1Und die Israeliten zogen weiter und lagerten in den Steppen von Moab, jenseits des Jordan bei Jericho. (4Mo 26,3; 4Mo 31,12; 4Mo 33,48; 4Mo 35,1; 4Mo 36,13)2Balak aber, der Sohn Zippors, sah alles, was Israel den Amoritern angetan hatte. (Ri 11,25)3Und Moab fürchtete sich sehr vor dem Volk, weil es gross war, und es graute Moab vor den Israeliten. (2Mo 1,12)4Da sprach Moab zu den Ältesten Midians: Nun wird dieser Haufen alles ringsum abfressen, wie das Rind das Grün des Feldes abfrisst. Balak aber, der Sohn Zippors, war zu jener Zeit König über Moab.5Und er sandte Boten zu Bileam, dem Sohn Beors, nach Petor, das am Strom liegt, in das Land der Söhne seines Volks, um ihn zu rufen, und liess ihm sagen: Sieh, ein Volk ist aus Ägypten ausgezogen, sieh, es bedeckt den Boden des Landes und hat sich neben mir niedergelassen. (4Mo 31,8; 5Mo 23,5; Jos 24,9; Neh 13,2; Mi 6,5)6Nun komm, verfluche dieses Volk für mich, denn es ist mir zu mächtig. Vielleicht kann ich es dann schlagen und es aus dem Land vertreiben. Denn ich weiss: Wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht. (4Mo 23,7; 4Mo 24,9)7Da gingen die Ältesten Moabs und die Ältesten Midians, mit Wahrsagerlohn[1] in ihrer Hand, und kamen zu Bileam und sagten ihm die Worte Balaks. (Mi 3,11; 2Petr 2,15)8Er aber sprach zu ihnen: Bleibt heute Nacht hier, dann will ich euch Bescheid geben, wie der HERR zu mir redet. So blieben die Fürsten Moabs bei Bileam. (4Mo 23,3; 1Kön 22,14)9Und Gott kam zu Bileam und sprach: Wer sind diese Männer bei dir?10Da sprach Bileam zu Gott: Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab, hat zu mir gesandt:11Sieh, das Volk, das aus Ägypten ausgezogen ist, bedeckt den Boden des Landes. Nun komm, verwünsche es für mich, vielleicht kann ich dann dagegen kämpfen und es vertreiben.12Gott aber sprach zu Bileam: Du sollst nicht mit ihnen gehen. Du sollst das Volk nicht verfluchen, denn es ist gesegnet.13Und Bileam stand am Morgen auf und sprach zu den Fürsten Balaks: Geht in euer Land, denn der HERR will mich nicht mit euch gehen lassen.14Und die Fürsten Moabs machten sich auf und kamen zu Balak und sprachen: Bileam wollte nicht mit uns kommen.15Da sandte Balak noch grössere und vornehmere Fürsten als jene.16Und sie kamen zu Bileam und sprachen zu ihm: So spricht Balak, der Sohn Zippors: Lass dich nicht davon abhalten, zu mir zu kommen.17Denn hoch werde ich dich ehren und alles tun, was du mir sagst. Komm also, verwünsche dieses Volk für mich.18Bileam aber antwortete und sprach zu den Dienern Balaks: Selbst wenn Balak mir sein Haus voll Silber und Gold gäbe, könnte ich den Befehl des HERRN, meines Gottes, nicht übertreten, weder im Kleinen noch im Grossen. (4Mo 24,13; 1Kön 13,8)19Doch bleibt nun auch ihr heute Nacht. Dann will ich erfahren, was der HERR noch mit mir redet.20Und in der Nacht kam Gott zu Bileam und sprach zu ihm: Wenn die Männer gekommen sind, um dich zu rufen, steh auf und geh mit ihnen, doch sollst du nur das tun, was ich dir sagen werde.21Und am Morgen stand Bileam auf, sattelte seine Eselin und ging mit den Fürsten Moabs.22Da entbrannte der Zorn Gottes, weil er ging, und der Bote des HERRN trat ihm als Widersacher in den Weg, während er auf seiner Eselin ritt und seine zwei Diener ihn begleiteten.23Und die Eselin sah, wie der Bote des HERRN auf dem Weg stand, mit gezücktem Schwert in der Hand. Da wich die Eselin ab vom Weg und lief über das Feld. Bileam aber schlug die Eselin, um sie auf den Weg zurückzulenken. (4Mo 22,31; Jos 5,13; 1Chr 21,16)24Da trat der Bote des HERRN in den Hohlweg zwischen den Weinbergen, wo auf beiden Seiten Mauern waren.25Und die Eselin sah den Boten des HERRN und zwängte sich an die Wand und drückte Bileams Fuss gegen die Wand. Da schlug er sie wieder.26Der Bote des HERRN aber ging weiter voraus und trat an eine enge Stelle, wo man weder nach rechts noch nach links ausweichen konnte.27Und die Eselin sah den Boten des HERRN und ging unter Bileam in die Knie. Da entbrannte der Zorn Bileams, und er schlug die Eselin mit dem Stock.28Der HERR aber öffnete der Eselin den Mund, und sie sprach zu Bileam: Was habe ich dir getan, dass du mich dreimal geschlagen hast? (2Petr 2,16)29Da sprach Bileam zu der Eselin: Weil du deinen Mutwillen mit mir getrieben hast. Wäre ein Schwert in meiner Hand, so würde ich dich jetzt töten.30Die Eselin aber sprach zu Bileam: Bin ich nicht deine Eselin, auf der du zeitlebens geritten bist bis zum heutigen Tag? War es je meine Art, es so mit dir zu treiben? Und er sprach: Nein.31Da öffnete der HERR Bileam die Augen, und er sah, wie der Bote des HERRN auf dem Weg stand, mit gezücktem Schwert in der Hand. Und er verneigte sich und warf sich nieder auf sein Angesicht. (2Kön 6,17; Lk 24,23; Lk 24,31)32Der Bote des HERRN aber sprach zu ihm: Warum hast du deine Eselin dreimal geschlagen? Sieh, ich bin als dein Widersacher ausgezogen, denn dein Weg ist verkehrt in meinen Augen. (Jud 1,11)33Die Eselin aber hat mich gesehen, und dreimal ist sie mir ausgewichen. Wäre sie mir nicht ausgewichen, so hätte ich dich jetzt umgebracht, sie aber am Leben gelassen.34Da sprach Bileam zum Boten des HERRN: Ich habe gesündigt, denn ich habe nicht erkannt, dass du mir auf dem Weg entgegengetreten bist. Wenn dir nun aber die Sache missfällt, will ich umkehren.35Der Bote des HERRN aber sprach zu Bileam: Geh mit den Männern, doch sollst du nur das reden, was ich dir sagen werde. So ging Bileam mit den Fürsten Balaks.
Bileam und Balak
36Und Balak hörte, dass Bileam kam, und zog hinaus, ihm entgegen, zu der Stadt Moabs, die am Arnon liegt, an der äussersten Grenze.37Und Balak sagte zu Bileam: Habe ich nicht zu dir gesandt, um dich zu rufen? Warum bist du nicht zu mir gekommen? Kann ich dich wirklich nicht ehren? (4Mo 24,11)38Da sprach Bileam zu Balak: Sieh, ich bin nun zu dir gekommen. Kann ich jetzt etwas sagen? Das Wort, das Gott in meinen Mund legt, werde ich sagen.39Und Bileam ging mit Balak, und sie kamen nach Kirjat-Chuzot.40Und Balak opferte Rinder und Schafe und schickte sie an Bileam und an die Fürsten, die bei ihm waren.41Am Morgen aber nahm Balak Bileam und führte ihn hinauf nach Bamot-Baal, und von dort sah er den äussersten Teil des Volks. (Jos 13,17; Jos 23,13)