1Und die Männer Israels hatten in Mizpa geschworen: Keiner von uns soll seine Tochter einem Benjaminiten zur Frau geben. (Ri 20,1)2Und das Volk kam nach Bet-El, und sie blieben dort bis zum Abend vor Gott, und sie begannen laut zu weinen (Ri 20,23)3und sprachen: Warum, HERR, Gott Israels, ist das in Israel geschehen, dass heute ein Stamm von Israel fehlt?4Und am Morgen in der Frühe baute das Volk dort einen Altar und brachte Brandopfer und Heilsopfer dar. (Ri 6,24; Ri 20,26)5Und die Israeliten sprachen: Wer aus allen Stämmen Israels ist es, der nicht hinaufgezogen ist in die Versammlung zum HERRN? Denn es war der feierliche Schwur getan worden: Wer nicht hinaufzieht vor den HERRN nach Mizpa, muss getötet werden.6Und es tat den Israeliten leid um Benjamin, ihren Bruder, und sie sagten: Heute ist ein Stamm von Israel abgebrochen worden.7Was sollen wir nun tun, um ihnen, den Übriggebliebenen, zu Frauen zu verhelfen, haben wir doch beim HERRN geschworen, ihnen keine unserer Töchter zur Frau zu geben?8Und sie sagten: Wer ist der eine aus den Stämmen Israels, der nicht zum HERRN nach Mizpa hinaufgezogen ist? Und sieh, aus Jabesch im Gilead war niemand zur Versammlung in das Lager gekommen. (1Sam 11,1)9Da wurde das Volk gemustert, und sieh, niemand von den Bewohnern von Jabesch im Gilead war da.10Da sandte die Gemeinde zwölftausend Mann von den Kriegern dorthin und befahl ihnen: Geht und schlagt die Bewohner von Jabesch im Gilead mit der Schärfe des Schwertes, auch die Frauen und Kinder.11Und so sollt ihr verfahren: Alles, was männlich ist, und jede Frau, die mit einem Mann verkehrt hat, sollt ihr der Vernichtung weihen. (4Mo 31,17)12Und sie fanden unter den Bewohnern von Jabesch im Gilead vierhundert junge Frauen, die Jungfrauen waren, die mit keinem Mann verkehrt hatten. Und sie brachten sie ins Lager nach Schilo, das im Land Kanaan liegt. (Jos 18,1)13Und die ganze Gemeinde sandte hin und redete mit den Benjaminiten, die beim Felsen Rimmon waren, und sie boten ihnen Frieden an. (Ri 20,45)14So kehrte Benjamin in jener Zeit zurück, und sie gaben ihnen die Frauen, die sie am Leben gelassen hatten von den Frauen aus Jabesch im Gilead; die aber reichten so nicht aus für sie.15Dem Volk aber tat es leid um Benjamin, denn der HERR hatte einen Riss gemacht in die Stämme Israels.16Und die Ältesten der Gemeinde sprachen: Was sollen wir tun, um den Übriggebliebenen zu Frauen zu verhelfen? Denn die Frauen von Benjamin sind ausgerottet.17Und sie sprachen: Der Besitz der Geretteten gehört Benjamin; so wird kein Stamm aus Israel getilgt.18Wir aber können ihnen keine von unseren Töchtern zur Frau geben. Denn die Israeliten hatten geschworen: Verflucht ist, wer Benjamin eine Frau gibt!19Dann sprachen sie: Sieh, das Fest des HERRN findet alljährlich in Schilo statt, nördlich von Bet-El und gegen Sonnenaufgang von der Strasse, die von Bet-El hinauf nach Schechem führt und südlich von Lebona verläuft.20Und sie geboten den Benjaminiten: Geht und legt euch in den Weinbergen auf die Lauer.21Und wenn ihr seht, dass die Töchter von Schilo herauskommen, um in Reigentänzen zu tanzen, sollt ihr aus den Weinbergen hervorkommen und euch ein jeder eine Frau von den Töchtern Schilos fangen und ins Land Benjamin gehen. (2Mo 21,16; 5Mo 24,7; Ri 11,34)22Und wenn ihre Väter oder ihre Brüder kommen, um mit uns zu streiten, werden wir ihnen sagen: Verschont sie. Denn nicht jeder von ihnen hat sich eine Frau genommen im Krieg.[1] Ihr habt sie ihnen ja nicht selbst gegeben, sonst wäret ihr jetzt schuldig.23Und die Benjaminiten machten es so: Nach ihrer eigenen Anzahl nahmen sie Frauen von den Reigentänzerinnen, die sie raubten; dann gingen sie und kehrten zurück in ihren Erbbesitz. Und sie bauten die Städte wieder auf und wohnten darin.24Und zu jener Zeit gingen auch die Israeliten von dort auseinander, jeder zu seinem Stamm und zu seiner Sippe, und sie gingen weg von dort, jeder in seinen Erbbesitz.25In jenen Tagen gab es keinen König in Israel; jeder tat, was in seinen Augen recht schien. (Ri 17,6)
Richter 21
Lutherbibel 2017
Israel verhilft Benjamin zu Frauen
1Die Männer Israels aber hatten in Mizpa geschworen und gesagt: Keiner von uns soll seine Tochter den Benjaminitern zur Frau geben. (Ri 20,1)2Und das Volk kam nach Bethel, und sie saßen da bis zum Abend vor Gott und erhoben ihre Stimme und weinten sehr (Ri 20,18; Ri 20,23; Ri 20,26)3und sprachen: O HERR, Gott Israels, warum ist das geschehen in Israel, dass heute Israel um einen Stamm weniger geworden ist?4Am andern Morgen machte sich das Volk früh auf und baute dort einen Altar und opferte Brandopfer und Dankopfer.5Und die Israeliten sprachen: Wer von allen Stämmen Israels ist nicht mit der Gemeinde heraufgekommen zum HERRN? Denn es war ein großer Schwur getan worden, dass, wer nicht hinaufkäme zum HERRN nach Mizpa, der sollte des Todes sterben.6Und es tat den Israeliten leid um ihren Bruder Benjamin, und sie sprachen: Heute ist ein Stamm von Israel abgeschlagen.7Wie können wir ihnen helfen, dass die Übriggebliebenen zu Frauen kommen? Denn wir haben geschworen bei dem HERRN, dass wir ihnen von unsern Töchtern keine zu Frauen geben.8Und sie sprachen: Welcher von den Stämmen Israels ist nicht heraufgekommen zum HERRN nach Mizpa? Und siehe, da war ins Lager der Gemeinde niemand gekommen von Jabesch in Gilead.9Man zählte das Volk, und siehe, da war kein Bürger da von Jabesch in Gilead.10Da sandte die Gemeinde zwölftausend streitbare Männer dorthin und gebot ihnen: Geht hin und schlagt mit der Schärfe des Schwerts die Bürger von Jabesch in Gilead mit Weib und Kind.11Doch so sollt ihr tun: An allem, was männlich ist, und an allen Frauen, die einem Mann angehört haben, sollt ihr den Bann vollstrecken! (4Mo 31,17)12Und sie fanden bei den Bürgern von Jabesch in Gilead vierhundert Mädchen, die Jungfrauen waren und keinem Mann angehört hatten. Die brachten sie ins Lager nach Silo, das da liegt im Lande Kanaan.13Da sandte die ganze Gemeinde hin und verhandelte mit den Benjaminitern, die auf dem Fels Rimmon waren, und sagten ihnen Frieden zu. (Ri 20,47)14So kamen die Benjaminiter zurück zu jener Zeit. Und sie gaben ihnen die Frauen, die sie am Leben gelassen hatten von den Frauen aus Jabesch in Gilead; aber diese waren noch nicht genug für sie.15Da tat es dem Volk leid um Benjamin, dass der HERR einen Riss gemacht hatte zwischen den Stämmen Israels.16Und die Ältesten der Gemeinde sprachen: Was wollen wir tun, dass die Übriggebliebenen zu Frauen kommen? Denn die Frauen in Benjamin sind ausgerottet.17Und sie sprachen: Die Entronnenen von Benjamin müssen doch ihr Erbe behalten, damit nicht ein Stamm ausgetilgt werde von Israel.18Wir aber können ihnen unsere Töchter nicht zu Frauen geben; denn die Israeliten haben geschworen und gesagt: Verflucht sei, wer Benjamin eine Frau gibt!19Und sie sprachen: Siehe, jedes Jahr findet ein Fest des HERRN statt zu Silo, das nördlich von Bethel liegt, östlich von der Straße, die hinaufführt von Bethel nach Sichem, und südlich von Lebona. (Jos 18,1)20Und sie geboten den Benjaminitern: Geht hin und legt euch auf die Lauer in den Weinbergen.21Wenn ihr dann seht, dass die Töchter Silos zum Reigentanz herausgehen, so brecht hervor aus den Weinbergen und holt euch jeder eine Frau von den Töchtern Silos und geht heim ins Land Benjamin. (2Mo 21,16; 5Mo 24,7)22Wenn aber ihre Väter oder ihre Brüder kommen, um mit uns zu rechten, wollen wir zu ihnen sagen: Gönnt sie uns, denn wir haben nicht für jeden eine Frau gewonnen im Kampf; auch habt nicht ihr sie ihnen gegeben, sonst wäret ihr jetzt schuldig.23Die Benjaminiter taten das und nahmen sich Frauen nach ihrer Zahl von den Mädchen, die im Reigen tanzten und die sie geraubt hatten, und zogen heim in ihr Erbteil, bauten die Städte wieder auf und wohnten darin.24Auch die Israeliten gingen zu jener Zeit von dort auseinander, jeder zu seinem Stamm und zu seinem Geschlecht, und zogen von dort weg, jeder zu seinem Erbteil.25Zu der Zeit war kein König in Israel; jeder tat, was ihn recht dünkte. (Ri 17,6)