Römer 3

Elberfelder Bibel

1 Was ist nun der Vorzug[1] des Juden oder was der Nutzen der Beschneidung?2 Viel in jeder Hinsicht. Denn zuerst sind ihnen die Aussprüche Gottes anvertraut worden. (5Mo 4,7; Ps 147,19; Apg 7,38; Röm 9,4)3 Was denn? Wenn einige untreu waren, wird etwa ihre Untreue die Treue Gottes aufheben? (Röm 9,6; Röm 11,29; 2Tim 2,13)4 Auf keinen Fall![2] Vielmehr soll es so sein: Gott ⟨ist⟩ wahrhaftig, jeder Mensch aber Lügner[3], wie geschrieben steht: »Damit du gerechtfertigt wirst in deinen Worten und den Sieg davonträgst, wenn man mit dir rechtet.« (Ps 51,6; Ps 116,11; Joh 3,33)5 Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit erweist, was wollen wir sagen? Ist Gott etwa ungerecht, wenn er Zorn auferlegt? – Ich rede nach Menschenweise. – (1Mo 18,25; Röm 9,14)6 Auf keinen Fall! Wie könnte[4] sonst Gott die Welt richten? (Hi 34,17)7 Wenn aber die Wahrheit Gottes durch meine Lüge überreich geworden ist zu seiner Herrlichkeit, warum werde ich auch noch als Sünder gerichtet?8 Und ⟨sollen wir es⟩ etwa ⟨so machen⟩, wie wir verlästert werden und wie einige sagen, dass wir sprechen: Lasst uns das Böse tun, damit das Gute kommt? Deren Gericht ist gerecht. (Röm 6,1; 2Thess 1,5; 2Petr 3,16)9 Was nun? Haben wir einen Vorzug? Durchaus nicht[5]! Denn wir haben sowohl Juden als auch Griechen[6] vorher beschuldigt, alle unter der Sünde zu sein, (Röm 3,23; Röm 5,12; Röm 11,32; Gal 2,15; Gal 3,22)10 wie geschrieben steht: »Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; (Hi 15,14; Ps 143,2)11 da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der Gott sucht. (Jer 4,22; Jer 5,21)12 Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tut[7], da ist auch nicht einer.« (1Mo 6,12; Ps 14,1; Ps 53,3; Pred 7,20; Jes 53,6)13 »Ihr Schlund ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen handelten sie trügerisch.« »Viperngift ist unter ihren Lippen.« (Ps 5,10; Ps 140,4; Jer 9,2; Jak 3,8)14 »Ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit.« (Ps 10,7)15 »Ihre Füße sind schnell, Blut zu vergießen;16 Verwüstung und Elend ist auf ihren Wegen,17 und den Weg des Friedens haben sie nicht erkannt.« (Spr 1,16; Jes 59,7)18 »Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen.« (Ps 36,2)19 Wir wissen aber, dass alles, was das Gesetz sagt, es denen sagt, die unter dem Gesetz sind, damit jeder Mund verstopft wird und die ganze Welt dem Gericht Gottes verfallen ist. (Röm 3,9)20 Darum: Aus[8] Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden; denn durchs Gesetz ⟨kommt⟩ Erkenntnis der Sünde. (Röm 3,28; Röm 4,15; Röm 5,20; Röm 7,7; Eph 2,9)21 Jetzt aber ist ohne[9] Gesetz Gottes Gerechtigkeit offenbart worden, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten: (Ps 98,2; Apg 26,22; 2Kor 5,21)22 Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus[10] für alle[11], die glauben. Denn es ist kein Unterschied, (Apg 10,43; Apg 15,11; Röm 1,17; Röm 10,12; Hebr 11,7)23 denn alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes (1Kön 8,46; Röm 3,9)24 und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist. (Röm 11,6; Eph 2,8; Kol 1,14; Tit 3,7)25 Ihn hat Gott hingestellt[12] als einen Sühneort[13] durch den Glauben an sein Blut[14] zum Erweis seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden (3Mo 16,15; Röm 5,9; Hebr 9,5)26 unter der Nachsicht Gottes; zum Erweis seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, dass er gerecht ist und den rechtfertigt, der des Glaubens an Jesus[15] ist. (Apg 13,39; Röm 5,1; Röm 10,4)27 Wo bleibt nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch was für ein Gesetz? Der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens. (Röm 1,17; Röm 4,1; Röm 8,2; 1Kor 1,29)28 Denn wir urteilen, dass ⟨der⟩ Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke[16]. (Röm 3,20)29 Oder ist ⟨Gott⟩ der Gott der Juden allein? Nicht auch der Nationen? Ja, auch der Nationen. (Mal 1,11; Röm 10,12)30 Denn Gott ist einer. Er wird die Beschneidung aus Glauben und das Unbeschnittensein durch den Glauben rechtfertigen. (Röm 4,11; Gal 3,6)31 Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Auf keinen Fall! Sondern wir bestätigen das Gesetz. (Röm 8,4)

Römer 3

Zürcher Bibel

1 Was haben nun die Juden den anderen voraus? Was nützt ihnen die Beschneidung?2 Viel, in jeder Hinsicht! Allem voran: Ihnen wurden die Worte Gottes anvertraut.3 Denn was macht es schon aus: Wenn einige untreu geworden sind, wird ihre Untreue etwa die Treue Gottes aufheben?4 Gewiss nicht! Es soll sich vielmehr herausstellen, dass Gott wahrhaftig ist, jeder Mensch aber ein Lügner, wie geschrieben steht: damit du dich als gerecht erweist in deinen Worten und Recht behältst, wenn man mit dir rechtet. (Ps 51,6; Ps 116,11)5 Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit an den Tag bringt, was heisst das dann? Ist Gott, der seinen Zorn über uns kommen lässt, etwa ungerecht? So reden Menschen. (Gal 3,15)6 Gewiss nicht! Denn wie könnte Gott dann die Welt richten?7 Wenn aber Gottes Wahrhaftigkeit durch meine Lüge sich in ihrer ganzen Fülle gezeigt hat zu seiner Ehre, was werde ich dann noch als Sünder gerichtet?8 Ist es etwa so, wie einige in verleumderischer Weise von uns behaupten, dass wir nämlich sagen: Lasst uns doch das Böse tun, damit das Gute komme? Wer das behauptet, dem wird zu Recht das Urteil gesprochen.9 Was gilt nun? Haben wir einen Vorteil? Nein, nicht unbedingt.[1] Vorher haben wir ja die Anklage erhoben, dass alle, Juden wie Griechen, unter der Sünde sind,10 wie geschrieben steht: Da ist kein Gerechter, auch nicht einer, (Pred 7,20)11 da ist keiner, der Verstand hätte, da ist keiner, der Gott suchte. (Ps 14,2)12 Alle sind sie vom Weg abgekommen, allesamt taugen sie nichts; da ist keiner, der sich in Güte übte, keiner, auch nicht einer.13 Ein offenes Grab ist ihr Schlund, mit ihrer Zunge verbreiten sie Lug und Trug, Natterngift bergen ihre Lippen. (Ps 5,10; Ps 140,4)14 Ihr Mund ist voller Fluch und Bitterkeit, (Ps 10,7)15 rasch sind ihre Füsse bereit, Blut zu vergiessen, (Spr 1,16; Jes 59,7)16 Verwüstung und Elend säumen ihre Wege,17 und den Weg des Friedens kennen sie nicht. (Jes 59,8)18 Gottesfurcht gilt nichts in ihren Augen. (Ps 36,2)19 Wir wissen aber: Was das Gesetz sagt, das sagt es denen, die mit dem Gesetz leben, damit jeder Mund gestopft werde und alle Welt schuldig sei vor Gott.20 Denn es gilt ja: Durch das Tun dessen, was im Gesetz geschrieben steht, wird kein Mensch vor ihm gerecht werden; denn durch das Gesetz kommt es bloss zur Erkenntnis der Sünde.[2] (Gal 2,16)21 Jetzt aber ist unabhängig vom Gesetz die Gerechtigkeit Gottes erschienen - bezeugt durch das Gesetz und die Propheten -, (Röm 1,17)22 die Gerechtigkeit Gottes, die durch den Glauben an Jesus Christus für alle da ist, die glauben. Denn da ist kein Unterschied: (Röm 10,12)23 Alle haben ja gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verspielt. (Röm 5,12)24 Gerecht gemacht werden sie ohne Verdienst aus seiner Gnade durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist. (Röm 5,1)25 Ihn hat Gott dazu bestellt, Sühne zu schaffen - die durch den Glauben wirksam wird - durch die Hingabe seines Lebens. Darin erweist er seine Gerechtigkeit, dass er auf diese Weise die früheren Verfehlungen vergibt,26 die Gott ertragen hat in seiner Langmut, ja, er zeigt seine Gerechtigkeit jetzt, in dieser Zeit: Er ist gerecht und macht gerecht den, der aus dem Glauben an Jesus lebt.27 Wo bleibt da noch das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch was für ein Prinzip? Das der Leistung? Nein, durch das Prinzip des Glaubens! (1Kor 1,29; 1Kor 3,21)28 Denn wir halten fest: Gerecht wird ein Mensch durch den Glauben, unabhängig von den Taten, die das Gesetz fordert. (Gal 2,16)29 Ist denn Gott nur der Gott der Juden? Nicht auch der Heiden? Doch, auch der Heiden!30 Ist es doch der eine Gott, der die Beschnittenen aus Glauben und die Unbeschnittenen durch den Glauben gerecht macht.31 Heben wir also das Gesetz durch den Glauben auf? Gewiss nicht! Im Gegenteil: Wir richten das Gesetz auf.[3]