1.Samuel 20

Schlachter 2000

1 David aber floh von Najot bei Rama und kam und redete mit Jonathan: Was habe ich getan? Was ist meine Schuld? Und was habe ich vor deinem Vater gesündigt, dass er mir nach dem Leben trachtet? (1Sam 24,12; 1Sam 26,18)2 Er aber sprach zu ihm: Das sei ferne, du sollst nicht sterben! Siehe, mein Vater tut nichts, weder Großes noch Kleines, das er nicht meinen Ohren offenbaren würde. Warum sollte denn mein Vater dies vor mir verbergen? Es ist nichts daran! (1Mo 44,7; 1Sam 14,45; Jes 50,4; Joh 15,15; Joh 17,8)3 Und David fuhr fort und schwor: Dein Vater weiß genau, dass ich Gnade vor deinen Augen gefunden habe; darum wird er denken: Jonathan soll dies nicht erfahren, damit er nicht bekümmert ist! Und wahrlich, so wahr der HERR lebt und so wahr deine Seele lebt, es ist nur ein Schritt zwischen mir und dem Tod! (1Sam 27,1; 1Chr 29,28; Hi 14,5; Pred 8,8; Pred 9,12; Jer 4,2; 2Kor 1,9)4 Jonathan aber sprach zu David: Ich will für dich tun, was dein Herz begehrt! (Spr 17,17)5 Und David sprach zu Jonathan: Siehe, morgen ist Neumond, da sollte ich eigentlich mit dem König zu Tisch sitzen. Lass mich gehen, dass ich mich auf dem Feld verberge, bis zum Abend des dritten Tages! (4Mo 10,10; 4Mo 28,11; 1Sam 19,2; 2Kön 4,23)6 Sollte mich dein Vater etwa vermissen, so sprich: David bat mich sehr, nach Bethlehem in seine Stadt eilen zu dürfen, weil dort das jährliche Opfer stattfindet für die ganze Familie. (1Sam 9,12; 1Sam 16,5; Lk 2,4)7 Sagt er: Es ist gut!, so bedeutet das Frieden für deinen Knecht; wird er aber sehr zornig, so wisse, dass Böses bei ihm beschlossen ist. (5Mo 1,23; 1Sam 20,9; 1Sam 25,17; 2Sam 17,4; Est 7,7)8 Dann aber erweise Gnade gegen deinen Knecht; denn du hast mich, deinen Knecht, in einen Bund vor dem HERRN mit dir treten lassen. Wenn aber eine Schuld an mir ist, so töte du mich; warum solltest du mich zu deinem Vater bringen? (1Sam 18,3; 1Sam 20,16; 1Sam 23,18; 2Sam 14,31; Apg 25,11)9 Und Jonathan sprach: Das sei ferne von dir! Wenn ich sicher weiß, dass es bei meinem Vater beschlossene Sache ist, Böses über dich zu bringen, sollte ich es dir dann nicht berichten? (1Sam 19,2; 1Sam 20,38; 1Sam 20,42)10 David aber sprach zu Jonathan: Wenn mir nur jemand berichten würde, ob dein Vater dir eine harte Antwort gibt! (1Mo 42,7; 1Mo 42,30; 1Sam 20,30; 1Kön 12,13; Spr 18,23)11 Und Jonathan sprach zu David: Komm, wir wollen aufs Feld hinausgehen! Da gingen die beiden aufs Feld hinaus.12 Und Jonathan sprach zu David: Bei dem HERRN, dem Gott Israels! Wenn ich morgen um diese Zeit oder übermorgen meinen Vater ausforsche, und siehe, er ist David wohlgesonnen, und ich dann nicht zu dir hinsende und es vor deinen Ohren offenbare, (Jos 22,22; 2Kor 1,23; Phil 1,8)13 so tue der HERR dem Jonathan dies und das! Wenn aber mein Vater Böses gegen dich im Sinn hat, so will ich es auch vor deinen Ohren offenbaren und dich wegschicken, damit du in Frieden hinziehen kannst; und der HERR sei mit dir, wie er mit meinem Vater gewesen ist! (Jos 1,5; Jos 1,9; 1Sam 3,17; 1Sam 10,7; 1Sam 18,14; 1Sam 25,22; 1Chr 22,11; 1Chr 22,16; Phil 4,9)14 Und erzeige die Gnade des HERRN nicht nur, solange ich noch lebe, und nicht nur an mir, damit ich nicht sterbe, (2Sam 9,3; Eph 5,1)15 sondern entziehe auch meinem Haus niemals deine Gnade, auch dann nicht, wenn der HERR die Feinde Davids allesamt vom Erdboden ausrotten wird! (1Sam 24,22; 2Sam 9,1; 2Sam 21,7)16 So schloss Jonathan einen Bund mit dem Haus Davids [und sprach]: Der HERR fordere es von der Hand der Feinde Davids! (1Sam 20,8; 1Sam 25,26; 1Sam 25,29; 2Sam 22,38)17 Und Jonathan ließ David nochmals bei seiner Liebe zu ihm schwören; denn er liebte ihn wie seine eigene Seele. (1Sam 18,1)18 Und Jonathan sprach zu ihm: Morgen ist Neumond; da wird man dich vermissen, denn dein Sitz bleibt leer. (1Sam 20,5)19 Am dritten Tag aber komm rasch herab und begib dich an den Ort, wo du dich am Tag der Tat verborgen hattest, und bleibe neben dem Stein Asel. (1Sam 19,2)20 Ich aber will drei Pfeile daran vorbeischießen, als ob ich nach einem Ziel schießen würde. (2Sam 1,22)21 Und siehe, dann werde ich den Burschen schicken: »Geh, suche die Pfeile!« Rufe ich dann dem Burschen zu: »Siehe, die Pfeile liegen diesseits von dir, hole sie!«, so komm; denn das bedeutet Frieden für dich und keine Gefahr, so wahr der HERR lebt. (1Kön 17,1; Jer 4,2)22 Wenn ich aber zu dem jungen Mann sage: »Siehe, die Pfeile liegen jenseits von dir!«, so geh; denn dann sendet dich der HERR fort.23 Von dem aber, was wir beredet haben, ich und du, siehe, davon ist der HERR [Zeuge] zwischen dir und mir ewiglich! (1Sam 20,12; 1Sam 20,42)24 So verbarg sich David auf dem Feld. Als aber der Neumond kam, setzte sich der König zum Mahl, um zu essen. (Spr 4,17; Sach 7,6; Joh 18,28)25 Und zwar saß der König an seinem gewohnten Platz an der Wand; Jonathan aber stand auf, und Abner setzte sich neben Saul; und Davids Platz blieb leer. (1Sam 20,27)26 Saul aber sagte an diesem Tag nichts; denn er dachte: Es ist ein Zufall; er ist nicht rein; gewiss ist er nicht rein! (3Mo 7,21; 3Mo 11,24)27 Es geschah aber am Tag nach dem Neumond, als Davids Platz wieder leer blieb, dass Saul seinen Sohn Jonathan fragte: Warum ist der Sohn Isais weder gestern noch heute zum Essen gekommen? (1Sam 22,8; 1Sam 22,13)28 Da antwortete Jonathan dem Saul: David hat mich dringend gebeten, nach Bethlehem gehen zu dürfen; (1Sam 20,6)29 und er sagte: Lass mich doch hingehen; denn wir halten ein Familienopfer in der Stadt, und mein Bruder selbst hat es mir geboten; habe ich nun Gnade vor deinen Augen gefunden, so gib mir doch Urlaub, dass ich meine Brüder sehen kann! Darum ist er nicht an den Tisch des Königs gekommen. (1Sam 17,28)30 Da entbrannte Sauls Zorn gegen Jonathan, und er sprach zu ihm: Du missratener, widerspenstiger Sohn! Meinst du, ich wüsste nicht, dass du den Sohn Isais erwählt hast, zu deiner Schande und zur Scham und Schande deiner Mutter? (Spr 19,12; Spr 19,19)31 Denn solange der Sohn Isais auf Erden lebt, kannst weder du bestehen noch dein Königtum! So sende nun hin und lass ihn herbringen zu mir; denn er ist ein Kind des Todes! (1Sam 19,11; Spr 27,4)32 Und Jonathan antwortete seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Warum soll er sterben? Was hat er getan? (1Sam 19,4; 1Sam 20,1; Spr 31,8; Mt 27,23; Joh 7,51)33 Da warf Saul den Speer nach ihm, um ihn zu durchbohren. Da erkannte Jonathan, dass es bei seinem Vater fest beschlossen war, David zu töten. (1Sam 18,11)34 Und Jonathan stand vom Tisch auf in glühendem Zorn und aß an jenem zweiten Tag des Neumonds keine Speise; denn es tat ihm weh um Davids willen, weil sein Vater ihn beschimpft hatte. (Pred 7,20; Eph 4,26)35 Und es geschah am Morgen, da ging Jonathan aufs Feld hinaus, zu der mit David verabredeten Zeit, und ein junger Bursche war mit ihm. (1Sam 20,19; 2Sam 20,5)36 Und er sprach zu seinem Burschen: Lauf, suche doch die Pfeile, die ich abschieße! Als nun der Bursche lief, schoss er einen Pfeil über ihn weg. (1Sam 20,20)37 Und als der Bursche zu der Stelle lief, wohin Jonathan den Pfeil geschossen hatte, rief ihm Jonathan nach und sprach: Liegt nicht der Pfeil jenseits von dir? (1Sam 20,22)38 Und Jonathan rief dem Burschen und sprach: »Schnell! Beeile dich! Steh nicht still!« Und Jonathans Bursche hob den Pfeil auf und brachte ihn zu seinem Herrn.39 Doch wusste der Bursche von nichts; nur Jonathan und David wussten um die Sache.40 Da gab Jonathan dem Burschen, der bei ihm war, seine Waffen und sprach zu ihm: Geh und bringe sie in die Stadt! (1Sam 20,35)41 Sobald nun der Bursche weg war, erhob sich David von der südlichen Seite her und fiel auf sein Angesicht und verneigte sich dreimal; danach küssten sie einander und weinten zusammen, David aber am allermeisten. (Apg 20,37)42 Und Jonathan sprach zu David: Geh hin in Frieden! Wie wir beide im Namen des HERRN geschworen und gesagt haben, so sei der HERR [Zeuge] zwischen mir und dir, zwischen meinem Samen und deinem Samen ewiglich! (4Mo 6,26; 5Mo 6,13; 1Sam 1,17; 2Chr 15,14; Lk 7,50; Apg 16,36)

1.Samuel 20

Nuova Riveduta 2006

1 Davide fuggì da Naiot, presso Rama, andò a trovare Gionatan e gli disse: «Che cosa ho fatto? Qual è la mia colpa? Qual è il mio peccato verso tuo padre, perché egli minacci la mia vita?»2 Gionatan gli rispose: «No, affatto! Tu non morirai. Ecco, mio padre non fa niente, né di grande né di piccolo, senza dirmelo. Perché dovrebbe nascondermi questa intenzione? Non è possibile».3 Ma Davide replicò, giurando: «Tuo padre sa molto bene che io ho trovato grazia agli occhi tuoi; perciò avrà detto: “Gionatan non sappia questo, affinché non ne abbia dispiacere”; ma, com’è vero che il Signore vive e tu stesso vivi, tra me e la morte non c’è che un passo».4 Gionatan disse a Davide: «Che cosa desideri che io ti faccia?»5 Davide rispose a Gionatan: «Domani è la luna nuova, e io dovrei pranzare con il re; lasciami andare e mi nasconderò per la campagna fino alla terza sera.6 Se tuo padre nota la mia assenza, tu gli dirai: “Davide mi ha pregato con insistenza di lasciarlo andare fino a Betlemme, la sua città, perché c’è il sacrificio annuale per tutta la sua famiglia”.7 Se egli dice: “Va bene!” allora il tuo servo avrà pace; ma se invece si adira, sappi che il male che mi vuol fare è deciso.8 Mostra dunque la tua bontà verso il tuo servo, perché hai fatto entrare il tuo servo in un patto con te nel nome del Signore. Se c’è in me qualche malvagità, uccidimi tu; ma non condurmi da tuo padre!»9 Gionatan disse: «Lungi da te questo pensiero! Se io venissi a sapere che il male è deciso da parte di mio padre e sta per venirti addosso, non te lo farei sapere?»10 Davide disse a Gionatan: «Chi m’informerà, nel caso che tuo padre ti dia una risposta dura?»11 Gionatan disse a Davide: «Vieni, andiamo fuori nei campi!» E andarono insieme fuori nei campi.12 Gionatan disse a Davide: «Il Signore, il Dio d’Israele, mi sia testimone! Quando domani o dopodomani, a quest’ora, io avrò sentito quello che pensa mio padre, se egli è ben disposto verso Davide e io non mando a fartelo sapere,13 il Signore tratti Gionatan con tutto il suo rigore! Nel caso poi che mio padre voglia farti del male, te lo farò sapere e ti lascerò partire perché tu ti metta al sicuro; e il Signore sia con te come è stato con mio padre!14 Possa tu, se sarò ancora in vita, usare verso di me la bontà del Signore, perché io non muoia.15 Non cessare mai di essere buono verso la mia casa, neppure quando il Signore avrà sterminato dalla faccia della terra fino all’ultimo i nemici di Davide».16 Così Gionatan strinse alleanza con la casa di Davide, dicendo: «Il Signore faccia vendetta dei nemici di Davide!»17 Per l’amore che aveva verso di lui, Gionatan fece di nuovo giurare Davide; perché egli lo amava come la sua stessa vita.18 Poi Gionatan gli disse: «Domani è la luna nuova e la tua assenza sarà notata, perché il tuo posto sarà vuoto.19 Dopodomani dunque tu scenderai giù fino al luogo dove ti nascondesti il giorno di quel fatto[1] e rimarrai presso la pietra di Ezel.20 Io tirerò tre frecce da quel lato, come se tirassi al bersaglio.21 Poi subito manderò il ragazzo, dicendogli: “Va’ a cercare le frecce”. Se dico al ragazzo: “Guarda, le frecce sono di qua da te, prendile!”, tu allora vieni, perché tutto va bene per te e non hai nulla da temere, come il Signore vive!22 Ma se dico al giovane: “Guarda, le frecce sono di là da te!”, allora vattene, perché il Signore ti manda via.23 Quanto a quel che abbiamo convenuto tu e io, ecco, il Signore ne è testimone per sempre».24 Davide dunque si nascose nella campagna; e quando venne il novilunio, il re si mise a tavola per mangiare.25 Il re, come al solito, si sedette sulla sedia che era vicina al muro; Gionatan si mise di fronte. Abner si sedette accanto a Saul, ma il posto di Davide rimase vuoto.26 Tuttavia Saul non disse nulla quel giorno, perché pensava: «Gli è successo qualcosa per cui non è puro; certo egli non è puro».27 Ma l’indomani, il secondo giorno della luna nuova, il posto di Davide era ancora vuoto; allora Saul disse a Gionatan suo figlio: «Perché il figlio d’Isai non è venuto a mangiare né ieri né oggi?»28 Gionatan rispose a Saul: «Davide mi ha chiesto con insistenza di lasciarlo andare a Betlemme;29 e ha detto: “Ti prego, lasciami andare, perché abbiamo in città un sacrificio di famiglia e mio fratello mi ha raccomandato di andarvi; ora dunque, se ho trovato grazia agli occhi tuoi, ti prego, lasciami fare una corsa per andare a vedere i miei fratelli”. Per questa ragione egli non è venuto alla mensa del re».30 Allora l’ira di Saul si accese contro Gionatan, e gli disse: «Figlio perverso e ribelle, non so io forse che tu prendi le difese del figlio d’Isai, a tua vergogna e a vergogna di tua madre?31 Poiché fintanto che il figlio d’Isai avrà vita sulla terra non vi sarà stabilità per te né per il tuo regno. Dunque mandalo a cercare e fallo venire da me, perché deve morire».32 Gionatan rispose a Saul suo padre e gli disse: «Perché dovrebbe morire? Che ha fatto?»33 Saul brandì la lancia contro di lui per colpirlo. Allora Gionatan riconobbe che suo padre aveva deciso di uccidere Davide.34 Acceso d’ira, si alzò da tavola, e non mangiò nulla il secondo giorno della luna nuova, addolorato com’era per l’offesa che suo padre aveva fatta a Davide.35 La mattina dopo, Gionatan andò nei campi a incontrare Davide, e aveva con sé un ragazzo.36 Disse al ragazzo: «Corri a cercare le frecce che tiro». Mentre il ragazzo correva, tirò una freccia che passò di là da lui.37 Quando il ragazzo fu giunto al luogo dov’era la freccia che Gionatan aveva tirata, Gionatan gli gridò dietro: «La freccia non è forse di là da te?»38 Gionatan gridò ancora dietro al ragazzo: «Via, fa’ presto, non ti trattenere!» Il ragazzo raccolse le frecce e tornò dal suo padrone.39 Ora il ragazzo non sapeva nulla; Gionatan e Davide erano i soli a sapere di che si trattava.40 Gionatan diede le sue armi al ragazzo e gli disse: «Va’, portale in città».41 E come il ragazzo se ne fu andato, Davide si alzò dal lato sud, si gettò con la faccia a terra e si prostrò tre volte; poi i due si baciarono e piansero insieme; Davide soprattutto pianse a dirotto.42 Gionatan disse a Davide: «Va’ in pace, ora che abbiamo fatto tutti e due questo giuramento nel nome del Signore. Il Signore sia testimone fra me e te, e fra la mia e la tua discendenza, per sempre».43 Davide si alzò e se ne andò, e Gionatan tornò in città.