Daniel 10

Schlachter 2000

1 Im dritten Jahr des Kyrus, des Königs von Persien, wurde dem Daniel, der Beltsazar genannt wird, ein Wort geoffenbart; und dieses Wort ist wahr und handelt von einer großen Drangsal; und er verstand das Wort und bekam Verständnis für das Gesicht. (2Sam 7,28; Esr 1,1; Dan 1,7; Dan 1,17; Dan 9,23; Joh 17,17)2 In jenen Tagen trauerte ich, Daniel, drei Wochen lang. (Neh 1,4)3 Ich aß keine leckere Speise, und Fleisch und Wein kamen nicht über meine Lippen, auch salbte ich mich nicht, bis die drei Wochen um waren. (2Sam 12,16)4 Aber am vierundzwanzigsten Tag des ersten Monats befand ich mich am Ufer des großen Stromes, das ist der Hiddekel[1]. (1Mo 2,14; Dan 12,5)5 Und ich hob meine Augen auf und schaute und siehe, da stand ein Mann, in Leinwand gekleidet und die Lenden mit Gold von Uphas umgürtet. (Jer 10,9; Offb 1,13)6 Und sein Leib war wie ein Topas, und sein Angesicht strahlte wie der Blitz und seine Augen wie Feuerfackeln; seine Arme aber und seine Füße sahen aus wie leuchtendes Erz, und der Klang seiner Worte war wie das Tosen einer Volksmenge. (Hes 1,24; Offb 1,14)7 Und ich, Daniel, sah die Erscheinung allein; die Männer aber, die bei mir waren, sahen die Erscheinung nicht; doch befiel sie ein so großer Schrecken, dass sie flohen und sich verbargen. (2Kön 6,17; Apg 9,7; Apg 22,9)8 Und ich blieb allein zurück und sah diese große Erscheinung. Es blieb aber keine Kraft in mir, und mein Aussehen wurde sehr schlecht, und ich behielt keine Kraft. (Dan 8,27; Offb 1,17)9 Und ich hörte den Klang seiner Worte; als ich aber den Klang seiner Worte hörte, sank ich ohnmächtig auf mein Angesicht zur Erde nieder. (Jes 66,2; Dan 8,18)10 Und siehe, eine Hand rührte mich an, sodass ich mich zitternd auf meine Knie und Hände stützen konnte. (Jer 1,9; Dan 8,18; Dan 10,16; Dan 10,18; Offb 1,17)11 Und er sprach zu mir: Daniel, du viel geliebter Mann, achte auf die Worte, die ich jetzt zu dir rede, und nimm deine Stellung ein; denn jetzt bin ich zu dir gesandt! Als er dieses Wort zu mir redete, stand ich zitternd auf. (Dan 9,22; Dan 9,23; Dan 10,19; Jak 2,23)12 Da sprach er zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! Denn von dem ersten Tag an, da du dein Herz darauf gerichtet hast, zu verstehen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte erhört worden, und ich bin gekommen um deiner Worte willen. (Jes 49,8; Dan 9,23; Dan 10,19; Apg 10,4; Apg 10,31)13 Aber der Fürst des Königreichs Persien hat mir 21 Tage lang widerstanden; und siehe, Michael, einer der vornehmsten Fürsten, ist mir zu Hilfe gekommen, sodass ich dort bei den Königen von Persien entbehrlich war. (Esr 4,3; Dan 10,20; Dan 10,21; Dan 12,1; Jud 1,9; Offb 12,7)14 So bin ich nun gekommen, um dir Einblick darüber zu geben, was deinem Volk am Ende der Tage begegnen wird; denn das Gesicht bezieht sich wiederum auf fernliegende Tage! (1Mo 49,1; 5Mo 4,30; Dan 2,28; Dan 8,26; Hos 3,5)15 Da er nun mit diesen Worten zu mir redete, schlug ich meine Augen zur Erde nieder und blieb stumm. (Hi 22,29; Hi 40,3; Lk 24,5)16 Und siehe, da rührte einer, der den Menschenkindern gleich war, meine Lippen an; und ich öffnete meinen Mund, redete und sprach zu dem, der vor mir stand: Mein Herr, wegen dieser Erscheinung haben mich Wehen überfallen, und ich habe keine Kraft behalten! (Jes 6,7; Jer 1,9; Dan 10,8; Apg 26,19)17 Und wie könnte ein Knecht dieses meines Herrn mit diesem meinem Herrn reden? Und nun ist keine Kraft mehr in mir, und der Atem ist mir ausgegangen! (Jos 5,14; Dan 10,8; Dan 10,16)18 Da rührte mich der, welcher einem Menschen glich, nochmals an und stärkte mich. (Ps 138,3; Hes 2,2; Dan 10,10; Dan 10,16; Dan 10,19)19 Und er sprach: Fürchte dich nicht, du viel geliebter Mann! Friede sei mit dir! Sei stark, ja, sei stark! Und als er so mit mir redete, wurde ich gestärkt, und ich sprach: Mein Herr, rede; denn du hast mich gestärkt! (Jos 1,6; Ri 6,23; 1Sam 3,9; Jes 35,4; Jes 41,10; Jer 15,16; Dan 10,12)20 Und er sprach: Weißt du, warum ich zu dir gekommen bin? Nun will ich wieder hingehen und mit dem Fürsten von Persien kämpfen; sobald ich aber ausziehe, siehe, so kommt der Fürst von Griechenland! (Dan 8,21; Dan 10,13; 1Kor 15,32; Eph 6,13)21 Doch will ich dir verkünden, was in dem Buch der Wahrheit aufgezeichnet ist; und kein Einziger steht mir mutig bei gegen jene als nur euer Fürst Michael. (Ps 139,16; Dan 10,13; Offb 22,18)

Daniel 10

Elberfelder Bibel

1 Im dritten Jahr des Kyrus, des Königs von Persien, wurde dem Daniel, der Beltschazar genannt wurde, ein Wort offenbart. Und das Wort ist Wahrheit und ⟨betrifft⟩ eine große Mühsal. Und er verstand das Wort, und Verständnis wurde ihm in der Erscheinung ⟨zuteil⟩. – (Dan 1,7; Dan 1,17; Dan 1,21; Dan 9,23)2 In jenen Tagen trauerte ich, Daniel, drei volle Wochen. (Neh 1,4)3 Kostbare Speise aß ich nicht, und weder Fleisch noch Wein kamen in meinen Mund; und ich salbte mich nicht, bis drei volle Wochen um waren.4 Und am 24. Tag des ersten Monats, da war ich am Ufer des großen Stromes, das ist der Hiddekel[1]. (1Mo 2,14; Dan 12,5)5 Und ich erhob meine Augen und sah: Und siehe, da war ein Mann, in Leinen gekleidet, und seine Hüften waren umgürtet mit Gold von Ufas[2]. (Jer 10,9; Offb 1,13)6 Und sein Leib war wie ein Türkis und sein Gesicht wie das Aussehen eines Blitzes. Und seine Augen waren wie Feuerfackeln und seine Arme und seine Füße[3] wie der Anblick von glatter Bronze. Und der Klang seiner Worte war wie der Klang einer ⟨Volks⟩menge. (Hes 1,7; Hes 1,24; Hes 8,2; Offb 1,14)7 Aber nur ich, Daniel, allein sah die Erscheinung. Die Männer, die bei mir waren, sahen die Erscheinung nicht; doch fiel eine große Angst auf sie, und sie flohen und versteckten sich. (Apg 9,7; Apg 22,9)8 Und ich blieb allein übrig und sah diese große Erscheinung. Und es blieb keine Kraft in mir, und meine Gesichtsfarbe veränderte sich an mir bis zur Entstellung, und ich behielt keine Kraft. (Dan 8,27; Offb 1,17)9 Und ich hörte den Klang seiner Worte. Und als ich den Klang seiner Worte hörte, lag ich betäubt auf meinem Gesicht, mit meinem Gesicht zur Erde. (Dan 8,18; Hab 3,16)10 Und siehe, eine Hand rührte mich an und rüttelte mich auf, ⟨sodass ich wieder⟩ auf meine Knie und Handflächen ⟨kam⟩.11 Und er sprach zu mir: Daniel, du vielgeliebter Mann[4]! Achte auf die Worte, die ich zu dir rede, und steh an deinem Platz! Denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und als er dieses Wort mit mir redete, stand ich zitternd auf. (Dan 9,22)12 Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! Denn vom ersten Tag an, als du dein Herz darauf gerichtet hast, Verständnis zu erlangen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte erhört worden. Und um deiner Worte willen bin ich gekommen. (Dan 9,22; Lk 1,13)13 Aber der Fürst des Königreichs Persien stand mir 21 Tage entgegen. Und siehe, Michael, einer der ersten Fürsten, kam, um mir zu helfen, und ich wurde dort entbehrlich[5] bei den Königen von Persien. (Esr 4,4; Dan 12,1; Jud 1,9)14 Und ich bin gekommen, um dich verstehen zu lassen, was deinem Volk am Ende der Tage widerfahren wird; denn noch ⟨gilt⟩ die Vision für ⟨ferne⟩ Tage. (1Mo 49,1; 4Mo 24,14; 5Mo 4,30; Hes 38,16; Dan 2,28; Dan 8,26; Hos 3,5)15 Und als er in dieser Weise[6] mit mir redete, richtete ich mein Gesicht zur Erde und verstummte.16 Und siehe, einer, den Menschenkindern gleich, berührte meine Lippen. Und ich öffnete meinen Mund und redete und sprach zu dem, der vor mir stand: Mein Herr, bei der Erscheinung überfielen mich meine Wehen, und ich habe keine Kraft behalten. (Jes 6,7; Jer 1,9)17 Und wie kann der Knecht dieses meines Herrn mit diesem meinem Herrn reden? Und ich – von nun an bleibt keine Kraft mehr in mir, und kein Odem ist in mir übrig.18 Da rührte er, ⟨der⟩ im Aussehen wie ein Mensch ⟨war⟩, mich wieder an und stärkte mich. (Ps 138,3)19 Und er sprach: Fürchte dich nicht, du vielgeliebter Mann[7]! Friede ⟨sei mit⟩ dir! Sei stark, ja, sei stark! Und als er mit mir redete, wurde ich stark und sagte: Mein Herr möge reden! Denn du hast mich gestärkt. (Jos 1,6; Ri 6,23; Ps 138,3; Jes 35,4)20 Da sprach er: Hast du erkannt, warum ich zu dir gekommen bin? Nun aber kehre ich zurück, um gegen den Fürsten von Persien zu kämpfen. Und wenn ich mit ihm fertig geworden bin[8], siehe, dann ist der Fürst von Griechenland gekommen – (Esr 4,4)21 doch will ich dir mitteilen, was im Buch der Wahrheit aufgezeichnet ist –, und es gibt keinen Einzigen, der mir gegen jene mutig beisteht[9] als nur Michael, euer Fürst. (Dan 11,2; Offb 22,6)