1Nachdem er aber vor den Ohren des Volkes alle seine Reden beendet hatte, ging er hinein nach Kapernaum. (Mt 8,1)2Und ein Knecht eines Hauptmanns, den jener schätzte, lag krank und war am Sterben. (Mt 9,12; Lk 7,10; Joh 11,1; Apg 4,9)3Als er aber von Jesus hörte, sandte er Älteste der Juden zu ihm mit der Bitte, er möge kommen und seinen Knecht retten. (Lk 8,41; Lk 9,38; Joh 4,47)4Als diese zu Jesus kamen, baten sie ihn eindringlich und sprachen: Er ist es wert, dass du ihm dies gewährst; (Lk 7,6)5denn er hat unser Volk lieb, und er hat uns die Synagoge erbaut. (Gal 5,6; 1Joh 3,18)6Da ging Jesus mit ihnen hin. Und als er schon nicht mehr fern von dem Haus war, schickte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Herr, bemühe dich nicht; denn ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach kommst! (1Mo 32,10; Apg 10,28)7Darum hielt ich auch mich selbst nicht für würdig, zu dir zu kommen; sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund! (5Mo 32,39; Ps 33,9; Ps 107,20; Mk 1,27)8Denn auch ich bin ein Mensch, der unter Vorgesetzten steht, und habe Kriegsknechte unter mir; und wenn ich zu diesem sage: Geh hin!, so geht er; und zu einem anderen: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er’s. (Apg 10,7; Apg 23,23)9Als Jesus das hörte, verwunderte er sich über ihn und wandte sich um und sprach zu der Menge, die ihm nachfolgte: Ich sage euch: Einen so großen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden! (Mt 15,28; Lk 8,10)10Und als die Abgesandten in das Haus zurückkamen, fanden sie den kranken Knecht gesund. (Joh 4,50)
Die Auferweckung des Jünglings von Nain
11Und es begab sich am folgenden Tag, dass er in eine Stadt namens Nain ging, und mit ihm zogen viele seiner Jünger und eine große Volksmenge. (Apg 10,38)12Wie er sich aber dem Stadttor näherte, siehe, da wurde ein Toter herausgetragen, der einzige Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe; und viele Leute aus der Stadt begleiteten sie. (Jer 6,26; Sach 12,10)13Und als der Herr sie sah, erbarmte er sich über sie und sprach zu ihr: Weine nicht! (Jer 31,16; Lk 8,52)14Und er trat hinzu und rührte den Sarg an; die Träger aber standen still. Und er sprach: Junger Mann, ich sage dir: Steh auf! (Lk 8,54; Apg 9,40; Röm 4,17)15Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden; und er gab ihn seiner Mutter. (2Kön 4,36; Hebr 11,35)16Da wurden sie alle von Furcht ergriffen und priesen Gott und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns aufgestanden, und: Gott hat sein Volk heimgesucht! (Mt 9,8; Lk 24,19; Joh 4,19; Joh 6,14)17Und diese Rede über ihn verbreitete sich in ganz Judäa und in der ganzen Umgegend. (Mt 4,24; Mk 1,28; Lk 4,14)
Jesus und Johannes der Täufer
18Und die Jünger des Johannes berichteten ihm von dem allem. (Joh 3,26)19Und Johannes rief zwei seiner Jünger zu sich, sandte sie zu Jesus und ließ ihn fragen: Bist du derjenige, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten? (1Mo 49,10; Ps 118,26; Sach 9,9)20Als nun die Männer zu ihm kamen, sprachen sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und lässt dich fragen: Bist du es, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?21Zu derselben Stunde aber heilte er viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern und schenkte vielen Blinden das Augenlicht. (1Kön 8,37; Mt 6,34; Offb 11,6)22Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und berichtet dem Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde werden sehend, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird das Evangelium verkündigt. (Jes 61,1)23Und glückselig ist, wer nicht Anstoß nimmt an mir! (Joh 20,19; 1Kor 1,23)24Und als die Boten des Johannes weggegangen waren, fing er an, zu der Volksmenge über Johannes zu reden: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen? Ein Rohr, das vom Wind bewegt wird?25Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern bekleidet? Siehe, die in herrlicher Kleidung und Üppigkeit leben, sind an den Königshöfen!26Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: einen, der mehr ist als ein Prophet! (Lk 1,76; Lk 20,6; Joh 5,33)27Dieser ist’s, von dem geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten soll«.[1] (Jes 40,3; Mal 3,1; Lk 1,15; Joh 1,23)28Denn ich sage euch: Unter denen, die von Frauen geboren sind, gibt es keinen größeren Propheten als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Reich Gottes ist größer als er. (Lk 1,15; Joh 5,35; Apg 18,24; Hebr 11,39)29Und das ganze Volk, das ihn hörte, und die Zöllner gaben Gott recht, indem sie sich taufen ließen mit der Taufe des Johannes; (Ps 51,6; Lk 3,12; Röm 3,4)30die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten verwarfen den Ratschluss Gottes, sich selbst zum Schaden, indem sie sich nicht von ihm taufen ließen. (Mt 21,32; Apg 13,46; Röm 10,3; Röm 10,21)31Und der Herr sprach: Wem soll ich nun die Menschen dieses Geschlechts vergleichen? Und wem sind sie gleich? (Kla 2,13; Mk 4,30)32Sie sind Kindern gleich, die am Markt sitzen und einander zurufen und sprechen: Wir haben euch aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint! (Jes 29,11; Jes 53,1)33Denn Johannes der Täufer ist gekommen, der aß kein Brot und trank keinen Wein; da sagt ihr: Er hat einen Dämon! (Lk 1,15)34Der Sohn des Menschen ist gekommen, der isst und trinkt; da sagt ihr: Siehe, wie ist der Mensch ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder! (Mt 9,11; Lk 5,29; Lk 7,36; Lk 15,2; Lk 19,7)35Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden von allen ihren Kindern. (Spr 8,32; Mt 11,19; 1Kor 1,21)
Die Salbung Jesu im Haus des Pharisäers
36Es bat ihn aber einer der Pharisäer, mit ihm zu essen. Und er ging in das Haus des Pharisäers und setzte[2] sich zu Tisch. (Lk 11,37)37Und siehe, eine Frau war in der Stadt, die war eine Sünderin; als sie hörte, dass er in dem Haus des Pharisäers zu Gast war, da brachte sie ein Alabasterfläschchen voll Salböl, (Lk 5,32; Joh 12,3; Röm 3,23; 1Tim 1,15)38und sie trat hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen; und sie trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes, küsste seine Füße und salbte sie mit der Salbe. (Mk 14,3)39Als aber der Pharisäer, der ihn eingeladen hatte, das sah, sprach er bei sich selbst: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüsste er doch, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt, dass sie eine Sünderin ist! (Jes 65,5; Lk 5,21; Lk 15,2; Lk 19,7)40Da antwortete Jesus und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er sprach: Meister, sprich! (4Mo 23,19; Jer 32,27)41Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Der eine war 500 Denare schuldig, der andere 50. (Mt 18,28)42Da sie aber nichts hatten, um zu bezahlen, schenkte er es beiden. Sage mir: Welcher von ihnen wird ihn nun am meisten lieben? (Ps 49,8; Mt 16,26; Mt 18,27; Röm 5,6; Eph 1,7)43Simon aber antwortete und sprach: Ich vermute der, dem er am meisten geschenkt hat. Und er sprach zu ihm: Du hast richtig geurteilt! (Ps 116,12; 2Kor 5,14; 1Tim 1,13)44Und indem er sich zu der Frau wandte, sprach er zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen, und du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; sie aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit den Haaren ihres Hauptes getrocknet. (1Mo 18,4; Ps 51,19)45Du hast mir keinen Kuss gegeben; sie aber hat, seit ich hereingekommen bin, nicht aufgehört, meine Füße zu küssen. (Spr 24,26; Lk 22,48; Röm 16,16)46Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt, sie aber hat meine Füße mit Salbe gesalbt. (2Sam 12,20; Ps 23,5)47Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben worden, darum hat sie viel Liebe erwiesen; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. (Jes 1,18; Jes 55,7; Röm 5,20; 1Joh 1,7; 1Joh 1,9)48Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben! (Lk 5,20)49Da fingen die Tischgenossen an, bei sich selbst zu sagen: Wer ist dieser, der sogar Sünden vergibt? (Lk 5,21)50Er aber sprach zu der Frau: Dein Glaube hat dich gerettet; geh hin in Frieden! (1Sam 1,17; Hab 2,4; Mk 5,34; Lk 8,48; Joh 14,27; Röm 1,17; Eph 2,8)
Lukas 7
New International Version
The faith of the centurion
1When Jesus had finished saying all this to the people who were listening, he entered Capernaum.2There a centurion’s servant, whom his master valued highly, was ill and about to die.3The centurion heard of Jesus and sent some elders of the Jews to him, asking him to come and heal his servant.4When they came to Jesus, they pleaded earnestly with him, ‘This man deserves to have you do this,5because he loves our nation and has built our synagogue.’6So Jesus went with them. He was not far from the house when the centurion sent friends to say to him: ‘Lord, don’t trouble yourself, for I do not deserve to have you come under my roof.7That is why I did not even consider myself worthy to come to you. But say the word, and my servant will be healed.8For I myself am a man under authority, with soldiers under me. I tell this one, “Go”, and he goes; and that one, “Come”, and he comes. I say to my servant, “Do this”, and he does it.’9When Jesus heard this, he was amazed at him, and turning to the crowd following him, he said, ‘I tell you, I have not found such great faith even in Israel.’10Then the men who had been sent returned to the house and found the servant well.
Jesus raises a widow’s son
11Soon afterwards, Jesus went to a town called Nain, and his disciples and a large crowd went along with him.12As he approached the town gate, a dead person was being carried out – the only son of his mother, and she was a widow. And a large crowd from the town was with her.13When the Lord saw her, his heart went out to her and he said, ‘Don’t cry.’14Then he went up and touched the bier they were carrying him on, and the bearers stood still. He said, ‘Young man, I say to you, get up!’15The dead man sat up and began to talk, and Jesus gave him back to his mother.16They were all filled with awe and praised God. ‘A great prophet has appeared among us,’ they said. ‘God has come to help his people.’17This news about Jesus spread throughout Judea and the surrounding country.
Jesus and John the Baptist
18John’s disciples told him about all these things. Calling two of them,19he sent them to the Lord to ask, ‘Are you the one who is to come, or should we expect someone else?’20When the men came to Jesus, they said, ‘John the Baptist sent us to you to ask, “Are you the one who is to come, or should we expect someone else?” ’21At that very time Jesus cured many who had diseases, illnesses and evil spirits, and gave sight to many who were blind.22So he replied to the messengers, ‘Go back and report to John what you have seen and heard: the blind receive sight, the lame walk, those who have leprosy[1] are cleansed, the deaf hear, the dead are raised, and the good news is proclaimed to the poor.23Blessed is anyone who does not stumble on account of me.’24After John’s messengers left, Jesus began to speak to the crowd about John: ‘What did you go out into the wilderness to see? A reed swayed by the wind?25If not, what did you go out to see? A man dressed in fine clothes? No, those who wear expensive clothes and indulge in luxury are in palaces.26But what did you go out to see? A prophet? Yes, I tell you, and more than a prophet.27This is the one about whom it is written: ‘ “I will send my messenger ahead of you, who will prepare your way before you.” (Mal 3,1)28I tell you, among those born of women there is no-one greater than John; yet the one who is least in the kingdom of God is greater than he.’29(All the people, even the tax collectors, when they heard Jesus’ words, acknowledged that God’s way was right, because they had been baptised by John.30But the Pharisees and the experts in the law rejected God’s purpose for themselves, because they had not been baptised by John.)31Jesus went on to say, ‘To what, then, can I compare the people of this generation? What are they like?32They are like children sitting in the market-place and calling out to each other: ‘ “We played the pipe for you, and you did not dance; we sang a dirge, and you did not cry.”33For John the Baptist came neither eating bread nor drinking wine, and you say, “He has a demon.”34The Son of Man came eating and drinking, and you say, “Here is a glutton and a drunkard, a friend of tax collectors and sinners.”35But wisdom is proved right by all her children.’
Jesus anointed by a sinful woman
36When one of the Pharisees invited Jesus to have dinner with him, he went to the Pharisee’s house and reclined at the table.37A woman in that town who lived a sinful life learned that Jesus was eating at the Pharisee’s house, so she came there with an alabaster jar of perfume.38As she stood behind him at his feet weeping, she began to wet his feet with her tears. Then she wiped them with her hair, kissed them and poured perfume on them.39When the Pharisee who had invited him saw this, he said to himself, ‘If this man were a prophet, he would know who is touching him and what kind of woman she is – that she is a sinner.’40Jesus answered him, ‘Simon, I have something to tell you.’ ‘Tell me, teacher,’ he said.41‘Two people owed money to a certain money-lender. One owed him five hundred denarii,[2] and the other fifty. (Mt 20,2)42Neither of them had the money to pay him back, so he forgave the debts of both. Now which of them will love him more?’43Simon replied, ‘I suppose the one who had the bigger debt forgiven.’ ‘You have judged correctly,’ Jesus said.44Then he turned towards the woman and said to Simon, ‘Do you see this woman? I came into your house. You did not give me any water for my feet, but she wet my feet with her tears and wiped them with her hair.45You did not give me a kiss, but this woman, from the time I entered, has not stopped kissing my feet.46You did not put oil on my head, but she has poured perfume on my feet.47Therefore, I tell you, her many sins have been forgiven – as her great love has shown. But whoever has been forgiven little loves little.’48Then Jesus said to her, ‘Your sins are forgiven.’49The other guests began to say among themselves, ‘Who is this who even forgives sins?’50Jesus said to the woman, ‘Your faith has saved you; go in peace.’