Johannes 7

Das Buch

1 Danach zog Jesus in Galiläa umher. Denn er wollte nicht in der Provinz Judäa umherziehen, weil die Leute dort die Absicht hatten, ihn umzubringen.2 Aber jetzt stand das jüdische Laubhüttenfest kurz bevor.3 Da sagten seine Brüder zu ihm: »Geh weg von hier und wandere hinüber nach Judäa! Dann können deine Schüler dort auch die großartigen Wunderwerke zu sehen bekommen, die du vollbringst.4 Denn kein Mensch bleibt bewusst in der Verborgenheit, wenn er gleichzeitig versucht, in der Öffentlichkeit zu arbeiten. Wenn du schon solche Taten tust, dann zeige dich doch klar und deutlich der ganzen Welt!«5 Hier zeigte sich: Selbst seine eigenen Brüder glaubten nicht wirklich an Jesus.6 Da sagte er zu ihnen: »Der richtige Zeitpunkt, den Gott für mich bestimmt hat, ist noch nicht gekommen. Aber die für euch günstige Zeit ist immer da.7 Diese gegenwärtige Welt kann euch nicht hassen oder ablehnen. Mir aber steht sie voller Hass entgegen. Denn allein schon meine Gegenwart macht deutlich, dass die Taten der Menschen in dieser Welt von Bosheit bestimmt sind.8 Geht ihr doch hinauf nach Jerusalem zum Fest! Ich aber gehe jetzt nicht mit dorthin, denn der mir von Gott bestimmte Zeitpunkt ist noch nicht da.«9 Mit dieser Begründung blieb Jesus also in Galiläa.10 Als seine Brüder jedoch zum Fest nach Jerusalem aufgebrochen waren, machte er sich auch auf den Weg dorthin, allerdings nicht öffentlich sichtbar, sondern heimlich.11 Die Leute von Judäa suchten Jesus überall während des Festes und fragten sich: »Wo ist er nur?«12 Unter der Volksmenge gab es viele Auseinandersetzungen wegen Jesus. Die einen sagten, dass er gut sei. Die anderen widersprachen: »Nein, sondern er führt die Menschen in die Irre!«13 Aber kein Einziger sagte seine Meinung über Jesus frei heraus, aus Angst vor den judäischen Führern.14 Genau in der Mitte der Festwoche stieg Jesus auf den Tempelberg hinauf und begann, die Menschen zu unterrichten.15 Die Einwohner von Judäa wunderten sich und fragten: »Woher hat dieser Mann solch eine Kenntnis der heiligen Schriften, wo er sie doch nicht studiert hat?«16 Jesus antwortete ihnen: »Das, was ich lehre, stammt nicht von mir selbst, sondern von dem, der mich beauftragt hat.17 Wenn jemand bereit ist, dessen Willen in die Tat umzusetzen, dann wird er zu der Einsicht kommen, ob das, was ich lehre, von Gott stammt oder ob ich aus mir selbst heraus spreche.18 Wer aus sich selbst heraus spricht, der will damit seine eigene Ehre in den Vordergrund stellen. Wer aber die Ehre von dem in den Vordergrund stellt, der mich beauftragt und in die Welt gesandt hat, der ist von der Wahrheit geprägt und in ihm findet sich keine Ungerechtigkeit.19 Hat euch nicht Mose das Gesetzbuch gegeben? Und dennoch setzt kein Einziger von euch dieses Gesetz in die Tat um. Warum wollt ihr mich umbringen?«20 Da kam die Antwort aus der Volksmenge: »Du hast doch einen Dämon in dir! Wer will dich denn umbringen?«21 Doch Jesus antwortete ihnen: »Eine einzige besondere Tat habe ich getan und ihr habt euch alle gewundert.22 Deshalb hat Mose euch die Anweisung zur Beschneidung gegeben, wobei sie doch eigentlich nicht bei Mose ihren Ursprung hat, sondern schon bei den Stammvätern. Und deshalb beschneidet ihr die Jungen und Männer folgerichtig auch am achten Tag nach der Geburt, auch wenn dieser auf einen Sabbat, den Ruhetag, fällt.23 Wenn es also so ist, dass die Menschen das Zeichen der Beschneidung am Ruhetag annehmen und damit sicherstellen, dass das Gesetz von Mose nicht gebrochen wird, warum seid ihr dann darüber zornig, dass ich einen Menschen am Sabbattag ganz und gar gesund gemacht habe?24 Fällt eure Urteile doch nicht aufgrund des äußeren Anscheins! Fällt euer Urteil stattdessen aufgrund der Frage: Was ist wirklich gerecht und gut?!«25 Da fragten einige Bewohner von Jerusalem: »Ist das nicht der Mann, den sie umbringen wollten?26 Und jetzt redet er hier frei in aller Öffentlichkeit und keiner widerspricht ihm! Ist es vielleicht so, dass die führenden Leute ganz genau wissen, dass dieser Mann doch der Messias ist?27 Allerdings, bei ihm wissen wir ganz genau, woher er stammt. Aber bei dem erwarteten Messias wird wohl niemand wissen, woher er kommt.«28 Noch einmal lehrte Jesus im Tempelgelände. Laut rief er: »Ihr meint also, dass ihr mich kennt und auch wisst, woher ich gekommen bin? Aber ich bin nicht aus eigenem Antrieb zu euch gekommen. Der, der mich beauftragt und gesandt hat, ist durch und durch wahrhaftig. Das ist der, den ihr nicht kennt.29 Ich aber kenne ihn. Denn ich existiere nur durch ihn, und er ist es, der mich gesandt und beauftragt hat.«30 Da wollten sie Jesus festnehmen. Und dennoch legte keiner Hand an ihn, denn der von Gott bestimmte Zeitpunkt war noch nicht gekommen.31 Aber viele Menschen aus dem Volk setzten ihr Vertrauen auf ihn und sagten: »Wenn der Messias kommt, dann wird er sicher nicht noch mehr Wunder vollbringen, als dieser Mann vollbracht hat!«32 Die Pharisäer bekamen zu hören, dass die Volksmenge heftig über Jesus stritt. Da schickten die obersten Priester und die Pharisäer ihre Diener los mit dem Auftrag, Jesus gefangen zu nehmen.33 Als diese kamen, sagte Jesus: »Ich bin nur noch eine kurze Zeit hier bei euch, und dann kehre ich zu dem zurück, der mich gesandt hat.34 Ihr werdet mich suchen und nicht finden können. Denn da, wo ich bin, da könnt ihr nicht hinkommen!«35 Da sagten die Anführer der Judäer zueinander: »Wo will Jesus denn hinziehen, wo wir ihn nicht finden können? Will er etwa zu den in alle Welt verstreuten Juden gehen und dort auch die Griechen unterrichten?36 Was will er damit sagen: ›Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, dahin könnt ihr nicht kommen.‹?«37 Am letzten Tag der Festwoche, dem Höhepunkt des Festes, stellte sich Jesus hin und rief: »Wenn jemand Durst hat, dann soll er zu mir kommen und trinken!38 Wer mir vertraut, der wird erleben, dass sich das erfüllt, was Gottes Buch sagt: ›Aus seinem Innersten werden Ströme des lebendigen Wassers fließen!‹«39 Mit diesen Worten sprach Jesus vom Geist Gottes. Das ist der Geist, den die in Empfang nehmen sollten, die ihm ihr Vertrauen schenken würden. Doch zu diesem Zeitpunkt war der Zugang zu der Erfahrung des Geistes noch nicht gegeben, denn Jesus war noch nicht wieder in die von Glanz erfüllte Gegenwart Gottes des Vaters eingegangen.40 Einige Leute in der Volksmenge, die diese Aussage von Jesus hörten, sagten: »Dieser Mann ist wirklich und wahrhaftig der erwartete Prophet!«41 Andere sagten: »Dieser Mann ist der Messias!« Noch andere wiederum stellten die Frage: »Ist das denn denkbar, dass der Messias aus der Provinz Galiläa kommt?42 Steht denn in Gottes Buch nicht geschrieben, dass der Messias aus der Nachkommenschaft von David kommen wird und aus Bethlehem, dem Ort, aus dem David stammte?«43 So entstand im Volk eine Spaltung wegen Jesus.44 Einige von ihnen wollten Jesus gefangen nehmen. Und dennoch legte niemand Hand an ihn.45 Die Diener kamen zurück zu den obersten Priestern und Pharisäern. Die fragten sie: »Warum habt ihr Jesus nicht mitgebracht?«46 Da antworteten ihnen die Diener: »Noch niemals hat irgendein Mensch so gesprochen wie dieser Mensch.«47 Da antworteten die Pharisäer ihnen: »Ihr habt euch doch hoffentlich nicht auch noch von ihm verführen lassen!48 Kein Einziger von den führenden Leuten glaubt an Jesus und auch keiner von den Pharisäern!49 Aber dieser Pöbel, die Leute, die von Gottes Buch überhaupt keine Ahnung haben, die sollen verflucht sein!«50 Nikodemus, das ist der, der damals zu Jesus gekommen war und einer von den führenden Leuten war, sagte zu ihnen:51 »Entspricht es denn unserem Gesetz, einen Menschen zu verurteilen, wenn man ihn vorher nicht angehört hat und aus seinem eigenen Mund erfährt, was er tut?«52 Da erwiderten sie ihm: »Bist du etwa auch schon ein Galiläer geworden? Forsche doch in Gottes Buch! Dann wirst du merken, dass ein Prophet nicht aus Galiläa kommen kann!«53 Danach gingen sie alle fort, jeder in sein eigenes Haus.

Johannes 7

Elberfelder Bibel

1 Und danach zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, weil die Juden ihn zu töten suchten. (Mt 15,29; Joh 5,18; Joh 7,19; Joh 11,54)2 Es war aber nahe das Fest der Juden, die Laubhütten. (3Mo 23,34; 5Mo 16,13; Joh 5,1)3 Es sprachen nun seine Brüder zu ihm: Zieh von hier fort und geh nach Judäa, dass auch deine Jünger deine Werke sehen, die du tust! (Joh 2,12)4 Denn niemand tut etwas im Verborgenen und sucht ⟨dabei⟩ selbst öffentlich bekannt zu sein. Wenn du diese Dinge tust, so zeige dich der Welt!5 Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn. (Ps 69,9; Mk 3,21)6 Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit aber ist stets bereit. (Joh 2,4)7 Die Welt kann euch nicht hassen; mich aber hasst sie, weil ich von ihr zeuge, dass ihre Werke böse sind. (Joh 3,19; Joh 15,18)8 Geht ihr hinauf zu diesem Fest! Ich gehe nicht[1] hinauf zu diesem Fest; denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt. (Joh 7,30; Joh 8,20)9 Nachdem er dies gesagt hatte, blieb er selbst in Galiläa[2].10 Als aber seine Brüder hinaufgegangen waren, da ging auch er hinauf zum Fest, nicht öffentlich, sondern wie im Verborgenen.11 Die Juden nun suchten ihn auf dem Fest und sprachen: Wo ist jener? (Joh 11,56)12 Und viel Gemurmel war über ihn unter den Volksmengen; die einen sagten: Er ist gut; andere sagten: Nein, sondern er verführt die Volksmenge. (Mt 27,63; Lk 12,51; Joh 7,43; Joh 9,16; Joh 10,19)13 Niemand jedoch sprach öffentlich von ihm, aus Furcht vor den Juden. (Joh 9,22; Joh 12,42; Joh 19,38; Joh 20,19)14 Als es aber schon um die Mitte des Festes war, ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte. (Mt 26,55; Joh 8,2; Joh 18,20)15 Da wunderten sich die Juden und sagten: Wie kennt dieser die Schriften[3], da er doch nicht gelernt hat? (Mt 13,54; Mk 6,2; Lk 2,47)16 Da antwortete ihnen Jesus und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat. (Joh 3,34; Joh 12,44)17 Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre erkennen, ob sie aus Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede.18 Wer aus sich selbst redet, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und Ungerechtigkeit ist nicht in ihm. (Joh 4,34; Joh 5,41; Joh 8,46; Joh 8,50; Joh 18,38; Joh 19,4; 1Joh 3,5)19 Hat nicht Mose euch das Gesetz gegeben? Und keiner von euch tut das Gesetz. Was sucht ihr mich zu töten? (Joh 1,17; Joh 7,1; Röm 2,23)20 Die Volksmenge antwortete: Du hast einen Dämon. Wer sucht dich zu töten? (Mt 9,34; Lk 7,33; Joh 5,18; Joh 8,48; Joh 10,20)21 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ein Werk habe ich getan, und ihr alle verwundert euch deswegen[4].22 Mose gab euch die Beschneidung – nicht dass sie von Mose ist, sondern von den Vätern –, und am Sabbat beschneidet ihr einen Menschen. (1Mo 17,10; 3Mo 12,3; Röm 4,11)23 Wenn ein Mensch die Beschneidung am Sabbat empfängt, damit das Gesetz Moses nicht aufgehoben[5] wird, ⟨wieso⟩ zürnt ihr mir, dass ich einen ganzen Menschen gesund gemacht habe am Sabbat? (Mt 12,5; Joh 5,9)24 Richtet nicht nach dem ⟨äußeren⟩ Anschein, sondern richtet das gerechte Gericht[6]. (5Mo 1,16; 1Sam 16,7)25 Es sagten nun einige von den Bewohnern Jerusalems: Ist das nicht der, den sie zu töten suchen? (Joh 7,1)26 Und siehe, er redet öffentlich, und sie sagen ihm nichts. Haben etwa die Obersten wahrhaftig erkannt, dass dieser der Christus ist? (Joh 7,48)27 Diesen aber kennen wir, woher er ist; wenn aber der Christus kommt, so weiß niemand, woher er ist. (Joh 6,42)28 Jesus nun rief im Tempel, lehrte und sprach: Ihr kennt mich und wisst auch, woher ich bin; und ich bin nicht von mir selbst gekommen, sondern der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, den ihr nicht kennt. (Joh 5,32; Joh 5,43; Joh 6,42; Joh 8,19)29 Ich kenne ihn, weil ich von ihm bin und er mich gesandt hat. (Mt 11,27; Joh 8,55; Joh 10,15; Joh 17,25; 1Joh 4,9)30 Da suchten sie ihn zu greifen; und niemand legte die Hand an ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war. (Joh 5,18; Joh 7,8; Joh 7,44; Joh 10,39; Joh 12,27; Joh 13,1; Joh 17,1)31 Viele aber von der Volksmenge glaubten an ihn und sprachen: Wenn der Christus kommt, wird er wohl mehr Zeichen tun als die, welche dieser getan hat? (Lk 24,19; Joh 2,23; Joh 3,2; Joh 4,39)32 Die Pharisäer hörten die Volksmenge dies über ihn murmeln; und die Pharisäer und die Hohen Priester[7] sandten Diener, dass sie ihn griffen. (Joh 7,45)33 Da sprach Jesus: Noch eine kleine Zeit bin ich bei euch, und ich gehe hin zu dem, der mich gesandt hat. (Joh 12,35; Joh 14,12; Joh 16,5)34 Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen. (Joh 8,21; Joh 13,33)35 Es sprachen nun die Juden zueinander: Wohin will dieser gehen, dass wir ihn nicht finden sollen? Will er etwa in die Zerstreuung der Griechen[8] gehen und die Griechen lehren? (Jak 1,1)36 Was ist das für ein Wort, das er sprach: Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und: Wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen?37 An dem letzten, dem großen Tag des Festes aber stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke! (3Mo 23,36; 4Mo 29,35; Jes 55,1; Joh 4,10; Offb 22,17)38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leibe[9] werden Ströme lebendigen Wassers fließen. (Jes 58,11; Joh 4,14)39 Dies aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war. (Lk 24,49; Joh 14,16; Joh 15,26; Joh 16,7; Apg 2,33)40 Einige nun aus der Volksmenge sagten, als sie diese Worte hörten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. (Mt 21,11; Joh 1,21)41 Andere sagten: Dieser ist der Christus. Andere aber sagten: Der Christus kommt doch nicht aus Galiläa? (Joh 7,52)42 Hat nicht die Schrift gesagt: Aus der Nachkommenschaft[10] Davids und aus Bethlehem, dem Dorf, wo David war, kommt der Christus? (1Sam 17,12; Ps 132,11; Mi 5,1; Mt 1,1; Mt 2,5; Mt 22,42; Apg 13,23)43 Es entstand nun seinetwegen eine Spaltung in der Volksmenge. (Joh 7,12)44 Einige aber von ihnen wollten ihn greifen, aber keiner legte die Hände an ihn. (Joh 7,30)45 Es kamen nun die Diener zu den Hohen Priestern und Pharisäern, und diese sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht? (Joh 7,32)46 Die Diener antworteten: Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch. (Mt 7,28)47 Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid ihr denn auch verführt? (Joh 7,12)48 Hat wohl jemand von den Obersten an ihn geglaubt oder von den Pharisäern? (Joh 7,26; 1Kor 1,22)49 Diese Volksmenge aber, die das Gesetz nicht kennt, sie ist verflucht!50 Nikodemus, der früher zu ihm gekommen war ⟨und⟩ einer von ihnen war, spricht zu ihnen: (Joh 3,1)51 Richtet denn unser Gesetz den Menschen, ehe es vorher von ihm selbst gehört und erkannt hat, was er tut? (5Mo 1,16; Apg 25,16)52 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du etwa auch aus Galiläa? Forsche und sieh, dass aus Galiläa kein Prophet aufsteht!53 [11] Und jeder ging in sein Haus.

Johannes 7

Schlachter 2000

1 Und danach zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, weil die Juden ihn zu töten suchten. (Joh 5,16; Joh 7,25)2 Es war aber das Laubhüttenfest der Juden nahe. (3Mo 23,34)3 Da sprachen seine Brüder zu ihm: Brich doch auf von hier und zieh nach Judäa, damit auch deine Jünger die Werke sehen können, die du tust!4 Denn niemand tut etwas im Verborgenen und sucht zugleich öffentlich bekannt zu sein. Wenn du diese Dinge tust, so offenbare dich der Welt! (Mt 5,15)5 Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn.6 Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da; aber eure Zeit ist immer bereit. (Joh 2,4; Joh 7,8)7 Die Welt kann euch nicht hassen, mich aber hasst sie; denn ich bezeuge von ihr, dass ihre Werke böse sind. (Joh 3,20; Joh 15,18)8 Geht ihr hinauf zu diesem Fest; ich gehe noch nicht zu diesem Fest hinauf, denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt. (Joh 7,30)9 Und als er dies zu ihnen gesagt hatte, blieb er in Galiläa.10 Nachdem aber seine Brüder hinaufgegangen waren, ging auch er hinauf zum Fest, nicht öffentlich, sondern wie im Verborgenen. (Joh 2,13; Joh 5,1)11 Da suchten ihn die Juden während des Festes und sprachen: Wo ist er? (Joh 1,39; Joh 6,24)12 Und es gab viel Gemurmel seinetwegen unter der Volksmenge. Etliche sagten: Er ist gut!, andere aber sprachen: Nein, sondern er verführt die Leute! (Lk 2,34)13 Doch redete niemand freimütig über ihn, aus Furcht vor den Juden. (Joh 9,22; 1Joh 4,18)14 Als aber das Fest schon zur Hälfte verflossen war, ging Jesus in den Tempel hinauf und lehrte. (Joh 8,2; Joh 18,20)15 Und die Juden verwunderten sich und sprachen: Woher kennt dieser die Schriften? Er hat doch nicht studiert! (Jes 8,14; Mt 13,54; Apg 4,13)16 Jesus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat. (Joh 5,19; Joh 8,28; Hebr 1,1)17 Wenn jemand seinen Willen tun will, wird er erkennen, ob diese Lehre von Gott ist, oder ob ich aus mir selbst rede. (Ps 112,4; Joh 8,40)18 Wer aus sich selbst redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und keine Ungerechtigkeit ist in ihm. (Lk 20,21; Joh 8,50; Apg 8,9; Gal 1,10)19 Hat nicht Mose euch das Gesetz gegeben? Und doch tut keiner von euch das Gesetz. Warum sucht ihr mich zu töten? (5Mo 33,4; Joh 1,17; Joh 5,18; Joh 7,25; Joh 9,28; Röm 2,17)20 Die Menge antwortete und sprach: Du hast einen Dämon! Wer sucht dich zu töten? (Joh 8,48; Joh 8,52)21 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ein Werk habe ich getan, und ihr alle verwundert euch.22 Darum [sage ich euch:] Mose hat euch die Beschneidung gegeben (nicht dass sie von Mose kommt, sondern von den Vätern), und ihr beschneidet den Menschen am Sabbat. (1Mo 17,10; 3Mo 12,3; Röm 4,11)23 Wenn ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfängt, damit das Gesetz Moses nicht übertreten wird, was zürnt ihr mir denn, dass ich den ganzen Menschen am Sabbat gesund gemacht habe? (Mt 12,1; Mt 12,5; Mt 12,8; Joh 5,9; Joh 5,14; Joh 5,16)24 Richtet nicht nach dem Augenschein, sondern fällt ein gerechtes Urteil! (Ps 82,2)25 Da sprachen etliche von Jerusalem: Ist das nicht der, den sie zu töten suchen? (Joh 7,19)26 Und siehe, er redet öffentlich, und sie sagen ihm nichts. Haben etwa die Obersten wirklich erkannt, dass dieser in Wahrheit der Christus ist? (Ps 40,10; Joh 7,48)27 Doch von diesem wissen wir, woher er ist; wenn aber der Christus kommt, so wird niemand wissen, woher er ist. (Joh 6,42)28 Da rief Jesus, während er im Tempel lehrte, und sprach: Ja, ihr kennt mich und wisst, woher ich bin! Und doch bin ich nicht von mir selbst gekommen, sondern der ist wahrhaftig, der mich gesandt hat, den ihr nicht kennt. (Hos 4,1; Joh 8,19; Joh 8,26; Joh 8,42; Joh 8,55; Röm 3,4; 1Joh 5,20)29 Ich aber kenne ihn, weil ich von ihm bin, und er hat mich gesandt. (Lk 10,22; Joh 5,38; 1Joh 4,9)30 Da suchten sie ihn zu ergreifen; aber niemand legte Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. (Joh 8,20; Joh 13,1)31 Viele aber aus der Volksmenge glaubten an ihn und sprachen: Wenn der Christus kommt, wird er wohl mehr Zeichen tun als die, welche dieser getan hat? (Joh 2,23; Joh 3,2; Joh 4,39; Joh 4,42; Joh 8,30)32 Die Pharisäer hörten, dass die Menge diese Dinge über ihn murmelte; darum sandten die Pharisäer und die obersten Priester Diener ab, um ihn zu ergreifen. (Lk 22,47)33 Da sprach Jesus zu ihnen: Noch eine kleine Zeit bin ich bei euch, und dann gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat. (Joh 12,35; Joh 13,33; Joh 16,5)34 Ihr werdet mich suchen und nicht finden; und wo ich bin, dorthin könnt ihr nicht kommen. (Hos 5,6; Am 8,12; Joh 8,21)35 Da sprachen die Juden untereinander: Wohin will er denn gehen, dass wir ihn nicht finden sollen? Will er etwa zu den unter den Griechen Zerstreuten gehen und die Griechen lehren? (Joh 12,20; Apg 11,20; Apg 17,4; Röm 10,12; 1Kor 12,13; Gal 3,28)36 Was ist das für ein Wort, das er sprach: Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, dorthin könnt ihr nicht kommen? (Joh 16,17)37 Aber am letzten, dem großen Tag des Festes stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke! (3Mo 23,36; Jes 55,1; 1Kor 10,4; Offb 21,6)38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. (Spr 18,4; Jes 35,6; Jes 58,11; Jer 31,12; Joh 4,14)39 Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, welche an ihn glauben; denn der Heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war. (Jes 44,3; Joe 3,1; Apg 2,33; Apg 2,38; Eph 1,13; Eph 4,8)40 Viele nun aus der Volksmenge sagten, als sie das Wort hörten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. (Joh 6,14)41 Andere sprachen: Dieser ist der Christus! Andere aber sagten: Kommt der Christus denn aus Galiläa? (Joh 1,45; Joh 6,69; Joh 7,52)42 Sagt nicht die Schrift, dass der Christus aus dem Samen Davids kommt und aus dem Dorf Bethlehem, wo David war? (1Sam 17,12; Ps 132,11; Jer 23,5; Mi 5,1)43 Es entstand nun seinetwegen eine Spaltung unter der Volksmenge.44 Und etliche von ihnen wollten ihn ergreifen, doch legte niemand Hand an ihn. (Joh 7,30)45 Nun kamen die Diener zu den obersten Priestern und Pharisäern zurück, und diese sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht?46 Die Diener antworteten: Nie hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch! (Ps 45,3; Mt 7,29; Lk 4,22; Offb 19,13)47 Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid auch ihr verführt worden? (2Kön 18,29)48 Glaubt auch einer von den Obersten oder von den Pharisäern an ihn? (Joh 12,42; 1Kor 1,26)49 Aber dieser Pöbel, der das Gesetz nicht kennt, der ist unter dem Fluch! (Joh 9,34)50 Da spricht zu ihnen Nikodemus, der bei Nacht zu ihm gekommen war, und der einer der Ihren war: (Joh 3,1)51 Richtet unser Gesetz einen Menschen, es sei denn, man habe ihn zuvor selbst gehört und erkannt, was er tut? (5Mo 1,17; 5Mo 19,16; Spr 18,13)52 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du etwa auch aus Galiläa? Forsche nach und sieh: Kein Prophet ist aus Galiläa hervorgegangen! (Jes 9,1; Joh 1,45)53 Und so ging jeder in sein Haus.