1David aber floh von Najot bei Rama und kam und redete mit Jonathan: Was habe ich getan? Was ist meine Schuld? Und was habe ich vor deinem Vater gesündigt, dass er mir nach dem Leben trachtet? (1Sam 24,12; 1Sam 26,18)2Er aber sprach zu ihm: Das sei ferne, du sollst nicht sterben! Siehe, mein Vater tut nichts, weder Großes noch Kleines, das er nicht meinen Ohren offenbaren würde. Warum sollte denn mein Vater dies vor mir verbergen? Es ist nichts daran! (1Mo 44,7; 1Sam 14,45; Jes 50,4; Joh 15,15; Joh 17,8)3Und David fuhr fort und schwor: Dein Vater weiß genau, dass ich Gnade vor deinen Augen gefunden habe; darum wird er denken: Jonathan soll dies nicht erfahren, damit er nicht bekümmert ist! Und wahrlich, so wahr der HERR lebt und so wahr deine Seele lebt, es ist nur ein Schritt zwischen mir und dem Tod! (1Sam 27,1; 1Chr 29,28; Hi 14,5; Pred 8,8; Pred 9,12; Jer 4,2; 2Kor 1,9)4Jonathan aber sprach zu David: Ich will für dich tun, was dein Herz begehrt! (Spr 17,17)5Und David sprach zu Jonathan: Siehe, morgen ist Neumond, da sollte ich eigentlich mit dem König zu Tisch sitzen. Lass mich gehen, dass ich mich auf dem Feld verberge, bis zum Abend des dritten Tages! (4Mo 10,10; 4Mo 28,11; 1Sam 19,2; 2Kön 4,23)6Sollte mich dein Vater etwa vermissen, so sprich: David bat mich sehr, nach Bethlehem in seine Stadt eilen zu dürfen, weil dort das jährliche Opfer stattfindet für die ganze Familie. (1Sam 9,12; 1Sam 16,5; Lk 2,4)7Sagt er: Es ist gut!, so bedeutet das Frieden für deinen Knecht; wird er aber sehr zornig, so wisse, dass Böses bei ihm beschlossen ist. (5Mo 1,23; 1Sam 20,9; 1Sam 25,17; 2Sam 17,4; Est 7,7)8Dann aber erweise Gnade gegen deinen Knecht; denn du hast mich, deinen Knecht, in einen Bund vor dem HERRN mit dir treten lassen. Wenn aber eine Schuld an mir ist, so töte du mich; warum solltest du mich zu deinem Vater bringen? (1Sam 18,3; 1Sam 20,16; 1Sam 23,18; 2Sam 14,31; Apg 25,11)9Und Jonathan sprach: Das sei ferne von dir! Wenn ich sicher weiß, dass es bei meinem Vater beschlossene Sache ist, Böses über dich zu bringen, sollte ich es dir dann nicht berichten? (1Sam 19,2; 1Sam 20,38; 1Sam 20,42)10David aber sprach zu Jonathan: Wenn mir nur jemand berichten würde, ob dein Vater dir eine harte Antwort gibt! (1Mo 42,7; 1Mo 42,30; 1Sam 20,30; 1Kön 12,13; Spr 18,23)11Und Jonathan sprach zu David: Komm, wir wollen aufs Feld hinausgehen! Da gingen die beiden aufs Feld hinaus.12Und Jonathan sprach zu David: Bei dem HERRN, dem Gott Israels! Wenn ich morgen um diese Zeit oder übermorgen meinen Vater ausforsche, und siehe, er ist David wohlgesonnen, und ich dann nicht zu dir hinsende und es vor deinen Ohren offenbare, (Jos 22,22; 2Kor 1,23; Phil 1,8)13so tue der HERR dem Jonathan dies und das! Wenn aber mein Vater Böses gegen dich im Sinn hat, so will ich es auch vor deinen Ohren offenbaren und dich wegschicken, damit du in Frieden hinziehen kannst; und der HERR sei mit dir, wie er mit meinem Vater gewesen ist! (Jos 1,5; Jos 1,9; 1Sam 3,17; 1Sam 10,7; 1Sam 18,14; 1Sam 25,22; 1Chr 22,11; 1Chr 22,16; Phil 4,9)14Und erzeige die Gnade des HERRN nicht nur, solange ich noch lebe, und nicht nur an mir, damit ich nicht sterbe, (2Sam 9,3; Eph 5,1)15sondern entziehe auch meinem Haus niemals deine Gnade, auch dann nicht, wenn der HERR die Feinde Davids allesamt vom Erdboden ausrotten wird! (1Sam 24,22; 2Sam 9,1; 2Sam 21,7)16So schloss Jonathan einen Bund mit dem Haus Davids [und sprach]: Der HERR fordere es von der Hand der Feinde Davids! (1Sam 20,8; 1Sam 25,26; 1Sam 25,29; 2Sam 22,38)17Und Jonathan ließ David nochmals bei seiner Liebe zu ihm schwören; denn er liebte ihn wie seine eigene Seele. (1Sam 18,1)18Und Jonathan sprach zu ihm: Morgen ist Neumond; da wird man dich vermissen, denn dein Sitz bleibt leer. (1Sam 20,5)19Am dritten Tag aber komm rasch herab und begib dich an den Ort, wo du dich am Tag der Tat verborgen hattest, und bleibe neben dem Stein Asel. (1Sam 19,2)20Ich aber will drei Pfeile daran vorbeischießen, als ob ich nach einem Ziel schießen würde. (2Sam 1,22)21Und siehe, dann werde ich den Burschen schicken: »Geh, suche die Pfeile!« Rufe ich dann dem Burschen zu: »Siehe, die Pfeile liegen diesseits von dir, hole sie!«, so komm; denn das bedeutet Frieden für dich und keine Gefahr, so wahr der HERR lebt. (1Kön 17,1; Jer 4,2)22Wenn ich aber zu dem jungen Mann sage: »Siehe, die Pfeile liegen jenseits von dir!«, so geh; denn dann sendet dich der HERR fort.23Von dem aber, was wir beredet haben, ich und du, siehe, davon ist der HERR [Zeuge] zwischen dir und mir ewiglich! (1Sam 20,12; 1Sam 20,42)24So verbarg sich David auf dem Feld. Als aber der Neumond kam, setzte sich der König zum Mahl, um zu essen. (Spr 4,17; Sach 7,6; Joh 18,28)25Und zwar saß der König an seinem gewohnten Platz an der Wand; Jonathan aber stand auf, und Abner setzte sich neben Saul; und Davids Platz blieb leer. (1Sam 20,27)26Saul aber sagte an diesem Tag nichts; denn er dachte: Es ist ein Zufall; er ist nicht rein; gewiss ist er nicht rein! (3Mo 7,21; 3Mo 11,24)27Es geschah aber am Tag nach dem Neumond, als Davids Platz wieder leer blieb, dass Saul seinen Sohn Jonathan fragte: Warum ist der Sohn Isais weder gestern noch heute zum Essen gekommen? (1Sam 22,8; 1Sam 22,13)28Da antwortete Jonathan dem Saul: David hat mich dringend gebeten, nach Bethlehem gehen zu dürfen; (1Sam 20,6)29und er sagte: Lass mich doch hingehen; denn wir halten ein Familienopfer in der Stadt, und mein Bruder selbst hat es mir geboten; habe ich nun Gnade vor deinen Augen gefunden, so gib mir doch Urlaub, dass ich meine Brüder sehen kann! Darum ist er nicht an den Tisch des Königs gekommen. (1Sam 17,28)30Da entbrannte Sauls Zorn gegen Jonathan, und er sprach zu ihm: Du missratener, widerspenstiger Sohn! Meinst du, ich wüsste nicht, dass du den Sohn Isais erwählt hast, zu deiner Schande und zur Scham und Schande deiner Mutter? (Spr 19,12; Spr 19,19)31Denn solange der Sohn Isais auf Erden lebt, kannst weder du bestehen noch dein Königtum! So sende nun hin und lass ihn herbringen zu mir; denn er ist ein Kind des Todes! (1Sam 19,11; Spr 27,4)32Und Jonathan antwortete seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Warum soll er sterben? Was hat er getan? (1Sam 19,4; 1Sam 20,1; Spr 31,8; Mt 27,23; Joh 7,51)33Da warf Saul den Speer nach ihm, um ihn zu durchbohren. Da erkannte Jonathan, dass es bei seinem Vater fest beschlossen war, David zu töten. (1Sam 18,11)34Und Jonathan stand vom Tisch auf in glühendem Zorn und aß an jenem zweiten Tag des Neumonds keine Speise; denn es tat ihm weh um Davids willen, weil sein Vater ihn beschimpft hatte. (Pred 7,20; Eph 4,26)35Und es geschah am Morgen, da ging Jonathan aufs Feld hinaus, zu der mit David verabredeten Zeit, und ein junger Bursche war mit ihm. (1Sam 20,19; 2Sam 20,5)36Und er sprach zu seinem Burschen: Lauf, suche doch die Pfeile, die ich abschieße! Als nun der Bursche lief, schoss er einen Pfeil über ihn weg. (1Sam 20,20)37Und als der Bursche zu der Stelle lief, wohin Jonathan den Pfeil geschossen hatte, rief ihm Jonathan nach und sprach: Liegt nicht der Pfeil jenseits von dir? (1Sam 20,22)38Und Jonathan rief dem Burschen und sprach: »Schnell! Beeile dich! Steh nicht still!« Und Jonathans Bursche hob den Pfeil auf und brachte ihn zu seinem Herrn.39Doch wusste der Bursche von nichts; nur Jonathan und David wussten um die Sache.40Da gab Jonathan dem Burschen, der bei ihm war, seine Waffen und sprach zu ihm: Geh und bringe sie in die Stadt! (1Sam 20,35)41Sobald nun der Bursche weg war, erhob sich David von der südlichen Seite her und fiel auf sein Angesicht und verneigte sich dreimal; danach küssten sie einander und weinten zusammen, David aber am allermeisten. (Apg 20,37)42Und Jonathan sprach zu David: Geh hin in Frieden! Wie wir beide im Namen des HERRN geschworen und gesagt haben, so sei der HERR [Zeuge] zwischen mir und dir, zwischen meinem Samen und deinem Samen ewiglich! (4Mo 6,26; 5Mo 6,13; 1Sam 1,17; 2Chr 15,14; Lk 7,50; Apg 16,36)
1.Samuel 20
English Standard Version
Jonathan Warns David
1Then David fled from Naioth in Ramah and came and said before Jonathan, “What have I done? What is my guilt? And what is my sin before your father, that he seeks my life?” (1Sam 1,19)2And he said to him, “Far from it! You shall not die. Behold, my father does nothing either great or small without disclosing it to me. And why should my father hide this from me? It is not so.”3But David vowed again, saying, “Your father knows well that I have found favor in your eyes, and he thinks, ‘Do not let Jonathan know this, lest he be grieved.’ But truly, as the Lord lives and as your soul lives, there is but a step between me and death.” (1Mo 33,15; Rut 3,13; 1Sam 1,26; 1Sam 25,26; 2Kön 2,2; 2Kön 2,4; 2Kön 2,6; 2Kön 4,30)4Then Jonathan said to David, “Whatever you say, I will do for you.”5David said to Jonathan, “Behold, tomorrow is the new moon, and I should not fail to sit at table with the king. But let me go, that I may hide myself in the field till the third day at evening. (4Mo 10,10; 4Mo 28,11; 1Sam 19,2; 1Sam 20,18)6If your father misses me at all, then say, ‘David earnestly asked leave of me to run to Bethlehem his city, for there is a yearly sacrifice there for all the clan.’ (1Sam 9,12; 1Sam 16,4; 1Sam 20,18)7If he says, ‘Good!’ it will be well with your servant, but if he is angry, then know that harm is determined by him. (1Sam 20,33; 1Sam 25,17; Est 7,7)8Therefore deal kindly with your servant, for you have brought your servant into a covenant of the Lord with you. But if there is guilt in me, kill me yourself, for why should you bring me to your father?” (1Sam 18,3; 1Sam 20,16; 1Sam 20,42; 1Sam 23,18; 2Sam 14,32; 2Sam 21,7)9And Jonathan said, “Far be it from you! If I knew that it was determined by my father that harm should come to you, would I not tell you?” (1Sam 20,7)10Then David said to Jonathan, “Who will tell me if your father answers you roughly?”11And Jonathan said to David, “Come, let us go out into the field.” So they both went out into the field.12And Jonathan said to David, “The Lord, the God of Israel, be witness![1] When I have sounded out my father, about this time tomorrow, or the third day, behold, if he is well disposed toward David, shall I not then send and disclose it to you?13But should it please my father to do you harm, the Lord do so to Jonathan and more also if I do not disclose it to you and send you away, that you may go in safety. May the Lord be with you, as he has been with my father. (Jos 1,5; Jos 1,17; Rut 1,17; 1Sam 17,37; 1Kön 1,37; 1Chr 22,11; 1Chr 22,16)14If I am still alive, show me the steadfast love of the Lord, that I may not die;15and do not cut off[2] your steadfast love from my house forever, when the Lord cuts off every one of the enemies of David from the face of the earth.” (2Sam 9,1; 2Sam 9,3; 2Sam 9,7; 2Sam 21,7)16And Jonathan made a covenant with the house of David, saying, “May[3] the Lord take vengeance on David’s enemies.” (Jos 22,23; 1Sam 25,22)17And Jonathan made David swear again by his love for him, for he loved him as he loved his own soul. (1Sam 18,1; 1Sam 18,3)18Then Jonathan said to him, “Tomorrow is the new moon, and you will be missed, because your seat will be empty. (1Sam 20,5; 1Sam 20,6; 1Sam 20,25; 1Sam 20,27)19On the third day go down quickly to the place where you hid yourself when the matter was in hand, and remain beside the stone heap.[4]20And I will shoot three arrows to the side of it, as though I shot at a mark.21And behold, I will send the boy, saying, ‘Go, find the arrows.’ If I say to the boy, ‘Look, the arrows are on this side of you, take them,’ then you are to come, for, as the Lord lives, it is safe for you and there is no danger. (Rut 3,13; 1Sam 20,3)22But if I say to the youth, ‘Look, the arrows are beyond you,’ then go, for the Lord has sent you away. (1Sam 20,37)23And as for the matter of which you and I have spoken, behold, the Lord is between you and me forever.” (1Sam 20,14; 1Sam 20,42)24So David hid himself in the field. And when the new moon came, the king sat down to eat food.25The king sat on his seat, as at other times, on the seat by the wall. Jonathan sat opposite,[5] and Abner sat by Saul’s side, but David’s place was empty. (1Sam 20,18)26Yet Saul did not say anything that day, for he thought, “Something has happened to him. He is not clean; surely he is not clean.” (3Mo 7,21; 3Mo 11,24; 3Mo 15,1)27But on the second day, the day after the new moon, David’s place was empty. And Saul said to Jonathan his son, “Why has not the son of Jesse come to the meal, either yesterday or today?” (1Sam 20,25; 1Sam 20,34)28Jonathan answered Saul, “David earnestly asked leave of me to go to Bethlehem. (1Sam 20,6)29He said, ‘Let me go, for our clan holds a sacrifice in the city, and my brother has commanded me to be there. So now, if I have found favor in your eyes, let me get away and see my brothers.’ For this reason he has not come to the king’s table.”30Then Saul’s anger was kindled against Jonathan, and he said to him, “You son of a perverse, rebellious woman, do I not know that you have chosen the son of Jesse to your own shame, and to the shame of your mother’s nakedness?31For as long as the son of Jesse lives on the earth, neither you nor your kingdom shall be established. Therefore send and bring him to me, for he shall surely die.”32Then Jonathan answered Saul his father, “Why should he be put to death? What has he done?” (1Sam 19,5)33But Saul hurled his spear at him to strike him. So Jonathan knew that his father was determined to put David to death. (1Sam 18,11; 1Sam 19,10; 1Sam 20,7)34And Jonathan rose from the table in fierce anger and ate no food the second day of the month, for he was grieved for David, because his father had disgraced him.35In the morning Jonathan went out into the field to the appointment with David, and with him a little boy.36And he said to his boy, “Run and find the arrows that I shoot.” As the boy ran, he shot an arrow beyond him.37And when the boy came to the place of the arrow that Jonathan had shot, Jonathan called after the boy and said, “Is not the arrow beyond you?” (1Sam 20,22)38And Jonathan called after the boy, “Hurry! Be quick! Do not stay!” So Jonathan’s boy gathered up the arrows and came to his master.39But the boy knew nothing. Only Jonathan and David knew the matter.40And Jonathan gave his weapons to his boy and said to him, “Go and carry them to the city.”41And as soon as the boy had gone, David rose from beside the stone heap[6] and fell on his face to the ground and bowed three times. And they kissed one another and wept with one another, David weeping the most.42Then Jonathan said to David, “Go in peace, because we have sworn both of us in the name of the Lord, saying, ‘The Lord shall be between me and you, and between my offspring and your offspring, forever.’” And he rose and departed, and Jonathan went into the city.[7] (1Sam 1,17; 1Sam 20,13; 1Sam 20,15; 1Sam 20,23)