1Den ersten Bericht habe ich verfasst, o Theophilus, über alles, was Jesus anfing zu tun und zu lehren, (Lk 1,1)2bis zu dem Tag, da er [in den Himmel] aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln[1], die er erwählt hatte, durch den Heiligen Geist Befehl gegeben hatte. (Mt 28,19; Mk 16,15; Mk 16,19; Lk 24,51; 1Tim 3,16)3Ihnen erwies er sich auch nach seinem Leiden als lebendig durch viele sichere Kennzeichen, indem er ihnen während 40 Tagen erschien und über das Reich Gottes redete. (Apg 19,8; 1Kor 15,4)
Die Ankündigung des verheißenen Heiligen Geistes
4Und als er mit ihnen zusammen war, gebot er ihnen, nicht von Jerusalem zu weichen, sondern die Verheißung des Vaters abzuwarten, die ihr [— so sprach er —] von mir vernommen habt, (Lk 24,49; Joh 14,16)5denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit Heiligem Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen. (Mt 3,11; Apg 2,1)6Da fragten ihn die, welche zusammengekommen waren, und sprachen: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel die Königsherrschaft wieder her? (Jer 23,5; Dan 7,27)7Er aber sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, die Zeiten oder Zeitpunkte zu kennen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat; (5Mo 29,28; Mt 24,36)8sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde! (Ps 19,5; Spr 14,25; Lk 24,48; Joh 15,26; Apg 8,5; Apg 8,14; Röm 10,18)
Die Himmelfahrt Jesu Christi
9Und als er dies gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf von ihren Augen weg. (Ps 68,19; 1Petr 3,22)10Und als sie unverwandt zum Himmel blickten, während er dahinfuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißer Kleidung bei ihnen, (Joh 20,12)11die sprachen: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in derselben Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel auffahren sehen! (Mt 24,30; Apg 2,7; Offb 1,7)
Die Apostel in Jerusalem
12Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berg, welcher Ölberg heißt, der nahe bei Jerusalem liegt, einen Sabbatweg[2] entfernt. (Sach 14,4; Mk 13,3; Lk 24,52)13Und als sie hineinkamen, gingen sie hinauf in das Obergemach, wo sie sich aufzuhalten pflegten, nämlich Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon der Zelot und Judas, der Sohn des Jakobus. (Mt 10,2; Lk 22,12; Apg 9,37)14Diese alle blieben beständig und einmütig im Gebet und Flehen, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern. (Lk 23,49; Lk 23,55; Joh 7,5; Röm 12,12; Kol 4,2)
Matthias wird durchs Los als zwölfter Apostel bestimmt
15Und in diesen Tagen stand Petrus mitten unter den Jüngern auf und sprach (es waren aber etwa 120 Personen beisammen): (Lk 22,32; Joh 21,15)16Ihr Männer und Brüder, es musste dieses Schriftwort erfüllt werden, das der Heilige Geist durch den Mund Davids vorausgesagt hat über Judas, welcher denen, die Jesus gefangen nahmen, zum Wegweiser wurde. (Ps 41,10; Ps 55,13; Ps 55,22; Sach 11,12; Lk 24,44; Joh 10,35)17Denn er war zu uns gezählt und hatte das Los dieses Dienstes empfangen. (Joh 6,70)18Dieser erwarb einen Acker aus dem Lohn der Ungerechtigkeit, und er stürzte kopfüber hinab, barst mitten entzwei, und alle seine Eingeweide traten heraus. (Hab 2,9; Mt 27,3; 2Petr 2,15)19Und das ist allen bekannt geworden, die in Jerusalem wohnen, sodass jener Acker in ihrer eigenen Sprache Akeldama genannt worden ist, das heißt: »Blutacker«. (Mt 27,6)20Denn es steht geschrieben im Buch der Psalmen: »Seine Behausung soll öde werden, und niemand soll darin wohnen«, und: »Sein Amt empfange ein anderer«.[3] (Ps 69,26; Ps 109,8)21So muss nun von den Männern, die mit uns gegangen sind die ganze Zeit über, in welcher der Herr Jesus unter uns ein- und ausging, (Mk 3,14)22von der Taufe des Johannes an bis zu dem Tag, da er von uns hinweg aufgenommen wurde — einer von diesen muss mit uns Zeuge seiner Auferstehung werden. (Joh 15,27; Apg 1,8; Apg 2,32; 1Joh 1,1)23Und sie stellten zwei dar: Joseph, genannt Barsabas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias. (Apg 15,22)24Und sie beteten und sprachen: Herr, du Kenner aller Herzen, zeige an, welchen von diesen beiden du erwählt hast, (Ps 33,15; Ps 65,5; Jer 17,10; Joh 15,16; Offb 2,23)25das Los dieses Dienstes und Apostelamtes zu empfangen, von dem Judas abgewichen ist, um hinzugehen an seinen eigenen Ort! (Apg 15,25; 1Kor 16,15; Offb 2,19)26Und sie warfen das Los über sie, und das Los fiel auf Matthias, und er wurde zu den elf Aposteln hinzugezählt. (1Sam 14,42; 1Chr 24,5; Spr 16,33)
Apostelgeschichte 1
Menge Bibel
I. Gründung der Gemeinde im jüdischen Lande und in Syrien durch Petrus (Kap. 1-12)A. Das Werden und Wachsen der Urgemeinde im jüdischen Lande (besonders in Jerusalem) (Kap. 1-7)
1Meinen ersten Bericht habe ich, lieber Theophilus, über alles das verfaßt[1], was Jesus getan und gelehrt hat von Anfang an2bis zu dem Tage, an dem er den Aposteln, die er erwählt hatte, durch den heiligen Geist seine (letzten) Aufträge erteilte und dann (in den Himmel) aufgenommen wurde.3Ihnen hatte er sich auch nach seinem Leiden durch viele Beweise als lebendig bezeugt, indem er sich vierzig Tage lang vor ihnen sehen ließ und mit ihnen über das Reich Gottes redete.4Als er so mit ihnen zusammen war, gebot er ihnen, sich von Jerusalem nicht zu entfernen, sondern (dort) die (Erfüllung der) Verheißung des Vaters abzuwarten, »die ihr« – so lauteten seine Worte – »von mir vernommen habt;5denn Johannes hat (nur) mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit heiligem Geist getauft werden, und zwar nicht lange nach diesen Tagen[2].«6Da fragten ihn die dort Versammelten: »Herr, stellst du in dieser Zeit das Königtum[3] für (das Volk) Israel wieder her?«7Er antwortete ihnen: »Euch kommt es nicht zu, Zeiten und Fristen[4] zu wissen, die der Vater vermöge seiner eigenen Machtvollkommenheit festgesetzt hat.8Ihr werdet jedoch Kraft empfangen, wenn der heilige Geist auf euch kommt, und ihr werdet Zeugen für mich sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde.«9Nach diesen Worten wurde er vor ihren Augen emporgehoben: eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken;10und als sie ihm noch unverwandt nachschauten, während er zum Himmel auffuhr, standen mit einemmal zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen,11die sagten: »Ihr Männer aus Galiläa, was steht ihr da und blickt zum Himmel empor? Dieser Jesus, der aus eurer Mitte in den Himmel emporgehoben worden ist, wird in derselben Weise kommen, wie ihr ihn in den Himmel habt auffahren sehen!«12Darauf kehrten sie von dem sogenannten Ölberge, der nahe bei Jerusalem liegt und nur einen Sabbatweg entfernt ist, nach Jerusalem zurück.13Als sie dort angekommen waren, gingen sie in das Obergemach (des Hauses) hinauf, wo sie sich aufzuhalten pflegten, nämlich Petrus und Johannes und Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon der Eiferer und Judas, der Sohn des Jakobus.14Diese alle waren dort einmütig und andauernd im Gebet vereinigt samt (einigen) Frauen, besonders auch mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern.15In diesen Tagen nun trat Petrus im Kreise der Brüder auf – es war aber eine Schar von ungefähr einhundertundzwanzig Personen versammelt – und sagte:16»Liebe Brüder, das Schriftwort mußte erfüllt werden, das der heilige Geist durch den Mund Davids im voraus ausgesprochen hat (Ps 41,10) über Judas, der denen, die Jesus gefangen nahmen, als Führer gedient hat;17und er gehörte doch zu unserer Zahl und hatte Anteil an diesem Dienst mit uns empfangen!18Dieser hat sich nun zwar von seinem Sündenlohn einen Acker gekauft, ist aber kopfüber zu Boden gestürzt und mitten auseinander geborsten, so daß alle seine Eingeweide herausgetreten sind.19Dies ist allen Einwohnern Jerusalems bekannt geworden, so daß auch jener Acker in ihrer Sprache den Namen Hakeldamach, das heißt ›Blutacker‹, erhalten hat. (Mt 27,5)20Denn im Psalmbuch steht geschrieben (Ps 69,26): ›Seine Behausung soll öde werden und kein Bewohner darin sein‹, und ferner (Ps 109,8): ›Sein Aufseheramt soll ein anderer übernehmen.‹21Es muß also einer von den Männern, die mit uns zusammen gezogen sind während der ganzen Zeit, in welcher der Herr Jesus bei uns ein- und ausgegangen ist,22nämlich von der Taufe des Johannes an bis zu dem Tage, an dem er aus unserer Mitte hinweg (zum Himmel) emporgehoben worden ist – einer von diesen muß ein Zeuge[5] seiner Auferstehung im Verein mit uns werden.«23So stellten sie denn zwei Männer auf: Joseph, genannt Barsabbas, der den Beinamen Justus führte, und Matthias.24Dann beteten sie mit den Worten: »Du, o Herr, der du die Herzen aller kennst, zeige du (uns) den einen an, den du von diesen beiden erwählt hast,25damit er die Stelle in diesem Dienst und Apostelamt übernehme, aus welchem Judas abgetreten[6] ist, um an den ihm gebührenden Platz zu kommen!«26Hierauf teilte man ihnen Lose zu, und das Los fiel auf Matthias, der nunmehr den elf Aposteln zugeordnet wurde.