1Wenn du mit einem Herrscher zusammen speist, dann achte darauf, was dir vorgelegt wird.2Wenn du hungrig bist, setz dir ein Messer an die Kehle (Spr 23,20)3und nimm dir nicht gierig von allen Köstlichkeiten, denn es könnte ein Anschlag dahinter stecken[1].4Versuche nicht, mit aller Kraft reich zu werden; sei klug und vergeude deine Zeit nicht damit. (Spr 15,27; Spr 28,20; Mt 6,19; 1Tim 6,9)5Denn der Reichtum kann plötzlich verschwinden – er bekommt Flügel wie ein Adler und fliegt davon.6Iss nicht bei einem Menschen, der geizig ist; und habe kein Verlangen nach seinen Leckerbissen. (Ps 141,4; Spr 1,15; Spr 4,14; Spr 23,1)7»Iss und trink«, sagt er, aber er meint es nicht ehrlich, sondern die ganze Zeit denkt er nur daran, wie viel ihn das Essen kostet.8Du wirst das Essen am Ende wieder erbrechen und deine freundlichen Worte hast du vergeblich gesprochen.9Rede nicht mit einem Narren, denn er verachtet deinen Rat.10Versetze nicht uralte Grenzsteine und stiehl nicht schutzlosen Waisen ihr Land, (5Mo 19,14; Spr 22,28; Jer 22,3; Sach 7,10)11denn ihr Helfer ist stark. Er wird dich vor Gericht bringen.12Nimm die Zurechtweisung an und öffne deine Ohren für Worte der Einsicht. (Spr 22,17)13Vergiss nicht, dein Kind zu bestrafen. An einer Tracht Prügel wird es nicht sterben. (Spr 13,24; Spr 19,18; 1Kor 5,5)14Im Gegenteil, du rettest es damit vor dem Tod[2].15Mein Sohn, wie werde ich mich freuen, wenn du weise wirst. (Spr 15,20; Spr 27,11; Spr 29,3)16Ja, mein Herz wird hüpfen vor Freude, wenn du sprichst, was richtig ist.17Beneide die Sünder nicht, sondern bewahre dir täglich die Ehrfurcht vor dem HERRN. (Ps 37,1; Ps 73,3; Spr 24,1)18Denn du hast eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht enttäuscht werden.19Mein Sohn, hör auf mich und werde weise. Sieh zu, dass dein Herz auf dem richtigen Weg bleibt. (Spr 23,29)20Lass dich nicht mit Menschen ein, die sich mit Wein betrinken oder sich voll fressen,21denn sie sind auf dem sicheren Weg in die Armut. Zu viel Schlaf kleidet einen Menschen in Lumpen. (Spr 21,17)22Höre auf deinen Vater, der dir das Leben gab, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist. (Spr 1,8; Spr 30,17)23Suche die Wahrheit und gib sie niemals preis; und bemühe dich um Weisheit, Selbstbeherrschung und Einsicht. (Spr 4,7; Spr 18,15)24Der Vater, dessen Kind in Gottes Augen gerecht ist, hat Grund zur Freude. Welch eine Freude ist es, ein Kind[3] zu haben, das weise ist. (Spr 10,1)25Mache deinen Eltern Freude! Fröhlich soll die Frau sein, die dich geboren hat.26Mein Sohn, schenk mir dein Herz und lass deine Augen sich an meinen Wegen der Weisheit freuen. (Spr 3,1; Spr 4,4)27Eine Hure ist eine tiefe Grube; eine fremde Frau steckt voller List und Tücke[4].28Sie versteckt sich und lauert wie ein Räuber, immer auf der Suche nach einem weiteren Opfer, das seiner Frau untreu ist.29Wer hat Kummer? Wer hat Sorgen? Wer hat ständig Streit? Wer jammert in einem fort? Wer hat unnötige Verletzungen? Wer kommt mit blutunterlaufenen Augen daher? (Jes 5,11)30Das sind die, die bis spät Wein trinken und einen Becher nach dem anderen leeren.31Lass dich nicht vom perlenden, weichen Geschmack des Weins täuschen.32Am Ende beißt er wie eine giftige Schlange und sticht wie eine Otter.33Deine Augen werden seltsame Dinge sehen und du wirst dummes Zeug lallen.34Du wirst torkeln wie ein Seemann bei stürmischer See, der sich an einen schwankenden Mast klammert.[5]35Und du wirst sagen: »Sie haben mich geschlagen, aber ich habe es nicht gespürt. Ich habe nicht einmal gemerkt, dass sie mich halb tot geprügelt haben. Wann werde ich aufwachen, damit ich weitertrinken kann?« (Jes 56,12)