1Ein Weisheitslied Asafs. Warum, Gott, hast du uns für immer verstossen, warum raucht dein Zorn gegen die Schafe deiner Weide? (Ps 44,24; Ps 79,13; Ps 80,2; Ps 95,7; Ps 100,3)2Denke an deine Gemeinde, die du vor alters erworben, die du erlöst hast zum Stamm deines Erbteils, des Bergs Zion, auf dem du Wohnung genommen hast. (2Mo 15,17; Jes 63,17; Jer 10,16; Jer 51,19)3Richte deine Schritte zu den ewigen Trümmern, alles im Heiligtum hat der Feind verheert.4Deine Widersacher brüllten inmitten deiner heiligen Stätte, stellten ihre Feldzeichen auf als Zeichen des Sieges.5Es war, wie wenn einer im dichten Gehölz die Axt schwingt,6so zerschlugen sie das ganze Schnitzwerk mit Hacke und Beil.7An dein Heiligtum legten sie Feuer, bis auf den Grund entweihten sie die Wohnstatt deines Namens. (Jes 64,10)8Sie sprachen in ihrem Herzen: Wir zwingen sie nieder allesamt; und sie verbrannten alle Gottesstätten im Land.9Unsere Zeichen sehen wir nicht, kein Prophet ist mehr da, und niemand ist bei uns, der wüsste, wie lange. (Kla 2,9; Hes 7,26)10Wie lange, Gott, soll der Gegner schmähen, soll der Feind deinen Namen ewig lästern?11Warum ziehst du deine Hand zurück und hältst deine Rechte im Busen verborgen?12Aber Gott ist mein König von alters her, der Heilstaten vollbringt auf Erden.13Du hast in deiner Kraft das Meer aufgestört, die Häupter der Ungeheuer über dem Wasser zerschmettert. (2Mo 14,21; Ps 89,10; Jes 51,9)14Du hast die Köpfe des Leviatan zerschlagen, ihn den Seeleuten[1] zur Speise gegeben. (Ps 104,26)15Du hast Quelle und Bach aufgebrochen, nie versiegende Ströme ausgetrocknet. (2Mo 17,6; Jos 3,15; Ps 104,10)16Dein ist der Tag, dein auch die Nacht, du hast Leuchte und Sonne hingestellt. (Ps 104,19)17Du bist es, der alle Grenzen der Erde festgesetzt hat, Sommer und Winter, du hast sie geschaffen.18Denke daran: Der Feind schmäht den HERRN, und ein törichtes Volk lästert deinen Namen.19Gib nicht dem Raubtier preis das Leben deiner Taube, das Leben deiner Elenden vergiss nicht für immer.20Blick auf den Bund, denn die Schlupfwinkel des Landes sind Stätten voll von Gewalt.21Der Unterdrückte soll nicht wieder beschämt werden, Elende und Arme sollen deinen Namen loben.22Steh auf, Gott, führe deinen Streit, gedenke der Schmach, die der Tor dir bereitet jeden Tag.23Vergiss nicht das Geschrei deiner Widersacher, das Toben deiner Gegner, das ständig emporsteigt.