1Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, dass sie allezeit beten und nicht ermatten sollten, (Lk 21,36; Apg 1,14; Röm 12,12; Eph 6,18; Kol 4,2; 1Thess 5,17)2und sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der Gott nicht fürchtete und vor keinem Menschen sich scheute.3Es war aber eine Witwe in jener Stadt; und sie kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht gegenüber meinem Widersacher! (Jes 1,17)4Und eine Zeit lang wollte er nicht; danach aber sprach er bei sich selbst: Wenn ich auch Gott nicht fürchte und vor keinem Menschen mich scheue, (Jes 1,23)5so will ich doch, weil diese Witwe mir Mühe macht, ihr Recht verschaffen, damit sie nicht am Ende kommt und handgreiflich wird[1]. (Lk 11,8)6Der Herr aber sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt!7Gott aber, sollte er das Recht seiner Auserwählten nicht ausführen, die Tag und Nacht zu ihm schreien, und sollte er es bei ihnen lange hinziehen? (Ps 55,18; Ps 88,2)8Ich sage euch, dass er ihr Recht ohne Verzug ausführen wird. Doch wird wohl der Sohn des Menschen, wenn er kommt, den Glauben finden auf der Erde?
Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner
9Er sprach aber auch zu einigen, die auf sich selbst vertrauten, dass sie gerecht seien, und die Übrigen verachteten, dieses Gleichnis:10Zwei Menschen gingen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer[2] und der andere ein Zöllner.11Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst so: Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die übrigen der Menschen: Räuber, Ungerechte, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner.12Ich faste zweimal in der Woche, ich verzehnte alles, was ich erwerbe. (Mt 9,14; Mt 23,23; Lk 11,42)13Der Zöllner aber stand weitab und wollte sogar die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig! (Esr 9,6; Ps 51,3)14Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, im Gegensatz zu jenem; denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; wer aber sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. (Mt 19,13; Mt 21,31; Mk 10,13; Lk 14,11)
Jesus und die Kinder
15Sie brachten aber auch die ⟨kleinen⟩ Kinder[3] zu ihm, dass er sie anrührte. Als aber die Jünger es sahen, fuhren sie sie an.16Jesus aber rief sie[4] herbei und sprach: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht! Denn solchen gehört das Reich[5] Gottes.17Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich[6] Gottes nicht annehmen wird wie ein Kind, wird nicht hineinkommen. (Mt 19,16; Mk 10,17)
Frage eines Reichen nach dem ewigen Leben
18Und es fragte ihn ein Oberster und sprach: Guter Lehrer, was muss ich getan haben, um ewiges Leben zu erben? (Lk 10,25)19Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott.20Die Gebote weißt du: »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben; ehre deinen Vater und die Mutter!« (2Mo 20,12; Mt 5,21; Mt 5,27; Mt 15,4)21Er aber sprach: Dies alles habe ich befolgt[7] von meiner Jugend an.22Als aber Jesus dies hörte, sprach er zu ihm: Eins fehlt dir noch: Verkaufe alles, was du hast, und verteile ⟨den Erlös⟩ an die Armen, und du wirst einen Schatz in den Himmeln haben, und komm, folge mir nach! (Mt 6,20; Lk 12,33)23Als er aber dies hörte, wurde er sehr betrübt, denn er war sehr reich.24Als aber Jesus sah, dass er sehr betrübt wurde, sprach er: Wie schwer werden die, welche Güter haben, in das Reich[8] Gottes hineinkommen!25Denn es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich[9] Gottes hineinkommt.26Es sprachen aber, die es hörten: Und wer kann ⟨dann⟩ gerettet werden?27Er aber sprach: Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott. (Lk 1,37)28Petrus aber sprach: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. (Lk 5,11)29Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Frau oder Brüder oder Eltern oder Kinder verlassen hat um des Reiches[10] Gottes willen, (Lk 14,26)30der nicht Vielfältiges empfangen wird in dieser Zeit und in dem kommenden Zeitalter[11] ewiges Leben. (Mt 20,17; Mk 10,32)
Dritte Leidensankündigung
31Er nahm aber die Zwölf zu sich und sprach zu ihnen: Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was durch die Propheten auf den Sohn des Menschen hin geschrieben ist; (Mt 26,24; Lk 9,51; Lk 24,44)32denn er wird den Nationen überliefert werden und wird verspottet und geschmäht und angespien werden; (Lk 22,63; Lk 23,11)33und wenn sie ihn gegeißelt haben, werden sie ihn töten, und am dritten Tag wird er auferstehen. (Mt 16,21; Lk 9,22)34Und sie verstanden nichts von diesen ⟨Worten⟩, und diese Rede war vor ihnen verborgen, und sie begriffen das Gesagte nicht. (Mt 20,29; Mk 8,22; Mk 9,10; Mk 10,46; Lk 2,50; Joh 12,16)
Heilung eines Blinden
35Es geschah aber, als er sich Jericho näherte, saß ein Blinder bettelnd am Weg.36Und als er eine Volksmenge vorbeiziehen hörte, erkundigte er sich, was das sei.37Sie verkündeten ihm aber, dass Jesus, der Nazoräer[12], vorübergehe. (Mt 2,23)38Und er rief und sprach: Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner! (Lk 17,13)39Und die Vorangehenden bedrohten ihn, dass er schweigen sollte; er aber schrie umso mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner! (Lk 17,13)40Jesus aber blieb stehen und befahl, ihn zu ihm zu bringen. Als er sich aber näherte, fragte er ihn:41Was willst du, dass ich dir tun soll? Er aber sprach: Herr, dass ich sehend werde!42Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dich geheilt[13]. (Lk 7,50)43Und sofort wurde er sehend, folgte ihm nach und verherrlichte Gott. Und das ganze Volk, das es sah, gab Gott Lob. (Ps 50,23; Lk 5,26; Lk 13,17)
Lukas 18
Einheitsübersetzung 2016
Das Gleichnis vom Richter und der Witwe
1Jesus sagte ihnen durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten:2In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm.3In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Widersacher!4Und er wollte lange Zeit nicht. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht;5weil mich diese Witwe aber nicht in Ruhe lässt, will ich ihr Recht verschaffen. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht.6Der Herr aber sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt!7Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern bei ihnen zögern?8Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, den Glauben auf der Erde finden?
Das Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner
9Einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, erzählte Jesus dieses Gleichnis:10Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner.11Der Pharisäer stellte sich hin und sprach bei sich dieses Gebet: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort.12Ich faste zweimal in der Woche und gebe den zehnten Teil meines ganzen Einkommens.13Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wollte nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig! (Ps 51,3)14Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt nach Hause hinab, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden. (Mt 23,12; Lk 14,11)
Die Segnung der Kinder
15Man brachte auch kleine Kinder zu ihm, damit er sie berühre. Als die Jünger das sahen, wiesen sie die Leute zurecht. (Mt 19,13; Mk 10,13)16Jesus aber rief die Kinder zu sich und sagte: Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht daran! Denn solchen wie ihnen gehört das Reich Gottes.17Amen, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. (Mt 18,3)
Reichtum und Nachfolge
18Einer von den führenden Männern fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? (Mt 19,16; Mk 10,17; Lk 10,25)19Jesus antwortete ihm: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer der eine Gott. (5Mo 6,4)20Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen; ehre deinen Vater und deine Mutter! (2Mo 20,12; 5Mo 5,16)21Er erwiderte: Alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt.22Als Jesus das hörte, sagte er ihm: Eines fehlt dir noch: Verkauf alles, was du hast, und verteil es an die Armen und du wirst einen Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! (Mt 8,22; Lk 12,33)23Der Mann aber wurde sehr traurig, als er das hörte; denn er war überaus reich.24Jesus sah, dass er sehr traurig geworden war, und sagte: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen!25Denn leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.26Die Leute, die das hörten, fragten: Wer kann dann noch gerettet werden?27Er erwiderte: Was für Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich. (1Mo 18,14; Hi 42,2; Lk 1,37)28Da sagte Petrus: Siehe, was wir besaßen, haben wir verlassen und sind dir nachgefolgt.29Jesus antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Jeder, der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau, Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat,30erhält dafür schon in dieser Zeit das Vielfache und in der kommenden Welt das ewige Leben.
Die dritte Ankündigung von Leiden und Auferstehung Jesu
31Jesus versammelte die Zwölf um sich und sagte zu ihnen: Siehe, wir gehen nach Jerusalem hinauf; und es wird sich alles erfüllen, was bei den Propheten über den Menschensohn geschrieben steht. (Mt 20,17; Mk 10,32)32Denn er wird den Heiden ausgeliefert, wird verspottet, misshandelt und angespuckt werden33und man wird ihn geißeln und töten und am dritten Tag wird er auferstehen. (Lk 24,6)34Doch die Zwölf verstanden das alles nicht; der Sinn der Worte war ihnen verschlossen und sie begriffen nicht, was er sagte. (Lk 9,45)
Die Heilung eines Blinden bei Jericho
35Es geschah aber: Jesus kam in die Nähe von Jericho, da saß ein Blinder an der Straße und bettelte. (Mt 9,27; Mt 20,29; Mk 10,46)36Er hörte, dass viele Menschen vorbeigingen, und fragte: Was hat das zu bedeuten?37Man berichtete ihm: Jesus von Nazaret geht vorüber.38Da rief er: Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!39Die Leute, die vorausgingen, befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!40Jesus blieb stehen und ließ ihn zu sich herführen. Als der Mann vor ihm stand, fragte ihn Jesus:41Was willst du, dass ich dir tue? Er antwortete: Herr, ich möchte sehen können.42Da sagte Jesus zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dich gerettet. (Mt 9,22; Mk 5,34; Lk 7,50; Lk 8,48)43Im selben Augenblick konnte er sehen. Da pries er Gott und folgte Jesus nach. Und das ganze Volk, das dies gesehen hatte, lobte Gott.
Lukas 18
Neue Genfer Übersetzung
Das Gleichnis von der Witwe und vom Richter
1Jesus wollte seinen Jüngern zeigen, dass sie unablässig beten sollten, ohne sich entmutigen zu lassen. Deshalb erzählte er ihnen folgendes Gleichnis:2»In einer Stadt lebte ein Richter, der nicht nach Gott fragte und auf keinen Menschen Rücksicht nahm.3In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe. Sie kam immer wieder zu dem Richter und bat ihn: ›Verhilf mir in der Auseinandersetzung mit meinem Gegner zu meinem Recht!‹4Lange Zeit wollte der Richter nicht darauf eingehen, doch dann sagte er sich: ›Ich fürchte Gott zwar nicht, und was die Menschen denken, ist mir gleichgültig;5aber diese Witwe wird mir so lästig, dass ich ihr zu ihrem Recht verhelfen will. Sonst bringt sie mich mit ihrem ständigen Kommen noch zur Verzweiflung[1].‹«6Der Herr fuhr fort: »Habt ihr darauf geachtet, was dieser Richter sagt, dem es überhaupt nicht um Gerechtigkeit geht?[2]7Sollte da Gott nicht erst recht dafür sorgen, dass seine Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm rufen, zu ihrem Recht kommen? Und wird er sie etwa warten lassen?[3]8Ich sage euch: Er wird dafür sorgen, dass sie schnell zu ihrem Recht kommen. Aber wird der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde solch einen Glauben finden[4]?«
Der Pharisäer und der Zolleinnehmer
9Jesus wandte sich nun an einige, die in falschem Selbstvertrauen meinten, in Gottes Augen gerecht zu sein, und die deshalb für die anderen nur Verachtung übrig hatten. Er erzählte ihnen folgendes Beispiel[5]:10»Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer und der andere ein Zolleinnehmer.11Der Pharisäer stellte sich selbstbewusst hin und betete[6]: ›Ich danke dir, Gott, dass ich nicht so bin wie die übrigen Menschen – ich bin kein Räuber, kein Betrüger und kein Ehebrecher, und ich bin auch nicht wie jener Zolleinnehmer dort.12Ich faste zwei Tage in der Woche und gebe den Zehnten von allen meinen Einkünften[7].‹13Der Zolleinnehmer dagegen blieb in weitem Abstand stehen und wagte nicht einmal, aufzublicken[8]. Er schlug sich an die Brust und sagte: ›Gott, vergib mir sündigem Menschen meine Schuld!‹14Ich sage euch: Der Zolleinnehmer war in Gottes Augen gerechtfertigt, als er nach Hause ging, der Pharisäer jedoch nicht. Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; aber wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.«
Jesus segnet die Kinder
15Es wurden auch kleine Kinder zu Jesus gebracht; er sollte sie segnen[9]. Aber die Jünger sahen das nicht gern und wiesen[10] sie barsch ab. (Mt 19,13; Mk 10,13)16Doch Jesus rief die Kinder zu sich und sagte: »Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn gerade für solche wie sie ist das Reich Gottes.17Ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht wie ein Kind annimmt, wird nicht hineinkommen.«
Die Frage eines Reichen nach dem ewigen Leben
18Ein angesehener Mann[11] fragte Jesus: »Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen[12]?« – (Mt 19,16; Mk 10,17)19»Warum nennst du mich gut?«, entgegnete Jesus. »Gut ist nur Gott, sonst niemand.[13]20Du kennst doch die Gebote: ›Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst keinen Mord begehen, du sollst nicht stehlen, du sollst keine falschen Aussagen machen, ehre deinen Vater und deine Mutter!‹[14]« (2Mo 20,12; 5Mo 5,16)21Der Mann erwiderte: »Alle diese Gebote habe ich von meiner Jugend an befolgt.«22Da sagte Jesus zu ihm: »Eines fehlt dir noch: Verkaufe alles, was du hast, und verteile den Erlös an die Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Und dann komm und folge mir nach!«23Der Mann wurde sehr traurig, als er das hörte, denn er hatte ein großes Vermögen.24Als Jesus ihn so traurig sah, sagte er[15]: »Wie schwer ist es doch für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen!25Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher ins Reich Gottes kommt.«26Da fragten die Zuhörer: »Wer kann dann überhaupt gerettet werden?«27Jesus antwortete: »Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist für Gott möglich.«
Der Lohn der Nachfolge
28Da sagte Petrus: »Du weißt, wir haben zurückgelassen, was wir besaßen, und sind dir nachgefolgt.« (Mt 19,27; Mk 10,28)29Jesus erwiderte, zu allen Jüngern gewandt: »Ich sage euch: Jeder, der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau, Geschwister, Eltern oder Kinder zurücklässt,30bekommt jetzt, in dieser Zeit, alles vielfach wieder und in der kommenden Welt das ewige Leben.«
Jesus kündigt zum dritten Mal sein Leiden und Sterben und seine Auferstehung an
31Jesus nahm die Zwölf beiseite und sagte zu ihnen: »Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf. Dort wird sich alles erfüllen, was bei den Propheten über den Menschensohn steht[16]. (Mt 20,17; Mk 10,32)32Er wird den Heiden übergeben werden, die Gott nicht kennen; er wird verspottet, misshandelt[17] und angespuckt werden;33man wird ihn auspeitschen und schließlich töten. Doch drei Tage danach[18] wird er auferstehen.«34Die Jünger begriffen von all dem nichts. Der Sinn dieser Worte war ihnen verborgen; sie verstanden nicht, was damit gemeint war.
Heilung eines Blinden bei Jericho
35Als Jesus in die Nähe von Jericho kam, saß dort ein Blinder am Straßenrand und bettelte. (Mt 20,29; Mk 10,46)36Er hörte, wie eine große Menschenmenge vorüberzog, und erkundigte sich, was das zu bedeuten habe.37»Jesus von Nazaret kommt vorbei«, erklärte man ihm.38Da rief er: »Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!«39Die Leute, die vor Jesus hergingen, fuhren ihn an, er solle still sein. Doch er schrie nur umso lauter: »Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!«40Jesus blieb stehen und ließ ihn zu sich holen. Als der Blinde vor ihm stand, fragte ihn Jesus:41»Was möchtest du von mir?« – »Herr«, antwortete er, »ich möchte sehen[19] können!«42Da sagte Jesus zu ihm: »Du sollst sehen können! Dein Glaube hat dich gerettet[20].«43Im selben Augenblick konnte der Mann sehen. Er folgte Jesus nach und lobte und pries Gott. Und auch die ganze Volksmenge, die seine Heilung miterlebt hatte, gab Gott die Ehre[21].
Lukas 18
Zürcher Bibel
Die Geschichte von der hartnäckigen Witwe
1Er erzählte ihnen aber ein Gleichnis, um ihnen zu sagen, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten:2In einer Stadt gab es einen Richter, der Gott nicht fürchtete und keinen Menschen scheute.3Und in dieser Stadt gab es auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaffe mir Recht gegenüber meinem Gegner!4Eine Zeit lang wollte er nicht. Danach aber sagte er sich: Wenn ich auch Gott nicht fürchte und keinen Menschen scheue -5dieser Witwe will ich, weil sie mir lästig ist, Recht verschaffen, damit sie am Ende nicht noch kommt und mich ins Gesicht schlägt. (Lk 11,8)6Und der Herr sprach: Hört, was der ungerechte Richter da sagt!7Sollte nun Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht Recht verschaffen, und sollte er ihre Sache aufschieben?8Ich sage euch: Er wird ihnen Recht verschaffen, und zwar unverzüglich. Bloss - wird der Menschensohn, wenn er kommt, den Glauben antreffen auf Erden? (Lk 7,9)
Die Geschichte vom Pharisäer und vom Zöllner im Tempel
9Er erzählte aber auch einigen, die überzeugt waren, gerecht zu sein, und die anderen verachteten, das folgende Gleichnis: (Lk 16,15; Röm 10,3)10Zwei Menschen gingen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine war ein Pharisäer und der andere ein Zöllner.11Der Pharisäer stellte sich hin und betete, in sich gekehrt, so: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, wie Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner.12Ich faste zweimal in der Woche, ich gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme. (Lk 5,33; Lk 11,42)13Der Zöllner aber stand ganz abseits und wagte nicht einmal seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug sich an die Brust und sagte: Gott, sei mir Sünder gnädig! (Ps 5,8; Ps 51,3)14Ich sage euch: Dieser ging befreit in sein Haus zurück, jener nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden. (Mt 14,11; Mt 21,31)
Jesus und die Kinder
15Man brachte auch die kleinen Kinder zu ihm, damit er sie in die Arme nehme. Als die Jünger das sahen, fuhren sie sie an.16Jesus aber rief sie herbei und sprach: Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. (Lk 9,47)17Amen, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen. (Mt 18,3)
Nachfolge und Reichtum
18Und ein vornehmer Mann fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um ewiges Leben zu erben? (Lk 10,25; Lk 18,30)19Jesus sagte zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut ausser Gott.20Du kennst die Gebote: Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst kein falsches Zeugnis ablegen; ehre deinen Vater und deine Mutter. (2Mo 20,12; 5Mo 5,16)21Er sagte: Dies alles habe ich gehalten von Jugend an.22Als Jesus das hörte, sagte er zu ihm: Eines fehlt dir noch. Verkaufe alles, was du hast, und verteile es unter die Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm und folge mir! (Lk 5,11; Lk 12,33)23Der aber wurde sehr traurig, als er das hörte, denn er war sehr reich.24Jesus aber sah ihn an und sprach: Wie schwer kommen die Begüterten ins Reich Gottes! (Lk 6,24)25Ja, eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher ins Reich Gottes.26Die das hörten, sagten: Wer kann dann gerettet werden?27Er sprach: Was unmöglich ist bei Menschen, ist möglich bei Gott. (Lk 1,37)
Vom Lohn der Nachfolge
28Petrus aber sagte: Wir hier haben unser Eigentum zurückgelassen und sind dir gefolgt. (Lk 5,11)29Da sagte er zu ihnen: Amen, ich sage euch, da ist keiner, der um des Reiches Gottes willen Haus, Frau, Geschwister, Eltern oder Kinder verlassen hat (Lk 5,11)30und nicht ein Vielfaches wieder empfängt hier in dieser Zeit und in der kommenden Welt ewiges Leben. (Lk 18,18)
Die dritte Leidensankündigung
31Er nahm nun die Zwölf beiseite und sagte zu ihnen: Wir ziehen jetzt hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was durch die Propheten über den Menschensohn geschrieben worden ist. (Lk 9,51; Lk 22,37; Lk 24,25; Joh 5,39)32Denn er wird den Heiden ausgeliefert und verspottet und misshandelt und angespuckt werden.33Sie werden ihn auspeitschen und töten, und am dritten Tag wird er auferstehen. (Lk 9,22)34Doch sie verstanden nichts von alledem, der Sinn dieses Wortes blieb ihnen verborgen, und sie begriffen das Gesagte nicht. (Lk 9,45)
Die Heilung eines Blinden
35Es geschah aber, als er in die Nähe von Jericho kam, dass ein Blinder am Wegrand sass und bettelte.36Als der das Volk vorbeiziehen hörte, erkundigte er sich, was da los sei.37Man sagte ihm, Jesus von Nazaret gehe vorbei.38Da rief er: Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! (Lk 1,27)39Und die vorausgingen, fuhren ihn an, er solle schweigen. Er aber rief noch lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!40Da blieb Jesus stehen und befahl, man möge ihn zu ihm führen. Als er näher kam, fragte er ihn:41Was soll ich für dich tun? Er sagte: Herr, mach, dass ich wieder sehen kann!42Und Jesus sagte zu ihm: Du sollst wieder sehen! Dein Glaube hat dich gerettet. (Lk 7,50)43Und auf der Stelle sah er wieder, und er folgte ihm und pries Gott. Und das ganze Volk sah es und lobte Gott. (Lk 2,20)