Einführung in die Bibelübersetzung

Gute Nachricht Bibel 2018 (GNB)

Herausgeber: Deutsche Bibelgesellschaft

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Entstehung der Bibelübersetzung

Mitte der 1960er Jahre wurde eine neue Bibelübersetzung mit einem revolutionären Übersetzungskonzept auf den Weg gebracht: Journalisten und Schriftsteller übersetzten das Neue Testament in gut verständliches, modernes Deutsch. Der Text wurde von Theologen geprüft, kam aber nicht aus der „Kirche“, sondern aus der Mitte der Gesellschaft: Die „Gute Nachricht für Sie. NT68“ war prägnant, aktuell und verständlich. Und sie war eine Erfolgsgeschichte. Nach einer Überarbeitung und stärkeren Ausrichtung am griechischen Urtext begannen die Arbeiten am Alten Testament, die 1982 abgeschlossen waren. Schon bald avancierte die „Gute Nachricht“ zur Bibelübersetzung einer ganzen Generation.

Sie entstand in Zusammenarbeit von Theologen unterschiedlicher Konfessionen und in Kooperation der katholischen und evangelischen Bibelwerke in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie ist damit bis heute die einzige durchgehend interkonfessionelle Bibelübersetzung im deutschsprachigen Raum.

Außerdem war sie die erste „kommunikative“ Übersetzung: Sie folgt nicht wörtlich dem griechischen Text, sondern der Sinn einer Textstelle wird erfasst und in heutigem Deutsch wiedergegeben. 1997 fand eine umfangreiche Revision statt. Anlässlich ihres 50. Geburtstags erschien die Gute Nachricht Bibel im Oktober 2018 in einer neuen Gestaltung und erneut durchgesehenem Text.

Zielgruppe

Die "Gute Nachricht Bibel" will für alle Leserinnen und Leser ohne besondere Vorkenntnisse und zusätzliche Erklärungen verständlich sein.

Besonderheiten

Urtyp der „kommunikativen Übersetzung“ – modern, verständlich, interkonfessionell. Enthält die deuterokanonischen Schriften des Alten Testaments als „Spätschriften“ zwischen Altem und Neuem Testament. Als Verständnishilfen sind standardmäßig Fußnoten, weiterführende Verweisstellen und ausführliche Sacherklärungen in den Ausgaben enthalten.

Außerdem war sie die erste Übersetzung, die die Bedeutung und Rolle von Frauen sichtbar macht, z.B. mit der Redewendung: „Brüder und Schwestern“.

Verbreitung

Hat sich als dritte große Bibelübersetzung etabliert neben den kirchenamtlichen Übersetzungen Lutherbibel und katholische Einheitsübersetzung. Durch ihren journalistischen Stil und tendenziell längere Sätze spricht sie eher ein zeitungsaffines, viellesendes Publikum an. Hat aber einen festen Platz im kirchlichen und religionspädagogischen Kontext und wird häufig in Schule und Konfirmandenarbeit genutzt. Sie ist die einzige kommunikative Bibelübersetzung, die auch überkonfessionell anerkannt wird.