Das Passah — Die Verschonung Israels vor dem Gericht
1Und der HERR redete zu Mose und Aaron im Land Ägypten und sprach:2Dieser Monat soll euch der Anfang der Monate sein, er soll für euch der erste Monat des Jahres sein. (2Mo 13,4; 2Mo 34,18; 2Mo 40,17; 5Mo 16,1)3Redet zu der ganzen Gemeinde Israels und sprecht: Am zehnten Tag dieses Monats nehme sich jeder Hausvater ein Lamm, ein Lamm für jedes Haus[1]; (2Mo 12,5; 3Mo 12,6; Jes 53,7; Joh 1,29)4wenn aber das Haus zu klein ist für ein Lamm, so nehme er es gemeinsam mit seinem Nachbarn, der am nächsten bei seinem Haus wohnt, nach der Zahl der Seelen; dabei sollt ihr die Anzahl für das Lamm berechnen, je nachdem jeder zu essen vermag. (4Mo 1,2; 4Mo 1,4; 4Mo 1,18)5Dieses Lamm aber soll makellos[2] sein, männlich und einjährig. Von den Schafen oder Ziegen sollt ihr es nehmen, (3Mo 22,19; 3Mo 22,20; 3Mo 22,21; 5Mo 15,21; 1Petr 1,19)6und ihr sollt es aufbewahren bis zum vierzehnten Tag dieses Monats. Und die ganze Versammlung der Gemeinde Israels soll es zur Abendzeit schächten[3]. (1Mo 9,1; 3Mo 17,13; 3Mo 23,5; 4Mo 9,3; 4Mo 28,16; 5Mo 12,20; 5Mo 16,1; 5Mo 16,6; Jos 5,10; 2Chr 30,15; 2Chr 35,1; Esr 6,19)7Und sie sollen von dem Blut nehmen und damit beide Türpfosten und die Oberschwellen der Häuser bestreichen, in denen sie essen. (2Mo 12,13; 2Mo 12,22; Hes 45,18)8Und sie sollen das Fleisch in derselben Nacht essen: am Feuer gebraten, mit ungesäuertem Brot; mit bitteren Kräutern sollen sie es essen. (4Mo 9,11; 5Mo 16,3; 1Kor 5,7)9Ihr sollt nichts davon roh essen, auch nicht im Wasser gekocht, sondern am Feuer gebraten, sein Haupt samt seinen Schenkeln und den inneren Teilen; (2Chr 35,13)10und ihr sollt nichts davon übrig lassen bis zum anderen Morgen. Wenn aber etwas davon übrig bleibt bis zum Morgen, so sollt ihr es mit Feuer verbrennen. (2Mo 29,34; 2Mo 34,25)11So sollt ihr es aber essen: eure Lenden umgürtet[4], eure Schuhe an euren Füßen und eure Stäbe in euren Händen, und in Eile sollt ihr es essen; es ist das Passah des HERRN.[5] (1Kön 18,46; Ps 34,21; Jes 53,4; Lk 12,35; Joh 1,29; Joh 1,36; Joh 19,36; 1Kor 5,7; Eph 6,14; 1Petr 1,13; 1Petr 1,19; Offb 5,6)12Denn ich will in dieser Nacht durch das Land Ägypten gehen und alle Erstgeburt im Land Ägypten schlagen, vom Menschen bis zum Vieh, und ich will an allen Göttern der Ägypter ein Strafgericht vollziehen, ich, der HERR. (2Mo 6,7; 2Mo 11,4; 2Mo 12,29; 4Mo 33,4; Ps 95,3; Ps 97,9)13Und das Blut soll euch zum Zeichen dienen an euren Häusern, in denen ihr seid. Und wenn ich das Blut sehe, dann werde ich verschonend an euch vorübergehen; und es wird euch keine Plage zu eurem Verderben treffen, wenn ich das Land Ägypten schlagen werde. (2Mo 12,23; Hebr 11,28; Offb 9,4)
Die Einsetzung des Passahfestes
14Und dieser Tag soll euch zum Gedenken sein, und ihr sollt ihn feiern als ein Fest des HERRN bei euren [künftigen] Geschlechtern; als ewige Ordnung sollt ihr ihn feiern. (2Mo 13,8; 3Mo 23,4; Lk 22,19; 1Kor 11,24)15Sieben Tage lang sollt ihr ungesäuertes Brot essen; darum sollt ihr am ersten Tag den Sauerteig aus euren Häusern hinwegtun. Denn wer gesäuertes Brot isst vom ersten Tag an bis zum siebten Tag, dessen Seele soll ausgerottet werden aus Israel! (1Mo 17,14; 2Mo 13,6; 2Mo 34,18; 3Mo 23,6; 4Mo 9,13; 4Mo 28,17; 1Kor 5,7)16Und ihr sollt am ersten Tag eine heilige Versammlung halten, ebenso am siebten Tag eine heilige Versammlung. Keine Arbeit sollt ihr an diesen [Tagen] tun; nur was jeder zur Speise nötig hat, das allein darf von euch zubereitet werden. (3Mo 23,7; 4Mo 28,18; 4Mo 29,1)17Und haltet das Fest der ungesäuerten Brote! Denn eben an diesem Tag habe ich eure Heerscharen aus dem Land Ägypten herausgeführt; darum sollt ihr diesen Tag als ewige Ordnung einhalten bei euren [künftigen] Geschlechtern. (2Mo 7,5; 2Mo 13,8; 4Mo 20,16)18Am vierzehnten Tag des ersten Monats, am Abend, sollt ihr ungesäuertes Brot essen bis zum einundzwanzigsten Tag des Monats, am Abend. (3Mo 23,5; 4Mo 28,16)19Sieben Tage lang darf sich kein Sauerteig in euren Häusern finden. Denn wer gesäuertes Brot isst, dessen Seele soll ausgerottet werden aus der Gemeinde Israels, er sei ein Fremdling oder ein Einheimischer im Land. (2Mo 34,18; 5Mo 16,3)20So esst kein gesäuertes Brot; überall, wo ihr wohnt, sollt ihr ungesäuertes Brot essen!21Und Mose rief alle Ältesten in Israel zu sich und sprach zu ihnen: Macht euch auf und nehmt euch Lämmer für eure Familien und schächtet das Passah! (2Mo 12,3; Mt 26,18; Joh 1,29)22Und nehmt ein Büschel Ysop und taucht es in das Blut im Becken und bestreicht mit diesem Blut im Becken die Oberschwelle und die zwei Türpfosten; und kein Mensch von euch soll zu seiner Haustür hinausgehen bis zum Morgen! (3Mo 14,4; 1Kön 5,13; Ps 51,9; Hebr 9,19)23Denn der HERR wird umhergehen und die Ägypter schlagen. Und wenn er das Blut sehen wird an der Oberschwelle und an den beiden Türpfosten, so wird er, der HERR, an der Tür verschonend vorübergehen und den Verderber nicht in eure Häuser kommen lassen, um zu schlagen. (2Mo 12,13; 2Sam 24,16; Hes 9,4)24Und ihr sollt diese Verordnung einhalten als eine Satzung, die dir und deinen Kindern auf ewig gilt! (2Mo 12,14)25Und nun, wenn ihr in das Land kommt, das euch der HERR geben wird, wie er geredet hat, so bewahrt diesen Dienst. (5Mo 4,5; Jos 5,10)26Und wenn dann eure Kinder zu euch sagen: Was habt ihr da für einen Dienst?, (5Mo 6,7; 5Mo 32,7; Jos 4,6; Ps 78,5)27so sollt ihr sagen: Es ist das Passah-Opfer des HERRN, der an den Häusern der Kinder Israels verschonend vorüberging in Ägypten, als er die Ägypter schlug und unsere Häuser errettete! — Da neigte sich das Volk und betete an. (2Mo 4,31; 2Mo 12,12; 2Mo 12,29; Ps 78,1; Ps 78,51; Spr 4,20)28Und die Kinder Israels gingen hin und machten es so; wie der HERR es Mose und Aaron geboten hatte, genau so machten sie es.
Die zehnte Plage: Der Tod aller Erstgeburt in Ägypten. Der Auszug Israels
29Und es geschah um Mitternacht, da schlug der HERR alle Erstgeburt im Land Ägypten, von dem erstgeborenen Sohn des Pharao, der auf seinem Thron saß, bis zum erstgeborenen Sohn des Gefangenen, der im Gefängnis war, auch alle Erstgeburt des Viehs. (2Mo 11,4; 4Mo 3,13; 4Mo 8,17; 4Mo 33,4; Ps 78,51; Ps 135,8; Ps 136,10)30Da stand der Pharao auf in derselben Nacht, er und alle seine Knechte und alle Ägypter; und es war ein großes Geschrei in Ägypten, denn es gab kein Haus, in dem nicht ein Toter war. (2Mo 11,6; Jak 2,13)31Und er rief Mose und Aaron zu sich in der Nacht und sprach: Macht euch auf und zieht weg von meinem Volk, ihr und die Kinder Israels, und geht hin, dient dem HERRN, wie ihr gesagt habt! (2Mo 5,2; 2Mo 11,1)32Nehmt auch eure Schafe und eure Rinder mit euch, wie ihr gesagt habt, und geht hin und segnet auch mich! (2Mo 10,26; Esr 6,10)33Und die Ägypter drängten das Volk sehr, um sie so schnell wie möglich aus dem Land zu treiben, denn sie sprachen: Wir sind alle des Todes! (2Mo 11,8; Ps 105,38)34Und das Volk trug seinen Teig, ehe er gesäuert war, ihre Backschüsseln in ihre Mäntel gebunden, auf ihren Schultern.35Und die Kinder Israels handelten nach dem Wort Moses und forderten von den Ägyptern silberne und goldene Geräte und Kleider. (2Mo 3,21)36Dazu gab der HERR dem Volk bei den Ägyptern Gunst, dass sie ihr Begehren erfüllten; und so beraubten sie Ägypten. (2Mo 11,2; Apg 2,47; Apg 7,36)37So zogen die Kinder Israels aus von Ramses nach Sukkot, etwa 600 000 Mann Fußvolk, ungerechnet die Frauen und Kinder. (1Mo 47,11; 2Mo 38,26; 4Mo 1,46; 4Mo 11,21; 4Mo 33,3)38Es zog aber auch viel Mischvolk[6] mit ihnen, und Schafe und Rinder und sehr viel Vieh. (4Mo 11,4; Neh 13,3)39Und sie machten aus dem Teig, den sie aus Ägypten gebracht hatten, ungesäuerte Brotfladen; denn er war nicht gesäuert, weil sie aus Ägypten vertrieben worden waren und sich nicht aufhalten konnten; und sie hatten sich sonst keine Wegzehrung zubereitet.40Die Zeit aber, welche die Kinder Israels in Ägypten gewohnt hatten, betrug 430 Jahre. (1Mo 15,13; Apg 7,6; Gal 6,17)41Und es geschah, als die 430 Jahre verflossen waren, ja, es geschah an eben diesem Tag, da zog das ganze Heer des HERRN aus dem Land Ägypten. (2Mo 6,26)42Es ist eine Nacht, die dem HERRN gewissenhaft eingehalten werden soll, weil er sie aus dem Land Ägypten herausgeführt hat. Das ist diese Nacht, die dem HERRN gewissenhaft eingehalten werden soll, für alle Kinder Israels, für ihre [künftigen] Geschlechter. (2Mo 12,12)
Verordnungen zum Passah
43Und der HERR sprach zu Mose und Aaron: Dies ist die Ordnung des Passah: Kein Fremdling darf davon essen. (3Mo 22,10)44Jeder um Geld erkaufte Knecht eines Mannes aber kann davon essen, sobald du ihn beschnitten hast. (1Mo 17,11)45Ein Bewohner ohne Bürgerrecht und ein Mietling darf nicht davon essen.46In einem Haus soll man es essen. Ihr sollt von dem Fleisch nichts vor das Haus hinaustragen, und kein Knochen soll ihm zerbrochen werden. (2Mo 12,4; 2Mo 12,20; 4Mo 9,12; Joh 19,33; Joh 19,36)47Die ganze Gemeinde Israels soll es feiern. (2Mo 12,3; 2Mo 12,6; 4Mo 9,13)48Und wenn sich bei dir ein Fremdling aufhält und dem HERRN das Passah feiern will, so soll alles Männliche bei ihm beschnitten werden, und dann erst darf er hinzutreten, um es zu feiern; und er soll sein wie ein Einheimischer des Landes, denn kein Unbeschnittener darf davon essen. (2Mo 12,44; Hes 44,9; 1Kor 11,27)49Ein und dasselbe Gesetz soll für den Einheimischen und für den Fremdling gelten, der unter euch wohnt. (4Mo 9,14; 4Mo 15,15; Gal 3,28; Eph 2,19; Eph 3,6)50Und alle Kinder Israels machten es genau so, wie es der HERR dem Mose und Aaron geboten hatte, genau so machten sie es. (2Mo 7,6; 2Mo 7,10; 2Mo 8,13; 2Mo 12,28)51Und es geschah an eben diesem Tag, da führte der HERR die Kinder Israels nach ihren Heerscharen aus dem Land Ägypten. (2Mo 12,41; 2Mo 13,2; 2Mo 13,9; Ps 136,11; Jes 40,26)
2.Mose 12
Hoffnung für alle
Das Passahfest
1Noch in Ägypten sagte der HERR zu Mose und Aaron:2»Dieser Monat soll für euch von nun an der erste Monat des Jahres sein.3Richtet den Israeliten aus: Am 10. Tag dieses Monats soll jeder für seine Familie ein Lamm auswählen.4Wenn eine Familie zu klein ist, um ein ganzes Lamm zu essen, soll sie sich mit ihren nächsten Nachbarn zusammentun. Teilt es euch so ein, dass genug Fleisch für alle da ist, aber auch nichts davon übrig bleibt.5Sucht einjährige, männliche Tiere ohne Fehler aus; es können Schafe oder Ziegen sein.6Bis zum 14. Tag des 1. Monats müsst ihr sie gesondert halten. Dann sollen alle, die zur Gemeinschaft der Israeliten gehören, die ausgewählten Lämmer in der Abenddämmerung schlachten.7Sie sollen etwas vom Blut der Tiere in einer Schale auffangen und es an die Pfosten und den oberen Türbalken der Häuser streichen, in denen sie das Lamm essen.8Noch in derselben Nacht müssen sie das Fleisch über dem Feuer braten. Dazu sollen sie bittere Kräuter essen und Brot, das ohne Sauerteig gebacken ist.9Ihr dürft das Fleisch nicht roh oder gekocht verzehren; es muss über dem Feuer gebraten sein, und zwar das ganze Tier mit Kopf, Unterschenkeln und Innereien.10Lasst nichts bis zum nächsten Morgen übrig, sondern verbrennt das restliche Fleisch!11Beeilt euch beim Essen! Ihr sollt für die Reise angezogen sein, Schuhe tragen und eure Wanderstöcke in der Hand halten. So feiert ihr das Passahfest – ein Fest für mich, den HERRN.12In dieser Nacht werde ich durch Ägypten gehen und in jeder Familie den ältesten Sohn töten und auch jedes erstgeborene männliche Tier. Ich werde mein Urteil an allen Göttern Ägyptens vollstrecken, denn ich bin der HERR!13Das Blut an den Türpfosten eurer Häuser aber wird ein Zeichen sein, das euch schützt. Wenn ich das Blut sehe, will ich euch verschonen. Ich werde die Ägypter strafen, doch an euch wird das Unheil vorübergehen.[1]14Das sollt ihr niemals vergessen! Darum feiert jedes Jahr an diesem Tag ein Fest für mich, den HERRN! Dies gilt jetzt und für alle kommenden Generationen.«
Das Fest der ungesäuerten Brote
15»Vom Abend des Passahfestes an sollt ihr sieben Tage lang nur Brot essen, das ohne Sauerteig gebacken wurde! Entfernt schon vorher alle Sauerteigreste aus euren Häusern! Wer in diesen sieben Tagen doch etwas isst, das Sauerteig enthält, hat sein Leben verwirkt. Er muss aus dem Volk Israel ausgeschlossen werden.16Versammelt euch am ersten und am siebten Tag zu einem heiligen Fest! An diesen beiden Tagen sollt ihr nicht arbeiten; ihr dürft nur eure Mahlzeiten zubereiten.17So müsst ihr das Fest der ungesäuerten Brote feiern, denn genau an dem Tag, an dem die Festwoche beginnt, habe ich eure Stammesverbände aus Ägypten herausgeführt. Darum sollt ihr diesen Tag Jahr für Jahr feiern, jetzt und in allen kommenden Generationen.18Esst im 1. Monat vom Abend des 14. bis zum Abend des 21. Tages nur ungesäuertes Brot!19Sieben Tage lang dürft ihr keinen Sauerteig in euren Häusern haben. Wer etwas Sauerteighaltiges isst, hat sein Leben verwirkt. Er darf nicht länger zur Gemeinschaft eures Volkes gehören, ganz gleich ob er ein Israelit oder ein Fremder ist.20Esst also kein Brot und auch nichts anderes, das mit Sauerteig gebacken wurde, sondern nur ungesäuerte Lebensmittel, wo immer ihr wohnt!«
Das zehnte Strafgericht: die Tötung der Erstgeborenen
21Dann rief Mose die Sippenoberhäupter der Israeliten und befahl: »Geht los, sucht euch je nach der Größe eurer Familien eines oder mehrere Lämmer aus und schlachtet sie als Passahopfer!22Fangt das Blut in einer Schale auf, taucht ein Büschel Ysop hinein und streicht das Blut an den oberen Balken und an die beiden Pfosten eurer Haustüren. Bis zum nächsten Morgen darf niemand von euch sein Haus verlassen!23Wenn der HERR durchs Land geht, um die Ägypter zu töten, und das Blut an den Pfosten und Balken sieht, wird er an diesen Türen vorübergehen; er wird dem Todesengel nicht erlauben, in eure Häuser einzudringen und euch zu töten.24Haltet euch für immer an den Brauch dieses Festes; er gilt für euch und alle eure Nachkommen!25Wenn ihr in das Land kommt, das euch der HERR versprochen hat, sollt ihr auch dort diesen Brauch bewahren.26Eure Kinder werden euch einst fragen, was dieses Fest bedeutet;27dann erklärt ihnen: ›Dies ist das Passahopfer, das wir dem HERRN darbringen. Denn als er damals die Ägypter tötete, ging er an unseren Häusern vorüber und verschonte uns.‹« Da warfen sich die Israeliten nieder und beteten Gott an.28Dann gingen sie nach Hause und bereiteten alles vor, wie der HERR es ihnen durch Mose und Aaron befohlen hatte.29Um Mitternacht tötete der HERR alle erstgeborenen Söhne der Ägypter, angefangen beim ältesten Sohn des Pharaos auf dem Königsthron bis hin zum ältesten Sohn eines Häftlings im Gefängnis; auch jedes erstgeborene männliche Tier ließ er sterben.30Der Pharao wachte auf, seine Hofbeamten fuhren aus dem Schlaf, ja, ganz Ägypten schreckte hoch in dieser Nacht. Überall im Land hörte man lautes Klagen und Weinen. Es gab kein Haus ohne einen Toten!31Noch in derselben Nacht ließ der Pharao Mose und Aaron rufen und sagte zu ihnen: »Zieht so schnell wie möglich los und verlasst unser Land, ihr und die anderen Israeliten! Geht und opfert dem HERRN, wie ihr es verlangt habt!32Nehmt eure Ziegen- und Schafherden mit, auch eure Rinder, ganz wie ihr wollt! Nur zieht los und bittet euren Gott auch um Segen für mich!«33Die Ägypter drängten die Israeliten zur Eile, damit sie schleunigst das Land verließen. »Wenn ihr noch länger hierbleibt«, sagten sie, »kommen wir alle um!«
Die Israeliten verlassen Ägypten
34Die Israeliten nahmen ihre Backschüsseln mit dem ungesäuerten Teig, schlugen sie in ihre Gewänder ein und trugen sie auf den Schultern.35Auf Moses Befehl hatten sie sich von den Ägyptern silberne und goldene Schmuckstücke und Gefäße sowie schöne Gewänder geben lassen.36Der HERR hatte dem Volk Israel ein so großes Ansehen bei den Ägyptern verschafft, dass sie auf ihre Bitten eingegangen waren. So nahmen die Israeliten von den Ägyptern reiche Beute mit.37Sie brachen auf und zogen zu Fuß von Ramses nach Sukkot; es waren etwa 600.000 Männer mit ihren Frauen und Kindern.38Auch viele Nichtisraeliten verließen mit ihnen das Land. Die Israeliten nahmen ihre großen Ziegen-, Schaf- und Rinderherden mit.39Unterwegs backten sie aus dem ungesäuerten Teig, den sie mitgenommen hatten, Fladenbrote. Weil man sie so plötzlich aus Ägypten vertrieben hatte, war keine Zeit geblieben, den Teig durchsäuern zu lassen und sich mit Proviant zu versorgen.40Insgesamt hatten die Israeliten 430 Jahre in Ägypten gelebt.41Auf den Tag genau nach 430 Jahren zogen alle Stammesverbände, die zum Volk Gottes gehörten, aus Ägypten fort.42In dieser Nacht hielt der HERR selbst Wache, um sein Volk sicher aus Ägypten herauszuführen. Darum sollen alle kommenden Generationen der Israeliten in der Passahnacht dem HERRN zu Ehren wachen.
Vorschriften für das Passahfest
43Der HERR sagte zu Mose und Aaron: »Für das Passahfest gebe ich euch folgende Anordnungen: Grundsätzlich gilt, dass Ausländer nicht am Passahmahl teilnehmen dürfen.44Wenn ihr aber einen ausländischen Sklaven gekauft und ihn beschnitten habt, dann darf er von dem Lamm essen.45Fremde, die nur vorübergehend bei euch leben und sich nicht eurem Volk anschließen, dürfen jedoch nicht an der Mahlzeit teilnehmen. Dasselbe gilt für ausländische Lohnarbeiter.46Ihr müsst das Passahlamm in demselben Haus essen, in dem ihr es zubereitet habt. Bringt nichts von seinem Fleisch nach draußen und zerbrecht ihm keinen einzigen Knochen!47Die ganze Gemeinschaft der Israeliten soll das Passahfest feiern.48Wenn jemand, der aus dem Ausland stammt und bei euch lebt, mir zu Ehren mitfeiern will, soll er jeden Mann und jeden Jungen in seinem Haus beschneiden lassen. Dann gehört er auch zu eurem Volk und kann wie jeder andere Israelit am Fest teilnehmen. Ein Unbeschnittener aber darf auf keinen Fall vom Passahlamm essen.49Für die Einheimischen und für die Fremden, die sich euch angeschlossen haben, soll ein und dasselbe Recht gelten.«50Die Israeliten folgten den Weisungen, die Mose und Aaron vom HERRN empfangen hatten.51An diesem Tag führte der HERR die Israeliten nach Stammesverbänden geordnet aus Ägypten fort.