Es ist natürlich, dass ein Mensch sich seiner Vorzüge und Leistungen »rühmt«. Vor Gottes Urteil wird solcher Ruhm relativiert oder zunichte, sofern nicht anerkannt wird, dass alles, was Menschen von sich rühmen, Geschenk der Gnade ist (1Kor 4,7; Röm 3,27-28). Deshalb ist das rechte Rühmen ein solches, das die Taten Gottes rühmt (1Kor 1,31 nach Jer 9,22-23; Gal 6,14). Weil Paulus von einer Tat Gottes weiß - und von einer in ihr begründeten Hoffnung -, die alles, was Menschen leisten und erreichen können, verblassen lässt, »rühmt« er sich paradoxerweise seiner Leiden und Schwächen, weil die Kraft Gottes über sie, ja gerade in ihnen triumphiert (Röm 5,3-5; 2Kor 12,9-10). Er kann aber auch voller Stolz auf sein Missionswerk blicken und in den Gemeinden, die er Christus als ein heiliges Volk zuführt, seinen »Ruhm« vor dem Richterstuhl Gottes sehen (Phil 2,16; 1Thess 2,19) - einen Ruhm, den er letztlich nicht sich selbst zuschreibt, sondern der Gnade Gottes, die durch ihn gewirkt hat (Röm 15,17-19; 2Kor 10,13-18).
Wörterbuch: Sacherklärungen der Gute Nachricht Bibel