1Am 10. Januar[1] im neunten Jahr unserer Verbannung kam das Wort Jahwes zu mir.2"Mensch, schreib dir das Datum dieses Tages auf, genau den heutigen Tag! Heute hat der König von Babylon seinen Angriff auf Jerusalem begonnen.3Trag dem widerspenstigen Volk ein Gleichnis vor. Sag zu ihnen: 'So spricht Jahwe, der Herr:
Stell hin den Topf, stell hin / und gieße auch Wasser hinein!4Lege Fleisch in den Topf, / lauter gute Stücke / von Lende und Schulter. / Gib die besten Knochen dazu.5Nimm auserlesene Schafe! / Das Holz ist darunter zu schichten! / Lass die Fleischstücke sieden mit den Knochen darin!'6Darum spricht Jahwe, der Herr:
, Wehe der blutbefleckten Stadt! / Wehe dem rostigen Topf, / dessen Rost nicht abgehen will! / Stück für Stück nimm wahllos heraus!7Denn das Blut, das sie vergoss, / ist noch mitten in ihr. / Auf die Felsplatte hat sie es geschüttet / und es nicht einmal mit Erde bedeckt.8Um Zorn heraufzuführen, / um Rache zu nehmen, / gebe ich auf kahlen Fels ihr Blut; / es wird nicht mit Erde bedeckt.'9Darum spricht Jahwe, der Herr:
, Wehe der blutbefleckten Stadt! / Auch ich schichte einen großen Holzstoß auf.10Trage nur viel Holz herbei! / Entzünde das Feuer! / Siede das Fleisch! / Verkoche die Brühe, / bis selbst die Knochen anglühen!11Dann stell ihn leer auf seine Kohlen, / dass der Topf sich erhitzt, / seine Bronze erglüht, / der Rost ausgebrannt wird, / der ihn besudelt hat.12Vergebliche Mühe! / Er ist so mit Rost bedeckt, / dass auch die Glut ihn nicht reinigen kann.'13Ich wollte dich reinigen, aber du warst nicht rein zu bekommen. Nun wirst du besudelt bleiben, bis ich meinen ganzen Zorn an dir ausgelassen habe.14Ich, Jahwe, habe es gesagt. Es kommt und ich werde es tun! Ich lasse nicht nach, ich schone nicht, habe keine Bedenken. Nach deinem Verhalten und nach deinen Taten wird man dich richten, spricht Jahwe, der Herr."
Tod ohne Trauer
15Das Wort Jahwes kam zu mir. Er sagte:16"Du Mensch, ich nehme dir jetzt dein Liebstes weg, die Freude deiner Augen durch plötzlichen Tod. Doch du sollst nicht klagen und weinen. Keine Träne soll dir kommen,17hemme das Seufzen! Unterlass die Totenklage! Binde deinen Kopfbund um und ziehe deine Schuhe an! Verhülle deinen Bart nicht und iss nichts von dem Trauerbrot, das man dir bringt!"18Am Morgen darauf redete ich zum Volk. Am Abend starb meine Frau. Und am anderen Morgen verhielt ich mich so, wie mir befohlen war.19Da fragten mich die Leute: "Willst du uns nicht erklären, was dein Verhalten für uns zu bedeuten hat?"20Ich sagte zu ihnen: "Das Wort Jahwes kam zu mir:21Sag den Leuten von Israel: So spricht Jahwe, der Herr: Passt auf! Ich entweihe mein Heiligtum, den Zufluchtsort, auf den ihr so stolz seid, die Freude eurer Augen und das Ziel eurer Sehnsucht. Eure Söhne und Töchter, die ihr verlassen musstet, werden umkommen unter dem Schwert.22Da werdet ihr tun, was ich getan habe; ihr werdet den Bart nicht verhüllen und kein Trauerbrot von den Nachbarn annehmen.23Ihr werdet den Kopfbund aufbehalten und die Schuhe an den Füßen. Ihr werdet nicht klagen und weinen, sondern hinmodern in euren Sünden und einer den anderen anstöhnen.24So wird Hesekiël für euch zum Wahrzeichen sein. Wenn es kommt, werdet ihr euch genauso verhalten wie er. Dann werdet ihr erkennen, dass ich, Jahwe, der Herr bin."25"Aber du, Mensch, pass auf! An dem Tag, an dem ich ihnen ihre Zuflucht wegnehme, ihre Pracht und Wonne, die Freude ihrer Augen, das Ziel ihrer Sehnsucht und ihre Söhne und Töchter dazu;26an dem Tag wird ein Flüchtling zu dir kommen, sodass du es mit eigenen Ohren hören kannst.27Dann wird deine Zunge gelöst werden, du wirst mit ihm reden können und nicht länger stumm sein. Dann bist du ihnen zum Wahrzeichen geworden, und sie werden erkennen, dass ich Jahwe bin."