Die Gaben des erhöhten Christus und die Auferbauung des Leibes des Christus
7Jedem Einzelnen von uns aber ist die Gnade gegeben nach dem Maß der Gabe des Christus. (1Kor 12,4; 2Petr 3,18)8Darum heißt es: »Er ist emporgestiegen zur Höhe, hat Gefangene weggeführt und den Menschen Gaben gegeben«.[1] (Ps 68,19; Apg 2,33)9Das [Wort] aber: »Er ist hinaufgestiegen«, was bedeutet es anderes, als dass er auch zuvor hinabgestiegen ist zu den Niederungen der Erde? (Joh 3,13)10Der hinabgestiegen ist, ist derselbe, der auch hinaufgestiegen ist über alle Himmel, damit er alles erfülle. (Eph 1,23; Hebr 4,14)11Und Er hat etliche als Apostel gegeben, etliche als Propheten, etliche als Evangelisten, etliche als Hirten und Lehrer, (Jer 3,15; Apg 20,28; Apg 21,8; 1Kor 12,28)12zur Zurüstung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes des Christus, (1Kor 12,7; 2Tim 3,17)13bis wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zur vollkommenen Mannesreife, zum Maß der vollen Größe des Christus; (1Kor 14,20; Phil 3,8; Kol 1,28; Hebr 5,14; 2Petr 3,18)14damit wir nicht mehr Unmündige seien, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch das betrügerische Spiel der Menschen, durch die Schlauheit, mit der sie zum Irrtum verführen, (1Kor 3,1; 1Kor 13,11; 1Kor 14,20; Kol 2,8; Hebr 5,13; Hebr 13,9)15sondern, wahrhaftig in der Liebe, heranwachsen in allen Stücken zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus. (Eph 1,22; Phil 1,9; Kol 1,18; 2Petr 3,18)16Von ihm aus vollbringt der ganze Leib, zusammengefügt und verbunden durch alle Gelenke, die einander Handreichung tun nach dem Maß der Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Gliedes, das Wachstum des Leibes zur Auferbauung seiner selbst in Liebe. (1Kor 8,1; 1Kor 12,12; 1Kor 12,24; Kol 2,19)
Die Abkehr vom sündigen Leben der Heiden — Ablegen des alten Menschen und Anziehen des neuen
17Das sage und bezeuge ich nun im Herrn, dass ihr nicht mehr so wandeln sollt, wie die übrigen Heiden wandeln in der Nichtigkeit ihres Sinnes, (Röm 12,2; 1Petr 4,3)18deren Verstand verfinstert ist und die entfremdet sind dem Leben Gottes, wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens; (Ps 115,5; Röm 1,21; 2Kor 3,14; Eph 2,12; Hebr 3,7; 1Petr 1,14)19die, nachdem sie alles Empfinden verloren haben, sich der Zügellosigkeit ergeben haben, um jede Art von Unreinheit zu verüben mit unersättlicher Gier. (Röm 1,28)20Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt; (Mt 11,29)21wenn ihr wirklich auf Ihn gehört habt und in ihm gelehrt worden seid — wie es auch Wahrheit ist in Jesus —, (Ps 45,5; Joh 10,27; Eph 1,13; 1Joh 5,20)22dass ihr, was den früheren Wandel betrifft, den alten Menschen abgelegt habt, der sich wegen der betrügerischen Begierden verderbte, (Röm 6,6; Röm 6,23; Gal 5,24; Kol 3,5; Jak 1,14)23dagegen erneuert werdet im Geist eurer Gesinnung (Röm 12,2)24und den neuen Menschen angezogen habt, der Gott entsprechend geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit. (Lk 1,75; Röm 6,4; Röm 13,14; Kol 3,10)
Anweisungen für das neue Leben
25Darum legt die Lüge ab und »redet die Wahrheit, jeder mit seinem Nächsten«[2], denn wir sind untereinander Glieder. (Sach 8,16; Röm 12,5; Kol 3,9)26Zürnt ihr, so sündigt nicht; die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn! (Ps 37,7; Spr 15,1; Spr 30,33; Eph 2,3; Eph 4,31; Jak 1,19)27Gebt auch nicht Raum dem Teufel! (Jak 4,7)28Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern bemühe sich vielmehr, mit den Händen etwas Gutes zu erarbeiten, damit er dem Bedürftigen etwas zu geben habe. (1Thess 4,11)29Kein schlechtes Wort soll aus eurem Mund kommen, sondern was gut ist zur Erbauung, wo es nötig ist, damit es den Hörern Gnade bringe. (Pred 10,12; Mt 15,11; Kol 4,6; Jak 3,10)30Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid für den Tag der Erlösung! (Jes 63,10; Apg 7,51; 2Kor 1,21; Eph 1,13)31Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan samt aller Bosheit. (Gal 5,19; Kol 3,8)32Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus. (Kol 3,12)
Epheser 4
Menge Bibel
II. Zweiter (ermahnender) Hauptteil: Mahnungen an die Leser zu einem ihrer Berufung würdigen Wandel (4,1-6,20)
1So ermahne ich euch denn, ich, der Gefangene im Herrn[1]: Wandelt würdig der Berufung, die an euch ergangen ist,2mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld als solche, die einander in Liebe ertragen,3und seid eifrig bemüht, die Einheit des Geistes[2] durch das Band des Friedens zu erhalten:4ein Leib und ein Geist, wie ihr ja auch bei eurer Berufung aufgrund einer Hoffnung berufen worden seid;5ein Herr, ein Glaube, eine Taufe;6ein Gott und Vater aller, der da ist[3] über allen und durch alle (wirkt) und in allen (wohnt).7Jedem einzelnen von uns aber ist die Gnade nach dem Maße verliehen worden, wie Christus sie ihm zugeteilt hat.8Daher heißt es ja auch (Ps 68,19): »Aufgestiegen in die Höhe, hat er Gefangene weggeführt und den Menschen Gaben verliehen.«9Daß er aber hinaufgestiegen ist, welchen Sinn hat das als den, daß er auch (zuvor) in die niederen Gegenden der Erde hinabgestiegen ist?10Er, der Hinabgestiegene, ist derselbe, der hoch über alle Himmel hinaus aufgestiegen ist, um das ganze Weltall zu erfüllen.11Und eben dieser ist es auch, der die einen zu Aposteln[4] bestellt hat, andere zu Propheten, andere zu Evangelisten[5], noch andere zu Hirten[6] und Lehrern, (1Kor 12,28)12um die Heiligen tüchtig zu machen für die Ausübung des Gemeindedienstes, für die Erbauung[7] des Leibes Christi,13bis wir endlich allesamt zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zur vollkommenen Mannesreife, zum Vollmaß des Wuchses in der Fülle Christi.14Denn wir sollen nicht länger unmündige Kinder sein, die von jedem Wind der Lehre durch das Trugspiel der Menschen, die mit Arglist auf Irreführung ausgehen, wie Meereswogen hin und her geworfen und umhergetrieben werden;15vielmehr sollen wir, die Wahrheit übend[8], in[9] Liebe in allen Stücken in ihn hineinwachsen[10], der das Haupt ist, Christus;16denn von ihm aus wird der ganze Leib fest zusammengefügt und zusammengehalten und vollzieht durch jedes Glied, das seinen Dienst nach der Wirksamkeit verrichtet, die dem Maß jedes einzelnen Teiles entspricht, das Wachstum des Leibes zu seinem eigenen Aufbau in Liebe.17So sage[11] ich also folgendes und spreche die ernste Mahnung im Herrn aus: Wandelt nicht mehr so, wie die Heiden in der Nichtigkeit ihres Sinnes wandeln!18Sie sind ja in ihrem (ganzen) Denken verfinstert, dem Leben Gottes entfremdet infolge der Unwissenheit, die in ihnen wegen der Verstocktheit ihres Herzens wohnt.19Sittlich völlig abgestumpft, haben sie sich dem Genußleben hingegeben zur Verübung jeder Art von Unsittlichkeit in Verbindung mit Habgier[12].20Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt,21wenn ihr überhaupt von ihm gehört habt und in ihm so unterwiesen worden seid, wie es Wahrheit in Jesus ist:22daß ihr nämlich im Hinblick auf den früheren Lebenswandel den alten Menschen ablegen müßt, der sich infolge der trügerischen[13] Begierden zugrunde richtet,23daß ihr dagegen im tiefsten Inneren eures Geisteslebens erneuert werden müßt24und den neuen Menschen anziehet, der nach Gottes Ebenbild geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Reinheit.
Ermahnungen bezüglich des Verhaltens im Verkehr untereinander
25Darum leget die Lüge ab und »redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten« (Sach 8,16); wir sind ja untereinander[14] Glieder (desselben Leibes). –26»Zürnet ihr, so sündiget dabei nicht« (Ps 4,5); laßt die Sonne über eurem Zorn nicht untergehen27und gebt dem Verleumder[15] keinen Raum! –28Der Dieb stehle fortan nicht mehr, sondern arbeite vielmehr angestrengt und erwerbe mit seiner Hände Arbeit das Gute[16], damit er imstande ist, den Notleidenden zu unterstützen. –29Laßt keine faule[17] Rede aus eurem Munde hervorgehen, sondern nur eine solche, die da, wo es nottut, zur Erbauung dient, damit sie den Hörern Segen bringe.30Und betrübt nicht den heiligen Geist Gottes, mit dem ihr auf den Tag der Erlösung versiegelt seid. –31Alle Bitterkeit, aller Zorn und Groll, alles Schreien und Schmähen sei aus eurer Mitte weggetan, überhaupt alles boshafte Wesen.32Zeigt euch vielmehr gütig und herzlich gegeneinander, und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch in Christus vergeben hat!