Jesus heilt am Sabbat einen Kranken beim Teich Bethesda
1Danach war ein Fest der Juden, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem. (Ps 122,1)2Es ist aber in Jerusalem beim Schaftor ein Teich, der auf Hebräisch Bethesda heißt und der fünf Säulenhallen hat. (Neh 3,1; Neh 3,32; Neh 12,39)3In diesen lag eine große Menge von Kranken, Blinden, Lahmen und Abgezehrten, welche auf die Bewegung des Wassers warteten. (Spr 8,34; Kla 3,26; Jak 5,7)4Denn ein Engel stieg zu gewissen Zeiten in den Teich hinab und bewegte das Wasser. Wer nun nach der Bewegung des Wassers zuerst hineinstieg, der wurde gesund, mit welcher Krankheit er auch geplagt war. (Hebr 1,7; Hebr 1,14)5Es war aber ein Mensch dort, der 38 Jahre in der Krankheit zugebracht hatte. (Lk 8,43; Lk 13,10; Apg 3,2; Apg 4,22)6Als Jesus diesen daliegen sah und erfuhr, dass er schon so lange Zeit [in diesem Zustand] war, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden? (Hos 7,1; Hos 7,13)7Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich in den Teich bringt, wenn das Wasser bewegt wird; während ich aber selbst gehe, steigt ein anderer vor mir hinab. (Ps 142,5)8Jesus spricht zu ihm: Steh auf, nimm deine Liegematte[1] und geh umher! (Mt 9,6)9Und sogleich wurde der Mensch gesund, hob seine Liegematte auf und ging umher. Es war aber Sabbat an jenem Tag.10Nun sprachen die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat; es ist dir nicht erlaubt, die Liegematte zu tragen! (Mt 23,4; Joh 9,14)11Er antwortete ihnen: Der mich gesund machte, der sprach zu mir: Nimm deine Liegematte und geh umher! (Mk 2,9; Joh 9,7)12Da fragten sie ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir gesagt hat: Nimm deine Liegematte und geh umher?13Aber der Geheilte wusste nicht, wer es war, denn Jesus war weggegangen, weil so viel Volk an dem Ort war. (Joh 10,12)14Danach findet ihn Jesus im Tempel und spricht zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden; sündige hinfort nicht mehr, damit dir nicht etwas Schlimmeres widerfährt! (Ps 116,12; Ps 116,18; Lk 11,26; Joh 8,11; 2Petr 2,21)15Da ging der Mensch hin und verkündete den Juden, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte.16Und deshalb verfolgten die Juden Jesus und suchten ihn zu töten, weil er dies am Sabbat getan hatte. (Mt 12,14)
Jesus offenbart sich als der Sohn Gottes
17Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke auch. (Joh 9,4; Joh 14,10)18Darum suchten die Juden nun noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte, womit er sich selbst Gott gleich machte. (Lk 1,35; Joh 10,30; Phil 2,6)19Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. (Joh 5,30; Joh 8,29; Joh 14,9; Eph 5,1)20Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm noch größere Werke zeigen als diese, sodass ihr euch verwundern werdet. (Joh 3,35)21Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will. (1Sam 2,6; Joh 17,2)22Denn der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohn übergeben, (Mt 25,31; Apg 10,42; 2Kor 5,10)23damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. (Phil 2,10; 1Joh 2,23; Offb 5,13)24Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen. (Joh 3,16; Joh 3,36; Eph 2,5; 1Joh 3,14)25Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Die Stunde kommt und ist schon da, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie hören, werden leben. (Mt 8,22; Joh 5,21; Joh 5,24; Röm 8,2; Eph 2,1)26Denn wie der Vater das Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn verliehen, das Leben in sich selbst zu haben. (Joh 1,4; Joh 14,6; 1Kor 15,45; 1Joh 1,1)27Und er hat ihm Vollmacht gegeben, auch Gericht zu halten, weil er der Sohn des Menschen ist. (Dan 7,13; Joh 5,22)28Verwundert euch nicht darüber! Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, (Hi 19,25; Jes 26,19; Hos 13,14; Joh 11,38; 1Kor 15,21; 1Thess 4,14; Offb 20,12)29und sie werden hervorgehen: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens; die aber das Böse getan haben, zur Auferstehung des Gerichts. (Dan 12,2; Apg 24,15; Röm 8,11; 1Kor 15,22; Phil 3,11; Hebr 9,27; Offb 20,12)30Ich kann nichts von mir selbst aus tun. Wie ich höre, so richte ich; und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen des Vaters, der mich gesandt hat. (Ps 40,9; Joh 4,34; Joh 5,19; Joh 8,28; Hebr 10,5)
Der Vater legt Zeugnis ab von seinem Sohn
31Wenn ich von mir selbst Zeugnis ablege, so ist mein Zeugnis nicht glaubwürdig[2]. (5Mo 19,15; Spr 27,2; 2Kor 13,1; 1Tim 5,19)32Ein anderer ist es, der von mir Zeugnis ablegt; und ich weiß, dass das Zeugnis glaubwürdig ist, das er von mir bezeugt. (Mt 3,17)33Ihr habt zu Johannes gesandt, und er hat der Wahrheit Zeugnis gegeben. (Joh 1,19)34Ich aber nehme das Zeugnis nicht von einem Menschen an, sondern ich sage das, damit ihr gerettet werdet. (Joh 20,31)35Jener war die brennende und scheinende Leuchte, ihr aber wolltet euch nur eine Stunde an ihrem Schein erfreuen. (Mt 21,26; Lk 1,13)36Ich aber habe ein Zeugnis, das größer ist als das des Johannes; denn die Werke, die mir der Vater gab, dass ich sie vollbringe, eben die Werke, die ich tue, geben Zeugnis von mir, dass der Vater mich gesandt hat. (Joh 3,2; Joh 10,25; Apg 2,22)37Und der Vater, der mich gesandt hat, hat selbst von mir Zeugnis gegeben. Ihr habt weder seine Stimme jemals gehört noch seine Gestalt gesehen; (Mt 5,8; Mk 1,11; Lk 9,35; Joh 6,45; 3Joh 1,11)38und sein Wort habt ihr nicht bleibend in euch, weil ihr dem nicht glaubt, den er gesandt hat. (Kol 3,16; 1Joh 2,14)39Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; und sie sind es, die von mir Zeugnis geben. (Hes 20,11; Lk 24,27; Lk 24,45; Joh 7,49; 1Petr 1,10; Offb 19,10)40Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu empfangen. (5Mo 30,15; Mt 23,37)41Ich nehme nicht Ehre von Menschen, (Joh 5,34; Joh 8,50; 1Thess 2,6)42aber bei euch habe ich erkannt, dass ihr die Liebe Gottes nicht in euch habt. (Joh 5,23; Joh 8,42)43Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht an. Wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr annehmen. (Mt 24,5; Mt 24,24; Apg 5,36; Apg 21,38)44Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt und die Ehre von dem alleinigen Gott nicht sucht?45Denkt nicht, dass ich euch bei dem Vater anklagen werde. Es ist einer, der euch anklagt: Mose, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. (Röm 2,12)46Denn wenn ihr Mose glauben würdet, so würdet ihr auch mir glauben; denn von mir hat er geschrieben. (1Mo 3,15; 5Mo 18,15)47Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben? (Lk 16,31)
Johannes 5
Neues Leben. Die Bibel
Jesus heilt einen Gelähmten
1Danach ging Jesus zu einem der jüdischen Feste nach Jerusalem hinauf. (3Mo 23,1; 5Mo 16,1; Joh 2,13)2Innerhalb der Stadtmauern, in der Nähe des Schaftores, befindet sich ein Teich mit fünf Säulenhallen, der auf Hebräisch Bethesda[1] genannt wird. (Neh 3,1; Neh 12,39)3-4Scharen von kranken Menschen – Blinde, Gelähmte oder Verkrüppelte – lagen in den Hallen.[2]5Einer der Männer, die dort lagen, war seit achtunddreißig Jahren krank.6Als Jesus ihn sah und erfuhr, wie lange er schon krank war, fragte er ihn: »Willst du gesund werden?«7»Herr, ich kann nicht«, sagte der Kranke, »denn ich habe niemanden, der mich in den Teich trägt, wenn sich das Wasser bewegt. Während ich noch versuche hinzugelangen, steigt immer schon ein anderer vor mir hinein.«8Jesus sagte zu ihm: »Steh auf, nimm deine Matte und geh!« (Mt 9,6; Mk 2,11; Lk 5,24)9Im selben Augenblick war der Mann geheilt! Er rollte die Matte zusammen und begann umherzugehen. Doch dies geschah an einem Sabbat,10und das wollten die führenden Männer des jüdischen Volkes nicht dulden. Sie sagten zu dem Mann, der geheilt worden war: »Du darfst am Sabbat nicht arbeiten! Es ist gegen das Gesetz, diese Matte herumzutragen!« (Neh 13,15; Jer 17,21; Mt 12,2)11Er entgegnete: »Der Mann, der mich geheilt hat, sagte zu mir: ›Nimm deine Matte und geh!‹«12»Wer ist dieser Mann, der das zu dir gesagt hat?«, fragten sie.13Der geheilte Mann wusste es aber nicht, denn Jesus war in der Menge verschwunden.14Später traf Jesus den Mann im Tempel wieder und sagte zu ihm: »Du bist jetzt gesund. Nun höre auf zu sündigen, damit dir nicht noch etwas Schlimmeres widerfährt.« (Joh 8,11)15Danach suchte der Mann die führenden Juden wieder auf und berichtete ihnen, dass es Jesus war, der ihn geheilt hatte.
Jesus sagt, dass er Gottes Sohn ist
16Von da an verfolgten die führenden Juden Jesus, weil er dies an einem Sabbat getan hatte.17Doch Jesus entgegnete ihnen: »Mein Vater hat bis heute nicht aufgehört zu wirken und deshalb wirke ich auch.«18Danach versuchten sie erst recht, ihn zu töten, hatte er doch nicht nur den Sabbat aufgehoben, sondern auch Gott als seinen Vater bezeichnet und sich damit Gott gleichgestellt. (Phil 2,6; Tit 2,13; 2Petr 1,1; 1Joh 5,21)19Daraufhin erwiderte Jesus: »Ich versichere euch: Der Sohn kann nichts aus sich heraus tun. Er tut nur, was er den Vater tun sieht. Was immer der Vater tut, das tut auch der Sohn. (Joh 8,28; Joh 12,49; Joh 14,10)20Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und der Sohn wird noch weit Größeres tun. Ihr werdet staunen über das, was er tun wird.21Er wird von den Toten auferwecken und lebendig machen, wen er will, genau wie der Vater. (Joh 11,25)22Und der Vater richtet niemanden, sondern das Gericht hat er ganz in die Hände seines Sohnes gegeben, (Joh 3,17; Joh 5,27)23damit alle den Sohn ebenso ehren, wie sie den Vater ehren. Doch wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat. (1Joh 2,23)24Ich versichere euch: Wer meine Botschaft hört und an Gott glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Er wird nicht für seine Sünden verurteilt werden, sondern ist bereits den Schritt vom Tod ins Leben gegangen. (Joh 3,15; Joh 20,30; 1Joh 3,14; 1Joh 5,13)25Und ich versichere euch: Die Zeit kommt, ja sie ist bereits da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden. Und wer sie hört, wird leben. (Joh 4,21; Joh 6,63)26Der Vater hat Leben aus sich selbst heraus, und er hat auch seinem Sohn die Vollmacht gegeben, aus sich selbst heraus Leben zu haben. (Joh 1,4; Joh 6,57; 1Joh 5,11)27Und er verlieh ihm die Vollmacht, die ganze Menschheit zu richten, weil er der Menschensohn ist. (Joh 9,39; Apg 10,42; Apg 17,31)28Wundert euch nicht! Die Zeit wird kommen, in der die Toten in ihren Gräbern die Stimme des Sohnes Gottes hören29und auferstehen werden. Diejenigen, die Gutes getan haben, werden zum ewigen Leben auferstehen, und diejenigen, die Schlechtes getan haben, werden zum Gericht auferstehen. (Dan 12,2; Mt 25,46; Apg 24,15)30Doch ich tue nichts, ohne den Vater zu fragen, sondern richte, wie er mir rät. Und mein Urteil ist vollkommen gerecht, weil es nicht meinem, sondern dem Willen des Vaters entspricht, der mich gesandt hat; ich richte nicht aus mir selbst heraus. (Joh 5,19; Joh 6,38)
Zeugen für Jesus
31Wenn ich als Zeuge für mich selbst auftreten würde, wäre mein Zeugnis nicht glaubwürdig. (Joh 8,13)32Doch es gibt noch einen anderen Zeugen für mich, und ich weiß, dass alles, was er über mich sagt, wahr ist. (Joh 8,18)33Ihr habt Boten zu Johannes dem Täufer geschickt, um ihn zu hören, und er hat die Wahrheit gesagt.34Das beste Zeugnis für mich stammt jedoch nicht von einem Menschen; ich habe euch nur an das Zeugnis von Johannes erinnert, damit ihr gerettet werdet.35Johannes leuchtete eine Weile als helles Licht und ihr habt euch eine Zeit lang an seinem Licht erfreut.36Doch ich habe ein größeres Zeugnis als das von Johannes: meine Taten. Sie sind mir vom Vater gegeben, damit ich sie ausführe und vollende, und sie bezeugen, dass der Vater mich gesandt hat. (Joh 10,25; Joh 14,11; Joh 15,24; 1Joh 5,9)37Aber auch der Vater selbst hat für mich Zeugnis abgelegt. Ihr habt seine Stimme nie gehört, ihr habt ihn nie von Angesicht zu Angesicht gesehen, (5Mo 4,12; Joh 1,18; Joh 8,18; 1Tim 1,17)38und ihr tragt seine Botschaft nicht in euren Herzen, weil ihr mir – dem, den er gesandt hat – nicht glaubt. (1Joh 2,14)39Ihr forscht in der Schrift, weil ihr glaubt, dass sie euch das ewige Leben geben kann. Und gerade sie verweist auf mich! (Lk 24,27; Apg 13,27; Röm 2,17)40Dennoch weigert ihr euch, zu mir zu kommen, damit ich euch das ewige Leben schenken kann.41Eure Zustimmung oder Ablehnung kümmert mich nicht, (Joh 12,43)42weil ich weiß, dass ihr Gottes Liebe nicht in euch habt.43Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, aber ihr wollt mich nicht akzeptieren, obwohl ihr andere, die nur in ihrem eigenen Namen auftreten, bereitwillig akzeptieren werdet.44Kein Wunder, dass ihr nicht glauben könnt! Denn ihr seid stets bereit, euch gegenseitig zu ehren, die Ehre aber, die nur von Gott kommen kann, bedeutet euch nichts.45Meint nicht, dass ich es bin, der euch beim Vater anklagen wird. Mose wird euch anklagen! Ja, Mose, auf den ihr eure Hoffnungen gesetzt habt. (Joh 9,28; Röm 2,17)46Wenn ihr Mose geglaubt hättet, dann hättet ihr mir geglaubt, denn er hat über mich geschrieben. (1Mo 3,15; 5Mo 18,15; Lk 24,27; Apg 26,22)47Und wenn ihr schon nicht glaubt, was er aufgeschrieben hat, wie werdet ihr da glauben, was ich sage?« (Lk 16,31)