1Viele Tage später, im dritten Jahr der Hungersnot, kam das Wort Jahwes zu Elija: "Geh jetzt und zeig dich Ahab! Ich werde dem Land wieder Regen geben."2Elija machte sich auf den Weg zu Ahab. In Samaria war die Hungersnot besonders schwer.3Ahab hatte seinen Palastvorsteher Obadja zu sich rufen lassen. – Obadja war sehr gottesfürchtig.4Als Isebel nämlich die Propheten Jahwes ermorden ließ, hatte er hundert von ihnen in zwei Höhlen versteckt und sie mit Brot und Wasser versorgt. –5Ahab hatte zu Obadja gesagt: "Zieh durchs Land zu allen Wasserquellen und Bächen! Vielleicht findet sich irgendwo noch Gras, dass wir Pferde und Maultiere am Leben erhalten können. Sonst müssen wir einen Teil der Tiere töten."6Dann teilten sie das Land unter sich auf und gingen jeder für sich auf die Suche.7Als Obadja auf dem Weg war, kam Elija ihm entgegen. Er erkannte ihn und warf sich vor ihm nieder, das Gesicht auf dem Boden. "Bist du es wirklich, mein Herr Elija?", fragte er.8"Ja, ich bin es", erwiderte dieser. "Geh jetzt zu deinem Herrn und sag ihm: Elija ist da!"9"Was habe ich mir denn zu Schulden kommen lassen", erwiderte Obadja, "dass du mich Ahab in die Hand gibst? Er wird mich umbringen.10So wahr Jahwe, dein Gott, lebt: Es gibt kein Volk und kein Reich, in dem mein Herr dich nicht suchen ließ. Wenn es hieß: 'Er ist nicht hier', ließ er das Volk oder Reich schwören, dass man dich nicht gefunden habe.11Und nun soll ich zu meinem Herrn gehen und sagen: 'Schau, Elija ist da!'12Was ist, wenn der Geist Jahwes dich in der Zwischenzeit an einen Ort bringt, den ich nicht kenne? Ahab wird mich umbringen, wenn er dich nicht findet. Dein Diener fürchtet doch Jahwe von Jugend auf.13Ist meinem Herrn nicht berichtet worden, was ich getan habe, als Isebel die Propheten Jahwes umbringen ließ? Hundert Mann von den Propheten habe ich versteckt, je fünfzig in einer Höhle, und habe sie mit Brot und Wasser versorgt.14Und nun sagst du: 'Geh zu deinem Herrn und sag ihm, dass Elija da ist!' Er wird mich umbringen."15Elija aber sagte: "So wahr Jahwe, der Allmächtige, lebt, dem ich diene: Heute noch werde ich mich ihm zeigen!"16Da ging Obadja Ahab entgegen und sagte es ihm.17Als Ahab dann Elija erblickte, sagte er zu ihm: "Bist du das, du Unglücksbringer für Israel?"18Elija erwiderte: "Nicht ich habe Israel ins Unglück gebracht, sondern du und deine Familie! Ihr habt die Gebote Jahwes verlassen und seid den Baalen nachgelaufen.19Schick jetzt Boten aus und versammle ganz Israel zu mir an den Berg Karmel, auch die 450 Propheten des Baal und die 400 der Aschera, die von Isebel versorgt werden."20Da ließ Ahab die Männer Israels und die Propheten zum Berg Karmel kommen.[1]
Elija auf dem Karmel
21Dann trat Elija vor das Volk und sagte: "Wie lange hinkt ihr noch auf beiden Seiten? Wenn Jahwe Gott ist, dann folgt ihm allein, wenn es Baal ist, dann folgt nur ihm!" Aber das Volk zeigte keine Reaktion.22Da fuhr Elija fort: "Ich allein bin als Prophet Jahwes übrig geblieben. Die Propheten Baals sind 450 Mann.23Bringt zwei junge Stiere her! Sie sollen sich den einen auswählen, ihn zerteilen und die Stücke auf das Holz schichten. Sie dürfen das Holz aber nicht anzünden. Und ich, ich werde den anderen Stier herrichten, ihn auf das Holz schichten und es ebenfalls nicht anzünden.24Dann ruft ihr den Namen eures Gottes an! Und ich, ich werde den Namen Jahwes anrufen. Der Gott, der mit Feuer antwortet, ist der wahre Gott." Da rief das ganze Volk: "Das ist gut!"25Nun sagte Elija zu den Propheten des Baal: "Wählt euch den einen Stier aus und bereitet ihn zu! Ihr zuerst, denn ihr seid ja in der Überzahl. Dann ruft den Namen eures Gottes an! Ihr dürft aber kein Feuer daran legen!"26So nahmen sie den jungen Stier, den man ihnen übergab, und bereiteten ihn zu. Dann riefen sie den Namen Baals an: "Baal, höre uns!" Sie riefen vom Morgen bis zum Mittag. Aber es war kein Laut zu hören, es kam keine Antwort. Dabei hinkten und hüpften sie um ihren Altar.27Als es Mittag wurde, machte sich Elija über sie lustig. "Ruft lauter!", spottete er. "Er ist ja ein Gott. Er ist sicher in Gedanken, oder er ist gerade austreten gegangen. Vielleicht ist er auch auf Reisen, oder er schläft gerade, dann sollte er aufwachen!"28Da schrien sie immer lauter und ritzten sich nach ihrem Brauch mit Schwertern und Lanzen, bis Blut an ihnen herabfloss.29Als der Mittag vorüber war, weissagten sie wie Propheten. Das dauerte bis zur Zeit des Abendopfers.[2] Aber es gab keinen Laut, keine Antwort, kein Aufmerken.30Da rief Elija dem Volk zu: "Her zu mir!" Das Volk trat zu ihm hin. Dann begann er, den niedergerissenen Altar Jahwes wieder aufzubauen.31Er nahm zwölf Steine nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, an den einst das Wort Jahwes ergangen war: "Du sollst Israel heißen!"32Aus diesen Steinen baute er dem Namen Jahwes einen Altar. Ringsherum zog er einen Graben, der so breit war, dass man zwei Maß[3] Getreide dort hätte säen können.33Dann schichtete er das Holz auf, zerteilte den Stier und legte die Stücke auf das Holz.34Schließlich ließ er vier Eimer Wasser über das Brandopfer und das Holz gießen. Das ließ er noch einmal tun und noch ein drittes Mal.35So floss das Wasser über den ganzen Altar. Auch den Graben ließ er noch mit Wasser füllen.36Um die Zeit des Abendopfers trat Elija vor den Altar und sagte: "Jahwe, Gott Abrahams, Isaaks und Israels! Heute sollen alle erkennen, dass du Gott in Israel bist und dass ich dein Diener bin und nach deinem Wort all das getan habe.37Antworte mir Jahwe, antworte mir, damit dieses Volk erkennt, dass du, Jahwe, allein Gott bist und dass du sie wieder auf den rechten Weg zurückbringen willst."38Da fiel ein Feuer Jahwes herab und verzehrte das Brandopfer, das Holz, die Steine und die Erde und leckte auch das Wasser im Graben auf.39Als das Volk das sah, warfen sich alle nieder, das Gesicht auf dem Boden, und riefen: "Jahwe, er allein ist Gott! Jahwe, er allein ist Gott!"40Da sagte Elija zu ihnen: "Packt die Propheten des Baal! Keiner darf entkommen!" Sie taten es. Dann ließ Elija sie zum Bach Kischon hinabführen und dort hinrichten.
Das Ende der Trockenheit
41Dann sagte Elija zu Ahab: "Geh nun hinauf, iss und trink! Denn es rauscht schon, als wollte es reichlich regnen."42Da ging Ahab zum Essen, Elija aber stieg auf den Gipfel des Karmel, kauerte sich auf den Boden und verbarg sein Gesicht zwischen den Knien.43Dann sagte er zu seinem Diener: "Steig hoch und halte Ausschau in Richtung Meer." Der tat es und sagte dann: "Es ist nichts zu sehen!" Elija sagte: "Geh noch einmal!" Siebenmal schickte er ihn so.44Beim siebten Mal meldete er: "Ich sehe eine Wolke aus dem Meer aufsteigen, so klein wie eine Hand." Da sagte Elija: "Geh zu Ahab und sag: 'Lass anspannen und fahr los, damit du nicht vom Regen überrascht wirst!'"45Inzwischen war Wind aufgekommen und schwarze Wolken verfinsterten den Himmel. Dann kam ein starker Regenguss herunter. Ahab stieg auf seinen Wagen und fuhr los.46Da kam die Kraft Jahwes über Elija. Er band sein Obergewand mit dem Gürtel hoch und lief vor Ahab her bis nach Jesreel.[4]
1.Könige 18
Lutherbibel 2017
Das Gottesurteil auf dem Karmel
1Nach einer langen Zeit kam das Wort des HERRN zu Elia, im dritten Jahr: Geh hin und zeige dich Ahab, denn ich will regnen lassen auf die Erde.2Und Elia ging hin, um sich Ahab zu zeigen. Es war aber eine große Hungersnot in Samaria.3Und Ahab rief Obadja, seinen Hofmeister – Obadja aber fürchtete den HERRN sehr;4denn als Isebel die Propheten des HERRN ausrottete, nahm Obadja hundert Propheten und versteckte sie in Höhlen, hier fünfzig und da fünfzig, und versorgte sie mit Brot und Wasser –;5und Ahab sprach zu Obadja: Zieh durchs Land zu allen Wasserquellen und Bächen, ob wir Gras finden und die Rosse und Maultiere erhalten könnten, damit wir keines der Tiere töten müssen.6Und sie teilten sich ins Land, dass sie es durchzogen. Ahab zog allein auf dem einen Weg und Obadja auch allein auf dem andern Weg.7Als nun Obadja auf dem Wege war, siehe, da begegnete ihm Elia. Und als er ihn erkannte, fiel er auf sein Antlitz und sprach: Bist du es, Elia, mein Herr?8Er sprach: Ja! Geh hin und sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist da!9Obadja aber sprach: Was hab ich gesündigt, dass du deinen Knecht in die Hände Ahabs geben willst, dass er mich töte?10So wahr der HERR, dein Gott, lebt: Es gibt kein Volk noch Königreich, wohin mein Herr nicht gesandt hat, dich zu suchen. Und wenn sie sprachen: Er ist nicht hier, nahm er einen Eid von dem Königreich und Volk, dass man dich nicht gefunden hätte.11Und nun sprichst du: Geh hin, sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist da!12Wenn ich nun hinginge von dir, so könnte dich der Geist des HERRN hinwegnehmen, und ich wüsste nicht wohin; und wenn ich dann käme und sagte es Ahab an und er fände dich nicht, so tötete er mich. Und doch fürchtet dein Knecht den HERRN von seiner Jugend auf.13Ist’s meinem Herrn Elia nicht angesagt, was ich getan habe, als Isebel die Propheten des HERRN tötete? Dass ich von den Propheten des HERRN hundert versteckte, hier fünfzig und da fünfzig, in Höhlen und versorgte sie mit Brot und Wasser?14Und nun sprichst du: Geh hin, sage deinem Herrn: Elia ist da! Dann wird er mich töten.15Elia sprach: So wahr der HERR Zebaoth lebt, vor dem ich stehe: Ich will mich ihm heute zeigen.16Da ging Obadja hin Ahab entgegen und sagte es ihm an. Und Ahab ging hin Elia entgegen.17Und als Ahab Elia sah, sprach Ahab zu ihm: Bist du es, der Israel ins Unglück stürzt?18Er aber sprach: Nicht ich stürze Israel ins Unglück, sondern du und deines Vaters Haus dadurch, dass ihr des HERRN Gebote verlassen habt, und du den Baalen nachgelaufen bist. (1Kön 16,31)19Wohlan, so sende nun hin und versammle zu mir ganz Israel auf den Berg Karmel und die vierhundertfünfzig Propheten Baals, auch die vierhundert Propheten der Aschera, die vom Tisch Isebels essen.20So sandte Ahab hin zu allen Israeliten und versammelte die Propheten auf den Berg Karmel.21Da trat Elia zu allem Volk und sprach: Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Ist der HERR Gott, so wandelt ihm nach, ist’s aber Baal, so wandelt ihm nach. Und das Volk antwortete ihm nichts. (Jos 24,15; Mt 6,24)22Da sprach Elia zum Volk: Ich bin allein übrig geblieben als Prophet des HERRN, aber die Propheten Baals sind vierhundertfünfzig Mann.23So gebt uns nun zwei junge Stiere und lasst sie wählen einen Stier und ihn zerstücken und aufs Holz legen, aber kein Feuer daran legen; dann will ich den andern Stier herrichten und aufs Holz legen und auch kein Feuer daran legen.24Und ruft ihr den Namen eures Gottes an, ich aber will den Namen des HERRN anrufen. Welcher Gott nun mit Feuer antworten wird, der ist Gott. Und das ganze Volk antwortete und sprach: Das ist recht. (1Mo 15,17)25Und Elia sprach zu den Propheten Baals: Wählt ihr einen Stier und richtet zuerst zu, denn ihr seid viele, und ruft den Namen eures Gottes an, aber legt kein Feuer daran.26Und sie nahmen den Stier, den man ihnen gab, und richteten zu und riefen den Namen Baals an vom Morgen bis zum Mittag und sprachen: Baal, erhöre uns! Aber es war da keine Stimme noch Antwort. Und sie hinkten um den Altar, den sie gemacht hatten.27Als es nun Mittag wurde, verspottete sie Elia und sprach: Ruft laut! Denn er ist ja ein Gott; er ist in Gedanken oder hat zu schaffen oder ist über Land oder schläft vielleicht, dass er aufwache.28Und sie riefen laut und ritzten sich mit Messern und Spießen nach ihrer Weise, bis ihr Blut herabfloss.29Als aber der Mittag vergangen war, waren sie in Verzückung bis um die Zeit, zu der man das Speisopfer darbringt; aber da war keine Stimme noch Antwort noch einer, der aufmerkte.30Da sprach Elia zu allem Volk: Kommt her zu mir! Und als alles Volk zu ihm trat, baute er den Altar des HERRN wieder auf, der zerbrochen war.31Und Elia nahm zwölf Steine nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs – zu dem das Wort des HERRN ergangen war: Du sollst Israel heißen – (1Mo 32,29; 2Mo 24,4)32und baute von den Steinen einen Altar im Namen des HERRN und machte um den Altar her einen Graben, so breit wie für zwei Maß Aussaat,33und richtete das Holz zu und zerstückte den Stier und legte ihn aufs Holz.34Und Elia sprach: Holt vier Eimer voll Wasser und gießt es auf das Brandopfer und aufs Holz! Und er sprach: Tut’s noch einmal! Und sie taten’s noch einmal. Und er sprach: Tut’s zum dritten Mal! Und sie taten’s zum dritten Mal.35Und das Wasser lief um den Altar her, und der Graben wurde auch voll Wasser.36Und als es Zeit war, das Speisopfer zu opfern, trat der Prophet Elia herzu und sprach: HERR, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, lass heute kundwerden, dass du Gott in Israel bist und ich dein Knecht und dass ich all das nach deinem Wort getan habe!37Erhöre mich, HERR, erhöre mich, dass dies Volk erkenne, dass du, HERR, Gott bist und ihr Herz wieder zu dir kehrst!38Da fiel das Feuer des HERRN herab und fraß Brandopfer, Holz, Steine und Erde und leckte das Wasser auf im Graben. (3Mo 9,24; Ri 6,21)39Als das alles Volk sah, fielen sie auf ihr Angesicht und sprachen: Der HERR ist Gott, der HERR ist Gott!40Elia aber sprach zu ihnen: Greift die Propheten Baals, dass keiner von ihnen entrinne! Und sie ergriffen sie. Und Elia führte sie hinab an den Bach Kischon und schlachtete sie daselbst. (2Mo 22,19; 5Mo 13,6)41Und Elia sprach zu Ahab: Zieh hinauf, iss und trink; denn es rauscht, als wollte es sehr regnen. (Jak 5,18)42Und als Ahab hinaufzog, um zu essen und zu trinken, ging Elia auf den Gipfel des Karmel und bückte sich zur Erde und hielt sein Haupt zwischen seine Knie43und sprach zu seinem Diener: Geh hinauf und schaue zum Meer hin! Er ging hinauf und schaute und sprach: Es ist nichts da. Elia sprach: Geh wieder hinauf! So geschah es siebenmal.44Und beim siebenten Mal sprach er: Siehe, es steigt eine kleine Wolke auf aus dem Meer wie eines Mannes Hand. Elia sprach: Geh hinauf und sage Ahab: Spann an und fahre hinab, damit dich der Regen nicht aufhält!45Und ehe man sich’s versah, wurde der Himmel schwarz von Wolken und Wind, und es kam ein großer Regen. Ahab aber fuhr hinab nach Jesreel.46Und die Hand des HERRN kam über Elia, und er gürtete seine Lenden und lief vor Ahab hin, bis er kam nach Jesreel.
1.Könige 18
Zürcher Bibel
Das Gottesurteil auf dem Karmel
1Und nach längerer Zeit, im dritten Jahr, erging das Wort des HERRN an Elija: Geh, zeige dich Achab, denn ich will regnen lassen auf den Erdboden. (1Kön 17,1; Jer 14,22)2Und Elija ging, um sich Achab zu zeigen. Der Hunger aber war gross in Samaria. (2Kön 6,25)3Und Achab rief Obadjahu, der dem Haus vorstand. Obadjahu aber hatte grosse Ehrfurcht vor dem HERRN, (1Kön 4,6)4und als Isebel die Propheten des HERRN ausrotten wollte, hatte Obadjahu hundert Propheten genommen und sie versteckt, je fünfzig Mann in einer Höhle, und er hatte sie mit Brot versorgt und mit Wasser. (1Kön 16,31; 2Kön 9,7; 2Kön 9,13)5Und Achab sprach zu Obadjahu: Geh zu allen Wasserquellen und zu allen Bächen im Land. Vielleicht findet sich Gras, und wir können Pferde und Maultiere am Leben erhalten und müssen keines der Tiere töten.6Dann teilten sie sich das Land auf, um es zu durchziehen. Auf dem einen Weg zog Achab allein, und auf dem anderen Weg zog Obadjahu allein.7Und als Obadjahu auf dem Weg war, sieh, da kam ihm Elija entgegen, und er erkannte ihn und fiel nieder auf sein Angesicht und sagte: Bist du es, mein Herr Elija?8Und dieser sprach zu ihm: Ich bin es. Geh, sag deinem Herrn: Sieh, Elija ist da!9Er aber sagte: Was habe ich mir zuschulden kommen lassen, dass du deinen Diener in die Hand Achabs gibst und dieser mich töten kann?10So wahr der HERR, dein Gott, lebt: Es gibt keine Nation und kein Königreich, zu dem mein Herr nicht gesandt hätte, um dich zu suchen. Sagten sie dann: Er ist nicht da!, so liess er das Königreich oder die Nation schwören, dass man dich nicht finden könne. (1Kön 1,29)11Und nun sagst du: Geh, sag deinem Herrn: Sieh, Elija ist da!12Wenn ich nun wegginge von dir, könnte der Geist des HERRN dich forttragen, ich aber wüsste nicht, wohin. Käme ich dann zu Achab, um es ihm auszurichten, und er fände dich nicht, so würde er mich umbringen. Dabei hat dein Diener den HERRN gefürchtet von seiner Jugend auf! (2Kön 2,16; Hes 3,12; Apg 8,39)13Ist meinem Herrn nicht berichtet worden, was ich getan habe, als Isebel die Propheten des HERRN umgebracht hat? Dass ich von den Propheten des HERRN hundert versteckt habe, je fünfzig in einer Höhle, und sie mit Brot versorgt habe und mit Wasser? (1Kön 18,4)14Und nun sagst du: Geh, sag deinem Herrn: Sieh, Elija ist da! - Er würde mich umbringen.15Elija aber sprach: So wahr der HERR der Heerscharen lebt, vor dem ich diene: Noch heute werde ich mich ihm zeigen. (1Kön 17,1)16Da ging Obadjahu Achab entgegen und richtete ihm alles aus. Und Achab ging Elija entgegen,17und als Achab Elija erblickte, sprach Achab zu ihm: Bist du es, der du Israel ins Unglück stürzt? (Jer 38,4)18Er aber sprach: Nicht ich habe Israel ins Unglück gestürzt, sondern du und das Haus deines Vaters, da ihr die Gebote des HERRN verlassen habt und da du den Baalen nachgelaufen bist. (1Kön 16,31)19Nun aber sende hin, versammle ganz Israel bei mir auf dem Berg Karmel und dazu die vierhundertfünfzig Propheten des Baal und die vierhundert Propheten der Aschera, die am Tisch Isebels essen. (1Kön 15,13)20Und Achab sandte zu allen Israeliten und versammelte die Propheten auf dem Berg Karmel. (1Kön 22,6)21Und Elija trat vor das ganze Volk und sprach: Wie lange wollt ihr auf zwei Krücken hinken? Wenn der HERR Gott ist, so folgt ihm, wenn aber Baal, so folgt ihm. Das Volk aber gab ihm keine Antwort. (Jos 24,15; 2Kor 6,15)22Da sprach Elija zum Volk: Ich allein bin übrig geblieben als Prophet des HERRN, die Propheten des Baal aber sind vierhundertfünfzig Mann. (1Kön 19,10)23So gebe man uns zwei Stiere. Dann sollen sie sich einen Stier auswählen, ihn zerlegen und auf das Holz legen, das Feuer aber sollen sie nicht entzünden. Dann werde ich den anderen Stier herrichten und auf das Holz legen, das Feuer aber werde ich nicht entzünden.24Dann sollt ihr den Namen eures Gottes anrufen, ich aber werde den Namen des HERRN anrufen. Und der Gott, der mit Feuer antwortet, der ist Gott. Daraufhin sagte das ganze Volk: Das Wort ist gut! (1Mo 15,17)25Dann sprach Elija zu den Propheten des Baal: Wählt euch einen Stier aus, und dann richtet ihr ihn als Erste her, denn ihr seid viele. Dann ruft den Namen eures Gottes an, das Feuer aber sollt ihr nicht entzünden.26Und sie nahmen den Stier, den er ihnen gegeben hatte, und richteten ihn her, und vom Morgen bis zum Mittag riefen sie den Namen Baals an und sprachen: Baal, antworte uns! Aber nichts war zu hören, niemand gab Antwort. Und sie hinkten um den Altar, den man gemacht hatte. (Ps 115,4; Jes 46,7)27Und als es Mittag wurde, verhöhnte Elija sie und sprach: Ruft mit lauter Stimme, denn er ist ein Gott. Sicher ist er gerade beschäftigt, oder er ist weggegangen[1] und ist nun unterwegs; vielleicht schläft er auch und muss erst aufwachen.28Da riefen sie mit lauter Stimme, und ihrem Brauch gemäss machten sie sich Einschnitte mit Schwertern und mit Speeren, bis Blut an ihnen herunterlief. (Jer 41,5; Jer 47,5; Hos 7,14)29Und als der Mittag vorbei war, gebärdeten sie sich wie Propheten, bis um die Zeit, da man das Speiseopfer darbringt. Aber nichts war zu hören, niemand gab Antwort, und niemand merkte auf. (4Mo 28,4; 1Sam 10,5)30Da sprach Elija zum ganzen Volk: Tretet her zu mir! Und alles Volk trat zu ihm, und er baute den Altar des HERRN wieder auf, der niedergerissen worden war. (1Kön 19,10)31Und Elija nahm zwölf Steine, nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, an den dieses Wort des HERRN ergangen war: Dein Name soll Israel sein. (1Mo 32,29; 1Mo 35,10; 2Mo 24,4)32Und aus den Steinen baute er einen Altar im Namen des HERRN, und rings um den Altar zog er einen Graben, zwei Sea Aussaat eingrenzend. (1Mo 12,7; Ri 6,24)33Dann schichtete er das Holz auf, zerlegte den Stier und legte ihn auf das Holz. (3Mo 1,6)34Und er sagte: Füllt vier Krüge mit Wasser und giesst es auf das Brandopfer und auf das Holz. Dann sagte er: Macht es noch einmal. Und sie machten es noch einmal. Er aber sagte: Macht es ein drittes Mal. Und sie machten es ein drittes Mal.35Da lief das Wasser rings um den Altar, und auch den Graben füllte er mit Wasser.36Um die Zeit aber, da man das Speiseopfer darbringt, trat Elija, der Prophet, heran und sprach: HERR, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, heute soll bekannt werden, dass du Gott bist in Israel und dass ich dein Diener bin und all dies auf dein Wort hin getan habe. (2Mo 3,6)37Antworte mir, HERR, antworte mir, damit dieses Volk erkennt, dass du, HERR, Gott bist und dass du ihr Herz zurückwendest. (2Sam 7,26; 2Kön 19,19)38Da fiel das Feuer des HERRN herab und verzehrte das Brandopfer und das Holz und die Steine und die Erde, und auch das Wasser, das im Graben war, leckte es auf. (3Mo 9,24; Offb 13,13; Offb 19,12)39Und das ganze Volk sah es, und sie fielen nieder auf ihr Angesicht und sprachen: Der HERR, er ist Gott! Der HERR, er ist Gott! (1Kön 18,24)40Und Elija sprach zu ihnen: Ergreift die Propheten des Baal! Keiner von ihnen soll entrinnen! Und man ergriff sie, und Elija führte sie hinab an das Bachtal des Kischon, und dort schlachtete er sie. (2Mo 22,19; 5Mo 13,6; Ri 4,7)41Und Elija sprach zu Achab: Geh hinauf, iss und trink, denn schon hört man das Rauschen des Regens.42Und Achab ging hinauf, um zu essen und zu trinken, Elija aber stieg auf den Gipfel des Karmel, beugte sich zur Erde nieder und vergrub sein Angesicht zwischen seinen Knien. (1Sam 12,18; Jak 5,18)43Dann sagte er zu seinem Burschen: Geh hinauf, halte Ausschau gegen das Meer hin. Und dieser ging hinauf, hielt Ausschau und sagte: Dort ist nichts. Er aber sagte: Geh noch einmal hinauf! Und dies sieben Mal. (Jos 6,4; 2Kön 4,35)44Beim siebten Mal aber sagte er: Sieh, eine Wolke, klein wie die Hand eines Mannes, steigt auf aus dem Meer. Da sprach er: Geh hinauf, sprich zu Achab: Spann an und fahr hinab, und der Regen soll dich nicht davon abhalten.45Unterdessen aber hatte der Himmel sich verfinstert mit Wolken und mit Sturm, und ein gewaltiger Regen setzte ein. Da stieg Achab auf und fuhr nach Jesreel.46Die Hand des HERRN aber war auf Elija, und er gürtete seine Hüften, und bis da, wo es nach Jesreel geht, lief er vor Achab her. (2Kön 1,8; 2Kön 3,15; Hes 1,3; Hes 3,22)