1Naeman, der Heerführer des Königs von Aram, war ein hoch angesehener Mann vor seinem Herrn und geschätzt; denn durch ihn gab der HERR den Aramäern Sieg. Aber dieser gewaltige, tapfere Mann war aussätzig. (Lk 4,27; Joh 13,7; 1Kor 4,7; 2Kor 12,7)2Und die Aramäer waren in Streifscharen ausgezogen und hatten ein kleines Mädchen aus dem Land Israel entführt, das nun im Dienst von Naemans Frau war. (2Kön 6,23; 2Kön 13,20; Mt 18,10; 1Kor 1,27)3Und sie sprach zu ihrer Herrin: Ach, dass mein Herr bei dem Propheten wäre, der in Samaria wohnt; der würde ihn von seinem Aussatz befreien! (4Mo 11,29; Ps 8,3; Jer 29,7; Apg 26,29; 1Tim 6,1)4Da ging Naeman hinein zu seinem Herrn und sagte es ihm und sprach: So und so hat das Mädchen aus dem Land Israel geredet! (Ps 105,2; Ps 145,5)5Da sprach der König von Aram: Geh, ziehe hin, und ich will dem König von Israel einen Brief schicken! Da ging er hin und nahm zehn Talente Silber und 6 000 Goldstücke und zehn Festgewänder mit sich. (1Mo 45,22; 1Sam 9,8; Spr 18,16)6Und er brachte dem König von Israel den Brief; darin stand: »Und nun, wenn dieser Brief zu dir kommt, so siehe: Ich habe meinen Knecht Naeman zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz befreist!« (2Kön 5,5)7Und es geschah, als der König von Israel den Brief gelesen hatte, zerriss er seine Kleider und sprach: Bin ich denn Gott, sodass ich töten und lebendig machen könnte, dass dieser von mir verlangt, ich solle einen Mann von seinem Aussatz befreien? Da erkennt ihr doch und seht, dass er einen Anlass zum Streit mit mir sucht! (5Mo 32,39; 1Sam 2,6; 1Kön 20,7; Spr 28,1; Jes 37,14)8Und es geschah, als Elisa, der Mann Gottes, hörte, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen habe, da sandte er zum König und ließ ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Er soll zu mir kommen, dann wird er erkennen, dass es einen Propheten in Israel gibt! (1Kön 18,36; Est 4,4; Hes 2,5; Mt 14,31; 1Tim 6,11)9So kam Naeman mit seinen Pferden und mit seinen Wagen und hielt vor der Tür des Hauses Elisas. (2Kön 3,12; 2Kön 6,32; Jes 60,14)10Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich sieben Mal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wiederhergestellt, und du wirst rein werden! (2Kön 5,14; Joh 9,7)11Da wurde Naeman zornig, ging weg und sprach: Siehe, ich dachte, er wird sicher zu mir herauskommen und hinzutreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen, und mit seiner Hand über die Stelle fahren und so den Aussätzigen befreien! (Ps 32,8; Spr 3,5; Spr 3,7; Jes 55,8; Joh 4,47; 1Kor 2,9)12Sind nicht die Flüsse Abana und Parpar in Damaskus besser als alle Wasser in Israel? Kann ich mich nicht darin waschen und rein werden? Und er wandte sich ab und ging zornig davon. (Mt 18,3)13Da traten seine Knechte zu ihm, redeten mit ihm und sprachen: Mein Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes befohlen hätte, würdest du es nicht tun? Wie viel mehr denn, da er zu dir gesagt hat: Wasche dich, so wirst du rein! (2Kön 2,12; Hi 2,4; 1Kor 1,21)14Da stieg er hinab und tauchte sich sieben Mal im Jordan unter, nach dem Wort des Mannes Gottes; und sein Fleisch wurde wieder wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein. (2Kön 5,10; 2Chr 20,20; Hi 33,25; Sach 13,1; Lk 4,27; Joh 13,10; Tit 3,5)15Und er kehrte wieder zu dem Mann Gottes zurück, er und sein ganzes Gefolge. Und er ging hinein, trat vor ihn und sprach: Siehe, nun weiß ich, dass es keinen Gott auf der ganzen Erde gibt, außer in Israel! Und nun nimm doch ein Geschenk an von deinem Knecht! (5Mo 4,35; 1Kön 17,24; Dan 2,47; Lk 17,15)16Er aber sprach: So wahr der HERR lebt, vor dessen Angesicht ich stehe, ich nehme nichts! Da nötigte er ihn, es zu nehmen, aber er weigerte sich. (1Mo 14,22; 2Kön 3,14; Dan 5,17; Mt 10,8; Apg 3,12; 1Kor 4,1)17Da sprach Naeman: Könnte deinem Knecht nicht eine doppelte Maultierlast Erde gegeben werden? Denn dein Knecht will nicht mehr anderen Göttern Brandopfer und Schlachtopfer darbringen, sondern nur dem HERRN. (2Mo 20,24; 1Thess 1,9)18Nur darin wolle der HERR deinem Knecht vergeben: Wenn mein Herr in das Haus des Rimmon[1] geht, um sich dort niederzubeugen — denn er stützt sich auf meinen Arm, und auch ich beuge mich nieder in dem Haus des Rimmon —, ja, wenn ich mich niederbeuge im Haus des Rimmon, so wolle der HERR deinem Knecht in dieser Sache vergeben! (2Mo 20,5; 2Kön 7,2; 2Kön 7,17; 2Chr 30,18)19Und [Elisa] antwortete ihm: Geh hin in Frieden! Und er zog eine Wegstrecke von ihm fort. (2Mo 4,18; Mt 6,34; Mk 5,34; Röm 14,1; Phil 1,6)
Die Untreue des Gehasi
20Da dachte Gehasi, der Diener Elisas, des Mannes Gottes: Siehe, mein Herr hat Naeman, diesen Aramäer, geschont, indem er nichts von ihm genommen hat, was er mitbrachte; so wahr der HERR lebt, ich will ihm nachlaufen und etwas von ihm nehmen! (2Mo 20,7; 2Mo 20,17; 1Kön 10,8; 2Kön 4,12; 2Kön 4,25; Jes 48,1; Hab 2,9; Mk 7,21; 1Tim 6,9)21So jagte Gehasi dem Naeman nach. Und als Naeman sah, dass er ihm nachlief, sprang er vom Streitwagen, ihm entgegen, und sprach: Geht es dir gut? (Spr 1,16; Jak 1,15)22Und er sprach: Ja! Mein Herr hat mich gesandt, um dir zu sagen: Siehe, eben jetzt sind zwei junge Männer von den Prophetensöhnen aus dem Bergland Ephraim zu mir gekommen. Gib ihnen doch ein Talent Silber und zwei Festgewänder! (Spr 6,16; Spr 19,1; Jer 9,3; Jer 9,5)23Und Naeman sprach: Tu mir den Gefallen und nimm zwei Talente! Und er nötigte ihn und band zwei Talente Silber in zwei Beutel und zwei Festgewänder und gab es zwei seiner Burschen, die trugen es vor ihm her. (1Sam 29,4; 2Kön 2,17; 2Kön 5,16; 1Chr 28,4)24Und als er auf den Hügel kam, nahm er es von ihrer Hand und legte es in das Haus und ließ die Männer gehen. Und sie gingen. (Jos 7,21; Jes 29,15; Sach 5,3)25Er aber ging hinein und trat vor seinen Herrn. Da sprach Elisa zu ihm: Woher, Gehasi? Er sprach: Dein Knecht ist weder hierhin noch dorthin gegangen! (1Mo 3,9; 1Mo 4,9; 1Mo 16,8; Hi 34,37; Spr 12,19; Hes 33,31; Mt 23,28; Joh 8,34)26Er aber sprach zu ihm: Ging mein Herz nicht mit, als der Mann von seinem Wagen umkehrte, dir entgegen? War es auch an der Zeit, Silber zu nehmen und Kleider, oder Ölbäume, Weinberge, Schafe, Rinder, Knechte und Mägde? (2Kön 6,12; Hos 10,12; Hag 1,4; Lk 12,2; 1Kor 7,29; Kol 2,5; 1Petr 4,1)27So soll nun der Aussatz Naemans an dir haften und an deinem Samen ewiglich! Da ging er von ihm hinaus, aussätzig wie Schnee. (2Mo 20,5; 4Mo 12,10; Ps 101,7; Joh 13,30)
2.Könige 5
Elberfelder Bibel
Elisa und die Heilung des Naaman – Gericht über Gehasi
1Und Naaman, der Heeroberste des Königs von Aram, war ein bedeutender Mann vor seinem Herrn und angesehen[1]; denn durch ihn hatte der HERR Sieg[2] für Aram gegeben. Der Mann war ein Kriegsheld[3], ⟨aber⟩ aussätzig. (Lk 4,27)2Und die Aramäer waren auf Raub ausgezogen und hatten aus dem Land Israel ein junges Mädchen gefangen weggeführt, das kam in den Dienst der Frau[4] des Naaman.3Und sie sagte zu ihrer Herrin: Ach, wäre mein Herr doch vor dem Propheten, der in Samaria ⟨wohnt⟩! Dann würde er ihn von seinem Aussatz befreien[5].4Und Naaman[6] ging und berichtete es seinem Herrn und sagte: So und so hat das Mädchen geredet, das aus dem Land Israel ist.5Da sagte der König von Aram: Geh, zieh hin! Und ich will ⟨dazu⟩ an den König von Israel einen Brief senden. Da ging er hin und nahm zehn Talente Silber mit sich und sechstausend ⟨Schekel⟩ Gold und zehn Wechselkleider. (2Kön 8,9; Spr 18,16)6Und er brachte den Brief zum König von Israel; und er lautete so: Und nun, wenn dieser Brief zu dir kommt, ⟨so wisse,⟩ siehe, ich habe meinen Knecht Naaman zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz befreist[7].7Und es geschah, als der König von Israel den Brief gelesen hatte, da zerriss er seine Kleider und sagte: Bin ich Gott, ⟨der die Macht hat,⟩ zu töten und lebendig zu machen, dass dieser zu mir sendet, einen Menschen von seinem Aussatz zu befreien[8]? Ja, wahrlich, erkennt doch und seht, dass er einen Anlass ⟨zum Streit mit⟩ mir sucht! (1Mo 30,2; 1Mo 50,19; 1Sam 2,6; 2Sam 1,11; 1Kön 20,7)8Und es geschah, als Elisa, der Mann Gottes, hörte, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen hatte, da sandte er zu dem König und ließ ⟨ihm⟩ sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Lass ihn doch zu mir kommen! Und er soll erkennen, dass ein Prophet in Israel ist. (1Kön 18,36; Hes 2,5)9Da kam Naaman mit seinen Pferden und mit seinem Wagen und hielt am Eingang zu Elisas Haus.10Und Elisa schickte einen Boten zu ihm und ließ ⟨ihm⟩ sagen: Geh hin und bade dich siebenmal im Jordan! So wird dir dein Fleisch wiederhergestellt werden[9] und rein sein.[10] (Jos 6,4; 2Kön 4,35; Joh 9,7)11Da wurde Naaman zornig und ging ⟨weg⟩. Und er sagte: Siehe, ich hatte mir gesagt: Er wird nach draußen zu mir herauskommen und hintreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und wird seine Hand über die Stelle schwingen und so den Aussätzigen ⟨vom Aussatz⟩ befreien[11]. (Jes 55,8)12Sind nicht Abana und Parpar, die Flüsse von Damaskus, besser als alle Wasser von Israel? Kann ich mich nicht darin baden und rein werden? Und er wandte sich um und ging im Zorn ⟨davon⟩. (Hl 4,8)13Da traten seine Diener herzu und redeten zu ihm und sagten: Mein Vater, hätte der Prophet eine große Sache zu dir geredet, hättest du es nicht getan? Wie viel mehr, da er ⟨nur⟩ zu dir gesagt hat: Bade, und du wirst rein sein[12]! (2Kön 2,12)14Da stieg er hinab und tauchte im Jordan siebenmal unter nach dem Wort des Mannes Gottes. Da wurde sein Fleisch wieder wie das Fleisch eines kleinen Jungen, und er wurde rein. (Jos 6,4; 1Kön 17,16; 2Kön 4,35; Hi 33,25; Lk 4,27)15Und er kehrte zu dem Mann Gottes zurück, er und sein ganzes Gefolge[13], und er kam und trat vor ihn und sagte: Siehe doch, ich habe erkannt, dass es keinen Gott auf der ganzen Erde gibt als nur in Israel. Und nun nimm doch ein Segensgeschenk von deinem Knecht! (1Sam 17,46; 1Kön 13,7; 2Kön 19,19; Dan 2,47)16Er aber sagte: So wahr der HERR lebt, vor dem ich stehe, wenn ich es nehmen werde[14]! Und er drang in ihn, es zu nehmen, doch er weigerte sich. (1Mo 14,23; 2Kön 3,14; Dan 5,17; Mt 10,8)17Da sagte Naaman: Wenn ⟨also⟩ nicht, dann möge man deinem Knecht doch die Traglast eines Maultiergespannes Erde geben! Denn dein Knecht wird nicht mehr anderen Göttern Brandopfer und Schlachtopfer zubereiten, sondern nur ⟨noch⟩ dem HERRN. (1Thess 1,9)18In dieser ⟨einen⟩ Sache wolle der HERR deinem Knecht ⟨jedoch⟩ vergeben: Wenn mein Herr in das Haus Rimmons geht, um sich dort niederzubeugen, dann stützt er sich auf meinen Arm[15], und ⟨auch⟩ ich beuge mich nieder im Haus Rimmons. Wenn ich mich ⟨nun dabei⟩ niederbeuge im Haus Rimmons, dann möge doch der HERR deinem Knecht in dieser Sache vergeben! (2Mo 20,5; 2Kön 7,2; 2Chr 30,18)19Und er sagte zu ihm: Gehe hin in Frieden! Als er nun von ihm weg eine Strecke Weges[16] gegangen war, (2Mo 4,18; Mk 5,34)20da sagte ⟨sich⟩ Gehasi, der Diener Elisas, des Mannes Gottes: Siehe, mein Herr hat diesen Aramäer Naaman geschont, dass er nicht aus seiner Hand genommen hat, was er ⟨ihm⟩ gebracht hatte. So wahr der HERR lebt, wenn ich nicht hinter ihm herlaufe und etwas von ihm nehme[17]! (2Kön 4,12; Jes 48,1; 1Tim 6,9)21So jagte Gehasi Naaman nach. Als nun Naaman sah, dass jemand hinter ihm herlief, sprang er vom Wagen herab, ⟨kam⟩ ihm entgegen und sagte: Friede? (Jak 1,15)22Er sagte: Friede! Mein Herr sendet mich und lässt sagen: Siehe, eben jetzt sind vom Gebirge Ephraim zwei junge Männer von den Söhnen der Propheten[18] zu mir gekommen. Gib ⟨mir⟩ doch ein Talent Silber und zwei Wechselkleider für sie! (Ri 14,12; 2Kön 2,3)23Da sagte Naaman: Tu mir den Gefallen[19], nimm zwei Talente! Und er drängte ihn und band zwei Talente Silber in zwei Beutel und ⟨nahm⟩ zwei Wechselkleider und gab es zwei von seinen Dienern; und sie trugen es vor ihm her. (1Mo 33,11)24Als er aber an den Hügel kam, nahm er es aus ihrer Hand und brachte es im Haus unter. Dann entließ er die Männer, und sie gingen ⟨fort⟩. (Jos 7,21)25Er aber ging hinein und trat vor seinen Herrn. Da sagte Elisa zu ihm: Woher ⟨kommst du⟩, Gehasi? Er sagte: Dein Knecht ist weder hierhin noch dorthin gegangen. (1Mo 3,9; 1Mo 16,8; Joh 8,34)26Da sagte er zu ihm: Ging mein Herz nicht mit, als ein Mann sich von seinem Wagen herab dir entgegenwandte? Ist es ⟨denn⟩ Zeit, Silber zu nehmen und Kleider zu nehmen und Olivenbäume und Weinberge und Schafe und Rinder und Knechte und Mägde? (2Kön 6,12; Spr 12,19; Jer 45,5; Hag 1,4; Lk 12,2)27So wird der Aussatz Naamans an dir haften und an deinen Nachkommen für ewig! Da ging er von ihm hinaus, aussätzig wie Schnee. (2Mo 4,6; 2Mo 20,5; Apg 5,3)
2.Könige 5
Hoffnung für alle
Naaman von Syrien bei Elisa
1Naaman, der oberste Heerführer von Syrien, war ein ausgezeichneter Soldat und Stratege. Er genoss hohes Ansehen, und der König schätzte ihn sehr, hatte doch der HERR durch Naaman den Syrern zum Sieg über die Feinde verholfen. Doch Naaman war aussätzig!2In seinem Haus lebte ein israelitisches Mädchen. Syrische Soldaten hatten es auf einem ihrer Raubzüge in das Land Israel gefangen genommen und nach Syrien verschleppt. Sie war die Sklavin von Naamans Frau geworden.3Eines Tages sagte das Mädchen zu seiner Herrin: »Ach, wenn mein Herr doch einmal zu dem Propheten gehen würde, der in Samaria lebt! Der könnte ihn von seiner Krankheit heilen.«4Naaman ging daraufhin zum König und berichtete ihm, was das Mädchen aus Israel gesagt hatte.5Der syrische König bestärkte ihn, den Propheten aufzusuchen, und gab ihm ein Empfehlungsschreiben an den König von Israel mit. Naaman machte sich auf den Weg. Er nahm 7 Zentner Silber, 70 Kilogramm Gold und 10 Festkleider als Geschenke mit.6Das Schreiben an König Joram von Israel lautete: »Der Mann, der dir diesen Brief überreicht, ist mein Diener Naaman. Ich habe ihn zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz heilst.«7Als Joram den Brief gelesen hatte, zerriss er entrüstet seine Kleider und rief: »Bin ich etwa ein Gott, der Macht über Leben und Tod besitzt? Wie kommt der Syrer nur darauf, einen Aussätzigen zu mir zu schicken, damit ich ihn heile? Es liegt ja auf der Hand, was er will: Krieg will er mit uns! Und das hier ist nur ein Vorwand.«8Schon bald hörte auch der Prophet Elisa, dass der König voller Entrüstung seine Kleider zerrissen hatte. Er schickte einen Boten zum Palast und ließ Joram ausrichten: »Warum bist du so aufgebracht? Schick diesen Mann zu mir! Er soll erkennen, dass es hier in Israel einen Propheten des wahren Gottes gibt.«9Kurze Zeit später fuhr Naaman mit seinem Gespann bei Elisa vor.10Der Prophet schickte einen Diener vor das Haus, der dem syrischen Heerführer sagen sollte: »Geh an den Jordan und tauch siebenmal im Wasser unter! Dann wird dein Aussatz verschwinden, und du wirst gesund sein.«11Da wurde Naaman zornig, kehrte wieder um und schimpfte: »Ich hatte erwartet, der Prophet würde zu mir herauskommen, sich vor mich hinstellen und zum HERRN, seinem Gott, beten. Ich hatte mir vorgestellt, wie er seine Hand über meine kranken Stellen hält und mich von meinem Aussatz befreit.12Als ob unsere Flüsse Abana und Parpar, die durch Damaskus fließen, nichts wären! Dabei sind sie viel sauberer als alle Bäche Israels! Kann ich nicht auch darin baden und gesund werden?« Voller Wut machte er sich auf den Heimweg.13Doch seine Diener versuchten ihn zu beschwichtigen: »Herr, wenn der Prophet etwas Schwieriges von dir verlangt hätte, dann hättest du es sicher auf dich genommen. Und nun hat er dir nur befohlen, dich zu baden, damit du gesund wirst. Dann kannst du es doch erst recht tun!«14Naaman ließ sich umstimmen und fuhr an den Jordan hinunter. Wie der Bote Gottes es befohlen hatte, stieg er ins Wasser und tauchte siebenmal unter. Und tatsächlich: Seine Haut wurde wieder glatt und rein. Er war gesund.15Da kehrte er mit seinem ganzen Gefolge zum Propheten zurück und bekannte ihm: »Jetzt weiß ich, dass es nirgends auf der Welt einen wahren Gott gibt außer in Israel! Nimm darum ein Dankesgeschenk von mir an.«16Doch Elisa wehrte ab: »So wahr der HERR lebt, dem ich diene, ich nehme keine Geschenke!« Naaman versuchte mit allen Mitteln, ihn zu überreden, aber ohne Erfolg.17Schließlich bat er: »Wenn du schon nichts willst, mein Herr, dann habe ich einen Wunsch: Ich möchte so viel Erde von hier mitnehmen, wie zwei Maultiere tragen können. In Zukunft will ich nämlich keinen anderen Göttern mehr Brand- und Schlachtopfer darbringen, nur noch dem HERRN, dem Gott Israels. Ich möchte ihn auf der Erde aus seinem Land anbeten.18Doch eines möge der HERR mir vergeben: Wenn mein König zum Beten in den Tempel unseres Gottes Rimmon[1] geht, dann stützt er sich auf meinen Arm. Und so muss ich mich auch niederwerfen, wenn er sich vor seinem Gott zu Boden wirft. Dies möge der HERR mir vergeben!«
Gehasis Geldgier und ihre Folgen
19Elisa antwortete nur: »Geh in Frieden!« Naaman war schon ein Stück weit entfernt,20da dachte Elisas Diener Gehasi: »Mein Herr war wieder einmal zu bescheiden! Er lässt diesen Syrer Naaman einfach laufen, ohne die Geschenke anzunehmen, die er ihm angeboten hat! So wahr der HERR lebt: Ich werde ihn einholen, und dann soll er wenigstens mir etwas geben.«21Er rannte dem Syrer hinterher. Als Naaman merkte, dass ihm jemand nachlief, sprang er vom Wagen, ging Gehasi entgegen und fragte beunruhigt: »Es ist doch alles in Ordnung?«22»Ja, ja«, antwortete Gehasi, »mein Herr schickt mich. Ich soll dir ausrichten, dass soeben zwei Prophetenjünger aus dem Gebirge Ephraim zu ihm gekommen sind. Er lässt dich fragen, ob du mir nicht einen Zentner Silber und zwei Festkleider für sie mitgeben könntest.«23Erfreut sagte Naaman: »Ach, bitte, nimm doch zwei Zentner!« Er füllte die Silberstücke in zwei Säcke, legte zwei Festgewänder dazu und drängte Gehasi, die Geschenke anzunehmen. Zwei seiner Diener mussten mit Gehasi zurückkehren und die Sachen tragen.24Als sie am Fuße des Hügels ankamen, wo Elisa wohnte, schickte Gehasi die beiden syrischen Diener weg, schlich sich ins Haus und versteckte das Silber und die Kleider.25Dann ging er zu seinem Herrn. »Wo bist du gewesen, Gehasi?«, wollte Elisa von ihm wissen. »Ich war die ganze Zeit hier, mein Herr!«, antwortete Gehasi.26Doch Elisa ließ sich nichts vormachen: »Glaub nur nicht, ich hätte nichts gemerkt! Ich war im Geiste dabei, als ein Mann vom Wagen stieg und dir entgegenkam. Gehasi, jetzt ist nicht die Zeit, sich Geld und schöne Kleider zu besorgen, Olivenbäume und Weinberge zu kaufen, Rinder, Schafe und Ziegen anzuschaffen, Knechte und Mägde anzustellen.27Der Aussatz, unter dem Naaman gelitten hat, wird nun dich befallen. Auch deine Nachkommen werden für immer unter dieser Krankheit zu leiden haben.« Als Gehasi das Zimmer verließ, hatte der Aussatz ihn schon befallen. Seine Haut war schneeweiß geworden.
2.Könige 5
Lutherbibel 2017
Elisa heilt den aramäischen Feldhauptmann Naaman und bestraft den Gehasi
1Naaman, der Feldhauptmann des Königs von Aram, war ein trefflicher Mann vor seinem Herrn und wert gehalten; denn durch ihn gab der HERR den Aramäern Sieg. Und er war ein gewaltiger Mann, jedoch aussätzig.2Aber die Kriegsleute der Aramäer waren ausgezogen und hatten ein junges Mädchen weggeführt aus dem Lande Israel; die war im Dienst der Frau Naamans.3Die sprach zu ihrer Herrin: Ach dass mein Herr wäre bei dem Propheten in Samaria! Der könnte ihn von seinem Aussatz befreien.4Da ging Naaman hinein zu seinem Herrn und sagte es ihm an und sprach: So und so hat das Mädchen aus dem Lande Israel geredet.5Der König von Aram sprach: So zieh hin, ich will dem König von Israel einen Brief schreiben. Und er zog hin und nahm mit sich zehn Zentner Silber und sechstausend Schekel Gold und zehn Feierkleider6und brachte den Brief dem König von Israel; der lautete: Wenn dieser Brief zu dir kommt, siehe, so wisse, ich habe meinen Knecht Naaman zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz befreist.7Und als der König von Israel den Brief las, zerriss er seine Kleider und sprach: Bin ich denn Gott, dass ich töten und lebendig machen könnte, dass er zu mir schickt, ich solle den Mann von seinem Aussatz befreien? Merkt und seht, wie er Streit mit mir sucht!8Als Elisa, der Mann Gottes, hörte, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen hatte, sandte er zu ihm und ließ ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Lass ihn zu mir kommen, damit er innewerde, dass ein Prophet in Israel ist.9So kam Naaman mit Rossen und Wagen und hielt vor der Tür am Hause Elisas.10Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder heil und du wirst rein werden.11Da wurde Naaman zornig und zog weg und sprach: Ich meinte, er selbst sollte zu mir herauskommen und hertreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und seine Hand über der Stelle bewegen und mich so von dem Aussatz befreien.12Sind nicht die Flüsse von Damaskus, Abana und Parpar, besser als alle Wasser in Israel, sodass ich mich in ihnen waschen und rein werden könnte? Und er wandte sich und zog weg im Zorn.13Da machten sich seine Diener an ihn heran, redeten mit ihm und sprachen: Lieber Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes geboten hätte, würdest du es nicht tun? Wie viel mehr, wenn er zu dir sagt: Wasche dich, so wirst du rein!14Da stieg er ab und tauchte unter im Jordan siebenmal, wie der Mann Gottes geboten hatte. Und sein Fleisch wurde wieder heil wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein. (3Mo 14,7; Lk 4,27)15Und er kehrte zurück zu dem Mann Gottes samt seinem ganzen Gefolge. Und als er hinkam, trat er vor ihn und sprach: Siehe, nun weiß ich, dass kein Gott ist in allen Landen außer in Israel; so nimm nun eine Segensgabe von deinem Knecht. (2Kön 5,1)16Elisa aber sprach: So wahr der HERR lebt, vor dem ich stehe: Ich nehme es nicht. Und er nötigte ihn, dass er es nehme; aber er wollte nicht.17Da sprach Naaman: Wenn nicht, so könnte doch deinem Knecht gegeben werden von dieser Erde eine Last, so viel zwei Maultiere tragen! Denn dein Knecht will nicht mehr andern Göttern Brandopfer und Schlachtopfer darbringen, sondern allein dem HERRN.18Nur darin wolle der HERR deinem Knecht gnädig sein: Wenn mein Herr in den Tempel Rimmons geht, um dort anzubeten, und er sich auf meinen Arm lehnt und ich auch anbeten muss, wenn er anbetet, im Tempel Rimmons, dann möge der HERR deinem Knecht vergeben.19Er sprach zu ihm: Zieh hin mit Frieden! Und als er von ihm eine Strecke Weges fortgezogen war,20dachte Gehasi, der Diener Elisas, des Mannes Gottes: Siehe, mein Herr hat diesen Aramäer Naaman verschont, dass er nichts von ihm genommen hat, was er gebracht hat. So wahr der HERR lebt: Ich will ihm nachlaufen und mir etwas von ihm nehmen.21So jagte Gehasi dem Naaman nach. Und als Naaman sah, dass er ihm nachlief, stieg er vom Wagen, ging ihm entgegen und sprach: Steht alles gut?22Er sprach: Ja. Aber mein Herr hat mich gesandt und lässt dir sagen: Siehe, jetzt sind zu mir gekommen vom Gebirge Ephraim zwei von den Prophetenjüngern. Gib ihnen doch einen Zentner Silber und zwei Feierkleider!23Naaman sprach: Nimm lieber zwei Zentner! Und er nötigte ihn und band zwei Zentner Silber in zwei Beutel und zwei Feierkleider und gab’s seinen beiden Dienern; die trugen’s vor ihm her.24Und als Gehasi an den Hügel kam, nahm er’s von ihren Händen und legte es beiseite im Hause und ließ die Männer gehen.25Er selbst aber ging hinein und trat vor seinen Herrn. Und Elisa sprach zu ihm: Woher, Gehasi? Er sprach: Dein Knecht ist weder hierhin noch dorthin gegangen.26Er aber sprach zu ihm: Ist nicht mein Herz mit dir gegangen, als ein Mann sich umwandte von seinem Wagen dir entgegen? Ist es an der Zeit, Silber und Kleider zu nehmen und Ölgärten und Weinberge, Schafe und Rinder, Knechte und Mägde?27Aber der Aussatz Naamans wird dir anhangen und deinen Nachkommen allezeit. Da ging Gehasi von ihm hinaus, aussätzig wie Schnee.