Jesaja 1

Schlachter 2000

1 Dies ist die Offenbarung, die Jesaja[1], der Sohn des Amoz, über Juda und Jerusalem geschaut hat in den Tagen Ussijas, Jotams, Ahas’ und Hiskias, der Könige von Juda: (1Mo 15,1; 2Kön 19,2; 2Chr 26,1; Hes 1,1; Dan 1,17; Dan 7,1; Mt 4,14; Mt 15,7; Joh 1,23; Joh 12,38; Apg 8,27; Apg 9,10; Apg 9,12; 2Kor 12,1; Offb 1,1)2 Hört, ihr Himmel, und horche auf, o Erde; denn der HERR hat gesprochen: Ich habe Kinder großgezogen und emporgebracht, sie aber sind von mir abgefallen. (5Mo 4,26; 5Mo 32,1; Neh 9,26; Ps 50,4; Ps 68,34; Jes 40,5; Jes 46,3; Jer 2,5; Am 3,8; Hebr 1,1)3 Ein Ochse kennt seinen Besitzer, und ein Esel die Krippe seines Herrn, [aber] Israel hat keine Erkenntnis; mein Volk hat keine Einsicht. (Ps 14,2; Jer 8,7; Hos 2,10)4 Wehe der sündigen Nation, dem schuldbeladenen Volk! Same der Übeltäter, verderbte Kinder! Sie haben den HERRN verlassen, haben den Heiligen Israels gelästert, haben sich abgewandt. (5Mo 32,15; 1Sam 2,30; Ps 78,57; Jes 5,24; Jes 30,9; Jer 2,13; Jer 6,28)5 Wohin soll man euch noch schlagen, da ihr doch den Abfall nur noch weiter treibt? Das ganze Haupt ist krank, und das ganze Herz ist kraftlos. (Jer 5,3; Am 4,6)6 Von der Fußsohle bis zum Scheitel ist nichts Unversehrtes an ihm, sondern klaffende Wunden und Striemen und frische Verletzungen, die nicht ausgedrückt, noch verbunden, noch mit Öl gelindert sind. (Jer 30,13; Nah 3,19; Lk 10,30)7 Euer Land ist verwüstet, eure Städte sind mit Feuer verbrannt; Fremde fressen euer Land vor euren Augen, und es ist verwüstet, wie von Fremden verheert. (5Mo 28,33; 5Mo 28,43; 5Mo 28,48; Kla 5,2)8 Und die Tochter Zion ist übrig geblieben wie eine Hütte im Weinberg, wie ein Wachthäuschen im Gurkenfeld, wie eine belagerte Stadt. (Hi 27,18; Jer 4,17; Kla 2,1; Kla 2,8)9 Hätte uns der HERR der Heerscharen nicht einen geringen Überrest übrig gelassen, so wären wir wie Sodom, gleich wie Gomorra geworden! (1Mo 19,24; Jes 4,3; Jes 10,20; Röm 9,29)10 Hört das Wort des HERRN, ihr Fürsten von Sodom! Nimm zu Ohren das Gesetz unseres Gottes, du Volk von Gomorra! (5Mo 32,32; Jer 23,14; Hes 16,48)11 Was soll mir die Menge eurer Schlachtopfer?, spricht der HERR. Ich bin der Brandopfer von Widdern und des Fettes der Mastkälber überdrüssig, und am Blut der Jungstiere, Lämmer und Böcke habe ich kein Gefallen! (1Sam 15,22; Spr 15,8; Jer 6,20; Am 5,21; Mt 9,13)12 Wenn ihr kommt, um vor meinem Angesicht zu erscheinen — wer verlangt dies von euch, dass ihr meine Vorhöfe zertretet? (2Mo 23,17; Jer 7,9)13 Bringt nicht mehr vergebliches Speisopfer! Räucherwerk ist mir ein Gräuel! Neumond und Sabbat, Versammlungen halten: Frevel verbunden mit Festgedränge ertrage ich nicht! (4Mo 28,10; 4Mo 28,14; Spr 21,27; Jes 66,3)14 Eure Neumonde und Festzeiten hasst meine Seele; sie sind mir zur Last geworden; ich bin es müde, sie zu ertragen. (3Mo 23,2; Am 5,21)15 Und wenn ihr eure Hände ausbreitet[2], verhülle ich meine Augen vor euch, und wenn ihr auch noch so viel betet, höre ich doch nicht, denn eure Hände sind voll Blut! (Spr 1,28; Jes 59,2; Jer 14,12; Mi 3,4)16 Wascht, reinigt euch! Tut das Böse, das ihr getan habt, von meinen Augen hinweg; hört auf, Böses zu tun! (Ps 34,15; Jer 4,14; Hes 18,31; Röm 12,9; Jak 4,8; 1Petr 3,11)17 Lernt Gutes tun, trachtet nach dem Recht, helft dem Bedrückten, schafft der Waise Recht, führt den Rechtsstreit für die Witwe! (Ps 82,3; Spr 21,3; Spr 28,23; Spr 31,8; Am 5,15; Mi 6,8)18 Kommt doch, wir wollen miteinander rechten!, spricht der HERR. Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, sollen sie weiß werden wie der Schnee; wenn sie rot sind wie Karmesin, sollen sie [weiß] wie Wolle werden. (Ps 51,9; Jes 43,26; Offb 7,14)19 Seid ihr willig und gehorsam, so sollt ihr das Gute des Landes essen; (3Mo 26,3; Jes 3,10; Jes 55,1)20 wenn ihr euch aber weigert und widerspenstig seid, so sollt ihr vom Schwert gefressen werden! Ja, der Mund des HERRN hat es gesprochen. (3Mo 26,25; 1Sam 12,25; Jes 40,5; Mi 4,4)21 Wie ist die treue Stadt zur Hure geworden! Sie war voll Recht; Gerechtigkeit wohnte in ihr, nun aber Mörder! (Jes 1,26; Jes 5,7; Jes 23,16; Jes 48,2; Jer 2,20; Mi 3,10)22 Dein Silber ist zu Schlacken geworden; dein edler Wein ist mit Wasser verfälscht. (Ps 119,119; Jes 1,25; Hes 22,18; Hos 4,18; 2Kor 2,17)23 Deine Fürsten sind Widerspenstige und Diebsgesellen; sie alle lieben Bestechung und jagen nach Geschenken; der Waise schaffen sie nicht Recht, und die Sache der Witwen kommt nicht vor sie. (Spr 29,24; Jer 5,5; Jer 5,28; Hos 9,15; Mi 3,1; Mi 3,11)24 Darum spricht der Herrscher, der HERR der Heerscharen, der Mächtige Israels: Wehe, ich will mir Genugtuung verschaffen von meinen Feinden und mich rächen an meinen Widersachern; (Jes 49,26; Jes 60,16; Hes 5,13)25 und ich will meine Hand gegen dich wenden und deine Schlacken ausschmelzen wie mit Laugensalz und all dein Blei wegschaffen; (Jes 1,23; Jes 4,4; Mal 3,3)26 und ich werde deine Richter wieder machen, wie sie ursprünglich waren, und deine Ratsherren wie am Anfang; danach wird man dich nennen: »Die Stadt der Gerechtigkeit, die treue Stadt«. (Jes 1,21; Jes 2,3; Jer 31,23; Sach 8,3)27 Zion wird durch Recht erlöst werden und seine Bekehrten durch Gerechtigkeit; (Spr 11,11; Röm 11,26)28 aber der Zusammenbruch trifft die Übertreter und Sünder alle miteinander, und die den HERRN verlassen, kommen um. (Ps 37,38; Ps 73,27; Jer 2,19)29 Denn sie werden zuschanden wegen der Terebinthen, an denen ihr Lust hattet, und ihr sollt schamrot werden wegen der Gärten, die ihr erwählt habt;[3] (2Kön 16,4; Jes 57,5; Jes 66,17; Jer 3,6)30 denn ihr werdet sein wie eine Terebinthe, deren Laub verwelkt ist, und wie ein Garten, der ohne Wasser ist; (Jer 17,5)31 und der Starke wird zum Werg und sein Tun zum Funken, und beide werden miteinander brennen, sodass niemand löschen kann. (Jes 66,24; Mal 3,19; Mt 3,10)

Jesaja 1

Elberfelder Bibel

1 Die Vision, die Jesaja[1], der Sohn des Amoz, über Juda und Jerusalem geschaut hat in den Tagen von Usija, Jotam, Ahas, Hiskia, den Königen von Juda. (2Chr 26,22; Jes 2,1; Jes 13,1; Hos 1,1; Mt 1,8)2 Höre, du Himmel, und horch auf, du Erde! Denn der HERR hat geredet: Ich habe Söhne großgezogen und auferzogen, sie aber haben mit mir gebrochen. (5Mo 32,1; Ps 50,4; Jes 30,1; Jer 2,12; Jer 6,19; Jer 13,15; Mi 1,1; Hebr 1,1)3 Ein Rind kennt seinen Besitzer und ein Esel die Krippe seines Herrn. Israel ⟨aber⟩ hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht. (Jes 27,11; Jer 4,22; Jer 50,6)4 Wehe, sündige Nation, schuldbeladenes Volk, Geschlecht[2] von Übeltätern, Verderben bringende Kinder! Sie haben den HERRN verlassen, haben den Heiligen Israels verworfen, sie haben sich nach hinten abgewandt. – (5Mo 32,5; 2Kön 21,22; 2Chr 27,2; Ps 78,41; Ps 78,57; Jes 30,9; Jes 57,4; Jer 2,13; Zef 1,6)5 Wohin wollt ihr noch geschlagen werden, die ihr ⟨eure⟩ Widerspenstigkeit ⟨nur⟩ vermehrt? Das ganze Haupt ist krank, und das ganze Herz ist siech. (2Chr 28,22)6 Von der Fußsohle bis zum Haupt ist keine heile Stelle an ihm: Wunden und Striemen und frische Schläge; sie sind nicht ausgedrückt und nicht verbunden, noch mit Öl gelindert. (Jer 6,7; Jer 8,22; Lk 10,34)7 Euer Land ist eine Öde, eure Städte sind mit Feuer verbrannt; euer Ackerland – Fremde verzehren ⟨seine Frucht⟩ vor euren Augen; eine Öde ist es wie bei einer Umkehrung durch Fremde[3]. (5Mo 28,33)8 Und die Tochter Zion ist übrig geblieben wie eine Laubhütte im Weinberg, wie eine Nachthütte im Gurkenfeld, wie eine belagerte Stadt[4]. (Jes 29,3; Jes 30,17)9 Hätte der HERR der Heerscharen uns nicht einen ganz kleinen Rest gelassen, wie Sodom wären wir, Gomorra wären wir gleich. (1Mo 19,24; Jes 10,20; Jes 24,6; Jes 37,4; Röm 9,29)10 Hört das Wort des HERRN, ihr Anführer von Sodom! Horcht auf die Weisung[5] unseres Gottes, Volk von Gomorra! (5Mo 32,32; Jer 23,14)11 Wozu ⟨soll⟩ mir die Menge eurer Schlachtopfer ⟨dienen⟩?, spricht der HERR. Ich habe die Brandopfer von Widdern und das Fett der Mastkälber satt, und am Blut von Stieren, Lämmern und jungen Böcken habe ich kein Gefallen. (1Sam 15,22; Spr 15,8; Spr 21,27; Jer 6,20; Hos 8,13; Am 4,5)12 Wenn ihr kommt, um vor meinem Angesicht zu erscheinen – wer hat das von eurer Hand gefordert, meine Vorhöfe zu zertreten? (Pred 4,17)13 Bringt nicht länger nichtige[6] Speisopfer! Das Räucherwerk ist mir ein Gräuel. Neumond und Sabbat, das Einberufen von Versammlungen: Sünde[7] und Festversammlung ertrage ich nicht. (4Mo 28,10; Jes 66,3; Joe 2,15)14 Eure Neumonde und eure Feste hasst meine Seele. Sie sind mir zur Last geworden, ich bin es müde, ⟨sie⟩ zu ertragen. (Jes 29,1; Am 5,21)15 Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch. Auch wenn ihr noch so viel betet, höre ich nicht – eure Hände sind voll Blut. (Spr 1,28; Jes 59,2; Jer 14,12; Joh 9,31)16 Wascht euch, reinigt euch! Schafft mir eure bösen Taten aus den Augen, hört auf, Böses zu tun! (2Kön 17,13; Jes 55,7; Jer 4,14; Jak 4,8)17 Lernt Gutes tun, fragt nach dem Recht, weist den Unterdrücker zurecht[8]! Schafft Recht der Waise, führt den Rechtsstreit der Witwe! (2Mo 22,21; Spr 15,25; Spr 21,3; Jes 1,23; Jes 10,2; Hes 22,7; Hes 45,9; Tit 3,14)18 Kommt denn und lasst uns miteinander rechten!, spricht der HERR. Wenn eure Sünden ⟨rot⟩ wie Karmesin sind, wie Schnee sollen sie weiß werden.[9] Wenn sie rot sind wie Purpur, wie Wolle sollen sie werden.[10] (Ps 51,9; Jes 3,13; Jes 41,21; Jes 43,26; Offb 3,4; Offb 7,14)19 Wenn ihr willig seid und hört, sollt ihr das Gute des Landes essen. (3Mo 26,3; Jes 55,1; Jer 7,3)20 Wenn ihr euch aber weigert und widerspenstig seid, sollt ihr vom Schwert gefressen werden. Denn der Mund des HERRN hat geredet. (2Mo 9,2; 3Mo 26,25; Hi 36,12; Jes 40,5; Jes 58,14)21 Wie ist zur Hure geworden die treue Stadt! Sie war voller Recht; Gerechtigkeit wohnte darin, und jetzt Mörder! (Jes 5,7; Jes 26,10; Jer 2,20; Hes 22,3)22 Dein Silber ist zu Schlacke geworden, dein edler Wein[11] mit Wasser gepanscht. (Jer 6,30; Hes 22,18)23 Deine Obersten sind Widerspenstige und Diebesgesellen, jeder von ihnen liebt Bestechungen und jagt Geschenken nach. Der Waise verschaffen sie nicht Recht, und der Rechtsstreit der Witwe kommt nicht vor sie. (1Sam 8,3; Jes 1,18; Jes 28,14; Hos 9,15)24 Darum spricht der Herr, der HERR der Heerscharen[12], der Mächtige Israels: Wehe! Ich werde mich weiden an meinen Gegnern[13] und Rache nehmen an meinen Feinden. (5Mo 28,63)25 Und ich werde meine Hand gegen dich wenden und werde deine Schlacken ausschmelzen wie mit Pottasche und all deine Schlacke[14] beseitigen. (Jes 4,4)26 Ich will deine Richter wiederherstellen wie in der ersten ⟨Zeit⟩ und deine Ratgeber wie im Anfang. Danach wird man dich nennen: Stadt der Gerechtigkeit, treue Stadt. (Jes 33,5; Sach 8,3)27 Zion wird erlöst werden durch Recht und die, die in ihm umkehren[15], durch Gerechtigkeit.28 Aber Zerbruch ⟨trifft die⟩ Abtrünnigen und Sünder alle miteinander; und die den HERRN verlassen, werden umkommen. (Hi 34,26; Jes 64,6)29 Denn sie werden[16] beschämt werden wegen der Terebinthen, die ihr begehrt, und ihr werdet schamrot werden wegen der Gärten, die ihr erwählt habt. (Jes 57,5; Jes 65,3; Hos 4,19)30 Denn ihr werdet sein wie eine Terebinthe, deren Laub verwelkt ist, und wie ein Garten, der kein Wasser hat. (Jes 64,5)31 Und der Starke wird zu Werg werden und sein Tun zum Funken; und beide miteinander werden sie brennen, und niemand wird löschen. (Jes 66,24; Mi 4,1)