps 109,5)22 Gott möge mir dies und das antun, wenn ich von allem, was ihm gehört, bis zum Morgen auch nur einen Mann übrig lasse.[2] (1Kön 14,10)23 Als Abigajil David sah, stieg sie schnell von ihrem Esel, warf sich vor David nieder und verneigte sich bis zur Erde. (Rut 2,10)24 Sie fiel ihm zu Füßen und sagte: Mich allein, Herr, trifft die Schuld. Möge deine Magd mit dir reden dürfen; höre, was deine Magd zu sagen hat. (2Sam 14,9)25 Mein Herr achte nicht auf diesen üblen Mann Nabal; denn wie sein Name sagt, so ist er: Nabal, Tor, heißt er und voll Torheit ist er. Ich, deine Magd, habe die jungen Leute, die du, mein Herr, geschickt hast, nicht gesehen.26 Doch nun, mein Herr, so wahr der HERR lebt und so wahr du selbst lebst, hat dich der HERR davor bewahrt, Blutschuld auf dich zu laden und dir selbst zu helfen. Möge es deinen Feinden und allen, die gegen meinen Herrn Böses planen, ebenso ergehen wie Nabal. (1Mo 20,6; 2Kön 2,2)27 Dieses Geschenk aber, das deine Magd meinem Herrn mitgebracht hat, möge jetzt den jungen Leuten gegeben werden, die meinem Herrn folgen. (1Mo 33,11)28 Verzeih deiner Magd ihr Vergehen! Denn der HERR wird meinem Herrn sicher ein Haus errichten, das Bestand hat, weil mein Herr die Kriege des HERRN führt, und man wird dir nichts Böses vorwerfen können, solange du lebst. (1Sam 17,45; 2Sam 7,16)29 Wenn sich aber ein Mensch erhebt, um dich zu verfolgen und dir nach dem Leben zu trachten, dann sei das Leben meines Herrn beim HERRN, deinem Gott, eingebunden in den Beutel des Lebens; das Leben deiner Feinde aber möge der Herr mit einer Schleuder fortschleudern. (Ps 69,29)30 Wenn dann der HERR meinem Herrn all das Gute erweist, das er dir versprochen hat, und dich zum Fürsten über Israel macht, (2Sam 7,8)31 dann sollst du nicht darüber stolpern und dein Gewissen soll meinem Herrn nicht vorwerfen können, dass du ohne Grund Blut vergossen hast und dass sich mein Herr selbst geholfen hat. Wenn der HERR aber meinem Herrn Gutes erweist, dann denk an deine Magd!32 Da sagte David zu Abigajil: Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, der dich mir heute entgegengeschickt hat. (2Mo 18,10)33 Gepriesen sei deine Klugheit und gepriesen seist du, weil du mich heute daran gehindert hast, Blutschuld auf mich zu laden und mir selbst zu helfen. (1Mo 20,6; Ps 72,18; Lk 1,42)34 Aber so wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, der mich davon abgehalten hat, dir etwas Böses zu tun: Wärest du mir nicht so schnell entgegengekommen, dann wäre von Nabals Männern bis zum Morgengrauen keiner mehr übrig gewesen. (1Kön 14,10)35 Und David nahm von ihr entgegen, was sie ihm gebracht hatte, und sagte zu ihr: Geh in Frieden hinauf in dein Haus! Denk aber daran: Ich habe auf dich gehört und dich gnädig aufgenommen. (2Kön 5,19)36 Als Abigajil zu Nabal kam, veranstaltete er in seinem Haus gerade ein Trinkgelage wie ein König. Nabal war in fröhlicher Stimmung, aber völlig betrunken. Darum erzählte sie ihm kein Wort, weder wenig noch viel, bis zum Morgengrauen. (1Kön 16,9)37 Als dann am Morgen der Rausch Nabals vorüber war, berichtete ihm seine Frau, was sich zugetragen hatte. Da versagte das Herz in seiner Brust und er war wie versteinert.38 Nach etwa zehn Tagen schlug der HERR den Nabal, sodass er starb. (2Chr 13,20)39 Als David hörte, dass Nabal tot sei, sagte er: Gepriesen sei der HERR, der meinen Rechtsstreit gegen Nabal wegen der Schmach, die mir angetan wurde, geführt hat und der seinen Knecht von einer bösen Tat zurückgehalten hat; die Bosheit Nabals aber hat der HERR auf ihn selbst zurückfallen lassen. Darauf schickte David und trug Abigajil an, sie zur Frau zu nehmen. (1Kön 2,44; Ps 7,17)40 Die Diener Davids kamen zu Abigajil nach Karmel, redeten mit ihr und sagten: David schickt uns zu dir, weil er dich zur Frau nehmen will.41 Sie stand auf, verneigte sich bis zur Erde und sagte: Deine Magd steht als Dienerin bereit, um den Dienern meines Herrn die Füße zu waschen. (Rut 2,10)42 Dann machte sich Abigajil in aller Eile auf, setzte sich auf ihren Esel und ihre fünf Mägde folgten ihr. Sie zog den Boten Davids nach und wurde seine Frau. (1Mo 24,61; 2Sam 2,2; 2Sam 3,3)43 Aus Jesreel hatte sich David zuvor schon Ahinoam zur Frau genommen. So hatte er zwei Frauen. (1Sam 27,3; 1Sam 30,5)44 Saul aber hatte seine Tochter Michal, die Frau Davids, Palti, dem Sohn des Lajisch aus Gallim, gegeben. (2Sam 3,14)

1.Samuel 25

New International Version

1 Now Samuel died, and all Israel assembled and mourned for him; and they buried him at his home in Ramah. Then David moved down into the Desert of Paran.[1]2 A certain man in Maon, who had property there at Carmel, was very wealthy. He had a thousand goats and three thousand sheep, which he was shearing in Carmel.3 His name was Nabal and his wife’s name was Abigail. She was an intelligent and beautiful woman, but her husband was surly and mean in his dealings – he was a Calebite.4 While David was in the wilderness, he heard that Nabal was shearing sheep.5 So he sent ten young men and said to them, ‘Go up to Nabal at Carmel and greet him in my name.6 Say to him: “Long life to you! Good health to you and your household! And good health to all that is yours!7 ‘ “Now I hear that it is sheep-shearing time. When your shepherds were with us, we did not ill-treat them, and the whole time they were at Carmel nothing of theirs was missing.8 Ask your own servants and they will tell you. Therefore be favourable towards my men, since we come at a festive time. Please give your servants and your son David whatever you can find for them.” ’9 When David’s men arrived, they gave Nabal this message in David’s name. Then they waited.10 Nabal answered David’s servants, ‘Who is this David? Who is this son of Jesse? Many servants are breaking away from their masters these days.11 Why should I take my bread and water, and the meat I have slaughtered for my shearers, and give it to men coming from who knows where?’12 David’s men turned round and went back. When they arrived, they reported every word.13 David said to his men, ‘Each of you strap on your sword!’ So they did, and David strapped his on as well. About four hundred men went up with David, while two hundred stayed with the supplies.14 One of the servants told Abigail, Nabal’s wife, ‘David sent messengers from the wilderness to give our master his greetings, but he hurled insults at them.15 Yet these men were very good to us. They did not ill-treat us, and the whole time we were out in the fields near them nothing was missing.16 Night and day they were a wall around us the whole time we were herding our sheep near them.17 Now think it over and see what you can do, because disaster is hanging over our master and his whole household. He is such a wicked man that no-one can talk to him.’18 Abigail acted quickly. She took two hundred loaves of bread, two skins of wine, five dressed sheep, five seahs[2] of roasted grain, a hundred cakes of raisins and two hundred cakes of pressed figs, and loaded them on donkeys.19 Then she told her servants, ‘Go on ahead; I’ll follow you.’ But she did not tell her husband Nabal.20 As she came riding her donkey into a mountain ravine, there were David and his men descending towards her, and she met them.21 David had just said, ‘It’s been useless – all my watching over this fellow’s property in the wilderness so that nothing of his was missing. He has paid me back evil for good.22 May God deal with David,[3] be it ever so severely, if by morning I leave alive one male of all who belong to him!’23 When Abigail saw David, she quickly got off her donkey and bowed down before David with her face to the ground.24 She fell at his feet and said: ‘Pardon your servant, my lord, and let me speak to you; hear what your servant has to say.25 Please pay no attention, my lord, to that wicked man Nabal. He is just like his name – his name means Fool, and folly goes with him. And as for me, your servant, I did not see the men my lord sent.26 And now, my lord, as surely as the Lord your God lives and as you live, since the Lord has kept you from bloodshed and from avenging yourself with your own hands, may your enemies and all who are intent on harming my lord be like Nabal.27 And let this gift, which your servant has brought to my lord, be given to the men who follow you.28 ‘Please forgive your servant’s presumption. The Lord your God will certainly make a lasting dynasty for my lord, because you fight the Lord’s battles, and no wrongdoing will be found in you as long as you live.29 Even though someone is pursuing you to take your life, the life of my lord will be bound securely in the bundle of the living by the Lord your God, but the lives of your enemies he will hurl away as from the pocket of a sling.30 When the Lord has fulfilled for my lord every good thing he promised concerning him and has appointed him ruler over Israel,31 my lord will not have on his conscience the staggering burden of needless bloodshed or of having avenged himself. And when the Lord your God has brought my lord success, remember your servant.’32 David said to Abigail, ‘Praise be to the Lord, the God of Israel, who has sent you today to meet me.33 May you be blessed for your good judgment and for keeping me from bloodshed this day and from avenging myself with my own hands.34 Otherwise, as surely as the Lord, the God of Israel, lives, who has kept me from harming you, if you had not come quickly to meet me, not one male belonging to Nabal would have been left alive by daybreak.’35 Then David accepted from her hand what she had brought to him and said, ‘Go home in peace. I have heard your words and granted your request.’36 When Abigail went to Nabal, he was in the house holding a banquet like that of a king. He was in high spirits and very drunk. So she told him nothing at all until daybreak.37 Then in the morning, when Nabal was sober, his wife told him all these things, and his heart failed him and he became like a stone.38 About ten days later, the Lord struck Nabal and he died.39 When David heard that Nabal was dead, he said, ‘Praise be to the Lord, who has upheld my cause against Nabal for treating me with contempt. He has kept his servant from doing wrong and has brought Nabal’s wrongdoing down on his own head.’ Then David sent word to Abigail, asking her to become his wife.40 His servants went to Carmel and said to Abigail, ‘David has sent us to you to take you to become his wife.’41 She bowed down with her face to the ground and said, ‘I am your servant and am ready to serve you and wash the feet of my lord’s servants.’42 Abigail quickly got on a donkey and, attended by her five female servants, went with David’s messengers and became his wife.43 David had also married Ahinoam of Jezreel, and they both were his wives.44 But Saul had given his daughter Michal, David’s wife, to Paltiel[4] son of Laish, who was from Gallim.