4.Mose 14

Elberfelder Bibel

1 Da erhob die ganze Gemeinde ihre Stimme und schrie, und das Volk weinte in jener Nacht. (4Mo 11,4; Jos 14,8)2 Und alle Söhne Israel murrten gegen Mose und gegen Aaron, und die ganze Gemeinde sagte zu ihnen: Wären wir doch im Land Ägypten gestorben, oder wären wir doch in dieser Wüste gestorben! (2Mo 14,11; 4Mo 14,28; 4Mo 17,6; 4Mo 20,2; 5Mo 9,23; Ps 106,24)3 Wozu bringt uns der HERR in dieses Land? Damit wir durchs Schwert fallen und unsere Frauen und unsere kleinen Kinder zur Beute werden? Wäre es nicht besser für uns, nach Ägypten zurückzukehren? (4Mo 11,20; Neh 9,17; Jer 42,14; Apg 7,39)4 Und sie sagten einer zum andern: Lasst uns ein Haupt ⟨über uns⟩ setzen und nach Ägypten zurückkehren! (4Mo 11,20; Neh 9,17; Jer 42,14; Apg 7,39)5 Da fielen Mose und Aaron auf ihr Angesicht vor der ganzen Versammlung der Gemeinde der Söhne Israel. (4Mo 16,4; 4Mo 17,10)6 Und Josua, der Sohn des Nun, und Kaleb, der Sohn des Jefunne, von denen, die das Land ausgekundschaftet hatten, zerrissen ihre Kleider (4Mo 13,6; Ri 11,35)7 und sagten zu der ganzen Gemeinde der Söhne Israel: Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, das Land ist sehr, sehr gut. (4Mo 13,27; Ri 18,9)8 Wenn der HERR Gefallen an uns hat, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben, ein Land, das von Milch und Honig überfließt. (4Mo 13,27; 2Kön 18,32; Ps 147,11)9 Nur empört euch nicht gegen den HERRN! Und fürchtet doch nicht das Volk des Landes, denn unser Brot werden sie sein! Ihr Schutz[1] ist von ihnen gewichen, und der HERR ist mit uns. Fürchtet sie nicht! (2Mo 14,13; 4Mo 13,30; 4Mo 17,6; 4Mo 20,2; 5Mo 1,21; 5Mo 9,23; 5Mo 20,3; Jos 14,12; 2Chr 20,17; Ps 46,8; Ps 106,24; Jes 8,10; Röm 8,31)10 Und die ganze Gemeinde sagte, dass man sie steinigen solle. Da erschien die Herrlichkeit des HERRN an dem Zelt der Begegnung allen Söhnen Israel. (2Mo 16,10; 2Mo 17,4; 4Mo 16,19; 4Mo 17,7)11 Und der HERR sprach zu Mose: Wie lange will mich dieses Volk verachten, und wie lange wollen sie mir nicht glauben[2] bei all den Zeichen, die ich in ihrer Mitte getan habe? (2Mo 16,28; 2Mo 23,21; 4Mo 14,27; Ps 78,32; Mt 17,17; Joh 12,37)12 Ich will es mit der Pest schlagen und es austilgen[3]; und ich will dich zu einer Nation machen, größer und stärker als sie. (2Mo 32,10; Hes 20,13)13 Und Mose sagte zu dem HERRN: Dann werden es die Ägypter hören. Denn durch deine Macht hast du dieses Volk aus ihrer Mitte heraufgeführt; (2Mo 32,11; 5Mo 9,26; Jos 7,9; Hes 20,9)14 und man wird es den Bewohnern dieses Landes sagen. Sie haben gehört, dass du, HERR, in der Mitte dieses Volkes bist, dass du, HERR, Auge in Auge dich sehen lässt und dass deine Wolke über ihnen steht und du in einer Wolkensäule vor ihnen hergehst bei Tag und in einer Feuersäule bei Nacht. (2Mo 13,21; 2Mo 33,16; 5Mo 5,4)15 Und wenn du dieses Volk wie einen Mann tötest, werden die Nationen, die die Kunde von dir gehört haben, sagen:16 Weil der HERR dieses Volk nicht in das Land bringen konnte, das er ihnen zugeschworen hatte, darum hat er sie in der Wüste hingeschlachtet. (2Mo 32,12; 5Mo 9,28)17 Und nun möge sich doch die Macht des Herrn groß erweisen, so wie du geredet hast, als du sprachst:18 »Der HERR ist langsam zum Zorn und groß an Gnade, der Schuld und ⟨Treue⟩bruch vergibt, aber keineswegs ungestraft lässt[4], der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern, an der dritten und vierten ⟨Generation⟩.« (2Mo 20,5; Hi 21,19; Ps 86,15; Jer 32,18; Kla 5,7)19 Vergib doch die Schuld dieses Volkes nach der Größe deiner Gnade und so, wie du diesem Volk vergeben hast von Ägypten an bis hierher! (2Mo 32,32; Dan 9,19; Am 7,2)20 Und der HERR sprach: Ich habe vergeben nach deinem Wort. (2Mo 32,14)21 Jedoch, so wahr ich lebe und von der Herrlichkeit des HERRN die ganze Erde erfüllt werden wird: (2Mo 9,16; 5Mo 32,40; Ps 57,6; Ps 72,19)22 Alle die Männer, die meine Herrlichkeit und meine Zeichen gesehen haben, die ich in Ägypten und in der Wüste getan habe, und mich nun zehnmal auf die Probe gestellt und nicht gehört haben auf meine Stimme, (1Mo 31,7)23 werden das Land nicht sehen[5], das ich ihren Vätern zugeschworen habe! Alle, die mich verachtet haben, sollen es nicht sehen. (4Mo 32,11; Jer 18,10; Hebr 3,11)24 Aber meinen Knecht Kaleb – weil ein anderer Geist in ihm war und er mir treu nachgefolgt ist[6] –, ihn werde ich in das Land bringen, in das er hineingegangen ist; und seine Nachkommen sollen es besitzen. (4Mo 32,12; Jos 14,6)25 Die Amalekiter aber und die Kanaaniter wohnen in der Ebene. Morgen wendet euch und brecht auf zur Wüste in der Richtung zum Schilfmeer[7]! (Ri 11,16)26 Und der HERR redete zu Mose und Aaron und sprach:27 Wie lange ⟨soll es⟩ mit dieser bösen Gemeinde ⟨weitergehen⟩, dass sie gegen mich murrt? Das Murren der Söhne Israel, womit sie gegen mich murren, habe ich gehört. (2Mo 16,9; 4Mo 14,11)28 Sage zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der HERR[8], wenn ich es nicht so mit euch machen werde, wie ihr vor meinen Ohren geredet habt[9]! (4Mo 14,2; 5Mo 32,40)29 In dieser Wüste sollen eure Leichen fallen, ja, alle eure Gemusterten nach eurer ganzen Zahl, von zwanzig Jahren an und darüber, die ihr gegen mich gemurrt habt. (4Mo 1,45; 4Mo 26,64; 4Mo 26,65; Ps 106,26; 1Kor 10,5)30 Niemals sollt ihr in das Land kommen[10], in dem euch wohnen zu lassen ich meine Hand ⟨zum Schwur⟩ erhoben habe, außer Kaleb, dem Sohn des Jefunne, und Josua, dem Sohn des Nun! (Ps 95,11)31 Und eure kleinen Kinder, von denen ihr gesagt habt, sie werden zur Beute werden, sie will ich hineinbringen, und sie sollen das Land kennenlernen, das ihr verworfen habt. (Neh 9,24; Ps 106,24)32 Ihr aber, eure Leichen sollen in dieser Wüste fallen! (4Mo 26,65; Ps 106,26; 1Kor 10,5)33 Und eure Kinder sollen vierzig Jahre lang in der Wüste Hirten sein[11] und eure Hurereien tragen, bis eure Leiber in der Wüste umkommen[12]. (4Mo 32,13; Hes 23,35; Hebr 3,9)34 Nach der Zahl der Tage, die ihr das Land ausgekundschaftet habt, vierzig Tage, je einen Tag für ein Jahr, sollt ihr vierzig Jahre lang eure Sünden tragen, und ihr sollt erkennen, was es ist, wenn ich mich abwende[13]! (4Mo 13,25; 4Mo 32,13; Hes 4,6; Hes 23,35; Hos 9,12; Hebr 3,9)35 Ich, der HERR, habe es geredet. Wenn ich das nicht tun werde an dieser ganzen bösen Gemeinde, die sich gegen mich zusammengerottet hat[14]! In dieser Wüste sollen sie umkommen, und dort sollen sie sterben! (2Mo 23,21; 4Mo 23,19; Jos 5,6; Ps 78,33; Hes 20,36; Jud 1,5)36 Und die Männer, die Mose ausgesandt hatte, das Land auszukundschaften, und die zurückkehrten und die ganze Gemeinde gegen ihn zum Murren verleitet hatten, indem sie ein böses Gerede über das Land aufbrachten,37 diese Männer, die ein böses Gerede über das Land aufgebracht hatten, starben durch eine Plage[15] vor dem HERRN. (3Mo 10,2; 4Mo 16,35; 4Mo 20,3; 1Kor 10,10)38 Aber Josua, der Sohn des Nun, und Kaleb, der Sohn des Jefunne, blieben am Leben von jenen Männern, die ausgezogen waren, um das Land auszukundschaften. (Jos 14,10)39 Und als Mose diese Worte zu allen Söhnen Israel redete, trauerte das Volk sehr. (2Mo 33,4)40 Und sie machten sich am ⟨nächsten⟩ Morgen früh auf, um auf die Höhe des Gebirges hinaufzuziehen, und sagten: Hier sind wir und wollen an den Ort hinaufziehen, von dem der HERR geredet hat; denn wir haben gesündigt.41 Aber Mose sagte: Warum denn übertretet ihr den Befehl des HERRN ⟨schon wieder⟩? Es wird ⟨euch⟩ nicht gelingen. (1Sam 15,19; 2Chr 24,20)42 Zieht nicht hinauf – denn der HERR ist nicht in eurer Mitte –, damit ihr nicht vor euren Feinden geschlagen werdet! (Jos 7,12; Ri 16,20; 2Chr 15,2; Ps 44,10)43 Denn die Amalekiter und die Kanaaniter stehen euch dort gegenüber[16], und ihr werdet durchs Schwert fallen. Weil ihr euch von der Nachfolge des HERRN[17] abgewandt habt, wird der HERR nicht mit euch sein. (Jos 7,12; Ri 16,20; 2Chr 15,2; Ps 44,10)44 Doch sie waren so vermessen, auf die Höhe des Gebirges hinaufzuziehen; aber die Lade des Bundes des HERRN und Mose wichen nicht aus der Mitte des Lagers.45 Da kamen die Amalekiter und die Kanaaniter, die auf jenem Gebirge wohnten, herab und schlugen und versprengten sie bis nach Horma. (4Mo 13,29; 4Mo 21,3; Ri 1,17; 1Sam 4,2; 1Sam 27,8)

4.Mose 14

Neue Genfer Übersetzung

1 Da schrien alle Israeliten entsetzt auf. Sie weinten und klagten die ganze Nacht.2 Das ganze Volk lehnte sich gegen Mose und Aaron auf. »Wären wir doch in Ägypten oder hier in der Wüste gestorben!«, sagten sie.3 »Warum will uns der HERR in dieses Land bringen? Sollen wir im Kampf umkommen? Sollen unsere Frauen und Kinder den Feinden in die Hände fallen? Am besten kehren wir wieder nach Ägypten zurück!«4 Schon forderten einige: »Lasst uns einen neuen Anführer wählen und zurück nach Ägypten gehen!«5 Da warfen sich Mose und Aaron in Gegenwart der versammelten Israeliten mit dem Gesicht zur Erde nieder und beteten.6 Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, die zusammen mit den anderen zehn Männern das Land erkundet hatten, zerrissen entsetzt ihre Kleider7 und sagten zum ganzen Volk: »Das Land, das wir durchzogen und erkundet haben, ist wirklich sehr gut!8 Wenn der HERR uns wohlgesinnt ist, bringt er uns hinein und gibt es uns. Es ist ein Land, das von Milch und Honig überfließt!9 Lehnt euch doch nicht gegen den HERRN auf! Habt keine Angst vor den Bewohnern des Landes! Sie werden leichte Beute für uns sein.[1] Sie haben jeden Schutz verloren, aber uns steht der HERR zur Seite. Ihr braucht also keine Angst vor ihnen zu haben!«10 Doch das ganze Volk rief: »Steinigt die beiden!« Da erschien vor den Augen aller Israeliten die Herrlichkeit des HERRN am Begegnungszelt.11 Der HERR sagte zu Mose: »Wie lange will mich dieses Volk noch derart missachten? Wie lange weigern sie sich, mir zu glauben, obwohl ich so viele Wunder vor ihren Augen getan habe?12 Ich werde ihnen die Pest[2] schicken und sie ausrotten. Deine Nachkommen aber will ich zu einem Volk machen, das größer und mächtiger ist als sie!«13 Aber Mose entgegnete dem HERRN: »Die Ägypter werden davon hören. Sie haben erlebt, wie du unser Volk durch deine Macht aus ihrem Land geführt hast.14 Auch die Bewohner Kanaans werden vom Untergang unseres Volkes erfahren. Sie haben gehört, dass du, HERR, mitten unter uns lebst und dich für alle sichtbar zeigst[3]. Sie wissen, dass deine Wolke stets über uns steht, dass du bei Tag in einer Wolkensäule und bei Nacht in einer Feuersäule vor uns hergehst.15 Wenn du nun dieses Volk auf einen Schlag[4] tötest, werden die Völker, die von deinen Taten[5] gehört haben, sagen:16 ›Der HERR war nicht imstande, dieses Volk in das Land zu bringen, das er ihnen mit einem Eid versprochen hat. Darum hat er sie in der Wüste abgeschlachtet.‹17 O Herr, zeige jetzt deine Macht, aber nicht durch ein Strafgericht. Du hast uns doch zugesagt:18 ›Ich bin[6] geduldig und reich an Güte. Ich vergebe Schuld und Unrecht. Trotzdem lasse ich die Schuldigen nicht ungestraft davonkommen, und selbst ihre Nachkommen werden die Folgen noch bis in die dritte und vierte Generation spüren.‹ (2Mo 34,6)19 Weil deine Güte so groß ist, vergib doch diesem Volk seine Schuld! Du hast ihnen ja immer wieder vergeben auf dem ganzen Weg von Ägypten bis hierher!«20 Der HERR antwortete: »Ich vergebe ihnen, weil du mich darum bittest.21 Aber so wahr ich lebe und so wahr meine Herrlichkeit die ganze Erde erfüllt:22 All diese Leute hier, die meine Herrlichkeit und meine Wunder in Ägypten und in der Wüste gesehen haben, sie alle, die mich trotzdem immer wieder[7] herausgefordert und nicht auf mich gehört haben,23 werden niemals das Land sehen, das ich ihren Vorfahren versprochen habe! Kein Einziger von denen, die mich missachtet haben, wird hineinkommen[8]!24 Mein Diener Kaleb dagegen hat immer treu zu mir gehalten[9]. In ihm wohnt ein anderer Geist. Deshalb werde ich ihn in das Land bringen, das er schon einmal betreten hat, und seine Nachkommen werden es in Besitz nehmen.25 Die Amalekiter und die Kanaaniter aber werden in der Ebene wohnen bleiben. Kehrt morgen wieder um und zieht durch die Wüste in Richtung auf das Schilfmeer!«26 Dann sagte der HERR zu Mose und Aaron:27 »Wie lange soll dieses böse Volk immer wieder gegen mich aufbegehren? Ich habe gehört, welche Vorwürfe die Israeliten gegen mich erheben.28 Richtet[10] ihnen aus: ›So wahr ich, der HERR, lebe: Ich werde genau das tun, was ihr euch gewünscht habt[11]:29 Hier in der Wüste werdet ihr sterben[12], alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren an aufwärts. Denn ihr habt euch gegen mich aufgelehnt.30 Keiner von euch wird in das Land kommen, das ich euch mit einem Eid versprochen habe, mit Ausnahme von Kaleb, dem Sohn Jefunnes, und Josua, dem Sohn Nuns.31 Eure Kinder jedoch, von denen ihr behauptet habt, sie würden dort den Feinden in die Hände fallen, werde ich in das Land bringen, das ihr verschmäht habt. Sie sollen es bewohnen.[13]32 Aber eure Leichen werden in der Wüste verwesen[14].33 Doch eure Kinder werden auch unter den Folgen eurer Treulosigkeit leiden: Vierzig Jahre lang werden sie als Nomaden[15] mit euch in der Wüste umherziehen – bis auch der Letzte von euch gestorben ist[16].34 Vierzig Tage lang habt ihr das Land ausgekundschaftet, vierzig Jahre lang müsst ihr die Folgen eurer Sünde tragen – je ein Jahr für einen Tag! Ihr sollt am eigenen Leib spüren[17], wie es ist, wenn ich mich abwende.35 Ich, der HERR, werde nicht zurücknehmen, was ich gesagt habe: Ich werde diese ganze böse Gemeinschaft, die sich gegen mich zusammengerottet hat, bestrafen. Hier in der Wüste sollen sie umkommen, hier werden sie sterben!‹«36 Die Kundschafter, die Mose in das Land geschickt hatte, wurden sofort bestraft, weil sie nach ihrer Rückkehr schlimme Gerüchte über das Land verbreitet und das ganze Volk zur Auflehnung gegen Mose verführt hatten.37 Deshalb ließ der HERR sie auf der Stelle sterben.[18]38 Nur zwei von ihnen blieben am Leben: Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes.39 Nachdem Mose den Israeliten die Worte des HERRN ausgerichtet hatte, geriet das Volk in große Trauer.40 Früh am nächsten Morgen brachen sie auf, um in das Bergland von Kanaan hinaufzuziehen. »Wir sind jetzt doch bereit, in das Land zu ziehen, das der HERR uns versprochen hat«, sagten sie. »Wir haben gestern gegen ihn gesündigt.«41 Doch Mose entgegnete: »Warum widersetzt ihr euch schon wieder dem Befehl des HERRN? Das kann nicht gut gehen!42 Zieht nicht in das Land, denn der HERR wird euch nicht beistehen. Eure Feinde werden euch besiegen.43 Die Amalekiter und Kanaaniter warten schon auf euch und werden euch töten. Ihr habt euch vom HERRN abgewandt, darum wird er euch nun nicht mehr beistehen.«44 Doch die Israeliten hatten es sich in den Kopf gesetzt, in das Bergland hinaufzuziehen. Mose ging nicht mit ihnen, und auch die Bundeslade des HERRN blieb im Lager.45 Die Amalekiter und die Kanaaniter, die das Bergland bewohnten, kamen den Israeliten entgegen, schlugen sie in die Flucht und jagten sie bis nach Horma.

4.Mose 14

Menge Bibel

1 Da erhob die ganze Gemeinde ein lautes Geschrei, und das Volk weinte in jener Nacht;2 alle Israeliten murrten über Mose und Aaron, und die ganze Gemeinde klagte vor ihnen: »Ach wären wir doch im Lande Ägypten gestorben! Oder wären wir doch hier in der Wüste gestorben!3 Warum führt uns der HERR in dieses Land? Damit wir durch das Schwert fallen? Damit unsere Frauen und kleinen Kinder (den Feinden) zur Beute werden? Ist es nicht das Beste für uns, wir kehren nach Ägypten zurück?«4 Und sie sagten einer zum andern: »Wir wollen uns einen Anführer wählen und nach Ägypten zurückkehren!«5 Da warfen sich Mose und Aaron vor der ganzen versammelten Gemeinde der Israeliten auf ihr Angesicht nieder.6 Josua aber, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, die zu denen gehörten, welche das Land ausgekundschaftet hatten, zerrissen ihre Kleider7 und gaben vor der ganzen Gemeinde der Israeliten folgende Erklärung ab: »Das Land, das wir als Kundschafter durchzogen haben, ist ein außerordentlich schönes Land!8 Wenn der HERR uns wohlwill, so wird er uns schon in dieses Land bringen und es uns geben, ein Land, das von Milch und Honig überfließt.9 Nur empört euch nicht gegen den HERRN und fürchtet euch ja nicht vor den Bewohnern des Landes! Denn wie einen Bissen Brot werden wir sie verspeisen. Der Schutz ihrer Götter ist von ihnen gewichen, aber mit uns ist der HERR: fürchtet euch nicht vor ihnen!«10 Als nun die ganze Gemeinde schon daran dachte, sie zu steinigen, erschien die Herrlichkeit des HERRN allen Israeliten am Offenbarungszelt;11 und der HERR sagte zu Mose: »Wie lange will dieses Volk mich noch verhöhnen und wie lange noch mir kein Vertrauen schenken trotz aller Wunderzeichen, die ich unter ihnen getan habe?12 Ich will sie mit der Pest schlagen und sie ausrotten; dich aber will ich zu einem Volk machen, das größer und stärker ist als sie!«13 Da erwiderte Mose dem HERRN: »Die Ägypter haben es vernommen, daß du dieses Volk mit deiner Kraft aus ihrer Mitte hergeführt hast,14 und man wird es auch den Bewohnern dieses Landes sagen, welche gehört haben, daß du, HERR, inmitten dieses Volkes weilst, daß du dich ihm Auge in Auge offenbarst und daß deine Wolke über ihnen steht und du in einer Wolkensäule bei Tage und in einer Feuersäule bei Nacht vor ihnen herziehst.15 Wenn du nun dieses Volk wie einen Mann tötest, so werden die Völkerschaften, welche die Kunde von dir vernommen haben, laut aussprechen:16 ›Weil der HERR nicht imstande war, dieses Volk in das Land zu bringen, das er ihnen zugeschworen hatte, darum hat er sie in der Wüste abgeschlachtet!‹17 So möge sich denn jetzt deine Kraft, o HERR, groß erweisen, wie du es verheißen hast, als du sagtest (2.Mose 34,6-7):18 ›Der HERR ist langmütig und reich an Gnade; er vergibt Unrecht und Übertretung, läßt aber auch den Schuldigen keineswegs ungestraft, sondern sucht die Schuld der Väter an den Kindern heim bis ins dritte und vierte Glied.‹19 So vergib doch diesem Volk seine Schuld nach deiner großen Gnade und so, wie du diesem Volke von Ägypten an bis hierher verziehen hast!«20 Da antwortete der HERR: »Ich habe ihm vergeben, wie du es erbeten hast.21 Aber wahrlich, so wahr ich lebe und so wahr die ganze Erde von der Herrlichkeit des HERRN erfüllt werden soll:22 alle die Männer, die meine Herrlichkeit und meine Wunderzeichen, die ich in Ägypten und in der Wüste getan habe, gesehen und mich trotzdem nun schon zehnmal versucht und nicht auf meine Weisungen gehört haben –23 sie sollen das Land, das ich ihren Vätern zugeschworen habe, nicht zu sehen bekommen! Nein, keiner von allen, die mich verhöhnt haben, soll es zu sehen bekommen!24 Nur meinen Knecht Kaleb, der einen anderen Geist gezeigt und mir vollen Gehorsam bewiesen hat, den will ich in das Land bringen, das er schon einmal betreten hat, und seine Nachkommen sollen es besitzen;25 die Amalekiter aber und die Kanaanäer bleiben in der Niederung wohnen! Morgen kehrt um und brecht nach der Wüste auf in der Richtung nach dem Schilfmeer zu!«26 Hierauf sagte der HERR zu Mose und Aaron:27 »Wie lange soll es noch dauern, daß diese nichtswürdige Gemeinde gegen mich murrt? Ich habe das Murren wohl gehört, das die Israeliten gegen mich erheben.28 Sage ihnen: ›So wahr ich lebe!‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN –: ›Ich will es euch genau so ergehen lassen, wie ihr es laut vor meinen Ohren ausgesprochen habt!29 In der Wüste hier sollen eure Leiber tot hinfallen, und zwar ihr alle, die gemustert worden sind, ihr alle vollzählig von zwanzig Jahren an und darüber, die ihr gegen mich gemurrt habt.30 Ihr sollt nimmermehr in das Land kommen, das ich euch durch einen Eid zum Wohnsitz zugesagt habe, keiner außer Kaleb, dem Sohne Jephunnes, und Josua, dem Sohne Nuns.31 Eure kleinen Kinder aber, von denen ihr gesagt habt, sie würden (den Feinden) zur Beute werden, die will ich hineinbringen, und sie sollen das Land kennen lernen, das ihr verschmäht habt;32 eure eigenen Leiber aber sollen in der Wüste hier tot hinfallen,33 und eure Söhne sollen vierzig Jahre lang als Hirten in der Wüste umherziehen und für euren treulosen Abfall von mir büßen, bis eure Leiber in der Wüste aufgerieben sind.34 Nach der Zahl der vierzig Tage, in denen ihr das Land ausgekundschaftet habt – immer ein Tag für ein Jahr gerechnet –, sollt ihr vierzig Jahre lang für eure Verschuldungen büßen und sollt erfahren, was es auf sich hat, wenn ich mich von euch abwende!35 Ich, der HERR, habe es ausgesprochen! Wahrlich, so will ich mit dieser ganzen nichtswürdigen Gemeinde verfahren, die sich gegen mich zusammengerottet hat: in der Wüste hier sollen sie aufgerieben werden, und hier sollen sie sterben!‹«36 Die Männer aber, die Mose zur Auskundschaftung des Landes ausgesandt hatte und die nach ihrer Rückkehr die ganze Gemeinde zum Murren gegen ihn durch ihren ungünstigen Bericht über das Land verleitet hatten –37 diese Männer, die über das Land ungünstig berichtet hatten, starben eines plötzlichen Todes vor dem HERRN.38 Nur Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, blieben am Leben von jenen Männern, die zur Auskundschaftung des Landes ausgezogen waren.39 Als nun Mose diese Drohworte des HERRN allen Israeliten mitgeteilt hatte, da geriet das Volk in tiefe Betrübnis.40 Sie machten sich also am andern Morgen in der Frühe fertig, auf die Höhe des Gebirges hinaufzuziehen, und sagten: »Wir sind jetzt bereit, in die Gegend hinaufzuziehen, von welcher der HERR geredet hat; denn wir haben gesündigt.«41 Aber Mose antwortete: »Warum wollt ihr doch den Befehl des HERRN übertreten? Das wird euch nicht gelingen!42 Zieht ja nicht hinauf, denn der HERR ist nicht in eurer Mitte; ihr werdet sonst von euren Feinden geschlagen werden;43 denn die Amalekiter und Kanaanäer stehen euch dort gegenüber, und ihr werdet durch das Schwert fallen: durch euren Abfall vom HERRN habt ihr nun einmal verschuldet, daß der HERR nicht mit euch sein wird!«44 Trotzdem blieben sie in ihrer Vermessenheit dabei, auf die Höhe des Gebirges hinaufzuziehen; doch die Lade mit dem Bundesgesetz des HERRN und Mose verließen das Innere des Lagers nicht.45 Da kamen die Amalekiter und Kanaanäer, die in jenem Gebirge wohnten, herab, schlugen sie und zersprengten sie bis Horma.