1Und es geschah, als Jesus die Befehle an seine zwölf Jünger vollendet hatte, zog er von dort weg, um in ihren Städten zu lehren und zu verkündigen. (Mt 4,23; Mt 13,53; Lk 9,6)2Als aber Johannes im Gefängnis von den Werken des Christus hörte, sandte er zwei seiner Jünger (Mt 4,12; Mt 14,3)3und ließ ihm sagen: Bist du derjenige, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten? (5Mo 18,15; Dan 7,13; Joh 6,14)4Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und berichtet dem Johannes, was ihr hört und seht:5Blinde werden sehend und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote werden auferweckt, und Armen wird das Evangelium verkündigt. (Jes 35,5)6Und glückselig ist, wer nicht Anstoß nimmt an mir! (Jes 50,10; Mt 13,57; Joh 6,61)7Als aber diese unterwegs waren, fing Jesus an, zu der Volksmenge über Johannes zu reden: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen? Ein Rohr, das vom Wind bewegt wird? (Ps 63,1; Jes 40,3; Mt 3,1)8Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern bekleidet? Siehe, die, welche weiche Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige! (Mt 3,3)9Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: einen, der mehr ist als ein Prophet! (Mt 14,5; Lk 1,15; Lk 1,76)10Denn dieser ist’s, von dem geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten soll«.[1] (Jes 40,3; Mal 3,1)11Wahrlich, ich sage euch: Unter denen, die von Frauen geboren sind, ist kein Größerer aufgetreten als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Reich der Himmel ist größer als er. (Lk 7,28)12Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt leidet das Reich der Himmel Gewalt, und die, welche Gewalt anwenden, reißen es an sich. (Lk 13,24; Lk 16,16)13Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis hin zu Johannes. (Joh 1,6; Apg 3,24)14Und wenn ihr es annehmen wollt: Er ist der Elia, der kommen soll. (Mal 3,23; Mt 17,10; Joh 1,21)15Wer Ohren hat zu hören, der höre! (Mt 13,9; Mt 13,43; Offb 2,7; Offb 2,11; Offb 2,17; Offb 2,29; Offb 3,6; Offb 3,13; Offb 3,22)16Wem soll ich aber dieses Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die an den Marktplätzen sitzen und ihren Freunden zurufen17und sprechen: Wir haben euch aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint! (Spr 1,24)18Denn Johannes ist gekommen, der aß nicht und trank nicht; da sagen sie: Er hat einen Dämon! (Lk 1,15)19Der Sohn des Menschen ist gekommen, der isst und trinkt; da sagen sie: Wie ist der Mensch ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder! Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden von ihren Kindern. (Mt 9,10; Mt 18,3; Lk 7,29; Lk 15,2; Joh 3,33; 1Kor 1,24)
Weheruf über unbußfertige Städte
20Da fing er an, die Städte zu schelten, in denen die meisten seiner Wundertaten geschehen waren, weil sie nicht Buße getan hatten: (Jer 8,4; Mi 3,8; Mt 12,41)21Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Zidon die Wundertaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst in Sack und Asche Buße getan. (2Sam 3,3; 1Kön 16,31; Neh 9,1; Jes 23,17; Hes 28,2; Hes 28,12; Hes 28,22; Am 1,9; Jon 3,6; Mk 6,45; Joh 1,44)22Doch ich sage euch: Es wird Tyrus und Zidon erträglicher gehen am Tag des Gerichts als euch! (Lk 12,48; Hebr 12,25)23Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht worden bist, du wirst bis zum Totenreich hinabgeworfen werden! Denn wenn in Sodom die Wundertaten geschehen wären, die bei dir geschehen sind, es würde noch heutzutage stehen. (Mt 4,13)24Doch ich sage euch: Es wird dem Land Sodom erträglicher gehen am Tag des Gerichts als dir! (Kla 4,6; Mt 10,15)
Jesus, der Heiland für die Unmündigen und Bedrückten
25Zu jener Zeit begann Jesus und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast! (Hi 37,24; Jes 5,21; Apg 17,24; 1Kor 1,27)26Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir. (Röm 9,18; Phil 2,13)27Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater; und niemand erkennt den Vater als nur der Sohn und der, welchem der Sohn es offenbaren will. (Joh 1,18; Joh 3,35; Joh 6,46; Joh 7,29; Joh 13,3; Kol 1,16)28Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! (1Mo 5,29; Ps 38,5; Jer 31,25; Mt 22,4; Joh 6,37)29Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! (Hi 34,29; Jer 6,16; Sach 9,9; 2Kor 8,9; Phil 2,5)30Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht. (Ps 119,47; Spr 3,17; 1Joh 5,3)
Matthäus 11
Neues Leben. Die Bibel
Jesus und Johannes der Täufer
1Nachdem Jesus seinen zwölf Jüngern diese Anweisungen gegeben hatte, zog er weiter, um in den Städten des ganzen Landes zu lehren und zu predigen.2Johannes der Täufer, der damals im Gefängnis war, hörte von den Taten des Christus. Er schickte seine Jünger zu Jesus mit der Frage:3»Bist du wirklich der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?« (Mal 3,1)4Jesus antwortete ihnen: »Geht zurück zu Johannes und berichtet ihm, was ihr gesehen und gehört habt:5Blinde sehen, Gelähmte gehen, Aussätzige werden gesund, Taube hören, Tote werden zum Leben erweckt und den Armen wird die gute Botschaft verkündet. (Jes 35,4; Jes 42,7; Jes 61,1; Lk 4,18)6Und sagt ihm weiter: ›Glücklich sind die, die keinen Anstoß an mir nehmen.‹[1]« (Mt 13,57)7Als die Jünger des Johannes wieder gegangen waren, erzählte Jesus den Menschen von ihm. »Wer ist dieser Mann in der Wüste, den ihr unbedingt sehen wolltet? Kam er euch schwach vor wie ein Schilfrohr, das im Windhauch hin und her schwankt? (Mt 3,5)8Oder habt ihr einen Mann erwartet, der in kostbare Gewänder gehüllt ist? Wer solche Kleidung trägt, wohnt in einem Palast und sicher nicht in der Wüste.9Oder habt ihr in ihm einen Propheten vermutet? Ja, das ist er, er ist sogar noch mehr als das. (Mt 14,5; Mt 21,26; Lk 1,76)10Johannes ist der Mann, von dem die Schrift sagt: ›Ich sende meinen Boten vor dir her, er wird deine Ankunft vorbereiten.‹[2] (2Mo 23,20; Mal 3,1; Mk 1,2; Lk 7,27)11Ich versichere euch: Von allen Menschen, die jemals gelebt haben, war keiner größer als Johannes der Täufer. Und doch ist noch der Geringste im Himmelreich größer als er!12Seit Johannes der Täufer predigt und tauft, ist das Himmelreich mit Macht näher gerückt, und es gibt genügend Menschen, die versuchen, gewaltsam hineinzudrängen.[3] (Lk 16,16)13Denn alle Propheten und das Gesetz haben diese Zeit angekündigt, bis Johannes kam.14Und wenn ihr bereit seid, meinen Worten zu glauben: Er ist Elia, von dem die Propheten sagten, dass er kommen würde.[4] (Mal 3,23; Mt 17,10; Mk 9,11; Lk 1,17; Joh 1,21)15Wer bereit ist zu hören, soll zuhören und begreifen! (Mt 13,9; Mk 4,9; Lk 8,8; Offb 2,7)16Wie soll ich die Menschen von heute am besten beschreiben? Sie sind wie Kinder, die auf der Straße spielen. Sie beklagen sich bei ihren Freunden:17›Wir haben lustige Lieder gespielt, und ihr wart nicht fröhlich. Dann haben wir Klagelieder gespielt, aber ihr wart nicht traurig.‹18Johannes der Täufer trank keinen Wein und fastete oft, und nun sagt ihr von ihm, er sei von einem Dämon besessen. (Mt 3,4; Lk 1,15)19Der Menschensohn trinkt und feiert, und von ihm sagt ihr: ›Er ist ein Schlemmer und Säufer, und die schlimmsten Leute sind seine Freunde!‹ Doch die Weisheit erweist sich als richtig, und zwar durch das, was sie bewirkt.« (Mt 9,11)
Gericht über galiläische Städte
20Danach begann Jesus die Städte anzuklagen, in denen er die meisten seiner Wunder vollbracht hatte. Ihre Einwohner waren dennoch nicht zu Gott umgekehrt.21»Welche Schrecken erwarten euch, Chorazin und Betsaida! Denn wenn ich die Wunder, die ich bei euch getan habe, in den gottlosen Städten Tyrus und Sidon getan hätte, hätten ihre Einwohner schon längst ihre Schuld bekannt und sich zum Zeichen ihrer Reue in Säcke gehüllt und Asche auf ihre Häupter gestreut. (Jes 23,1; Hes 26,1; Joe 4,4; Am 1,9; Sach 9,2; Mt 10,15)22Ich versichere euch: Am Tag des Gerichts werden Tyrus und Sidon besser dastehen als ihr!23Und ihr Bewohner von Kapernaum, ob ihr wohl einst in den Himmel gehoben werdet? Ganz sicher nicht. Ihr werdet vielmehr hinunter ins Reich der Toten[5] geworfen. Denn wenn ich die Wunder, die ich bei euch getan habe, in Sodom getan hätte, würde die Stadt heute noch stehen. (Jes 14,13)24Seid versichert: Sodom wird am Tag des Gerichts besser dastehen als ihr!«
Jesus spricht ein Dankgebet
25Danach sprach Jesus das folgende Gebet: »O Vater, Herr des Himmels und der Erde, ich danke dir, dass du die Wahrheit vor denen verbirgst, die sich selbst für so klug und weise halten. Ich danke dir, dass du sie stattdessen denen enthüllst, die ein kindliches Gemüt haben. (Eph 1,17)26Ja, Vater, so wolltest du es!27Mein Vater hat mir Vollmacht über alles gegeben. Niemand außer dem Vater kennt den Sohn wirklich, und niemand kennt den Vater außer dem Sohn und jenen, denen der Sohn den Vater offenbaren will.« (Mt 28,18; Joh 3,35; Joh 10,15; Joh 17,2)28Dann sagte Jesus: »Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken.29Nehmt mein Joch auf euch. Ich will euch lehren, denn ich bin demütig und freundlich, und eure Seele wird bei mir zur Ruhe kommen. (Jer 6,16)30Denn mein Joch passt euch genau, und die Last, die ich euch auflege, ist leicht.« (1Joh 5,3)