1.Samuel 2

Schlachter 2000

1 Und Hanna betete und sprach: Mein Herz freut sich in dem HERRN; mein Horn[1] ist erhöht durch den HERRN. Mein Mund hat sich weit aufgetan über meine Feinde; denn ich freue mich in deinem Heil! (1Sam 1,6; 1Sam 2,10; 2Sam 22,3; Ps 21,2; Ps 21,6; Ps 89,18; Ps 118,14; Ps 119,42; Lk 1,47)2 Niemand ist heilig wie der HERR, ja, es ist keiner außer dir; und es ist kein Fels wie unser Gott! (2Mo 15,11; Ps 18,32; Jes 44,8)3 Redet nicht viel von hohen Dingen; Vermessenes gehe nicht aus eurem Mund! Denn der HERR ist ein Gott, der alles weiß, und von ihm werden die Taten gewogen. (5Mo 1,43; 5Mo 18,20; Ps 139,1; Spr 8,13; Spr 15,11; Spr 17,3; Spr 21,24; Jer 32,19; Joh 2,24; 1Kor 4,5)4 Der Bogen der Starken ist zerbrochen, aber die Schwachen haben sich mit Kraft umgürtet. (Ps 46,10; Jes 40,29; Jer 51,56)5 Die Satten haben sich um Brot verkauft, aber die Hungrigen hungern nicht mehr; ja, die Unfruchtbare hat sieben geboren, und die viele Kinder hatte, ist verwelkt! (1Sam 2,21; Ps 113,9; Jes 54,1; Jer 15,9; Lk 1,53)6 Der HERR tötet und macht lebendig; er führt ins Totenreich und führt herauf! (5Mo 32,39; Ps 30,4)7 Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt, aber er erhöht auch. (Hi 1,21; Ps 75,7; Spr 22,2; Hes 17,24; Dan 4,17)8 Er erhebt den Geringen aus dem Staub; aus dem Kot erhöht er den Armen, damit er sie sitzen lasse unter den Fürsten und sie den Thron der Herrlichkeit erben lasse. Denn die Grundfesten der Erde gehören dem HERRN, und er hat den Erdkreis auf sie gestellt. (Ps 24,1; Ps 113,7; Pred 4,13)9 Er wird die Füße seiner Getreuen behüten; aber die Gottlosen verstummen in der Finsternis; denn der Mensch vermag nichts aus [eigener] Kraft. (Ps 31,18; Ps 33,16; Ps 73,19; Ps 91,12; Sach 4,6)10 Die Widersacher des HERRN werden zerschmettert werden; er wird über sie donnern im Himmel. Der HERR wird die Enden der Erde richten und wird seinem König Macht verleihen und das Horn seines Gesalbten[2] erhöhen! (4Mo 24,8; 1Sam 2,1; Ps 18,14; Ps 68,22; Ps 98,9; Ps 132,17)11 Und Elkana ging hin nach Rama zu seinem Haus; der Knabe aber diente dem HERRN vor Eli, dem Priester. (1Sam 1,19; 1Sam 2,18; 1Sam 3,1)12 Aber die Söhne Elis waren Söhne Belials[3]; sie kannten den HERRN nicht. (Jer 2,8; Hos 4,1; Röm 1,21; Tit 1,16; 1Joh 2,4)13 Und die Priester verfuhren so mit dem Volk:[4] Wenn jemand ein Schlachtopfer darbrachte, so kam der Diener des Priesters, während das Fleisch kochte, und hatte eine Gabel mit drei Zinken in seiner Hand; (2Mo 29,27; 3Mo 7,28; 3Mo 7,35; 5Mo 18,3)14 und er stieß damit in den Topf oder Kessel, in die Pfanne oder Schüssel: Alles, was er mit der Gabel herauszog, das nahm der Priester für sich. So machten sie es bei allen Israeliten, die dorthin nach Silo kamen. (1Sam 2,29; Jes 56,11; Mal 1,10; 2Petr 2,12)15 Ebenso kam der Diener des Priesters, ehe man das Fett in Rauch aufgehen ließ, und sprach zu dem, der opferte: Gib das Fleisch her, damit man es für den Priester braten kann; denn er will nicht gekochtes, sondern rohes Fleisch von dir nehmen! (3Mo 3,3; 3Mo 3,15; Röm 16,18)16 Wenn der Betreffende dann zu ihm sagte: Man soll doch zuerst das Fett in Rauch aufgehen lassen — dann nimm, was dein Herz begehrt!, so sprach er zu ihm: Du sollst es mir jetzt geben; wenn nicht, so werde ich es mit Gewalt nehmen! (3Mo 7,23; Ri 18,25; Neh 5,15; Mi 2,1; 1Petr 5,2)17 So war die Sünde der jungen Männer sehr groß vor dem HERRN; denn die Leute verachteten die Opfergabe des HERRN. (1Mo 13,13; Mal 1,6; 1Kor 11,22; 1Kor 11,27; Hebr 10,29)18 Samuel aber diente vor dem HERRN, und der Knabe war mit einem leinenen Ephod umgürtet. (1Mo 17,1; 2Mo 28,6; 1Sam 2,17; 1Sam 22,18; 2Sam 6,14)19 Dazu machte ihm seine Mutter ein kleines Obergewand und brachte es ihm Jahr für Jahr mit, wenn sie mit ihrem Mann hinaufging, um das jährliche Opfer darzubringen. (1Sam 1,3)20 Und Eli segnete Elkana und seine Frau und sprach: Der HERR gebe dir Nachkommen von dieser Frau anstelle des Gegebenen, den sie dem HERRN übergeben hat! Und sie kehrten nach Hause zurück. (1Mo 14,19; Rut 2,12)21 Und der HERR suchte Hanna heim, und sie wurde schwanger; und sie gebar [noch] drei Söhne und zwei Töchter. Der Knabe Samuel aber wuchs heran bei dem HERRN. (1Mo 21,1; Ri 13,24; 1Sam 2,5; Ps 127,3; Lk 1,80)22 Eli aber war sehr alt; und er hörte alles, was seine Söhne an ganz Israel taten, und dass sie bei den Frauen lagen, die vor dem Eingang der Stiftshütte den Dienst verrichteten. (2Mo 38,8; 1Sam 2,12; Jer 7,9; Hos 4,9)23 Und er sprach zu ihnen: Warum tut ihr dies? Denn ich höre von dem ganzen Volk euer böses Handeln! (1Kön 1,6; Jes 3,9; Jer 3,3; Jer 8,11; Apg 9,4; Phil 3,19)24 Nicht doch, meine Söhne! Denn das ist kein gutes Gerücht, das ich höre; ihr bringt das Volk des HERRN dazu, dass es Sünde begeht! (Mal 2,8; Mt 18,7; 1Kor 8,12)25 Wenn jemand gegen einen Menschen sündigt, so wird Gott Schiedsrichter sein; wenn aber jemand gegen den HERRN sündigt, wer wird für ihn Fürsprecher sein? Aber sie hörten nicht auf die Stimme ihres Vaters; denn der HERR hatte beschlossen, sie zu töten. (4Mo 14,22; 5Mo 1,17; 5Mo 28,15; 1Kön 8,31; Ps 95,8; 1Joh 2,1)26 Aber der Knabe Samuel nahm immer mehr zu an Alter und an Gunst, sowohl bei dem HERRN als auch bei den Menschen. (1Sam 2,21; Spr 3,3; Lk 2,52; Röm 14,18)27 Es kam aber ein Mann Gottes zu Eli und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Habe ich mich nicht dem Haus deines Vaters deutlich geoffenbart, als sie noch beim Haus des Pharao in Ägypten waren? (2Mo 4,28; Ri 13,6; 1Kön 13,1)28 Ja, ihn habe ich mir dort vor allen Stämmen Israels zum Priester erwählt, damit er auf meinem Altar opfere, Räucherwerk anzünde und das Ephod vor mir trage; und ich habe dem Haus deines Vaters alle Feueropfer der Kinder Israels gegeben! (2Mo 28,1; 3Mo 2,3; 3Mo 2,10; 3Mo 7,7; 3Mo 7,34; 5Mo 33,10; 2Chr 13,11)29 Warum tretet ihr denn meine Schlachtopfer und Speisopfer, die ich für [meine] Wohnung angeordnet habe, mit Füßen? Und du ehrst deine Söhne mehr als mich, sodass ihr euch mästet von den Erstlingen aller Speisopfer meines Volkes Israel! (Jes 29,13; Mal 1,6; Mt 21,13)30 Darum spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe allerdings gesagt, dein Haus und das Haus deines Vaters sollen ewiglich vor mir aus- und eingehen; aber nun spricht der HERR: Das sei ferne von mir! Sondern wer mich ehrt, den will ich wieder ehren; wer mich aber verachtet, der soll auch verachtet werden! (2Mo 29,9; Ps 18,25; Ps 91,14; Mal 2,8; Mal 3,16; Joh 9,31; Gal 6,7)31 Siehe, die Zeit wird kommen, da ich deinen Arm und den Arm des Hauses deines Vaters abhauen werde, sodass in deinem Haus niemand alt werden soll. (1Sam 2,22; 1Kön 2,27; Ps 37,17)32 Und du wirst Not in [deiner] Wohnstätte sehen bei all dem Guten, was [Gott] Israel erweisen wird; und es wird nie mehr ein Betagter in deinem Haus sein. (1Sam 4,11; 1Sam 4,22; Ps 78,59; Sach 8,4)33 Der Mann aber, den ich dir nicht von meinem Altar vertilge, wird dazu beitragen, dass deine Augen verlöschen und deine Seele verschmachtet; und der ganze Nachwuchs deines Hauses soll im Mannesalter sterben! (1Sam 22,21; 1Kön 1,7; 1Kön 1,19; 1Kön 2,26; Mt 2,16)34 Und das soll dir ein Zeichen sein, das über deine beiden Söhne Hophni und Pinehas kommen wird: an einem Tag werden sie beide sterben! (1Sam 3,12; 1Sam 4,11; 1Kön 13,3; 1Kön 14,12)35 Ich aber will mir einen treuen Priester erwecken, der tun wird, was nach meinem Herzen und nach meiner Seele ist; und ihm werde ich ein beständiges Haus bauen, und er wird alle Tage vor meinem Gesalbten aus- und eingehen. (1Kön 2,35; Hes 44,15)36 Und es soll geschehen, dass jeder, der von deinem Haus übrig ist, kommen und sich vor ihm niederwerfen wird, um einen Groschen und ein Stück Brot [zu erbitten], und sagen wird: Lass mich doch an einem Priesterdienst teilhaben, damit ich einen Bissen Brot zu essen habe! (1Sam 2,5; Ps 37,25; Lk 15,15)

1.Samuel 2

Menge Bibel

1 Hanna aber betete so: »Mein Herz frohlockt in dem[1] HERRN, hoch ragt mein Horn durch den HERRN; mein Mund hat weit sich aufgetan gegen meine Feinde, denn ich freue mich deiner Hilfe.2 Niemand ist heilig wie der HERR, denn keiner ist da außer dir und keiner ein Fels wie unser Gott.3 Laßt euer ewiges stolzes Reden: kein vermessenes Wort entfahre eurem Munde! Denn ein allwissender Gott ist der HERR und ein Gott, von dem die Taten gewogen werden.4 Der Bogen der Starken[2] wird zerbrochen, Strauchelnde[3] aber gürten sich mit Kraft.5 Die da satt waren, müssen um Brot sich verdingen, aber die Hunger litten, hungern nicht mehr; sogar die Unfruchtbare wird Mutter von sieben, aber die Kinderreiche welkt dahin[4].6 Der HERR tötet und macht lebendig, er stößt ins Totenreich hinab und führt herauf;7 der HERR macht arm und macht reich, er erniedrigt und erhöht auch;8 er hebt den Geringen empor aus dem Staube, erhöht den Armen aus dem Kehricht, um sie neben den Fürsten[5] sitzen zu lassen und den Ehrenstuhl ihnen anzuweisen. Denn in der Hand des HERRN sind die Säulen der Erde, und den Erdkreis hat er darauf gegründet.9 Die Schritte seiner Frommen behütet er, aber die Gottlosen verstummen[6] in der Finsternis; denn nicht durch (eigene) Kraft gewinnt der Mensch den Sieg.10 Die Widersacher des HERRN werden zerschmettert, über ihnen donnert er im Himmel; der HERR richtet die Enden der Erde. Stärke verleiht er seinem König und erhöht das Horn seines Gesalbten.«11 Darauf kehrte Elkana nach Rama in sein Haus zurück; der Knabe aber diente dem HERRN unter der Aufsicht des Priesters Eli.12 Die Söhne Elis aber waren nichtswürdige Buben, die sich weder um den HERRN13 noch um das Recht der Priester gegenüber dem Volke kümmerten. Sooft nämlich jemand ein Schlachtopfer darbrachte, kam, während man das Fleisch noch kochte, der Diener des Priesters mit einer dreizinkigen Gabel in der Hand14 und stieß damit in den Kessel oder den Topf, in die Pfanne oder den Tiegel, und alles, was die Gabel dann heraufbrachte, nahm der Priester für sich. So machten sie es in Silo bei allen Israeliten, die dorthin kamen.15 Sogar noch ehe man das Fett in Rauch hatte aufgehen lassen, kam der Diener des Priesters und sagte zu dem, der das Opfer darbrachte: »Gib Fleisch her zum Braten für den Priester! Denn er will kein gekochtes Fleisch von dir haben, sondern rohes.«16 Wenn dann der betreffende Mann ihm entgegnete: »Zuerst muß doch das Fett verbrannt werden, dann magst du dir nehmen, wie es dir beliebt!«, so antwortete er: »Nein, gleich jetzt sollst du es hergeben, sonst nehme ich es mit Gewalt!«17 So war denn die Versündigung der beiden jungen Männer sehr schwer vor dem HERRN, weil sie das Opfer des HERRN geringschätzig behandelten.18 Samuel aber versah den Dienst vor dem HERRN als Tempelknabe, mit einem linnenen Schulterkleid umgürtet;19 dazu pflegte seine Mutter ihm ein kleines Obergewand anzufertigen und brachte es ihm jedes Jahr mit, wenn sie mit ihrem Manne hinaufzog, um das jährliche Schlachtopfer darzubringen.20 Dann segnete Eli jedesmal den Elkana und seine Frau mit den Worten: »Der HERR wolle dir Kinder von dieser Frau schenken als Entgelt für das Darlehen, das sie dem HERRN geliehen hat!« Danach kehrten sie nach Hause zurück.21 Der HERR aber segnete Hanna, so daß sie wiederum guter Hoffnung wurde und noch drei Söhne und zwei Töchter gebar. Der junge Samuel aber wuchs heran beim[7] HERRN.22 Wenn nun Eli, der ein sehr alter Mann war, von allem hörte, was seine Söhne an allen Israeliten verübten, auch daß sie sich mit den Weibern vergingen, die draußen vor dem Offenbarungszelt sich einfanden[8],23 dann sagte er zu ihnen: »Warum laßt ihr euch dergleichen zuschulden kommen? Denn ich höre diese üblen Reden über euch von allen Leuten hier.24 Nicht doch, meine Söhne! Denn das ist kein gutes Gerücht, das vom Volk des HERRN, wie ich höre, über euch verbreitet wird.25 Wenn sich ein Mensch gegen einen Menschen vergeht, so entscheidet die Gottheit als Richter über ihn; wenn sich aber ein Mensch gegen den HERRN vergeht, wer könnte da als Vermittler[9] für ihn eintreten?« Doch sie hörten nicht auf die Mahnungen ihres Vaters, denn der HERR hatte ihren Tod beschlossen. –26 Der junge Samuel aber wuchs immer mehr heran und gewann an Liebe sowohl beim HERRN als auch bei den Menschen.27 Da kam ein Gottesmann zu Eli und sagte zu ihm: »So hat der HERR gesprochen: ›Allerdings habe ich mich dem Hause deines Vaters (Aaron) geoffenbart, als sie[10] noch in Ägypten (Knechte) des Hauses des Pharaos waren,28 und habe ihn mir aus allen Stämmen Israels zum Priester erwählt, damit er zu meinem Altar hinaufsteige und Räucherwerk anzünde und das Schulterkleid vor mir trage; und ich habe dem Hause deines Vaters alle Feueropfer der Israeliten zum Unterhalt zugewiesen.29 Warum tretet ihr nun mit Füßen meine Schlachtopfer und meine Speisopfer, die ich für meine Wohnung angeordnet habe? Und warum ehrst du deine Söhne mehr als mich, so daß ihr euch von den Erstlingen[11] aller Opfergaben meines Volkes Israel mästet?‹30 Darum lautet der Ausspruch des HERRN, des Gottes Israels, so: ›Ich habe allerdings gesagt: Dein Haus und deines Vaters Haus sollen ewiglich vor mir einhergehen[12]‹; jetzt aber lautet der Ausspruch des HERRN so: ›Fern sei das von mir! Nein, wer mich ehrt, den will ich wieder ehren, aber wer mich verachtet, der wird erniedrigt werden.31 Wisse wohl: es kommt die Zeit, da werde ich deinen Arm und den Arm deines ganzen Geschlechts abhauen, so daß es keinen Betagten mehr in deinem Hause geben soll.32 Dann wirst du neidisch auf alles Glück hinblicken, mit dem der HERR Israel segnen wird, während sich in deinem Hause nie mehr ein Betagter finden wird.33 Und gesetzt, ich tilge dir einmal einen nicht weg von meinem Altar, um deine Augen nicht verschmachten und dein Herz sich nicht abhärmen zu lassen, so soll doch aller Nachwuchs deines Hauses schon im Mannesalter sterben.34 Und das Schicksal, das deine beiden Söhne Hophni und Pinehas treffen wird, soll dir ein Zeichen sein: an einem Tage werden sie beide sterben!35 Mir aber will ich einen treuen Priester erstehen lassen, der nach meinem Herzen und nach meinem Sinn handelt; dem will ich ein Haus bauen, das Bestand hat, und er soll allezeit vor meinem Gesalbten[13] einhergehen[14].36 Dann wird es dahin kommen, daß jeder, der von deinem Hause noch übriggeblieben ist, herbeikommt und sich vor ihm niederwirft, um ein Geldstück als Almosen oder einen Laib Brot zu erbetteln, und die Bitte ausspricht: Bringe mich doch bei einer der Priesterschaften unter, damit ich ein Stück Brot zu essen habe!‹«