1Die Menge der Israeliten wird sein / wie der Sand am Ufer des Meeres, / den man nicht mehr zählen und nicht messen kann. / Und statt dass man zu ihnen sagt: / "Ihr seid nicht mein Volk!", / werden sie 'Söhne des lebendigen Gottes' genannt.[1] (Röm 9,26)2Dann versammeln sich die Nachkommen Judas / und die Leute von Israel dazu. / Sie werden sich ein gemeinsames Oberhaupt geben / und wie junge Pflanzen das Land bedecken. / Was für ein großer Tag, wenn das geschieht, was Jesreel besagt![2]3Sagt zu euren Brüdern: / "Ammi – 'mein Volk'!" / und zu euren Schwestern: "Ruhama – 'Erbarmen'!"
Die treulose Frau Israel
4Verklagt eure Mutter, verklagt sie! / Denn sie ist nicht meine Frau, / und ich bin nicht mehr ihr Mann. / Sie soll den Hurenschmuck aus dem Gesicht entfernen, / die Anhänger des Ehebruchs zwischen den Brüsten.5Sonst ziehe ich sie nackt aus / und lege sie hin wie am Tag der Geburt. / Ich mache sie zu einer Wüste, / einem wasserlosen Land, / und lasse sie sterben vor Durst.6Ich hab auch kein Mitleid mit all ihren Kindern, / denn Kinder ihrer Geilheit sind sie.7Ja, ihre Mutter war wie eine Hure, / sie hat es mit anderen Männern getrieben. / Sie sagte: "Ich lauf meinen Liebhabern nach. / Die geben mir Wasser und Brot, / Wolle und Leinen, Öl und Getränke."8Darum versperre ich ihr den Weg, / verzäune ihn mit Dornengestrüpp, / verbaue ihn mit einer Mauer.9Wenn sie dann ihren Liebhabern nachläuft, / kann sie sie nicht erreichen. / Sie wird sie suchen, / kann sie aber nicht finden. / Dann wird sie sagen: "Ich kehre um / und gehe wieder zu meinem ersten Mann. / Denn damals ging es mir besser als jetzt."10Aber sie erkannte nicht, dass ich es war, / der ihr das Korn, den Wein und das Öl gab, / dass ich ihr das Silber und Gold vermehrte. / Doch sie hat es für Baal[3] vertan.11Darum hole ich mein Korn zurück, wenn es reift, / meinen Wein zur Erntezeit. / Ich entreiße ihr Wolle und Flachs, / die ihre Nacktheit verhüllen sollten.12Dann decke ich ihre Scham / vor den Augen ihrer Liebhaber auf. / Keiner soll sie aus meiner Hand reißen.13Ich mache all ihren Freuden ein Ende, / den Feiern am Neumond und Sabbat, / den großen Festen im Jahr.14Ich verwüste ihr Weinstock und Feigenbaum, / von denen sie sagte: "Das ist mein Liebeslohn, / den ich von meinen Liebhabern erhielt." / Ich werde sie zum Waldgestrüpp machen, / und die wilden Tiere fressen sie kahl.15Dann rechne ich mit ihr die Tage ab, / wo sie den Baalen Rauchopfer brachte, / sich mit Ringen und Halsketten schmückte / und ihren Liebhabern folgte / – und mich vergaß, spricht Jahwe.16Dann aber will ich selbst sie verlocken. / Ich führe sie in die Wüste / und rede ihr zu Herzen.17Von dort aus gebe ich ihr die Weinberge zurück / und das Tal von Achor[4] als Tor der Hoffnung. / Dort wird sie meine Liebe erwidern / wie damals in ihrer Jugend, / als sie aus Ägypten kam. (Jos 7,24)
Ein neuer Bund
18An jenem Tag, spricht Jahwe, / wirst du zu mir sagen: "Mein Mann!" / und nennst mich nicht weiter: "Mein Baal!"19Ich lasse die Baalsnamen von ihren Lippen verschwinden, / sie wird sie nie mehr erwähnen.20Dann schließe ich einen Bund für sie / mit den wilden Tieren, / mit den Vögeln und allem Gewürm. / Ich zerbreche Bogen und Schwert: / Es gibt keinen Krieg mehr im Land, / und sie leben dann in Sicherheit.21Ich will dich für immer gewinnen, / ich verlobe dich mir in Gerechtigkeit und Recht. / Ich schenke dir Gnade und Erbarmen.22Ich verlobe dich mir / und schenke dir meine Treue. / Dann wirst du Jahwe erkennen.23An jenem Tag, spricht Jahwe, / da antworte ich. / Ich erhöre den Himmel, / und der erhört die Erde.24Die Erde erhört das Korn, / den Wein und das Öl, / und diese erhören Jesreel.[5]25Und ich will sie mir säen im Land, / mit Lo-Ruhama hab ich Erbarmen / und zu Lo-Ammi[6] sage ich: / Du bist mein Volk! / Und es wird sagen: Mein Gott![7]