Nach der Eroberung des Nordreiches Israel durch die Assyrer errichteten diese auf dem alten Reichsgebiet eine Provinz, die nach Samaria, der bisherigen Hauptstadt des Landes, den Namen Samarien erhielt (2Kön 17,24). Sie bestand in allen Nachfolgereichen der Assyrer bis hin zu den Seleuziden als Provinz bzw. Verwaltungseinheit weiter und ging dann im Königreich der Makkabäer und später von Herodes d.Gr. auf. Zur Zeit von Jesus ist das Gebiet zusammen mit Judäa und Idumäa Teil einer römischen Präfektur (Statthalter sowie die Zeittafel unten Seite 419/20). Als Samariter bezeichnet man die Mischbevölkerung, die seit der Assyrerzeit dieses Gebiet bewohnte. Sie entstand durch Ansiedlung unterworfener Völkerschaften aus dem syrisch-mesopotamischen Raum, die sich offenbar mit Resten der israelitischen Bevölkerung vermischten und deren Religion, die Verehrung des »Landesgottes«, übernahmen (2Kön 17,24-41). Von den aus dem babylonischen Exil zurückgekehrten Judäern wurden sie nicht als Israeliten anerkannt, und ihre Mithilfe beim Wiederaufbau des Tempels wurde zurückgewiesen (Esra 4,2-3; Hag 2,10-14). Zur Zeit von Jesus galten sie bei den Juden als Ketzer, weil sie nur die fünf Mose-Bücher (das Gesetz) als Heilige Schriften anerkannten und ihnen der Berg Garizim und nicht der Zion als der in Dtn 12,5-12 vorgeschriebene eine Ort für den Gottesdienst galt. Sie und ihr Land wurden von den Frommen verachtet und gemieden.
Wörterbuch: Sacherklärungen der Gute Nachricht Bibel