1Was wollen wir denn sagen, hat Abraham, unser Vorfahr dem Fleische nach, gefunden? (Jes 51,2)2Denn wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, so hat er etwas zum Rühmen, aber nicht vor Gott. (Röm 3,27; Eph 2,9)3Denn was sagt die Schrift? »Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.« (1Mo 15,6; Röm 10,10; Gal 3,6; Jak 2,23)4[1] Dem aber, der Werke tut,[2] wird der Lohn nicht angerechnet nach Gnade, sondern nach Schuldigkeit. (Röm 11,6)5Dem dagegen, der nicht Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet, (Röm 1,17)6wie auch David die Seligpreisung[3] des Menschen ausspricht, dem Gott Gerechtigkeit ohne Werke zurechnet:7»Glückselig die, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden bedeckt sind!8Glückselig der Mann, dem der Herr Sünde nicht zurechnet!« (Ps 32,1)9⟨Bezieht sich⟩ diese Seligpreisung[4] nun auf die Beschneidung oder auch auf das Unbeschnittensein? Denn wir sagen, dass der Glaube dem Abraham zur Gerechtigkeit gerechnet worden ist. (Röm 4,3)10Wie wurde er ihm denn zugerechnet? Als er beschnitten oder unbeschnitten war? Nicht in der Beschneidung, sondern in dem Unbeschnittensein.11Und er empfing das Zeichen der Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, den[5] er hatte, als er unbeschnitten war, damit er Vater aller ist, die im Unbeschnittensein glauben, damit ihnen die Gerechtigkeit zugerechnet wird; (1Mo 17,10; Röm 3,30)12und Vater der Beschneidung, nicht allein derer, die aus der Beschneidung sind, sondern auch derer, die in den Fußspuren des Glaubens wandeln, den unser Vater Abraham hatte, als er unbeschnitten war.13Denn nicht durchs Gesetz wurde Abraham oder seiner Nachkommenschaft[6] die Verheißung zuteil, dass er der Welt Erbe sein sollte, sondern durch Glaubensgerechtigkeit. (1Mo 18,18; 1Mo 22,18; Gal 3,22)14Wenn nämlich die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube zunichtegemacht und die Verheißung aufgehoben. (Gal 3,18)15Denn das Gesetz bewirkt Zorn; aber wo kein Gesetz ist, ⟨da ist⟩ auch keine Übertretung. (Röm 3,20; Röm 5,13; Röm 7,10; 2Kor 3,6; Gal 3,10)16Darum ist es aus Glauben, dass es nach Gnade ⟨geht⟩, damit die Verheißung der ganzen Nachkommenschaft[7] sicher ist, nicht allein der vom Gesetz, sondern auch der vom Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist (Gal 3,7; Gal 3,29; Eph 2,8)17– wie geschrieben steht: »Ich habe dich zum Vater vieler Nationen gesetzt« –, vor dem Gott, dem er glaubte, der die Toten lebendig macht und das Nichtseiende ruft, wie wenn es da wäre[8]; (1Mo 17,4; 2Kor 1,9; Gal 3,14; Hebr 11,19)18der gegen Hoffnung auf Hoffnung hin geglaubt hat, damit er ein Vater vieler Nationen wurde, nach dem, was gesagt ist: »So soll deine Nachkommenschaft[9] sein.« (1Mo 15,5)19Und nicht schwach im Glauben, sah er seinen eigenen, schon erstorbenen Leib an, da er fast hundert Jahre alt war, und das Absterben des Mutterleibes der Sara (1Mo 17,17; Hebr 11,11)20und zweifelte nicht durch Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern wurde gestärkt im Glauben, weil er Gott die Ehre gab.21Und er war völlig gewiss, dass er, was er verheißen hat, auch zu tun vermag.22Darum ist es ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet worden. (Röm 4,3)23Es ist aber nicht allein seinetwegen geschrieben, dass es ihm zugerechnet worden ist,24sondern auch unsertwegen, denen es zugerechnet werden soll, die wir an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat, (Joh 8,24; Apg 2,24)25der unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist. (Jes 53,5; Röm 8,33; 1Kor 15,3; 1Kor 15,17; 1Thess 4,14; Hebr 9,28)
Römer 4
Zürcher Bibel
Der Glaube Abrahams
1Was sollen wir nun von Abraham sagen, was hat er erlangt, unser leiblicher Stammvater?2Da Abraham nämlich aufgrund seiner Taten für gerecht befunden wurde, hat er Grund, sich zu rühmen - aber nicht vor Gott.3Denn was sagt die Schrift: Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet. (1Mo 15,6; Gal 3,6; Jak 2,23)4Wer eine Leistung erbringt, dem wird der Lohn nicht aus Gnade ausbezahlt, sondern weil er ihm zusteht.5Wer jedoch keine Leistung vorzuweisen hat, aber an den glaubt, der den Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet.6So preist auch David den Menschen selig, dem Gott Gerechtigkeit zugesteht, ohne auf seine Taten zu sehen:7Selig, deren Missetaten vergeben und deren Sünden zugedeckt wurden. (Ps 32,1)8Selig der Mann, dessen Sünde der Herr nicht anrechnet.9Gilt diese Seligpreisung nur den Beschnittenen oder auch den Unbeschnittenen? Wir sagten ja: Abraham wurde der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet. (Röm 4,3)10Unter welchen Umständen wurde er ihm denn angerechnet? Als er beschnitten war oder als er noch unbeschnitten war? Nicht als er beschnitten war, sondern als er noch unbeschnitten war!11Das Zeichen der Beschneidung empfing er als Siegel der Gerechtigkeit, die aus Glauben kommt, aus der Zeit der Unbeschnittenheit. So ist er der Vater aller Glaubenden, die unbeschnitten sind - auch ihnen sollte die Gerechtigkeit zugestanden werden -,12und zugleich der Vater der Beschnittenen, die nicht nur beschnitten sind, sondern auch der Spur des Glaubens folgen, den unser Vater Abraham hatte, als er noch unbeschnitten war.13Denn nicht durch das Gesetz wurde die Verheissung, Erbe der Welt zu sein, Abraham und seinen Nachkommen gegeben, sondern durch die Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt. (1Mo 22,17)14Wenn nämlich die, die aus dem Gesetz leben, Erben sind, dann ist der Glaube überflüssig, und die Verheissung gilt nicht mehr.15Denn das Gesetz schafft Zorn; wo aber kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung. (Röm 5,13; Röm 7,8; Gal 3,19)16Darum heisst es: aus Glauben, damit auch gilt: aus Gnade. So hat die Verheissung für jeden Nachkommen Bestand, nicht allein für die aus dem Gesetz, sondern erst recht für die aus dem Glauben Abrahams. Er ist unser aller Vater,17wie geschrieben steht: Zum Vater vieler Völker habe ich dich gemacht - im Angesicht des Gottes, an den er glaubte, des Gottes, der die Toten lebendig macht und was nicht ist, ins Dasein ruft. (1Mo 17,5; 2Kor 1,9)18Wider alle Hoffnung hat er auf Hoffnung hin geglaubt, und so wurde er zum Vater vieler Völker, wie es heisst: So zahlreich werden deine Nachkommen sein. (1Mo 15,5)19Und ohne im Glauben schwach zu werden, nahm er seine schon erstorbene Manneskraft wahr - etwa hundert Jahre war er alt - und den erstorbenen Mutterschoss Saras. (1Mo 17,17)20An der Verheissung Gottes liess er sich durch Unglauben nicht irremachen, sondern er wurde stark im Glauben, gab Gott die Ehre21und hatte die feste Gewissheit: Er vermag, was er verheissen hat, auch zu tun.22Eben darum wurde es ihm als Gerechtigkeit angerechnet. (Röm 4,3)23Doch nicht allein um seinetwillen heisst es in der Schrift: Es wurde ihm angerechnet, (1Kor 9,10)24sondern auch um unsertwillen, denen es angerechnet werden soll, uns, die wir an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt hat. (Röm 8,11; Röm 10,9; 1Petr 1,21)25Wegen unserer Verfehlungen wurde er dahingegeben und um unseres Freispruchs willen wurde er auferweckt.