1Das Volk, das im Dunkeln lebt, / sieht ein großes Licht. / Licht strahlt auf über denen, / die im Land der Todesschatten wohnen.[1] (Mt 4,15)2Du weckst den Jubel, machst die Freude groß! / Sie freuen sich vor dir wie in der Erntezeit, / sie jubeln wie beim Beuteverteilen.3Denn wie am Tag von Midian / zerbrichst du das drückende Joch, das ihnen den Rücken gebeugt, / den Stock, der sie angetrieben hat.[2] (Ri 7,12; Jes 37,36)4Denn jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft, / jeder Mantel, der sich in Blutlachen wälzt, / wird ins Feuer geworfen und verbrannt.5Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt; / das wird der künftige Herrscher sein. / Und dieser Name gehört zu ihm: / wunderbarer Berater, / kraftvoller Gott, / Vater der Ewigkeit, / Friedensfürst.6Seine Macht reicht weit, / und sein Frieden hört nicht auf. / Er regiert sein Reich auf Davids Thron, / seine Herrschaft hat für immer Bestand, / denn er stützt sie durch Recht und Gerechtigkeit. / Das wirkt Jahwe, der allmächtige Gott, / im Eifer seiner Leidenschaft.
Der Schatten über Samaria
7Ein Urteil hat mein Herr über Jakob gefällt, / und an Israel wurde es vollstreckt.8Zu spüren bekam es das ganze Volk – das von Efraïm und was in Samarien wohnt – mit seinem selbstherrlich hochmütigen Spruch:9"Die Ziegel sind gefallen, / doch mit Quadern bauen wir auf, / das Holz der wilden Feigenbäume[3] ist zerbrochen, / doch wir setzen dort Zedernbalken ein."10Aber Jahwe wiegelt Rezins Unterfürsten auf, / ihre Feinde stachelt er gegen sie an.11Die Syrer kommen von vorn / und von hinten die Philister, / und sie fressen Israel mit vollem Maul. – Trotzdem legt sich Gottes Zorn nicht. / Seine Hand bleibt drohend ausgestreckt.12Doch das Volk kehrt nicht um zu dem, der es schlägt. / Jahwe, den allmächtigen Gott, suchen sie nicht.13Da haut Jahwe Kopf und Schwanz von Israel ab, / Palmzweig und Binse an einem einzigen Tag.14Die Ältesten und Vornehmen sind der Kopf, / der Lügen lehrende Prophet ist der Schwanz.15Die Führer dieses Volkes sind Verführer, / und die Geführten wissen nicht mehr wohin.16Deshalb freut sich der Herr nicht über seine jungen Männer, / erbarmt sich nicht über seine Witwen und Waisen. / Denn alle sind sie gottlos und böse, / aus jedem Mund kommt schändliches Geschwätz. – Trotzdem legt sich Gottes Zorn nicht. Seine Hand bleibt drohend ausgestreckt.17Denn ihre Bosheit lodert auf wie ein Feuer, / das Dornen und Disteln verzehrt. / Im dichten Unterholz des Waldes zündet es / und wirbelt als schwarze Rauchwolke hoch.18Durch den Zorn Jahwes, des Allmächtigen, ist das Land verbrannt. / Und wie ein Feuerfraß wütet das Volk, / keiner verschont den andern.19Man verschlingt etwas von rechts und bleibt doch hungrig, / man frisst nach links und wird nicht satt. / Jeder frisst das Fleisch seines eigenen Arms.20Manasse frisst Efraïm / und Efraïm Manasse, / und beide fallen über Juda her. – Trotzdem kehrt sein Zorn nicht um. / Seine Hand bleibt drohend ausgestreckt.
Jesaja 9
Lutherbibel 2017
Der Friedefürst wird verheißen
1Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. (Jes 60,2; Mt 4,16; Lk 1,79)2Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir freut man sich, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt.[1]3Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians. (Ri 7,12; Jes 10,26; Jes 14,5; Jes 14,25)4Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.5Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; (Jes 7,14; Jes 22,22; Mi 5,1; Mi 5,4)6auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth. (2Sam 7,12; Ps 72,1; Jes 11,4; Jer 23,5; Lk 1,32)
Gottes Gericht über das Nordreich
7Der Herr hat ein Wort gesandt zu Jakob, und es ist in Israel niedergefallen,8dass alles Volk es innewerde, Ephraim und die Bürger Samarias, die da sagen in Hochmut und stolzem Sinn:9Ziegelsteine sind gefallen, aber wir wollen’s mit Quadern wieder bauen. Man hat Maulbeerbäume abgehauen, aber wir wollen Zedern an ihre Stelle setzen.10Doch der HERR machte stark gegen sie ihre Bedränger, nämlich Rezin, und ihre Feinde stachelte er auf,11die Aramäer von vorn und die Philister von hinten, und sie fraßen Israel mit vollem Maul. Bei all dem kehrte sich sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt. (Jes 5,25)12Aber das Volk kehrte nicht um zu dem, der es schlug, und fragte nicht nach dem HERRN Zebaoth.13Darum hieb der HERR von Israel Kopf und Schwanz ab, Ast und Stumpf, auf einen Tag. (Jes 10,33; Jes 19,15)14Die Ältesten und die Vornehmen sind der Kopf, die Propheten aber, die falsch lehren, sind der Schwanz.15Denn die Leiter dieses Volks wurden Verführer, und die sich leiten ließen, wurden verwirrt. (Jes 3,12)16Darum kann sich der Herr über ihre junge Mannschaft nicht freuen noch ihrer Waisen und Witwen sich erbarmen; denn sie sind allzumal gottlos und böse, und aller Mund redet Torheit. Bei all dem kehrte sich sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt. (Jes 5,25)17Denn die Bosheit loderte wie Feuer und verzehrte Dornen und Disteln; sie zündete den dichten Wald an, der aufging im hohen Rauch.18Im Zorn des HERRN Zebaoth verbrannte das Land, und das Volk wurde ein Fraß des Feuers; keiner schonte den andern.19Sie verschlangen zur Rechten und litten Hunger; sie fraßen zur Linken und wurden doch nicht satt. Ein jeder fraß das Fleisch seines Arms,20Manasse den Ephraim, Ephraim den Manasse, und sie beide miteinander gegen Juda. Bei all dem kehrte sich sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt. (Jes 5,25)
Jesaja 9
Zürcher Bibel
1Das Volk, das in der Finsternis geht, hat ein grosses Licht gesehen, die im Land tiefsten Dunkels leben, über ihnen ist ein Licht aufgestrahlt. (Jes 60,2; Mt 4,16; Lk 1,79; 2Kor 4,6)2Du hast die Nation zahlreich werden lassen, hast die Freude für sie gross gemacht. Sie haben sich vor dir gefreut, wie man sich freut in der Erntezeit, wie man jubelt, wenn man Beute verteilt. (Ps 4,8; Lk 2,10)3Denn das Joch, das auf ihnen lastet, und den Stab auf ihrer Schulter, den Stock dessen, der sie treibt, hast du zerschmettert wie am Tag Midians. (Ri 7,12; Ps 83,10; Jes 10,26; Jes 10,27; Jes 14,5; Jes 14,25)4Denn jeder Stiefel, der dröhnend aufstampft, und der Mantel, der im Blut geschleift ist, der wird brennen, wird ein Frass des Feuers sein.5Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und auf seine Schulter ist die Herrschaft gekommen. Und er hat ihm seinen Namen gegeben: Wunderbarer Ratgeber, Heldengott, Vater für alle Zeit, Friedensfürst. (Jer 23,5; Sach 6,13; Hebr 7,2)6Die Herrschaft wird grösser und grösser, und der Friede ist grenzenlos auf dem Thron Davids und in seinem Königreich; er gründet es fest und stützt es durch Recht und durch Gerechtigkeit, von nun an für immer. Dies vollbringt der Eifer des HERRN der Heerscharen.
Zorn über das Nordreich Israel
7Ein Wort hat der Herr gegen Jakob gesandt, und es ist auf Israel gefallen,8damit das Volk zur Erkenntnis komme, das ganze Volk: Efraim und wer in Samaria wohnt. In Hochmut und Überheblichkeit hat man geredet:9Ziegelmauern sind gefallen, mit Quadersteinen werden wir bauen; Maulbeerfeigenbäume wurden abgehauen, durch Zedern werden wir sie ersetzen.10Und der HERR hat die Gegner Rezins gross gemacht gegen ihn, und seine Feinde hat er aufgereizt: (Jes 8,4)11Aram von Osten und die Philister von hinten, und sie frassen Israel mit gierigem Maul. Bei alledem hat sein Zorn sich nicht abgewandt, und seine Hand ist noch immer ausgestreckt. (Jes 5,25)12Das Volk aber hat sich nicht dem zugewandt, der es geschlagen hat, und nach dem HERRN der Heerscharen haben sie nicht gefragt.13Und der HERR schnitt Israel den Kopf ab und den Schwanz, Spross und Binse des Schilfs an einem einzigen Tag. (Jes 10,33; Jes 19,15)14Der Älteste und Angesehene, der ist der Kopf, und der Prophet, der Lüge lehrt, das ist der Schwanz.15Und die dieses Volk führten, waren Verführer, und die Geführten wurden in die Irre geführt. (Jes 3,12)16Deshalb freut sich der Herr nicht an seinen jungen Männern, erbarmt sich nicht seiner Waisen und seiner Witwen. Denn jeder Einzelne ist gottlos und tut Böses, und jeder Mund redet törichtes Geschwätz. Bei alledem hat sein Zorn sich nicht abgewandt, und seine Hand ist noch immer ausgestreckt. (Jer 5,25; Jer 18,21)17Wie Feuer brannte die Schuld, sie verzehrte Dornen und Disteln und entzündete das Gestrüpp des Waldes, und in Rauchsäulen wirbelten sie empor! (Jes 5,24; Jes 33,12)18Durch den Zorn des HERRN der Heerscharen krümmte sich[1] das Land, und das Volk war wie Feuerfrass, keiner hat seinen Bruder verschont. (Jes 3,5)19Und man frass zur Rechten und blieb hungrig, und man ass zur Linken und wurde nicht satt, jeder nagte das Fleisch von seinem Arm, (3Mo 26,26; Sach 11,9)20Manasse frass[2] Efraim, und Efraim frass Manasse, und zusammen waren sie gegen Juda. Bei alledem hat sein Zorn sich nicht abgewandt, und seine Hand ist noch immer ausgestreckt. (Jes 5,25; Jes 11,13)