1Mo 1,2Die Erde aber war wüst und öde, finster war es über den Wassern. Und der Geist Gottes schwebte über der Wasserfläche.1Mo 1,4Und Gott sah, dass das Licht gut war. Dann trennte er das Licht von der Finsternis.1Mo 1,5Gott nannte das Licht »Tag« und die Finsternis »Nacht«. Es wurde Abend und Morgen: der erste Tag.1Mo 1,6Und Gott sprach: »Es soll Raum zwischen den Wassern entstehen, der die Wasser voneinander trennt.«1Mo 1,8Und Gott nannte den Raum »Himmel«. Es wurde Abend und Morgen: der zweite Tag.1Mo 1,11Dann sprach er: »Auf der Erde soll Gras wachsen und sie soll Pflanzen hervorbringen, die Samen tragen, und Bäume voller unterschiedlichster Früchte, in denen ihr Same ist.« Und so geschah es.1Mo 1,12Auf der Erde wuchs Gras sowie Pflanzen und Bäume, die Samen trugen. Und Gott sah, dass es gut war.1Mo 1,13Es wurde Abend und Morgen: der dritte Tag.1Mo 1,14Und Gott sprach: »Am Himmel sollen Lichter entstehen, um den Tag von der Nacht zu unterscheiden. Sie sollen Zeichen sein, anhand derer die Jahreszeiten, die Tage und die Jahre bestimmt werden.1Mo 1,18Tag und Nacht bestimmten und das Licht von der Finsternis unterschieden. Und Gott sah, dass es gut war.1Mo 1,19Und es wurde Abend und Morgen: der vierte Tag.1Mo 1,20Und Gott sprach: »Im Meer soll es von Meerestieren wimmeln und Vögel sollen in der Luft fliegen.«1Mo 1,22Dann segnete Gott sie und sprach: »Die Fische sollen sich vermehren und die Meere füllen. Auch die Vögel sollen auf der Erde zahlreich werden.«1Mo 1,23Und es wurde Abend und Morgen: der fünfte Tag.1Mo 1,28Und Gott segnete sie und gab ihnen den Auftrag: »Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz. Herrscht über die Fische im Meer, die Vögel in der Luft und über alle Tiere auf der Erde.«1Mo 1,29Und Gott sprach: »Seht her! Ich habe euch die Samen tragenden Pflanzen auf der ganzen Erde und die Samen tragenden Früchte der Bäume als Nahrung gegeben.1Mo 1,31Danach betrachtete Gott alles, was er geschaffen hatte. Und er sah, dass es sehr gut war. Und es wurde Abend und Morgen: der sechste Tag.1Mo 2,1So wurde die Schöpfung des Himmels und der Erde mit allem, was dazugehört, vollendet.1Mo 2,3Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig, weil es der Tag war, an dem er sich von seiner Schöpfungsarbeit ausruhte.1Mo 2,4Dies ist der Bericht von der Schöpfung des Himmels und der Erde. Als Gott, der HERR, den Himmel und die Erde erschaffen hatte,1Mo 2,5wuchsen noch keine Pflanzen und Sträucher auf der Erde, denn Gott, der HERR, hatte es noch nicht regnen lassen. Und es gab noch keine Menschen, um den Boden zu bebauen.1Mo 2,7Da formte Gott, der HERR, aus der Erde den Menschen und blies ihm den Atem des Lebens in die Nase. So wurde der Mensch lebendig.1Mo 2,8Dann pflanzte Gott, der HERR, einen Garten in Eden, im Osten gelegen. Dort hinein brachte er den Menschen, den er erschaffen hatte.1Mo 2,9Und Gott, der HERR, ließ alle Arten von Bäumen in dem Garten wachsen – schöne Bäume, die köstliche Früchte trugen. In der Mitte des Gartens wuchsen der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.1Mo 2,10Ein Fluss entsprang in Eden, der den Garten bewässerte und sich dann in vier Arme teilte.1Mo 2,11Einer dieser Arme heißt Pischon, der um das Land Hawila fließt, wo Gold zu finden ist.1Mo 2,13Der zweite Arm heißt Gihon, der um das Land Kusch fließt.1Mo 2,14Der dritte Arm ist der Tigris, der östlich von Assyrien fließt. Der vierte Arm heißt Euphrat.1Mo 2,15Gott, der HERR, brachte den Menschen in den Garten Eden. Er sollte ihn bebauen und bewahren.1Mo 2,17abgesehen von den Früchten vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Wenn du die Früchte von diesem Baum isst, musst du auf jeden Fall sterben.«1Mo 2,18Dann sprach Gott, der HERR: »Es ist nicht gut für den Menschen allein zu sein. Ich will ihm ein Wesen schaffen, das zu ihm passt.«1Mo 2,19Und Gott, der HERR, formte aus Erde alle Arten von Tieren und Vögeln. Er brachte sie zu Adam, um zu sehen, welche Namen er ihnen geben würde. Und Adam wählte für jedes Tier einen Namen.1Mo 2,20Er gab allem Vieh, den Vögeln und den wilden Tieren Namen. Doch er fand niemanden unter ihnen, der zu ihm passte.1Mo 2,21Da ließ Gott, der HERR, Adam in einen tiefen Schlaf versinken. Er entnahm ihm eine seiner Rippen und schloss die Stelle wieder mit Fleisch.1Mo 2,22Dann formte Gott, der HERR, eine Frau aus der Rippe, die er Adam entnommen hatte, und brachte sie zu ihm.1Mo 3,1Die Schlange war das listigste von allen Tieren, die Gott, der HERR, erschaffen hatte. »Hat Gott wirklich gesagt«, fragte sie die Frau, »dass ihr keine Früchte von den Bäumen des Gartens essen dürft?«1Mo 3,2»Selbstverständlich dürfen wir sie essen«, entgegnete die Frau der Schlange.1Mo 3,3»Nur über die Früchte vom Baum in der Mitte des Gartens hat Gott gesagt: ›Esst sie nicht, ja berührt sie nicht einmal, sonst werdet ihr sterben.‹«1Mo 3,6Die Frau sah: Die Früchte waren so frisch, lecker und verlockend – und sie würden sie klug machen! Also nahm sie eine Frucht, biss hinein und gab auch ihrem Mann davon. Da aß auch er von der Frucht.1Mo 3,9Gott, der HERR, rief nach Adam: »Wo bist du?«1Mo 3,11»Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?«, fragte Gott, der HERR. »Hast du etwa von den verbotenen Früchten gegessen?«1Mo 3,13Da fragte Gott, der HERR, die Frau: »Was hast du da getan?« »Die Schlange verleitete mich dazu«, antwortete sie. »Deshalb aß ich von der Frucht.«1Mo 3,14Da sprach Gott, der HERR, zu der Schlange: »Weil du das getan hast, sollst du unter allen zahmen und wilden Tieren verflucht sein. Dein Leben lang sollst du auf dem Bauch kriechen und Staub fressen.1Mo 3,15Von nun an setze ich Feindschaft zwischen dir und der Frau und deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen. Er wird dir den Kopf zertreten und du wirst ihn in seine Ferse beißen.«1Mo 3,16Dann sprach er zu der Frau: »Mit großer Mühe und unter Schmerzen wirst du Kinder zur Welt bringen. Du wirst dich nach deinem Mann sehnen, doch er wird über dich herrschen.«1Mo 3,17Und zu Adam sprach er: »Weil du auf deine Frau gehört und von der verbotenen Frucht gegessen hast, soll der Ackerboden deinetwegen verflucht sein. Dein ganzes Leben lang wirst du dich abmühen, um dich davon zu ernähren.1Mo 3,20Da gab Adam seiner Frau den Namen Eva, denn sie sollte die Mutter aller Menschen auf der ganzen Erde werden.1Mo 3,21Und Gott, der HERR, machte Adam und seiner Frau Kleidung aus Tierfellen und zog sie ihnen an.1Mo 3,22Dann sprach Gott, der HERR: »Der Mensch ist geworden wie einer von uns, er kennt sowohl das Gute als auch das Böse. Nicht dass er etwa noch die Früchte vom Baum des Lebens pflückt und isst! Dann würde er ja für immer leben!«1Mo 3,23Deshalb schickte Gott, der HERR, Adam und seine Frau aus dem Garten Eden fort. Er gab Adam den Auftrag, den Erdboden zu bearbeiten, aus dem er gemacht war.1Mo 3,24Nachdem er sie aus dem Garten vertrieben hatte, stellte Gott, der HERR, Cherubim auf, die mit einem flammenden, blitzenden Schwert den Weg zum Baum des Lebens bewachen.1Mo 4,1Adam schlief mit seiner Frau Eva und sie wurde schwanger. Und sie brachte Kain zur Welt und sagte: »Mit der Hilfe des HERRN habe ich einen Mann geboren.«1Mo 4,4Und auch Abel opferte ihm von den erstgeborenen Lämmern aus seiner Herde und von ihrem Fett. Der HERR sah wohlwollend auf Abel und nahm sein Opfer an,1Mo 4,6»Warum bist du so zornig?«, fragte der HERR ihn.1Mo 4,9Da fragte der HERR Kain: »Wo ist dein Bruder Abel?« »Ich weiß es nicht«, entgegnete Kain. »Soll ich etwa ständig auf ihn aufpassen?«1Mo 4,10Doch der HERR sprach: »Was hast du getan? Hörst du nicht: Das Blut deines Bruders schreit zu mir?1Mo 4,12Er wird keinen Ertrag mehr bringen, auch wenn du noch so hart arbeitest. Von jetzt an sollst du ein Flüchtling sein, der heimatlos von Ort zu Ort irrt.«1Mo 4,14Du vertreibst mich heute von meinem Land und ich muss mich vor dir verstecken. Ich werde ein heimatloser Flüchtling sein, der von Ort zu Ort irrt. Jeder, der mir begegnet, wird mich töten!«1Mo 4,15Doch der HERR antwortete ihm: »Wenn dich jemand tötet, sollst du siebenmal gerächt werden.« Und er versah Kain mit einem Zeichen, damit niemand ihn töten würde.1Mo 4,18Henoch war der Vater von Irad. Irad war der Vater von Mehujaël. Mehujaël war der Vater von Metuschaël. Metuschaël war der Vater von Lamech.1Mo 4,20Ada bekam einen Sohn, der den Namen Jabal erhielt. Jabal war der erste Hirte, der in Zelten lebte.1Mo 4,21Sein Bruder hieß Jubal; der erste aller Zither- und Flötenspieler.1Mo 4,22Der Sohn von Lamechs anderer Frau, Zilla, hieß Tubal-Kain. Er war der erste Schmied, der bronzene und eiserne Geräte herstellte. Tubal-Kains Schwester hieß Naama.1Mo 4,25Adam und Eva bekamen noch einen Sohn. Eva nannte ihn Set, denn sie sagte: »Gott hat mir noch einen Sohn geschenkt als Ersatz für Abel, der von Kain getötet wurde.«1Mo 5,1Dies ist das Verzeichnis der Nachkommen Adams. Als Gott die Menschen schuf, formte er sie nach seinem eigenen Bild.1Mo 5,4Nach der Geburt von Set lebte Adam noch 800 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.1Mo 5,7Nach der Geburt von Enosch lebte Set noch 807 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.1Mo 5,10Nach der Geburt von Kenan lebte Enosch noch 815 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.1Mo 5,13Nach der Geburt von Mahalalel lebte Kenan noch 840 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.1Mo 5,16Nach der Geburt von Jered lebte Mahalalel noch 830 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.1Mo 5,19Nach der Geburt von Henoch lebte Jered noch 800 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.1Mo 5,22Henoch lebte in enger Gemeinschaft mit Gott. Nach der Geburt von Metuschelach lebte Henoch noch 300 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.1Mo 5,26Nach der Geburt von Lamech lebte Metuschelach noch 782 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.1Mo 5,29Lamech nannte ihn Noah, denn er sagte: »Er wird uns trösten in unserer schweren und mühseligen Arbeit auf dem Acker, den der HERR verflucht hat.«1Mo 5,30Nach der Geburt von Noah lebte Lamech noch 595 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.1Mo 6,1Die Menschen wurden immer zahlreicher auf der Erde und ihnen wurden auch viele Töchter geboren.1Mo 6,2Da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren, und nahmen sich von ihnen die zu Frauen, die ihnen gefielen.1Mo 6,3Da sprach der HERR: »Die Menschen sollen von nun an nicht mehr so lange leben, denn sie sind sündig. In Zukunft sollen sie nicht länger als 120 Jahre leben.«1Mo 6,4Damals lebten Riesen auf der Erde und auch später noch, zu der Zeit, als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen kamen und sie ihnen Kinder zur Welt brachten. Das waren die berühmten Helden der Urzeit.1Mo 6,5Doch der HERR sah, dass die Bosheit der Menschen groß war und dass alle ihre Gedanken durch und durch böse waren.1Mo 6,6Da bereute der HERR, dass er sie geschaffen hatte, ja es bekümmerte ihn sehr.1Mo 6,7Und der HERR sprach: »Ich werde diese Menschen, die ich geschaffen habe, von der Erde ausrotten; sowohl die Menschen als auch das Vieh, die Kriechtiere und die Vögel. Ich bereue, dass ich sie überhaupt geschaffen habe.«1Mo 6,9Dies ist die Geschichte von Noah und seiner Familie. Noah war ein Gerechter, der einzige fehlerlose Mensch, der damals auf der Erde lebte. Er lebte in enger Gemeinschaft mit Gott.1Mo 6,13Deshalb sprach Gott zu Noah: »Ich habe beschlossen, alle Lebewesen auszulöschen, denn die Erde ist ihretwegen voller Gewalt. Ich will sie zusammen mit der Erde vernichten!1Mo 6,16Lass unter dem Dach eine Öffnung – eine Elle breit – frei, die rund um das Schiff geht. Leg dann drei Decks im Schiff an – unten, in der Mitte und oben –, und setz an der Seite eine Tür ein.1Mo 6,17Sieh! Ich werde die Erde mit einer Flut überschwemmen, um alles Lebendige auf ihr zu vernichten. Alles, was auf der Erde lebt, soll sterben!1Mo 7,1Dann sprach der HERR zu Noah: »Geh mit deiner ganzen Familie in das Schiff, denn unter allen Menschen auf der Erde bist du in meinen Augen der einzige, der gerecht ist.1Mo 7,4Noch eine Woche, dann werde ich es 40 Tage und 40 Nächte lang auf der Erde regnen lassen. Ich werde alle Lebewesen, die ich geschaffen habe, vernichten.«1Mo 7,5Noah führte alles genauso aus, wie der HERR es ihm befohlen hatte.1Mo 7,7Und er ging mit seiner Frau, seinen Söhnen und deren Frauen an Bord des Schiffs, um sich vor der Flut in Sicherheit zu bringen.1Mo 7,16ein Männchen und ein Weibchen, so wie Gott es befohlen hatte. Dann schloss der HERR die Tür hinter ihnen zu.1Mo 7,18Das Wasser stieg hoch und höher, und das Schiff schwamm auf der Wasseroberfläche.1Mo 7,19Das Wasser stieg unaufhaltsam weiter. Zuletzt überflutete das Wasser sogar die höchsten Berge der Erde.1Mo 7,21Alle Lebewesen auf der Erde ertranken – alle Vögel, alle zahmen und wilden Tiere, die Kriechtiere und alle Menschen.1Mo 7,23So ließ Gott alle Menschen und Tiere umkommen und vernichtete alles Leben auf der Erde. Allein Noah blieb am Leben und jene, die mit ihm im Schiff waren.1Mo 8,1Doch Gott dachte an Noah und alle Tiere im Schiff. Er ließ einen Wind aufkommen, der die Wassermassen zurückgehen ließ.1Mo 8,7Er ließ einen Raben frei, der aber hin und her flog, bis die Erde trocken war.1Mo 8,11Diesmal kehrte der Vogel gegen Abend mit dem frischen Blatt eines Olivenbaums im Schnabel zu ihm zurück. Jetzt wusste Noah, dass das Wasser versickert war.1Mo 8,17Lass alle Tiere und Vögel, die bei dir im Schiff sind, frei, damit sie sich auf der Erde ausbreiten und sich vermehren können.«1Mo 8,21Dem HERRN gefiel das Opfer und er sprach zu sich: »Nie mehr will ich um der Menschen willen die Erde verfluchen und alles Lebendige vernichten, so wie ich es gerade getan habe, auch wenn die Gedanken und Taten der Menschen schon von Kindheit an böse sind.