Matthäus 22

Schlachter 2000

1 Da begann Jesus und redete wieder in Gleichnissen zu ihnen und sprach: (Mt 13,3; Mt 21,33; Mt 24,32)2 Das Reich der Himmel gleicht einem König, der für seinen Sohn das Hochzeitsfest veranstaltete. (Offb 19,7)3 Und er sandte seine Knechte aus, um die Geladenen zur Hochzeit zu rufen; aber sie wollten nicht kommen. (Spr 9,1; Apg 3,25)4 Da sandte er nochmals andere Knechte und sprach: Sagt den Geladenen: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet; meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit! (Jes 55,1)5 Sie aber achteten nicht darauf, sondern gingen hin, der eine auf seinen Acker, der andere zu seinem Gewerbe; (Spr 1,24; Jes 53,1; Hes 3,7)6 die Übrigen aber ergriffen seine Knechte, misshandelten und töteten sie. (Mt 21,35)7 Als der König das hörte, wurde er zornig, sandte seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an. (Mt 21,41; Lk 21,24)8 Dann sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen waren nicht würdig. (Apg 13,46)9 Darum geht hin an die Kreuzungen der Straßen und ladet zur Hochzeit ein, so viele ihr findet! (Mk 16,15; Apg 28,28; Offb 22,17)10 Und jene Knechte gingen hinaus auf die Straßen und brachten alle zusammen, so viele sie fanden, Böse und Gute, und der Hochzeitssaal wurde voll von Gästen. (Mt 13,47; Röm 10,18)11 Als aber der König hineinging, um sich die Gäste anzusehen, sah er dort einen Menschen, der kein hochzeitliches Gewand anhatte; (Jes 61,10; Zef 1,12; Lk 13,3; Lk 13,5; Röm 13,14; Eph 4,24; Kol 3,12; Offb 19,8)12 und er sprach zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an? Er aber verstummte. (Mt 26,50; Offb 3,18)13 Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Hände und Füße, führt ihn weg und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Da wird das Heulen und Zähneknirschen sein. (Mt 8,12)14 Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt! (Mt 20,16; Lk 13,23; 1Tim 2,4)15 Da gingen die Pharisäer und hielten Rat, wie sie ihn in der Rede fangen könnten. (Ps 56,6; Jes 29,21; Lk 11,54)16 Und sie sandten ihre Jünger samt den Herodianern zu ihm, die sprachen: Meister, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst und auf niemand Rücksicht nimmst; denn du siehst die Person der Menschen nicht an. (Ps 55,22; Mk 3,6; Joh 3,2; Jak 2,9)17 Darum sage uns, was meinst du: Ist es erlaubt, dem Kaiser die Steuer zu geben, oder nicht?18 Da aber Jesus ihre Bosheit erkannte, sprach er: Ihr Heuchler, was versucht ihr mich? (Mt 7,5; Mt 15,7; Mt 23,13; Mt 23,23; Mt 23,25; Mt 23,27; Mt 23,29; Mk 2,8; Lk 12,1; Joh 2,24; Joh 8,5)19 Zeigt mir die Steuermünze! Da reichten sie ihm einen Denar.20 Und er spricht zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Aufschrift?21 Sie antworteten ihm: Des Kaisers. Da spricht er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! (Ps 29,1; Röm 13,7; Offb 5,13)22 Als sie das hörten, verwunderten sie sich, und sie ließen ab von ihm und gingen davon. (Ps 63,11; Apg 6,10)23 An jenem Tag traten Sadduzäer zu ihm, die sagen, es gebe keine Auferstehung, und sie fragten ihn (2Tim 2,18)24 und sprachen: Meister, Mose hat gesagt: Wenn jemand ohne Kinder stirbt, so soll sein Bruder dessen Frau zur Ehe nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken. (1Mo 38,8)25 Nun waren bei uns sieben Brüder. Der erste heiratete und starb; und weil er keine Nachkommen hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder.26 Gleicherweise auch der andere und der dritte, bis zum siebten.27 Zuletzt, nach allen, starb auch die Frau.28 Wem von den Sieben wird sie nun in der Auferstehung als Frau angehören? Denn alle haben sie zur Frau gehabt.29 Aber Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schriften noch die Kraft Gottes kennt. (Hi 19,26; Ps 16,10; Ps 33,6; Jes 26,19; Jer 32,17; Apg 26,8; 1Kor 6,14; 2Tim 3,7; 2Petr 3,16)30 Denn in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie die Engel Gottes im Himmel. (Lk 20,35)31 Was aber die Auferstehung der Toten betrifft, habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt ist, der spricht: (Mt 21,16)32 »Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs«?[1] Gott ist aber nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen. (2Mo 3,6; 2Mo 3,15; Apg 7,32)33 Und als die Menge dies hörte, erstaunte sie über seine Lehre. (Mt 7,28)34 Als nun die Pharisäer hörten, dass er den Sadduzäern den Mund gestopft hatte, versammelten sie sich; (Ps 107,42)35 und einer von ihnen, ein Gesetzesgelehrter, stellte ihm eine Frage, um ihn zu versuchen, und sprach:36 Meister, welches ist das größte Gebot im Gesetz?37 Und Jesus sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken«.[2] (5Mo 6,5)38 Das ist das erste und größte Gebot. (1Mo 1,27; Eph 5,1; 1Joh 4,8)39 Und das zweite ist ihm vergleichbar: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«.[3] (3Mo 19,18; Mt 5,43; Mt 19,19; Jak 2,8)40 An diesen zwei Geboten hängen das ganze Gesetz und die Propheten. (Mt 7,12; Röm 13,9; Gal 5,14)41 Als nun die Pharisäer versammelt waren, fragte sie Jesus (Mt 21,24)42 und sprach: Was denkt ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sagten zu ihm: Davids. (2Sam 7,12; Jes 11,1; Jer 23,5; Joh 3,2)43 Er spricht zu ihnen: Wieso nennt ihn denn David im Geist »Herr«, indem er spricht: (2Sam 23,2; 2Petr 1,21)44 »Der Herr hat zu meinem Herrn gesagt: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel für deine Füße«?[4] (Ps 110,1; Mk 16,19; 1Kor 15,25)45 Wenn also David ihn Herr nennt, wie kann er dann sein Sohn sein? (Röm 1,3)46 Und niemand konnte ihm ein Wort erwidern. Auch getraute sich von jenem Tag an niemand mehr, ihn zu fragen. (Lk 14,6)

Matthäus 22

Neues Leben. Die Bibel

1 Jesus erzählte ihnen noch viele andere Gleichnisse, um ihnen das Reich Gottes begreiflich zu machen. Er sagte:2 »Man kann sich das Himmelreich auch am Beispiel eines Königs vorstellen, der ein großes Hochzeitsfest für seinen Sohn vorbereitete.3 Viele Gäste waren eingeladen, und als alles fertig war, schickte er seine Diener, um ihnen zu sagen, dass es Zeit wäre zu kommen. Doch keiner wollte kommen! (Mt 21,34)4 Also schickte er andere Diener, die ihnen sagen sollten: ›Das Festmahl ist angerichtet, und das beste Fleisch wurde dafür gebraten. Alles ist bereit, beeilt euch!‹ (Mt 21,36)5 Doch die Gäste, die er eingeladen hatte, beachteten die Abgesandten gar nicht und gingen ihrer Arbeit nach. Der eine ging auf seinen Acker, ein anderer kümmerte sich um seine Geschäfte.6 Wieder andere packten die Boten und misshandelten sie, einige von ihnen töteten sie sogar. (Mt 21,35)7 Da wurde der König zornig. Er schickte seine Soldaten aus. Sie sollten die Mörder umbringen und ihre Stadt in Brand setzen. (Lk 19,27)8 Und zu seinen Dienern sagte er: ›Das Hochzeitsmahl ist bereit, und die Gäste, die ich eingeladen hatte, sind es nicht wert, dass ihnen diese Ehre zuteilwird. (Apg 13,46)9 Deshalb geht hinaus an die Straßenecken und ladet jeden ein, dem ihr begegnet.‹10 Also brachten die Diener alle, die sie finden konnten, gute und schlechte Menschen, und der Festsaal war voller Gäste. (Mt 13,47)11 Aber als der König hereinkam, um seine Gäste zu begrüßen, bemerkte er einen Mann, der nicht für eine Hochzeit gekleidet war.12 ›Mein Freund‹, fragte er ihn, ›wie kommt es, dass du hier bist, ohne feierlich gekleidet zu sein, wie es sich für eine Hochzeit gehört?‹ Der Mann wusste keine Antwort darauf. (Mt 20,13; Mt 26,50)13 Da sagte der König zu seinen Dienern: ›Fesselt ihn an Händen und Füßen und werft ihn hinaus in die Dunkelheit, wo Weinen und Zähneknirschen herrschen.‹ (Mt 8,12; Mt 25,30)14 Denn viele sind eingeladen, aber nur wenige sind auserwählt.« (2Petr 1,10; Offb 17,14)15 Da kamen die Pharisäer zusammen, um ein Komplott zu schmieden. Sie wollten Jesus zu einer Äußerung verleiten, die ihnen einen Vorwand liefern würde, ihn unter Anklage zu stellen.16 Sie beschlossen, einige ihrer Schüler zusammen mit Anhängern des Herodes zu ihm zu schicken und ihm folgende Frage zu stellen: »Meister, wir wissen, wie ehrlich und wahrhaftig du bist. Du lehrst Gottes Weg ohne jede Furcht – auch nicht vor Menschen. Du lässt dich von niemandem beeinflussen und bevorzugst niemanden.17 Nun sage uns, was du darüber denkst: Ist es richtig, an den Kaiser Steuern zu zahlen?« (Mt 17,25)18 Doch Jesus durchschaute ihre böse Absicht und sagte: »Ihr Heuchler! Warum versucht ihr, mich mit euren Fangfragen in eine Falle zu locken?19 Zeigt mir eine römische Münze, mit der die Steuern zu bezahlen sind.« Als sie ihm die Münze[1] reichten, fragte er sie:20 »Wessen Bild und Titel sind hier eingeprägt?«21 »Das Bild und der Titel des Kaisers«, antworteten sie. »Nun«, sagte er, »dann gebt dem Kaiser, was ihm gehört. Und gebt Gott, was Gott gehört.« (Röm 13,7)22 Seine Antwort machte sie sprachlos, und sie gingen weg.23 Am selben Tag meldeten sich einige Sadduzäer zu Wort. Diese jüdische Gruppierung vertritt die Auffassung, dass es keine Auferstehung nach dem Tod gibt. Sie stellten ihm folgende Frage: (Apg 23,8; 1Kor 15,12)24 »Meister, Mose hat gesagt: ›Wenn ein Mann kinderlos stirbt, soll sein Bruder die Witwe heiraten und ein Kind mit ihr haben. Dieses Kind soll dann der Erbe des verstorbenen Bruders sein.‹[2] (5Mo 25,1)25 Nun waren da sieben Brüder. Der älteste heiratete und starb kinderlos. Also heiratete der zweite Bruder die Witwe. (Mk 7,4)26 Auch dieser Bruder starb kinderlos, und der nächste Bruder heiratete die Frau. So ging es immer weiter, bis sie mit allen sieben Brüdern verheiratet gewesen war.27 Schließlich starb auch sie.28 Nun sage uns: Wessen Frau wird sie nach der Auferstehung sein? Denn sie war ja mit allen sieben verheiratet!«29 Jesus erwiderte: »Ihr irrt euch, weil ihr die Schrift nicht kennt und auch nicht die Macht Gottes! (Joh 20,9)30 Denn wenn die Toten auferstehen, werden sie nicht verheiratet sein. Sie werden sein wie die Engel im Himmel.31 Doch nun zu der Frage, ob es überhaupt eine Auferstehung der Toten gibt: Habt ihr nie in der Schrift davon gelesen? Lange nachdem Abraham, Isaak und Jakob gestorben waren, sagte Gott[3]:32 ›Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.‹[4] Also ist er der Gott der Lebenden und nicht der Toten.« (2Mo 3,1; Apg 7,32)33 Als die Menschen das hörten, waren sie tief beeindruckt von seinen Worten. (Mt 7,28; Mt 13,54; Mk 11,18)34 Als die Pharisäer hörten, dass er den Sadduzäern mit seiner Antwort den Mund gestopft hatte, dachten sie sich eine neue Frage aus, die sie ihm stellen wollten.35 Einer von ihnen, der sich im Gesetz besonders gut auskannte, versuchte, ihm mit der folgenden Frage eine Falle zu stellen: (Lk 10,25)36 »Meister, welches ist das wichtigste Gebot im Gesetz?«37 Jesus antwortete: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken!‹[5] (5Mo 6,1)38 Das ist das erste und wichtigste Gebot.39 Ein weiteres ist genauso wichtig: ›Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.‹[6] (3Mo 19,1; Mt 5,43; Mt 19,19; Mk 12,31; Lk 10,27; Röm 13,9)40 Alle anderen Gebote und alle Forderungen der Propheten gründen sich auf diese beiden Gebote.« (Mt 7,12; Lk 10,25; Röm 13,10)41 Jesus stand mitten unter den Pharisäern. Er richtete eine Frage an sie:42 »Was denkt ihr über den Christus? Wessen Sohn ist er?« Sie antworteten: »Er ist der Sohn Davids.«43 Jesus erwiderte: »Warum hat ihn David, geleitet vom Heiligen Geist, dann Herr genannt? Denn David sagte: (2Sam 23,2; Apg 2,30; 2Petr 1,20)44 ›Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich auf den Ehrenplatz zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde demütige und sie zum Schemel unter deinen Füßen mache.‹[7] (Ps 110,1; Apg 2,34; Hebr 1,13)45 Wenn David ihn Herr nannte, wie kann er dann gleichzeitig sein Sohn sein?«46 Niemand konnte seine Frage beantworten. Danach wagte niemand mehr, ihm weitere Fragen zu stellen. (Mk 12,34; Lk 20,40)