1Schrecklich wird es dir ergehen, du widerspenstige, beschmutzte und gewalttätige Stadt! (Jer 6,6)2Sie will nicht hören und nimmt keine Zurechtweisung an. Sie vertraut nicht auf den HERRN und sucht nicht die Nähe ihres Gottes. (Ps 78,22; Jer 5,3)3Ihre Anführer sind in ihrem Herzen wie brüllende Löwen und ihre Richter wie gierige Wölfe am Abend, von deren Beute in der Morgendämmerung nichts mehr übrig ist. (Hes 22,6)4Ihre Propheten sind Aufschneider und hinterlistige Männer. Ihre Priester entweihen das Heilige und tun dem Gesetz Gewalt an. (Hes 22,26; Mal 2,7)5Der HERR ist jedoch gerecht in ihrer Mitte, er tut kein Unrecht. Morgen für Morgen stellt er sein Recht in das Licht, sodass es alle sehen können. Aber der Ungerechte kennt keine Scham. (Jer 3,3)6»Ich habe viele Völker ausgerottet, ihre Befestigungen[1] sind eingerissen. Ich habe ihre Straßen entvölkert, keiner geht dort mehr umher. Ihre Städte sind verwüstet, menschenleer und ohne Bewohner. (Zef 2,5)7Ich sagte mir: ›Spätestens jetzt werden sie Ehrfurcht vor mir haben! Spätestens jetzt werden sie auf meine Zurechtweisungen hören, damit ihre Wohnung nicht zerstört wird, wie ich es eigentlich bestimmt habe!‹ Doch sie sind nur umso eifriger bemüht, noch bösere Taten zu unternehmen. (Hos 9,9)8Darum wartet auf mich«, spricht der HERR, »bis zu dem Tag, an dem ich als Ankläger auftreten werde. Denn mein Gericht besteht darin, Völker zu versammeln und Königreiche zusammenzubringen, um meine Wut und meinen brennenden Zorn über sie auszugießen. Dann wird die ganze Erde vom Feuer meines Eifers verschlungen werden. (Ps 27,14; Hes 38,14; Zef 1,18)
Verheißungen für Jerusalem und die Völker
9An jenem Tag werde ich den Völkern reine Lippen schenken, damit sie alle den Namen des HERRN anrufen und ihm Schulter an Schulter dienen können. (Ps 22,28)10Mein zerstreutes Volk, das jenseits der Flüsse Kuschs lebt, werden mir meine Verehrer als Opfergabe bringen. (Ps 68,32; Jes 60,7)11Zu dieser Zeit wirst du dich deiner ganzen Taten, mit denen du dich gegen mich aufgelehnt hast, nicht mehr schämen müssen. Denn dann nehme ich die Hochmütigen aus deiner Mitte weg und du wirst in Zukunft auf meinem heiligen Berg nicht mehr anmaßend sein. (Jes 11,9)12Und ich werde von dir ein demütiges und armes Volk übrig lassen, das sein Vertrauen allein auf den Namen des HERRN setzt. (Nah 1,7)13Die übrig Gebliebenen aus Israel werden kein Unrecht mehr tun und nicht mehr lügen. Kein betrügerisches Wort wird mehr aus ihrem Mund kommen. Sie werden nun wie eine Herde behaglich auf ihrer Weide ruhen und niemand wird sie aufschrecken.« (Hos 2,20; Mi 4,7; Offb 14,5)14Brich in Jubel aus, Tochter Zion, jauchze, Israel! Sei froh und freue dich von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem!15Denn der HERR hat die Gerichtsurteile, die über dich verhängt wurden, aufgehoben und deine Feinde beseitigt. Der König Israels, der HERR, ist in deiner Mitte und du wirst nichts Böses mehr sehen. (Jes 33,22; Hes 37,26; Sach 8,3)16An jenem Tag wird man Jerusalem zurufen: »Fürchte dich nicht, Zion! Lass deine Hände nicht mutlos sinken! (Jes 35,3; Hebr 12,12)17Der HERR, dein starker Gott, der Retter, ist bei dir. Begeistert freut er sich an dir. Vor Liebe ist er sprachlos ergriffen und jauchzt doch mit lauten Jubelrufen über dich. (Jes 62,5; Jes 63,1)18Und die betrübt von den Festversammlungen ausgeschlossen waren, die will ich auch sammeln, denn sie gehören doch zu dir – auch, wenn sie noch durch Schande gezeichnet sind.[2]19Schau doch! In dieser Zeit werde ich gegen die vorgehen, die dich unterdrückt haben, aber die zugrunde Gerichteten will ich retten und wer vertrieben war, den will ich wieder nach Hause führen. Und zu deren Beschämung werde ich ihnen auf der Erde neu zu Ansehen und Ehre verhelfen. (Jes 60,14; Hes 34,16)20An jenem Tag werde ich euch sammeln und wieder nach Hause führen. Und dann werde ich euch einen guten Namen geben, einen Ehrennamen unter den Völkern der Erde. Mit euren eigenen Augen werdet ihr es sehen, dass ich euer Schicksal wende. So spricht der HERR!« (Jes 56,5; Jes 66,22; Hes 37,12; Zef 2,7)