1Da antwortete Zophar, der Naamatiter, und sprach: (Hi 2,11; Hi 11,1; Hi 42,9)2Darum veranlassen mich meine erregten Gedanken zu einer Antwort, und deswegen drängt es mich [zu reden]. (Spr 14,29; Spr 29,20; Pred 7,9; Jak 1,19)3Eine Zurechtweisung zu meiner Schande musste ich hören; aber mein Geist treibt mich zu antworten um meiner Einsicht willen: (Hi 19,22; Hi 19,29; Hi 32,11; Spr 2,3; Spr 3,5; Jak 1,5)4Hast du dies nicht von alter Zeit her erkannt? Seitdem der Mensch auf die Erde gesetzt wurde, (1Mo 1,27; 1Mo 9,1; Hi 8,8; Hi 15,10; Ps 115,16)5ist das Frohlocken der Gottlosen kurz, und die Freude der Frevler währt nur einen Augenblick. (Ps 37,35)6Wenn auch sein Stolz bis zum Himmel reichte und sein Haupt die Wolken berührte, (Jes 2,12; Jes 14,13; Ob 1,4)7so geht er doch, gleich seinem Kot, auf ewig unter; die ihn gesehen haben, werden sagen: Wo ist er? (Ps 83,11)8Wie ein Traum verfliegt er, man wird ihn nicht mehr finden; er wird weggescheucht wie ein Nachtgesicht. (Ps 73,19; Jes 29,5)9Das Auge, das ihn sah, sieht ihn nicht wieder, und erblickt ihn nicht mehr an seinem Ort. (Hi 7,8; Ps 37,35; Ps 103,16)10Seine Söhne müssen die Armen entschädigen, und seine Hände sein Vermögen wieder herausgeben. (Hi 20,18; Spr 6,31; Lk 19,8)11Seine Gebeine waren voller Jugendkraft: Die liegt nun mit ihm im Staub. (Hi 15,32; Hi 17,16; Am 2,14)12Ist das Böse noch so süß in seinem Mund, dass er es unter seiner Zunge birgt, (1Mo 3,5; Hi 15,16; Spr 9,17; Pred 11,9)13dass er es hegt und nicht lassen kann und an seinem Gaumen festhält: (Spr 20,17)14so verwandelt sich doch seine Speise in seinen Eingeweiden, wird zu Schlangengift in seinem Inneren. (Hi 20,16; Jak 3,8)15Den Reichtum, den er verschlungen hat, muss er wieder von sich geben; Gott treibt es ihm aus seinem Bauch heraus. (Ps 52,9; Spr 11,28; Mk 10,24; Jak 5,2)16Schlangengift hat er gesaugt: Darum wird ihn die Zunge der Otter töten. (Ps 140,4; Spr 23,32; Jes 59,5; Mt 3,7)17Er wird seine Lust nicht sehen an den Bächen, an den Strömen von Honig und von Milch. (2Mo 3,8; 4Mo 14,22; 5Mo 6,3; Jer 11,5; Hes 20,5; 1Kor 10,5; Hebr 3,16)18Den Gewinn muss er zurückgeben, und er kann ihn nicht verschlingen; an dem Reichtum, den er erwarb, wird er nicht froh; (Hi 20,10; Jes 33,1)19denn er hat Arme misshandelt und sie liegen lassen, hat ein Haus beraubt anstatt gebaut. (Ps 12,6; Spr 14,31; Spr 22,22; Am 5,11)20Sein Bauch kannte keine Ruhe; vor seiner Begehrlichkeit blieb nichts verschont. (Spr 27,20; Jes 57,20)21Nichts entging seiner Fressgier, darum wird auch sein Gut nicht Bestand haben. (Jes 5,8; Am 3,10; Mi 2,2)22Mitten in seinem Überfluss wird er in Not geraten; alle Hände der Unglücklichen kommen über ihn. (Hi 15,29; Hi 16,11; Lk 12,16)23Es wird geschehen, während er seinen Bauch noch füllt, wird Er die Glut Seines Zornes über ihn senden und sie auf ihn regnen lassen, in seine Eingeweide hinein. (Hi 16,13)24Flieht er vor eisernen Waffen, so wird ihn der eherne Bogen durchbohren. (Jes 24,18; Am 5,19)25Er zieht [an dem Pfeil], und er kommt aus dem Rücken hervor; blitzend fährt er aus seiner Galle, Todesschrecken kommen über ihn. (Hi 18,11)26Alle Finsternis ist aufgespart für seine Schätze; ihn wird ein Feuer verzehren, das nicht angefacht wird; übel wird es dem ergehen, der in seinem Zelt übrig geblieben ist. (Hi 1,13; Ps 21,10; Hes 15,7)27Der Himmel wird seine Schuld offenbaren und die Erde sich gegen ihn empören. (Hi 16,18)28Der Ertrag seines Hauses fährt dahin, muss zerrinnen am Tag Seines Zornes. (Spr 11,4; Zef 1,18)29Das ist das Teil des gottlosen Menschen von Gott, das Erbe, das Gott ihm zugesprochen hat! (Neh 2,20; Hi 27,13; 2Kor 6,15)
Hiob 20
Hoffnung für alle
Zofar: Unrecht Gut gedeiht nicht!
1Nun fiel ihm Zofar aus Naama ins Wort:2»Jetzt muss ich dir etwas sagen, Hiob! Ich kann nicht länger warten!3Dein Gerede beleidigt mich, doch ich bin klug genug, dir die passende Antwort zu geben!4-5Seit Urzeiten, seit Gott den Menschen auf die Erde setzte, gilt dieses eine Gesetz: Die Freude des Gottlosen ist nicht von Dauer; sein Glück währt nur für kurze Zeit! Weißt du das nicht?6Steigt er auch in seinem Stolz bis in den Himmel auf und reicht er mit dem Kopf bis an die Wolken,7wird er doch für immer vergehen, genauso wie sein eigener Kot. Wer diesen Menschen kannte, wird sich fragen: ›Wo ist er nur geblieben?‹8-9Er wird spurlos verschwinden wie ein Traum, verfliegen wie ein flüchtiger Gedanke; wo er wohnte, wird ihn keiner mehr erblicken.10Seine Söhne werden bei den Armen betteln gehen, weil er sein Hab und Gut zurückerstatten musste.11Noch strotzt er vor Kraft, doch bald wird er im Staube liegen.12-13Böses tun ist ihm ein Vergnügen, ein Leckerbissen, den er sich auf der Zunge zergehen lässt, den er lange im Mund behält, um den Geschmack nicht zu verlieren.14Doch sobald er ihn verzehrt hat, wird der Leckerbissen zu Schlangengift.15Das unrechte Gut, das er verschlingt, muss er wieder erbrechen, weil Gott ihn dazu zwingt!16Was er so gierig in sich aufsaugt, stellt sich als Schlangengift heraus; ein Biss der Viper bringt ihn um.17Er wird nicht im Überfluss leben; Ströme von Milch und Honig fließen nicht für ihn.18Was er sich mühevoll erworben hat, muss er zurückgeben; er darf es nicht genießen, an seinem großen Gewinn kann er sich niemals freuen.19Denn er unterdrückt und beraubt die Armen; Häuser, die er selbst nicht baute, reißt er an sich.20Seine Habgier, sie kennt keine Grenzen, doch mit seinen Schätzen wird er nicht entkommen!21Nichts ist seiner Fressgier je entgangen, doch wird sein Wohlstand nur von kurzer Dauer sein.22Auf der Höhe seiner Macht wird ihm angst und bange, das Unglück trifft ihn mit voller Wucht.23Soll er sich doch den Bauch vollschlagen! Irgendwann kommt Gottes Zorn auf ihn herab; er lässt seine Schläge auf ihn niederregnen.24Wenn er dann um sein Leben läuft, weil er dem Schwert entkommen will, wird ihn einer mit dem Bogen niederstrecken.25Der Bogenschütze zielt auf ihn und schießt: Ein Pfeil durchbohrt sein Herz und tritt am Rücken wieder aus; so stirbt er, voller Angst.26Seine angehäuften Schätze hat Gott fürs Unglück aufbewahrt; ein Feuer wird sie verzehren, das nicht von Menschenhand entzündet wurde. Und wer in seinem Zelt noch überlebt, dem wird es schlecht ergehen.27Der Himmel wird seine ganze Schuld enthüllen und die Erde gegen ihn als Zeuge auftreten.28Was er im Laufe seines Lebens erworben hat, wird in nichts zerrinnen, wenn Gott in seinem Zorn Gericht hält.29Wer sich Gott widersetzt, hat dieses Ende verdient. Dieses unheilvolle Erbe hat Gott ihm zugedacht.«