Nach frühjüdischem Denken bewährt sich der einzelne Israelit als »Sohn Gottes«, je mehr er in der Nachahmung Gottes, seines Vaters, Fortschritte macht und die Art seines Vaters annimmt, z.B. etwa wie dieser Frieden schafft (Mt 5,9, wo die Zusage der Sohnschaft zweifellos nicht allein den »Söhnen« = Männern gilt). Grundsätzlich ist Sohnschaft/Kindschaft nicht etwas, was sich der Mensch verdienen kann, sondern sie ist Gottes Geschenk (Gal 3,26-27; 1Joh 3,1-2). Im israelitischen Erbrecht spielen die Söhne als die zuerst und eigentlich Erbberechtigten (Ausnahme Num 27,1-11; 36,1-13) eine maßgebliche Rolle. Von daher ist es zu verstehen, wenn im Neuen Testament, sobald vom Geschenk des ewigen Heils unter dem Bild des »Erbes« und des »Erbens« gesprochen wird, öfter von »Söhnen« die Rede ist (Röm 8,14-17; Gal 3,26-4,7), obwohl Frauen mit Sicherheit eingeschlossen sind, was die Übersetzung in solchen Fällen zum Ausdruck bringt.
Wörterbuch: Sacherklärungen der Gute Nachricht Bibel