Ruth wird Boas’ Frau und Stammmutter des Hauses David
1Boas aber war zum Stadttor hinaufgegangen und hatte sich dort niedergesetzt; und siehe, da ging der Löser vorüber, von dem Boas geredet hatte. Da sprach er: Komm, setze dich her, du Soundso! Und er kam herbei und setzte sich. (5Mo 16,18; Rut 2,20; 2Sam 18,24; Ps 122,2; Ps 127,5; Spr 31,23)2Und Boas nahm zehn Männer von den Ältesten der Stadt und sprach: Setzt euch hierher! Und sie setzten sich. (1Kön 21,8; Spr 31,23)3Da sprach er zu dem Löser: Naemi, die aus dem Gebiet von Moab zurückgekommen ist, verkauft das Stück Feld, das unserem Bruder Elimelech gehörte. (Rut 1,2; Rut 1,19)4Darum gedachte ich dir den Vorschlag zu machen: Wenn du es lösen willst, so kaufe es vor den Bürgern und vor den Ältesten meines Volkes; willst du es aber nicht lösen, so sage es mir, damit ich es weiß; denn es gibt niemand, der es lösen kann, ausgenommen du, und ich nach dir! Und er sprach: Ich will es lösen! (3Mo 25,25; Rut 3,12)5Da sagte Boas: An dem Tag, da du das Feld aus der Hand Naemis kaufst, erwirbst du [es] auch von Ruth, der Moabiterin, der Frau des Verstorbenen, um den Namen des Verstorbenen auf seinem Erbteil wieder aufzurichten. (1Mo 38,8; 5Mo 25,5; Rut 3,13)6Da sprach der Löser: Ich kann es nicht für mich lösen, ohne mein eigenes Erbteil zu verderben! Löse du für dich, was ich lösen sollte; denn ich kann es nicht lösen! (5Mo 9,26; Rut 3,13; 2Sam 20,19; Joe 2,17)7Es war aber von alters her Sitte in Israel, bei der Lösung und beim Tausch die ganze Sache so gültig zu machen: Der eine zog seinen Schuh aus und gab ihn dem anderen. Das war die Bestätigung in Israel. (5Mo 25,7)8So sprach nun der Löser zu Boas: Kaufe du es für dich!, und zog seinen Schuh aus. (Rut 4,4; Jer 32,6)9Da sprach Boas zu den Ältesten und zu dem ganzen Volk: Ihr seid heute Zeugen, dass ich aus der Hand Naemis alles erworben habe, was Elimelech, und alles, was Kiljon und Machlon gehörte. (1Mo 23,16; Jer 32,10)10Dazu habe ich mir Ruth, die Moabiterin, die Frau Machlons, zur Ehefrau erworben, um den Namen des Verstorbenen auf seinem Erbteil wieder aufzurichten, damit der Name des Verstorbenen nicht verschwinde aus der Mitte seiner Brüder und aus dem Tor seines Ortes. Ihr seid heute Zeugen! (5Mo 25,6; Rut 4,5; Spr 18,22; Spr 19,14)11Da sprach das ganze Volk, das im Stadttor stand, und die Ältesten: Wir sind Zeugen! Der HERR mache die Frau, die in dein Haus kommt, wie Rahel und Lea, die beide das Haus Israel gebaut haben! Werde mächtig in Ephrata und mache dir einen Namen in Bethlehem! (1Mo 35,16; 1Mo 35,19; 1Mo 35,23; Ps 127,3; Ps 128,3; Mi 5,1)12Und dein Haus werde wie das Haus des Perez, den die Tamar dem Juda gebar, durch den Samen[1], den dir der HERR von dieser jungen Frau geben wird! (1Mo 38,27; 4Mo 26,20; 1Chr 2,4; Mt 1,3; Lk 3,33)13So nahm Boas die Ruth, und sie wurde seine Frau, und er ging zu ihr ein. Der HERR aber gab ihr, dass sie schwanger wurde und einen Sohn gebar. (2Sam 12,24; Ps 127,3; Ps 128,3)14Da sprachen die Frauen zu Naemi: Gepriesen sei der HERR, der dir zu dieser Zeit einen Löser nicht versagt hat! Sein Name werde gerühmt in Israel! (4Mo 6,27; Lk 1,58)15Der wird nun deine Seele erquicken und dich in deinem Alter versorgen; denn deine Schwiegertochter, die dich liebt, hat ihn geboren, sie, die dir mehr wert ist als sieben Söhne! (1Sam 1,8; Ps 23,3; Ps 55,23; Ps 103,5)16Und Naemi nahm das Kind und legte es in ihren Schoß und wurde seine Pflegerin.
1Boas aber war zum Stadttor hinaufgegangen und hatte sich dort niedergesetzt. Als nun gerade der Löser vorüberging, von dem Boas geredet hatte, rief er: »Komm her und setze dich hierher, du Soundso!« Als er nun gekommen war und sich gesetzt hatte,2holte (Boas) zehn Männer von den Ältesten[1] der Stadt und sagte zu ihnen: »Setzt euch hier nieder!« Als sie sich gesetzt hatten,3sagte er zu dem Löser: »Das Stück Land[2], das unserm Verwandten Elimelech gehört hat, will Noomi verkaufen, die aus dem Lande der Moabiter zurückgekehrt ist.4Nun habe ich gedacht, ich wollte dir einen Vorschlag machen, nämlich: Kaufe es in Gegenwart der hier Sitzenden und in Gegenwart der Ältesten meines Volkes! Willst du Löser sein, so sei Löser; wo nicht, so gib mir eine Erklärung ab, damit ich Bescheid weiß; denn außer dir ist kein Löser da, und ich komme erst nach dir.« Da erklärte jener: »Ja, ich will Löser sein.«5Da fuhr Boas fort: »Sobald du das Stück Land von Noomi erwirbst, hast du auch die Moabitin Ruth, die Witwe des Verstorbenen, erkauft, um das Geschlecht des Verstorbenen auf seinem Erbbesitz fortzupflanzen.«6Da antwortete der Löser: »In diesem Falle kann ich es nicht für mich einlösen; ich würde sonst mein eigenes Besitztum schädigen; löse du für dich, was ich lösen sollte, denn ich kann nicht Löser sein!«7Nun bestand ehemals in Israel beim Lösen wie beim Tauschen der Brauch, daß, wenn man irgendeinen Handel fest abmachen wollte, der eine seinen Schuh auszog und ihn dem andern gab; dies galt als Beglaubigung in Israel.8Als daher der Löser zu Boas gesagt hatte: »Kaufe du es für dich!«, zog er seinen Schuh aus.9Darauf sagte Boas zu den Ältesten und zu allen anwesenden Leuten: »Ihr seid heute Zeugen, daß ich alles, was dem Elimelech, und alles, was dem Kiljon und Machlon gehört hat, von Noomi gekauft habe;10aber auch die Moabitin Ruth, die Witwe Machlons, habe ich mir zum Weibe erkauft, um den Namen[3] des Verstorbenen auf seinem Erbbesitz fortzupflanzen, damit nicht der Name des Verstorbenen aus dem Kreise seiner Verwandten und aus dem Tor[4] seines Heimatorts verschwindet: dafür seid ihr heute Zeugen!«11Da erklärten alle im Stadttor Anwesenden und auch die Ältesten: »Ja, wir sind Zeugen! Der HERR gebe, daß die Frau, die in dein Haus einziehen soll, (so fruchtbar) werde wie Rahel und Lea, die beide das Haus Israel aufgebaut haben! Werde glücklich in Ephratha und schaffe dir einen Namen in Bethlehem! (Rut 1,2)12Und dein Haus werde wie das Haus des Perez, den Thamar dem Juda geboren hat, durch die Nachkommenschaft, die der HERR dir von dieser jungen Frau bescheren wird!« (1Mo 38,29; 4Mo 26,21)13So heiratete denn Boas die Ruth, und sie wurde sein Weib; und als er zu ihr eingegangen war, verlieh ihr der HERR Mutterglück durch die Geburt eines Sohnes.14Da sagten die Frauen zu Noomi: »Gepriesen sei der HERR, der es dir heute an einem Löser nicht hat fehlen lassen! Möge sein Name in Israel gefeiert werden,15und möge er ein Trost für dein Herz sein und dein Versorger im Alter! Denn deine Schwiegertochter, die dich liebhat, ist seine Mutter, sie, die dir mehr wert ist als sieben Söhne.«16Da nahm Noomi das Kind, legte es auf ihren Schoß und wurde seine Wärterin.17Die Nachbarinnen aber legten ihm einen Namen bei, indem sie sagten: »Ein Sohn ist der Noomi geboren!«, und sie nannten ihn Obed[5]. Der ist der Vater Isais, des Vaters Davids.18Dies ist der Stammbaum des Perez: Perez war der Vater Hezrons,19Hezron der Vater Rams, Ram der Vater Amminadabs,20Amminadab der Vater Nahassons, Nahasson der Vater Salmons,21Salmon der Vater des Boas, Boas der Vater Obeds,22Obed der Vater Isais und Isai der Vater Davids.