1.Samuel 24

Einheitsübersetzung 2016

1 Von dort zog David hinauf und setzte sich in den schwer zugänglichen Bergen bei En-Gedi fest.2 Als Saul von der Verfolgung der Philister zurückkehrte, berichtete man ihm: Gib Acht, David ist in der Steppe von En-Gedi.3 Da nahm Saul dreitausend Mann, ausgesuchte Leute aus ganz Israel, und zog aus, um David und seine Männer bei den Steinbock-Felsen zu suchen.4 Auf seinem Weg kam er zu einigen Schafhürden. Dort war eine Höhle. Saul ging hinein, um seine Notdurft zu verrichten. David aber und seine Männer saßen hinten in der Höhle.5 Da sagten die Männer zu David: Das ist der Tag, von dem der HERR zu dir gesagt hat: Sieh her, ich gebe deinen Feind in deine Hand und du kannst mit ihm machen, was dir richtig erscheint. Da stand David auf und schnitt heimlich einen Zipfel von Sauls Mantel ab. (Ri 4,14; 1Sam 26,8)6 Hinterher aber schlug David das Gewissen, weil er einen Zipfel vom Mantel Sauls abgeschnitten hatte. (2Sam 24,10)7 Er sagte zu seinen Männern: Der HERR bewahre mich davor, meinem Gebieter, dem Gesalbten des HERRN, so etwas anzutun und Hand an ihn zu legen; denn er ist der Gesalbte des HERRN. (1Sam 26,9; 2Sam 1,14; Mt 5,44)8 Und David fuhr seine Leute mit scharfen Worten an und ließ nicht zu, dass sie sich an Saul vergriffen. Als Saul die Höhle verlassen hatte und seinen Weg fortsetzte,9 stand auch David auf, verließ die Höhle und rief Saul nach: Mein Herr und König! Als Saul sich umblickte, verneigte sich David bis zur Erde und warf sich nieder.10 Dann sagte David zu Saul: Warum hörst du auf die Worte von Leuten, die sagen: Gib Acht, David will dein Verderben.11 Doch heute kannst du mit eigenen Augen sehen, dass der HERR dich heute in der Höhle in meine Hand gegeben hat. Man hat mir gesagt, ich solle dich töten; aber ich habe dich geschont. Ich sagte: Ich will nicht die Hand an meinen Herrn legen; denn er ist der Gesalbte des HERRN. (Röm 12,14)12 Sieh her, mein Vater! Hier, der Zipfel deines Mantels ist in meiner Hand. Wenn ich einen Zipfel deines Mantels abgeschnitten und dich nicht getötet habe, dann kannst du erkennen und einsehen, dass ich weder Bosheit noch Aufruhr im Sinn habe und dass ich mich nicht gegen dich versündigt habe; du aber stellst mir nach, um mir das Leben zu nehmen.13 Der HERR soll zwischen mir und dir entscheiden. Der HERR soll mich an dir rächen; aber meine Hand wird dich nicht anrühren, (Ri 11,27)14 wie das alte Sprichwort sagt: Von den Frevlern geht Frevel aus; aber meine Hand soll dich nicht anrühren.15 Hinter wem zieht der König von Israel her? Wem jagst du nach? Einem toten Hund, einem einzigen Floh! (1Sam 26,20)16 Der HERR soll unser Richter sein und zwischen mir und dir entscheiden. Er blicke her, er soll meinen Rechtsstreit führen und mir dir gegenüber Recht verschaffen. (1Mo 31,53; Ps 43,1)17 Als David das zu Saul gesagt hatte, antwortete Saul: Ist das nicht deine Stimme, mein Sohn David? Und Saul begann laut zu weinen18 und sagte zu David: Du bist gerechter als ich; denn du hast mir Gutes erwiesen, während ich böse an dir gehandelt habe. (1Mo 38,26; 1Petr 3,9)19 Du hast heute bewiesen, dass du gut an mir gehandelt hast; obwohl der HERR mich in deine Hand gegeben hatte, hast du mich nicht getötet. (1Sam 26,23)20 Wenn jemand auf seinen Feind trifft, lässt er ihn dann im Guten seinen Weg weiterziehen? Der HERR möge dir mit Gutem vergelten, was du mir heute getan hast!21 Jetzt weiß ich, dass du König werden wirst und dass das Königtum in deiner Hand Bestand haben wird. (1Sam 23,17)22 Darum schwöre mir nun beim HERRN, dass du meine Nachkommen nicht ausrotten und meinen Namen nicht aus dem Haus meines Vaters austilgen wirst! (1Mo 21,23; 2Sam 21,6)23 Und David schwor es Saul. Saul zog nach Hause, David aber und seine Männer stiegen in die Bergfeste hinauf.

1.Samuel 24

New International Version

1 [1] After Saul returned from pursuing the Philistines, he was told, ‘David is in the Desert of En Gedi.’2 So Saul took three thousand able young men from all Israel and set out to look for David and his men near the Crags of the Wild Goats.3 He came to the sheepfolds along the way; a cave was there, and Saul went in to relieve himself. David and his men were far back in the cave.4 The men said, ‘This is the day the Lord spoke of when he said[2] to you, “I will give your enemy into your hands for you to deal with as you wish.” ’ Then David crept up unnoticed and cut off a corner of Saul’s robe.5 Afterwards, David was conscience-stricken for having cut off a corner of his robe.6 He said to his men, ‘The Lord forbid that I should do such a thing to my master, the Lord’s anointed, or lay my hand on him; for he is the anointed of the Lord.’7 With these words David sharply rebuked his men and did not allow them to attack Saul. And Saul left the cave and went his way.8 Then David went out of the cave and called out to Saul, ‘My lord the king!’ When Saul looked behind him, David bowed down and prostrated himself with his face to the ground.9 He said to Saul, ‘Why do you listen when men say, “David is bent on harming you”?10 This day you have seen with your own eyes how the Lord gave you into my hands in the cave. Some urged me to kill you, but I spared you; I said, “I will not lay my hand on my lord, because he is the Lord’s anointed.”11 See, my father, look at this piece of your robe in my hand! I cut off the corner of your robe but did not kill you. See that there is nothing in my hand to indicate that I am guilty of wrongdoing or rebellion. I have not wronged you, but you are hunting me down to take my life.12 May the Lord judge between you and me. And may the Lord avenge the wrongs you have done to me, but my hand will not touch you.13 As the old saying goes, “From evildoers come evil deeds,” so my hand will not touch you.14 ‘Against whom has the king of Israel come out? Who are you pursuing? A dead dog? A flea?15 May the Lord be our judge and decide between us. May he consider my cause and uphold it; may he vindicate me by delivering me from your hand.’16 When David finished saying this, Saul asked, ‘Is that your voice, David my son?’ And he wept aloud.17 ‘You are more righteous than I,’ he said. ‘You have treated me well, but I have treated you badly.18 You have just now told me about the good you did to me; the Lord gave me into your hands, but you did not kill me.19 When a man finds his enemy, does he let him get away unharmed? May the Lord reward you well for the way you treated me today.20 I know that you will surely be king and that the kingdom of Israel will be established in your hands.21 Now swear to me by the Lord that you will not kill off my descendants or wipe out my name from my father’s family.’22 So David gave his oath to Saul. Then Saul returned home, but David and his men went up to the stronghold.