1Zu jener Zeit legte der König Herodes seine Hand auf einige aus der Gemeinde, um ihnen Böses zuzufügen. (Lk 21,12)2Jakobus aber, den Bruder des Johannes, liess er durch das Schwert hinrichten. (Lk 5,10)3Und als er sah, dass es den Juden gefiel, liess er auch Petrus gefangen nehmen; das war in den Tagen der ungesäuerten Brote.4Nach seiner Verhaftung liess er ihn ins Gefängnis werfen und übergab ihn zur Bewachung an vier Abteilungen von je vier Soldaten; nach dem Passa wollte er ihn dann dem Volk vorführen. (Apg 5,18)5Petrus nun wurde im Gefängnis bewacht, die Gemeinde aber betete unablässig für ihn zu Gott.6In der Nacht, bevor Herodes ihn vorführen wollte, schlief Petrus zwischen zwei Soldaten, an die er mit zwei Ketten gefesselt war, während Posten vor der Tür das Gefängnis bewachten.7Und siehe da: Ein Engel des Herrn trat zu ihm, und Licht erstrahlte im Verlies. Er stiess Petrus in die Seite, weckte ihn und sprach: Steh eilends auf! Da fielen ihm die Ketten von den Händen. (Apg 5,19; Apg 16,26)8Der Engel sagte zu ihm: Gürte dich und binde deine Sandalen. Er tat es. Und er sagte zu ihm: Leg dir den Mantel um und folge mir!9Und er ging hinaus und folgte ihm - er wusste jedoch nicht, dass es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah, er meinte, eine Vision zu haben. (Apg 9,10)10Sie gingen nun an der ersten und zweiten Wache vorbei und kamen an das eiserne Tor, das in die Stadt führt; es öffnete sich ihnen von selbst, und sie traten hinaus und gingen eine Strasse weit. Kurz danach schied der Engel von ihm.11Da kam Petrus zu sich und sagte: Jetzt weiss ich wirklich, dass der Herr seinen Engel gesandt und mich errettet hat aus der Hand des Herodes; er hat mich bewahrt vor allem, was das Volk der Juden sich versprach.12Als ihm das klar geworden war, ging er zum Haus der Maria, der Mutter des Johannes, der den Beinamen Markus trug, wo viele versammelt waren und beteten. (Apg 12,25; Apg 13,5; Apg 15,37)13Als er nun an die Eingangstür klopfte, kam eine Magd namens Rhode, um nachzusehen,14und als sie die Stimme des Petrus erkannte, öffnete sie vor lauter Freude das Tor nicht, sondern lief ins Haus zurück und meldete, Petrus stehe an der Pforte.15Sie aber sagten zu ihr: Du bist nicht bei Verstand. Sie aber behauptete steif und fest, es sei so. Da sagten sie: Es ist sein Engel.16Petrus aber klopfte noch immer. Da öffneten sie ihm und sahen ihn und waren fassungslos.17Mit einer Handbewegung hiess er sie schweigen, erzählte ihnen, wie ihn der Herr aus dem Gefängnis herausgeführt hatte, und sagte: Berichtet es dem Jakobus und den Brüdern. Und er ging hinaus und begab sich an einen anderen Ort. (Mt 13,55; Apg 15,13; Apg 21,18; 1Kor 15,7; Gal 1,19; Gal 2,9)18Als es Tag geworden war, herrschte unter den Soldaten nicht geringe Aufregung über das Verschwinden des Petrus.19Herodes liess nach ihm suchen; und da er ihn nicht fand, verhörte er die Wachen und liess sie abführen. Dann zog er von Judäa nach Cäsarea hinunter und blieb dort.20Seit langem schon zürnte er den Bewohnern von Tyrus und Sidon. Die fanden sich nun vereint bei ihm ein, gewannen Blastus, den Kämmerer des Königs, für sich und baten um Frieden, denn die Versorgung ihres Landes hing vom Land des Königs ab.21Am festgesetzten Tag liess sich Herodes, angetan mit dem königlichen Gewand, auf der Rednerbühne nieder und richtete das Wort an sie.22Das Volk jubelte ihm zu: Das ist die Stimme eines Gottes, nicht die eines Menschen!23Auf der Stelle aber schlug ihn ein Engel des Herrn, weil er Gott nicht die Ehre gegeben hatte; und er wurde von Würmern zerfressen und starb.24Das Wort Gottes aber gewann an Einfluss und breitete sich aus.25Barnabas und Saulus erfüllten in Jerusalem ihren Auftrag und kehrten zurück und nahmen den Johannes mit dem Beinamen Markus mit sich. (Apg 4,36; Apg 11,29; Apg 12,12)